Das Wichtigste vorweg
- Erwarte keinen perfekten ersten Entwurf – Schreiben ist ein Prozess, Überarbeiten gehört dazu.
- Plane deine Struktur grob vorab, um den roten Faden zu halten.
- Erschaffe lebendige Figuren mit Ecken, Kanten und inneren Konflikten.
- Hol dir Feedback, statt im stillen Kämmerlein zu verharren.
- Nutze Selfpublishing-Plattformen wie den GRIN Verlag für den nächsten Schritt.
1. Perfektionismus – der Kreativitätskiller
Viele Schreibende versuchen, schon beim ersten Entwurf alles perfekt zu machen: jede Formulierung brillant, jede Szene dramaturgisch ausgefeilt. Das führt meist zu Frustration und Schreibblockaden. Erlaube dir, schlecht zu schreiben – zumindest im ersten Entwurf. Deine Aufgabe ist es zunächst, die Geschichte zu erzählen. Überarbeiten kannst (und solltest) du später. Der erste Entwurf ist der Rohstoff, nicht das fertige Kunstwerk.
2. Fehlende Struktur
Ein Roman ohne klaren Aufbau oder ein Sachbuch ohne roten Faden wirkt schnell wirr oder langweilig. Leser:innen brauchen Orientierung – auch auf unbewusster Ebene. Erstelle vor dem Schreiben ein grobes Konzept oder ein Kapitelgerüst. Du musst nicht alles haarklein durchplanen, aber ein Grundgerüst hilft dir, den Überblick zu behalten – und deine Leser:innen ebenfalls.
3. „Show, don’t tell“ – falsch verstanden
Der berühmte Ratschlag „Show, don’t tell“ wird oft übertrieben oder missverstanden. Statt eine Emotion zu benennen („Er war wütend“), soll sie durch Handlung und Beschreibung sichtbar werden („Er schlug mit der Faust auf den Tisch“). Doch manche Dinge dürfen – und sollen – erzählt werden. Nutze beide Techniken bewusst. Zeige zentrale, emotionale Momente, aber scheue dich nicht, unwichtige Übergänge oder Informationen direkt zu erzählen. Eine gute Balance macht den Text lebendig.
4. Flache Figuren
Wenn deine Figuren– ob Held:in oder Gegenspieler:in – eindimensional sind, ohne innere Widersprüche oder Entwicklung, verlieren Leser:innen schnell das Interesse. Gib deinen Figuren Tiefe. Was wollen sie wirklich? Was fürchten sie? Welche Schwächen haben sie? Selbst Nebenfiguren profitieren von kleinen Eigenheiten, die sie menschlich machen.
5. Dialoge wie aus dem Lehrbuch
Unnatürliche Dialoge gehören zu den häufigsten Kritikpunkten bei unveröffentlichten Manuskripten. Wenn Figuren nur Informationen austauschen („Wie du weißt, bist du mein Bruder…“), wirkt das hölzern. Lies deine Dialoge laut vor. So erkennst du, ob sie natürlich klingen. Achte auf Pausen, Umwege, Zwischenrufe – echte Gespräche verlaufen selten geradlinig. Und: Nicht jede Info gehört in den Dialog.
6. Zu viele Adjektive und Füllwörter
Adjektive und Füllwörter sind wie Gewürze: richtig eingesetzt bereichern sie den Text, doch ein Zuviel macht ihn ungenießbar. Sätze wie „Die unglaublich wunderschöne, atemberaubend bezaubernde Landschaft“ wirken schnell kitschig. Schreibe schlicht und präzise. Vertraue auf starke Verben und klare Bilder. Frag dich bei jedem Adjektiv: Braucht der Satz das wirklich?
7. Angst vor dem Feedback
Viele Schreibende zeigen ihre Texte niemandem – aus Angst vor Kritik. Doch Schreiben im stillen Kämmerlein reicht selten aus, um sich wirklich zu verbessern. Hole dir Feedback ein! Suche dir Testleser:innen oder schließe dich einer Schreibgruppe an. Konstruktives Feedback hilft dir, blinde Flecken zu erkennen – und dein Schreiben gezielt zu verbessern. Und denk dran: Kritik am Text ist keine Kritik an deiner Person.
Fazit
Schreiben ist ein Prozess, in dem Fehler dazugehören – und oft sogar notwendig sind. Entscheidend ist nicht, ob du sie machst, sondern ob du daraus lernst. Wenn du die oben genannten Stolpersteine im Blick behältst, legst du eine solide Grundlage für starke Texte – ganz gleich, in welchem Genre du schreibst. Bleib dran, schreibe weiter – und hab den Mut, nicht perfekt zu sein.
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FAQ
Natürlich kannst du – besonders, wenn dir das liegt. Aber viele Schreibende verlieren beim sogenannten „Discovery Writing“ schnell den roten Faden. Eine grobe Struktur hilft, dein Ziel im Blick zu behalten und Schreibblockaden vorzubeugen.
Lass andere lesen! Wenn Testleser:innen sich an deine Figuren erinnern, mit ihnen mitfühlen oder über sie diskutieren, hast du viel richtig gemacht. Auch hilfreich: Steck deine Figur in eine Szene außerhalb der eigentlichen Handlung – wie würde sie reagieren?
Lies ihn laut vor. Wenn du beim Vorlesen stolperst oder der Text wie ein Schulbuch klingt, fehlt oft der natürliche Rhythmus. Achte auch darauf, wie echte Menschen sprechen – inklusive Pausen, Missverständnissen und unausgesprochenen Gedanken.
Dann sind Schreibgruppen, Online-Communities oder qualifizierte Testleser:innen eine wertvolle Alternative. Es hilft schon viel, einen Schritt Abstand zu gewinnen und mit frischem Blick zu überarbeiten.
Ja, absolut! GRIN richtet sich gezielt an Autor:innen wie dich – ob Roman, Fachbuch, Ratgeber oder Abschlussarbeit. Du kannst dein fertiges Manuskript unkompliziert hochladen und vom professionellen GRIN-Service profitieren – inklusive persönlicher Beratung.
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Quellen
https://www.rediroma-verlag.de/ratgeber/die-haeufigsten-fehler-beim-schreiben-eines-romans
https://www.die-schreibtrainerin.de/so-vermeiden-sie-die-haeufigsten-anfaengerfehler/
https: //www.annalena-rauh.de/2024/08/29/die-haufigsten-fehler-im-belletristik-manuskript-und-wie-du-sie-vermeidest/