Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Zivilgesellschaft als Rahmenbedingung für die Demokratie. Der inhaltliche Fokus liegt auf Zentral- und Osteuropa, insbesondere auf Polen. Die ökonomischen und politischen Veränderungen nach 1989 bedeuteten auch Veränderungen für die Zivilgesellschaft in post-sozialistischen Staaten. In dieser Arbeit wird am Beispiel Polens erklärt, in welcher Art die Zivilgesellschaft auf die Transformation zur Demokratie seit 1989 gewirkt hat. Insbesondere wird analysiert, wodurch sich die wechselseitige Beziehung zwischen Transformation und Zivilgesellschaft in Polen auszeichnet.
Die Ergebnisse zeigen, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen und der politische Umgang mit zivilgesellschaftlichen Organisationen in Polen ein Hemmnis für die Ausbildung einer aktiven und großflächigen Zivilgesellschaft waren. Weiter erschwerend haben die ökonomischen Folgen für die Bevölkerung und die nicht ausreichend aufgearbeitete post-sozialistische Vergangenheit gewirkt sowie die fehlenden 'Civic Skills' in der polnischen Bevölkerung. Die dadurch niedrige Organisationsbereitschaft erschwerte die Arbeit der NGOs deutlich.
Die Transformation machte harte ökonomische und politische Reformen notwendig. Der politische Umbruch ermöglichte damit erst eine ungehinderte Ausbildung einer Zivilgesellschaft in Polen. Die Voraussetzungen dafür wurden am Runden Tisch geschaffen, wo die Vereinigungsfreiheit einer der Hauptforderungen der Solidarność war und beschlossen wurde. Erst 1997 tritt das Grundgesetz der Republik Polen in Kraft, wodurch auch in Artikel 12 die Vereinigungsfreiheit garantiert wird. Durch die Verfassung und andere Gesetze wird der gesetzliche Rahmen für die Ausübung zivilgesellschaftlichen Engagements gegeben, trotzdem ist die rechtliche Situation oft unklar und uneinheitlich. Die Rechtslage ist weder NGO-freundlich noch an die gesellschaftlichen Gegebenheiten und an jene der Zivilgesellschaft angepasst.
Inhaltsverzeichnis
- Zivilgesellschaft als Rahmenbedingung für Demokratie in Polen zur Zeit des Umbruchs
- Die wechselseitige Beziehung zwischen Transformation und Zivilgesellschaft in Polen
- Zivilgesellschaftliches Engagement und die Förderung von Demokratie
- Definition von Zivilgesellschaft
- Zentral- und Osteuropa: Die Transformation der Zivilgesellschaft in Polen
- Die Transformation und die Auswirkungen auf die Zivilgesellschaft in Polen
- Die Entwicklung der Zivilgesellschaft in Polen im Transformationsprozess
- Die wechselseitige Beziehung zwischen Transformation und Zivilgesellschaft
- Externer Demokratieförderung und die Zivilgesellschaft in Polen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert die komplexe Beziehung zwischen der Transformation und der Zivilgesellschaft in Polen nach 1989. Dabei geht es um die Herausforderungen, die sich für die Entwicklung der Zivilgesellschaft in einer post-sozialistischen Gesellschaft stellen, sowie um die Rolle, die die Zivilgesellschaft für die Demokratisierung des Landes spielt.
- Entwicklung der Zivilgesellschaft in Polen nach dem Fall des Kommunismus
- Die Auswirkungen der Transformation auf die politische und sozioökonomische Situation in Polen
- Die Rolle der externen Demokratieförderung für die Stärkung der Zivilgesellschaft
- Herausforderungen und Potenziale der Zivilgesellschaft in einem transformierenden Umfeld
- Die wechselseitige Beziehung zwischen Transformation und Zivilgesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Zivilgesellschaft als Rahmenbedingung für Demokratie in Polen zur Zeit des Umbruchs: Dieses Kapitel erläutert die Bedeutung der Zivilgesellschaft für eine stabile Demokratie, insbesondere in Transformationszeiten. Es wird die Rolle des zivilgesellschaftlichen Engagements für politische Partizipation und den Aufbau von politischem und sozialem Vertrauen hervorgehoben.
