Kurze Übersicht über die geographischen Besonderheiten der Tundra


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

6 Seiten, Note: 13 Punkte


Leseprobe


Vortrag – Tundra

1. Allgemeines

Tundra ist der beherrschende Formationsgürtel der subpolaren Zone

-Tundren: 5 mio km2 = 3,3% der festen Erdoberfläche
-zirkumpolar (umfassen Gebiete um die Pole der Erde) - Atlas S. 214/215
-arktische Tundren haben zw. 60. und 70. Breitengrad die größte Ausdehnung
- Alaska,

Norden von Kanada + Labrador HI, südl. Küste von Grönland,

Island,

Norden der skandiniav. HI,

Norden Sibiriens + HI Kamtschatka (3 mio km2 = größtes waldloses Tundragebiet)

-Unterteilung nach Vegetation: in Richtung Pol - Waldtundra (Taiga)

Flechten- und Zwergstrauchtundra Felsentundra (spärl.

Pflanzenwuchs)

-begrenzt im Norden durch pol. Kältewüsten Süden durch borealen Nadelwald

-zw. 60. und 70. BG auf Südhalbkugel nur Meer bis auf einige Inseln

antarktische HI Grahamland einige Küstenzonen d. Antarktis

südlichste Spitze von Feuerland - nicht so bedeutend

2. Klima

- welche Klimazone ? - subpolare Klimazone
-ständig niedriger Sonnenstand - Gebiete nördl. der borealen Nadelwaldgrenze

durch kalte bis extrem kalte Klimate gekenn- zeichnet

Klimadiagramme Atlas S. 214/215 vergleichen

- im Winter scheint nördlich des Nordpolarkreises bzw. im Sommer südlich des Südpolarkreises wochenlang gar nicht die Sonne
-sommerlicher Polartag kann kaltes Klima nur in Grenzen kompensieren - zur Sommersonnenwende (wenn Sonne am nördl. Wendekreis steht) liegt die Tundra noch unter Schnee - erst in der Zeit danach (Juli) fängt der Dauerfrostboden an teilweise aufzutauen

Tautiefe in südl. Tundra 50cm - nimmt polwärts ab

darunter ist der Boden ganzjährig gefroren

-in der Tundra gibt es im Jahr nun 55 bis 100 Tage mit Temp. über 0°C im Wi: Temp. im Norden von Russland unter –40°C

Kältepunkt: Oimekon mit D-Temp.: -16,3°C

- Karte

Temp. in N-Amerika unter –30°C Grund ? (atlas S. 220)- Golfstrom

- in Sibirien sorgt der Oja schio für kalte Luft

im So: Temp. um 10°C (in Sibirien sogar etwas wärmer)

Grund: Atlas S. 219 Monsun im Wi von N- S (auch auf N

Russlands noch Auswirk.)

- kalte Luft vom Pol (im Winter von Polar- luft beeinflußt)

im So von S- N

- warme gem. Luft (im Sommer von gemäßigter Luft beeinflußt)

weil in N Russland die Temp. der angrenzenden Luftmassen durch den Monsun mehr wirken

- größere Temp. Differenz im Jahr als in Kanada/Alaska

3 Klimadiagramme vergleichen (zu NS auch was sagen - aber dazu später noch was)

3. Wasserhaushalt

Flüsse: S. 214 - kaum Flüsse und Seen (große Flüsse wie Lena,Jennisej,Ob

oder Mackenzie - von Wald umgeben

- gehören damit eigenlich schon zur Waldtundra bzw. Taiga)

Einteilung der arktischen Tundra - kontinental. Klima (100-250mm)

jährl. NS-Summen z.T. sehr gering

z.B. Kap Chelyuskin (Taimyr HI) = nördl. Festlandspunkt der Erde: 95mm Karte

- ozeanisch. Klima (bis 500mm NS)
- selten jährliche NS-Summe von 400mm
- überschritten

sehr geringe Verdunstung aufgrund der Kälte KD Atlas S. 220 Frob. Bay

+ tiefere Bodenschichten das ganze Jahr eingefrohren

Schmelzwasser im Sommer (also, während der Veg.-periode) kann nicht

einsickern

Wassermangel spielt keine Rolle

durchweg humides Klima

in Antarktis können küstennah durch Föhneffekt extrem trockene Situationen auftreten z.B. in eisfreien Trockentälern

