Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Autorschaft von Regisseuren in deren Filmen konstituiert. Konkret untersucht wird die Thematik anhand der Filme "Vertigo" von Alfred Hitchcock, "Pulp Fiction" von Quentin Tarantino und "Festen" von Thomas Vinterberg.
Innerhalb des Diskurses um den Autor eines Werks finden sich sowohl in der Literatur als auch in der Filmwissenschaft seit den 1940er Jahren zahlreiche Debatten und theoretische Ansätze, wobei sich beobachten lässt, dass „Autorenauftritte […] in den letzten Jahrzehnten nicht nur im Literaturbetrieb an Bedeutung gewonnen [haben], sondern auch im Kino-, Fernseh- und Internetfilm“.
In der Filmwissenschaft wird jedoch nicht grundsätzlich von Autoren gesprochen, sondern von Regisseuren, Produzenten, Drehbuchautoren und vielen Beteiligten mehr. Schließlich handelt es sich trotz des – umstrittenen – künstlerischen Hintergrunds um eine Kollektivproduktion, wobei sich in den seltensten Fällen sämtliche Funktionen in einer Person vereinen. Dennoch scheint es der Regisseur zu sein, dem die Rolle eines Autors zukommt und dessen Stellung innerhalb eines filmischen Werks in dieser Arbeit behandelt werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung - Autorschaft im Film
- Star Personas – Die Handschrift des Autors im Film
- Historisch-kultureller Hintergrund des Filmautors
- Von den „Autorenfilms“ zur „auteur theory“
- Der Tod des Autors
- „Ein Film von...“
- Definitionen
- Filmautor
- Star Personas
- Historisch-kultureller Hintergrund des Filmautors
- Untersuchung filmischer Werkzeuge zur Markierung des Filmautors und seiner Handschrift
- Hitchcock - Vertigo
- Der Cameo
- Merkmale von Hitchcocks Handschrift
- Die Auferstehung des Autors
- Tarantino - Pulp Fiction
- „Independent Cinema“
- Merkmale von Tarantinos Handschrift
- Der Einfluss des Autors
- Vinterberg - Festen
- Dogma 95
- Merkmale von Vinterbergs Handschrift
- Der unsterbliche Autor
- Hitchcock - Vertigo
- Fazit - Manifestation des Filmautors als theoretisches Konstrukt durch Performancestrategien von Star Personas
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit dem Konzept der Autorschaft im Film und untersucht, wie Regisseure ihre Werke mit einer spezifischen Handschrift versehen und dadurch als „Autoren“ vor ihren Werken stehen. Die Arbeit analysiert die Entstehung des „Autorenkinos“ und die Entwicklung der „auteur theory“ sowie die Bedeutung von Star Personas in diesem Zusammenhang.
- Die Entwicklung des Autorenfilms und der „auteur theory“
- Die Bedeutung von Star Personas und ihre Konstruktion im Film
- Filmische Werkzeuge und Strategien zur Markierung der Handschrift eines Regisseurs
- Die Analyse von ausgewählten Filmen (Vertigo, Pulp Fiction, Festen)
- Die theoretische Konstruktion des Filmautors durch Performancestrategien
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bietet eine Einführung in das Thema Autorschaft im Film und beleuchtet die wichtigsten theoretischen Ansätze aus Literatur- und Filmwissenschaft. Es wird auf die Debatte um den Tod des Autors und die Bedeutung des Regisseurs als Schöpferfigur eingegangen.
Kapitel 2 widmet sich der Erläuterung des Konzepts der Star Persona. Die historischen Wurzeln und die Definition des Filmautors werden diskutiert, sowie die Bedeutung von Marketingstrategien und der medialen Konstruktion des Regisseurs als Figur.
Kapitel 3 untersucht verschiedene filmische Werkzeuge und Strategien zur Markierung der Handschrift eines Regisseurs anhand der Beispiele Vertigo (Hitchcock), Pulp Fiction (Tarantino) und Festen (Vinterberg). Hierbei wird die Bedeutung von narrativen Strukturen, filmischen Stilmitteln und Praktiken wie dem Cameo beleuchtet.
Schlüsselwörter
Autorschaft im Film, auteur theory, Star Personas, Filmautor, Regisseur, Handschrift, filmische Werkzeuge, Hitchcock, Tarantino, Vinterberg, Vertigo, Pulp Fiction, Festen.
- Arbeit zitieren
- Lynn Schwamberg (Autor:in), 2020, Autorschaft im Film. Zu den Signaturen von Regisseuren in ihren Werken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1000118