- Die wechselseitige Beziehung zwischen Transformation und Zivilgesellschaft in Polen: Hier wird die Definition von Zivilgesellschaft von Michael Walzer und Edwards vorgestellt. Es wird die räumliche und inhaltliche Konzeptualisierung der Zivilgesellschaft als Sphäre zwischen Einzelpersonen und dem Staat beschrieben. Die Kapitel fokussieren auf die Veränderungen der Zivilgesellschaft in post-sozialistischen Staaten, insbesondere in Polen, und zeigen, wie die Transformation zur Demokratie die Zivilgesellschaft beeinflusst hat.
- Zivilgesellschaftliches Engagement und die Förderung von Demokratie: Das Kapitel beleuchtet die Auswirkungen der Transformation auf die polnische Bevölkerung. Es werden die sozio-ökonomischen Folgen der Liberalisierung des Marktes und die damit verbundenen Herausforderungen für die polnische Gesellschaft beschrieben. Außerdem werden die Auswirkungen der niedrigen Wahlbeteiligung und der hohen Fluktuation an der politischen Führungsspitze auf die Demokratie in Polen analysiert.
- Definition von Zivilgesellschaft: Dieses Kapitel geht auf die Schwierigkeiten bei der Entwicklung einer starken Zivilgesellschaft in Polen ein, die mit der nicht aufgearbeiteten totalitären Vergangenheit und der niedrigen Engagement-Rate verbunden sind. Es werden verschiedene Erklärungsversuche für die geringe Beteiligung an zivilgesellschaftlichen Aktivitäten im Vergleich zu westlichen Demokratien vorgestellt.
- Zentral- und Osteuropa: Die Transformation der Zivilgesellschaft in Polen: Das Kapitel diskutiert die Bedeutung der Liberalisierung der Vereinigungsfreiheit für die Entstehung der Zivilgesellschaft. Es wird die Rolle des Runden Tisches und der Solidarnosc für die Entwicklung der Zivilgesellschaft in Polen hervorgehoben. Außerdem wird die Bedeutung der EU-Integration für die Demokratieentwicklung in Polen betrachtet.
- Die Transformation und die Auswirkungen auf die Zivilgesellschaft in Polen: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der EU und internationaler NGOs bei der externen Demokratieförderung in Polen. Es werden die positiven und negativen Auswirkungen der externen Unterstützung auf die Zivilgesellschaft sowie die Herausforderungen der Professionalisierung von NGOs in Polen beleuchtet.
- Die Entwicklung der Zivilgesellschaft in Polen im Transformationsprozess: Das Kapitel setzt sich mit den Herausforderungen auseinander, die für die Zivilgesellschaft in Polen bestehen. Es werden Maßnahmen genannt, die dazu beitragen können, die finanzielle Abhängigkeit von NGOs vom Staat zu reduzieren und die BürgerInnen zu motivieren, sich für das allgemeine Wohl einzusetzen.
- Die wechselseitige Beziehung zwischen Transformation und Zivilgesellschaft: Hier wird die komplexe Beziehung zwischen Transformation und Zivilgesellschaft in Polen nochmals zusammengefasst. Es wird betont, dass die Ausbildung einer aktiven Zivilgesellschaft in Transformationszeiten von großer Bedeutung ist.
- Externer Demokratieförderung und die Zivilgesellschaft in Polen: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle der externen Demokratieförderung für die Zivilgesellschaft in Polen und stellt verschiedene Maßnahmen vor, die zur Stärkung der Zivilgesellschaft beitragen können.
Schlüsselwörter
Zivilgesellschaft, Transformation, Demokratie, Polen, post-sozialistische Staaten, Runder Tisch, Solidarnosc, EU-Integration, externe Demokratieförderung, NGOs, politische Partizipation, soziales Vertrauen, politische Kultur, Engagement, Partizipationsrate.
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- Luana Luisa Heuberger (Author), 2020, Zivilgesellschaft als Rahmenbedingung für Demokratie in Polen. Wechselseitige Beziehung zwischen Transformation und Zivilgesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1000824