4. Bios

Vegetation

Arktische Weide, Wachholder, Lappland-Alpenrose, Silberwurz, Fingerstrauch, Wollgras, arktischer Mohn, Löffelkraut

-Einheitlichkeit der Flora + grundsätztlich eine sehr artenarme Vegetation
-gesamte arktische Flora -1500 Blütenpflanzen
-750 Moospflanzen
-1200 Flechtenarten = Veg. des Vorarlbergs in Österreich
-mit abnehmender geograph. Breite (in Richtung Äquator) : Differenzierung und Verdichtung der Vegetation:
-Kältewüste
-Felstundra
-Moos-/Flechtentundra (mit austrocknungsfähigen Sporenpflanzen)
-feuchte Niederungen: Moose
-windausgesetzten, schneefreien Felskuppen: Flechten
-Zwergstrauchtundra
-im Winter schneebedeckt
-im Sommer nicht zu feucht
-polare Waldgrenze
-Waldtundra
Anpassung der Pflanzen an ungünstige Bedingungen: Kälte:
-kaum einjährige Pflanzen
- meisten Arten entwickeln sich über mehrere Jahre = aperiodische Arten Entwicklung wird während des Winters auf einem beliebigen Stadium unterbrochen
- unabhängig von der kurzen Sommerzeit
-Frostkeimer... erlangen Keimfähigkeit erst nach dem Einwirken von extremer Kälte
-nach den langen Wintern beginnt die eigentliche Vegetationsperiode im Juli und dauert bloß einen reichlichen Monat bis Anfang September

da: nur Tage mit einem Temperaturmittel von über 0°C für den Stoffwechsel genutzt werden können

-Entwicklung der Vegetation, die Aktivität von Konsumenten und Destruenten erfolgt sehr rasch
-Phasen der Pflanzenentwicklung folgen schnell aufeinander (innerhalb weniger Wochen)
- kaum Planzen mit besonders ausgebildeten unterirdischen Organen (Zwiebel, Knolle) da sie den Dauerfrostboden nicht durchdringen können - Flachwurzler
-diese klammern sich an den Boden und zersetzen die Oberfläche - schaffen den Nährboden für andere Pflanzen

W ind:

Samenverbreitung erfolgt 84% durch Wind

10% durch Wasser

6% durch Tiere (nur inder Waldtundra) großflächig verwurzelte Pflanzen wie Flechten Humide Bedingungen:

Flechten und Moose sind luftfeuchteabhängige Pflanzen

Tiere

Landtiere: Ren, Eisbär, Vielfraß, Eisfuchs, Tundrawol, Parryziesel, Berglemming, Wiesel

Meerestiere: Walroß, nördlicher Seebär, Sattelrobbe, Wale Vögel: Alpenschneehuhn, Eisente, Schneeeule

Anpassung: dickes Fell bzw. Gefieder

meisten Tiere halten keinen Winterschlaf(nur der Parry-Ziesel) sondern ziehen im Winter in

die etwas wärmere Waltundra um sich dort zu paaren - bringen ihre Jungen pünktlich im Sommer zur Welt

treten meist in größeren Herden auf (z.B. Ren bis zu mehreren tausend) Nahrung recht anspruchlos

5. Boden

kein fruchtbarer Boden

Tundrengley über Dauergefrohrniss...unter Stau- oder Grundwassereinfluss stehender Bodentyp, besonders in Niederungen

auf der HI Taimyr + in Waldtundra: saure, nährstoffarme Podsolböden (Entstehung: abgeworfene Nadeln weden zu stark sauren Humusstoffen - nur anspruchslose Arten)

Dauerfrostboden(Permafrostboden)...tritt auf, wenn der Unterboden ganzjährig gefrohren bleibt;

wird die isolierende Veg.-Decke geschädigt- Dauerfrastboden ist Sonne ausgesetzt und beginnt aufzutauen- ökologisches Gleichgewicht auf der Tundra wird ernsthaft gestört

im Sommer teilweise Moore, Sümpfe

nur in Nordsibierien (Yedoma) ist Löß-Eis-Boden zu finden

6. Geologischer Bau

mäsozoisch-känozoische Tafelländer+alpidische Vortiefen+alpidische Gebirge -- (Sibirien)

junges Präkambrium (N-Amerika/Grönland) kaledonisches Gebirge (skandinav. HI/Taimyr HI) variskisches Gebirge (Nowaja Semlia)

