In dieser Arbeit werde ich Michel Houellebecqs Buch „Extension du domaine de la lutte“ (EDL) in Betracht ziehen. EDL markiert 1994 den Beginn Houellebecqs Karriere als Romanautor. In EDL basiert die Handlung auf den Protagonisten. Seine Gedanken und Taten offenbaren sich in Funktion seiner Beziehungen. Der Umgang mit den anderen ergibt also in EDL die Hauptfigur, worauf das ganze Werk basiert. Deswegen die Beziehungen in EDL zu verstehen, bedeutet auch die gesamten Romanabläufe begreifen zu können. Ich werde in dieser Hinsicht den Umgang des Protagonisten mit anderen Figuren untersuchen und mich auf die literarische Erscheinungsform dieser Figurenkonstellation konzentrieren, um daraus wichtige Hinweise für die Charakterisierung des Protagonisten zu extrapolieren.
In seinen Werken schreibt der französische Schriftsteller Houellebecq über das Leben zeitgenössischer fiktionaler Menschen, von denen und deren sozialen Umgebung ein kontroverses Bild darstellt wird. Einerseits lässt Houellebecq dem Leser einen Einblick in die verwickelten innerlichen Welten seiner Protagonisten haben, die sich hinter einem monotonen Alltag verbergen und anderseits treten mörderische Szenarien und Handlungen von exzessiver Sexualität plötzlich in die Erzählung der langweiligen Arbeitsroutine ein. Die Abwesenheit eines explizierten moralkritischen Ansatzes in seinen Handlungen hat Houellebecq ein umstrittenes Ruhm bei dem Publikum verschaffen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Analyse des sozialen Raum in EDL
- Der Protagonist und die Frauen
- Die Arbeitsbeziehungen des Protagonisten
- Das Kampf geht mit Tisserand weiter
- Der Priester-Freund: Jean-Pierre Buvet
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Roman "Extension du domaine de la lutte" von Michel Houellebecq. Die Zielsetzung besteht darin, die Beziehung zwischen dem Protagonisten und seinem sozialen Umfeld zu analysieren und daraus wichtige Hinweise für die Charakterisierung der Hauptfigur zu gewinnen.
- Die Rolle der Sexualität als System sozialer Hierarchie
- Die Darstellung von Frauen in Houellebecqs Werk
- Die problematischen Arbeitsbeziehungen des Protagonisten
- Der Einfluss des sozialen Umfelds auf die psychologische Entwicklung des Protagonisten
- Die Bedeutung der Figur des "anderen" für die Konstruktion der Identität des Protagonisten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in Houellebecqs Roman "Extension du domaine de la lutte" ein und stellt die Hauptfigur, einen anonymen 30-jährigen Informatiker, vor. Der Roman konzentriert sich auf die Beziehungen des Protagonisten zu anderen Figuren, die Einblicke in seine Persönlichkeit und seine Wahrnehmung der Welt geben.
Im Kapitel 2.1 "Der Protagonist und die Frauen" wird die Sicht des Protagonisten auf Frauen analysiert, die durch seine herablassenden und verletzenden Kommentare geprägt ist. Die Interpretation der Textpassagen legt nahe, dass der Protagonist Frauen nach seinem eigenen Maßstab für Attraktivität und Sexualität beurteilt. Der Protagonist betrachtet die Sexualität als ein hierarchisches System, das sich in seinen Beziehungen zu Frauen widerspiegelt.
Kapitel 2.2 "Die Arbeitsbeziehungen des Protagonisten" beleuchtet die schwierige Situation des Protagonisten in seinem Arbeitsumfeld. Die hierarchischen Strukturen und Dynamiken seiner Arbeitswelt verstärken sein Gefühl der Entfremdung und Isolation.
Kapitel 2.3 "Das Kampf geht mit Tisserand weiter" und 2.4 "Der Priester-Freund: Jean-Pierre Buvet" analysieren weitere Beziehungen des Protagonisten, die seine komplexe Persönlichkeit und seine soziale Isolation weiter verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf Themen wie soziale Hierarchien, Geschlechterrollen, Sexualität, Arbeitswelt, Entfremdung, Isolation und die Darstellung des Protagonisten in Houellebecqs Roman "Extension du domaine de la lutte".
- Quote paper
- Vittoria Guarino (Author), 2020, Der soziale Raum in "Extension du domaine de la lutte" von Michel Houellebecq, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1001131