1. Einleitung
Die Fülle von Erfindungen im technisch-industriellen Bereich sowie neue einschneidende Erkenntnisse in den Geistes- und Naturwissenschaften läuteten das 20. Jahrhundert ein. Einsteins Relativitätstheorie, Freuds Entwicklung der Psychoanalyse, die Entdeckung des Röntgenstrahls oder auch die erste Kernspaltung verlangten vom Menschen jetzt andere, abstraktere Denkweisen. Die Erkenntnisse der Zeit hatten deutlich gemacht, daß Wirklichkeit weit mehr als das unmittelbar Sichtbare bedeutete. Der Glaube an die umfassende Wahrnehmungsfähigkeit des Auges war einer neuen Sichtweise gewichen. Hatten die Impressionisten noch darauf vertraut, die Welt in einem einzigen Augenblick erfassen zu können, so wurde ihr Oberflächenrealismus nun von einer jungen Künstlergeneration heftig kritisiert. Die Jungen wollten der Wirklichkeit den Schleier der sichtbaren Erscheinung entreißen und, wie sie es nannten, hinter den Schein der Dinge schauen, um so ein wahrhaftiges Bild der Welt zu zeichnen. Diese inhaltliche Abgrenzung der Expressionisten von den Impressionisten wird zeitlich zwischen 1905 und 1945 angesiedelt.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Darstellung von Gewalt
- Max Beckmann: „Die Nacht“
- Georg Heym „Der Krieg“
- Rezeption von Gewalt bei Beckmann und Heym
- Schlußbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Thematik der Gewaltdarstellung im frühen Expressionismus am Beispiel von Georg Heym und Max Beckmann. Sie verfolgt die Frage, wie diese Künstler die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs in ihrer Kunst verarbeitet haben und welche Bedeutung die Gewalt für ihre Werke hat.
- Die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf die Kunst des frühen Expressionismus
- Die Darstellung von Gewalt in den Werken von Georg Heym und Max Beckmann
- Die Rolle der Großstadt und der Moderne in der Entstehung und Darstellung von Gewalt
- Die Rezeption von Gewalt in der Gesellschaft und die Bedeutung des Individuums in einer gewalttätigen Welt
- Der Einfluss von philosophischen und psychologischen Theorien auf die Darstellung von Gewalt in der Kunst
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den historischen Kontext des frühen Expressionismus dar und erläutert die besondere Bedeutung des Ersten Weltkriegs für die künstlerische Entwicklung der Epoche. Sie führt in die Thematik der Gewaltdarstellung im frühen Expressionismus ein und benennt die Werke, die im Fokus der Arbeit stehen.
- Darstellung von Gewalt: Dieser Abschnitt analysiert die Werke von Max Beckmann und Georg Heym im Hinblick auf die Darstellung von Gewalt. Er beleuchtet sowohl die formalen Aspekte der Werke als auch die Thematik und die Botschaft, die in den Werken vermittelt wird.
- Rezeption von Gewalt bei Beckmann und Heym: Dieser Abschnitt widmet sich der Rezeption von Gewalt in den Werken von Beckmann und Heym. Er analysiert, wie die Gesellschaft die in den Werken dargestellte Gewalt wahrnahm und welche Auswirkungen diese auf die Rezeption der Kunstwerke hatte.
Schlüsselwörter
Früh expressionismus, Gewaltdarstellung, Max Beckmann, Georg Heym, Erster Weltkrieg, Großstadt, Moderne, Individuum, Gesellschaft, Rezeption, Kunst, Literatur, Psychoanalyse, Philosophie.
- Arbeit zitieren
- Tina Hau (Autor:in), 2000, Untersuchungen zur Wiederkehr von Gewaltdarstellung im Zeitalter des frühen Expressionismus am Beispiel von Georg Heym und Max Beckmann, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1000