7. Relief

Eurasien: Tiefland (0-500m), kleinere Gebirgszüge bis 1500m Amerika: Tiefland (0-500m)

Besonderheiten (Erscheinungsformen) der Tundra, die durch die Kälte entstehen

- Pingos: kupelartige Erdhügel in verschiedenen Größen (bis 50m hoch/200m d) Entstehung: Austrocknung flacher Tundratümpel oder Seen
- Permafrostboden schiebt sich in ihr bett nach
- drückt Erde nach oben
- Oser: flache Bodenwellen aus Sand, Kies od. Schlamm Entstehung: Austrocknung von Flüssen
- lassen Gletschergeröll zurück

können sich über viele km hinwegschlängeln weitere Folgen des Frostes:

Solifluktion: Herausarbeitung von Steinen aus dem Boden obere Bodenschicht gefriert
- zieht Wasser von unten an
- nimmt an Volumen zu
- hebt dabei die Steine mit nach oben, die in der gefrierenden Schicht stecken
- Höhlung unterm Stein
- wird durch feinen Sand aufgefüllt
-auftauen der schnnedecke
- Stein bleibt auf höherem Niveau liegen
-bei häufiger Wiederholung an Frostwechseltagen
- Stein liegt über der Bodenoberfläche

Gefrieren geht von mehreren Punkten aus, die einige meter auseinander liegen

- eigentliche Solifluktion (lat. Bodenfließen) Steine rutschen auf geneigter Ebene nach unten
- Bildung von Steinnetzen, sog. Polygonböden

8. Nutzung & Auswirkungen

Tundra liegt weit jenseits der Ackerbaugrenze - kann nur weidewirtschaftlich genutzt werden

1) umherziehende Stämme, die an die jahreszeitlichen Wanderungen der Rentiere gebunden sind (Rentiere wandern im Winter zu waldnahen, südlicheren Weiden =

Rentiernomadismus

z.B. Tungunsen

sind in Lappland, Sibierien, in gerigem Umpfang in Alaska & Kanada verbreitet

2) auf den subpolaren, hochozeanischen Inseln spielt Schafhaltung wirtschaftliche Hauptrolle

z.B. Island

-im Frühjahr werden Schafe auf Hochlandweiden getrieben
-im Herbst von inselumspannender Treiberkette wieder zurückgetrieben
- Island wird oft als klassisches Beispiel eines subpol. Wiesenlandes gesehen
- stimmt nicht da: durch antropogene Vernichtung des Waldes die natürlichen Flächen der Wiesenländer erheblich ausgedehnt worden
-nachhaltige Überweidung
- Prozeß der Vegetationszerstörung und Bodenabtragung
- kann bis zur vegetationslosen Ödlandfläche führen
-Ausmaß der Landschaftsdegration:

Waldfläche Islands vor 1100 Jahren 20% - jetzt 1% der Inselfläche Ödlandfläche (Steinwüste, Felstundra) 50% - jetzt 80%

3) nichtumherziehende Stämme

z.B. die Inuit (Eskimos) - 95000

leben in den arktischen Küstengebieten Grönlands

früher:trieben untereinander Handel (die einen jagten Wale+Robben, andere landeinwärts Karibus, Bergschafe, Elche, Biber, Enten) - getauscht

- Teire wurden vollständig verwertet: z.B. aus Walrippen wurden Hütten gebaut und mit Tierfellen isoliert

Hilfsmittel: Fallen, einfache Waffen wie Harpune, Speerschleuder

heute: neue technologische Methoden zur Jagd: Schneemobile statt Hundeschlitten; Jäger haben Gewehre

- wenige Eskimos können an einem Tag eine ganze Karibuherde vernichten
- Jagd zu leicht
- es wird nicht mehr alles verwertet
- einige Tiere (Ren, Vielfraß) vom Aussterben bedroht

Ende der Leseprobe aus 6 Seiten

Details

Titel
Kurze Übersicht über die geographischen Besonderheiten der Tundra
Note
13 Punkte
Autor
Jahr
2001
Seiten
6
Katalognummer
V100103
ISBN (eBook)
9783638985338
Dateigröße
361 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
geographische Zonen; Tundra; Arktis; Antarktis; Vegetationszonen
Arbeit zitieren
Springinsfeld Bärbel (Autor:in), 2001, Kurze Übersicht über die geographischen Besonderheiten der Tundra, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100103

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