Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern unternehmenswertorientierte Kennzahlen als Bemessungsgrundlage für die Vergütung von Vorständen börsennotierter Unternehmen im Vergleich zwischen deutschen und US-amerikanischen Unternehmen verwendet werden. Dazu werden die wesentlichen Grundlagen der Vorstandsvergütung und die Ziele, die diese verfolgt, aufgeführt. Die Zusammenhänge zwischen dem Shareholder Value-Ansatz, der Principal-Agent-Theory und einer wertorientierten Vergütung werden ebenfalls aufgeführt. Auf der Basis einer Stichprobe werden die Bemessungsgrundlagen der Vorstandsvergütung von deutschen DAX- Unternehmen und amerikanischen S&P 500-Unternehmen untersucht.
In den letzten Jahren war das Thema Vorstandsvergütung häufig in den deutschen Medien vertreten. Hauptaugenmerk lag dabei auf den hohen Bonuszahlungen, die deutsche Unternehmen an ihre Vorstände zahlen. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz fordert, dass die Vergütung der Vorstände auch vom Aktienkurs der Unternehmen abhängen soll, sodass nur eine gute Leistung des Unternehmens zu einer hohen Vergütung führen kann. Dieser Forderung nach einer am Unternehmenswert orientierten Vergütung, entsprechen dem Einsatz sogenannter wertorientierter Kennzahlen.
Eine Studie aus dem Jahr 2010 kommt zu dem Ergebnis, dass bereits 92% der untersuchten Unternehmen aus dem HDAX für die Vergütung ihrer Vorstände auf im weiteren Sinne wertorientierte Kennzahlen als Bemessungsgrundlage zurückgreifen. Es ist zu klären wie der aktuelle Stand im Jahr 2019 aussieht und inwiefern unternehmenswertorientierte Bemessungsgrundlagen von den Unternehmen eingesetzt werden. In Zeiten von Globalisierung, ist auch der internationale Vergleich mit den Bemessungsgrundlagen von Unternehmen anderer Länder interessant, um den deutschen Entwicklungsstand bezüglich wertorientierter Bemessungsgrundlagen, vergleichbar zu machen.
Da die US-amerikanischen Unternehmen in Unternehmensführung und Corporate Governance international die Standards setzen und die USA über eine starke Aktienkultur verfügen, bietet sich ein Vergleich der Vergütungssysteme zwischen amerikanischen und deutschen Unternehmen hinsichtlich der Bemessungsgrundlagen an. Es stellt sich die Frage, in wieweit die deutschen Unternehmen der aktuellen Forderung der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz nach einer aktienkursorientierten Vergütung der Vorstände nachkommt und wie die amerikanischen Unternehmen im Vergleich dazu stehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundzüge und Ziele der Vorstandsvergütung
- Merkmale der Vorstandstätigkeit
- Der Shareholder Value Ansatz
- Vorstandsvergütung und die Principal-Agent-Problematik
- Informationsasymmetrien und Agency-Kosten
- Anreizsysteme zur Lösung des Principal-Agent-Konflikts
- Am Unternehmenswert orientierte Vergütungsmodelle
- Aufbau und Bestandteile von Vergütungssystemen
- Zielvereinbarungen
- Typische Wertreiber und unternehmenswertorientierte Kennzahlen
- EBIT und EBITDA
- EVA und EP
- ROCE und RolC
- CfROI
- CVA
- CF und FCF
- TSR
- Variable Vergütungsmodelle
- Kurzfristig variable Vergütung
- Mittel- und langfristig variable Vergütung
- Vorstandsvergütungen im Vergleich deutscher und US-amerikanischer börsennotierter Unternehmen
- Deutsches System
- Dualistisches Leitungssystem und Societas Europaea in Deutschland
- Anforderungen des DCGK
- Bemessungsgrundlagen ausgewählter DAX Unternehmen im Detail
- US-amerikanisches System
- Monistisches Leitungssystem
- Anforderungen des NYSE Listed Company Manual
- Bemessungsgrundlagen ausgewählter S&P 500 Unternehmen im Detail
- Vergleich und Diskussion
- Quantitative Auswertung
- Qualitativer Vergleich der Kennzahlen
- Warum werden überwiegend EPS, TSR und CFs benutzt?
- Bewertung der verwendeten Kennzahlen
- Wertorientierung der Kennzahlen im Vergleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Verwendung unternehmenswertorientierter Kennzahlen als Bemessungsgrundlage der Vorstandsvergütung im Vergleich deutscher und US-amerikanischer börsennotierter Unternehmen. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Vergütungssysteme und die darin verwendeten Kennzahlen. Ziel ist es, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Verwendung von Kennzahlen im deutschen und US-amerikanischen Kontext aufzuzeigen und die Wertorientierung der verwendeten Kennzahlen zu bewerten.
- Vergleich von Vergütungssystemen in Deutschland und den USA
- Analyse der verwendeten unternehmenswertorientierten Kennzahlen
- Bewertung der Wertorientierung der verwendeten Kennzahlen
- Untersuchung der Einflussfaktoren auf die Wahl der Kennzahlen
- Diskussion der Vor- und Nachteile der verschiedenen Vergütungssysteme
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Masterarbeit stellt die Arbeit und die wichtigsten Ziele sowie den Aufbau dar. Das zweite Kapitel behandelt die Grundzüge und Ziele der Vorstandsvergütung. Es werden die Merkmale der Vorstandstätigkeit, der Shareholder Value Ansatz und die Principal-Agent-Problematik im Kontext der Vorstandsvergütung erläutert. Kapitel drei beleuchtet die verschiedenen Vergütungsmodelle, die am Unternehmenswert ausgerichtet sind. Hier werden die wichtigsten Kennzahlen und ihre Bedeutung für die Bewertung der Unternehmensentwicklung und die Vorstandsvergütung besprochen.
Kapitel vier beschäftigt sich mit dem Vergleich von Vergütungssystemen in Deutschland und den USA. Es werden die Unterschiede in der rechtlichen und regulatorischen Umgebung, die unterschiedlichen Leitungssysteme und die verwendeten Kennzahlen zur Bemessung der Vorstandsvergütung analysiert. Abschließend werden die Kennzahlen hinsichtlich ihrer Wertorientierung bewertet.
Schlüsselwörter
Vorstandsvergütung, Unternehmenswert, Kennzahlen, Shareholder Value, Principal-Agent-Problematik, EBIT, EBITDA, EVA, EP, ROCE, RolC, CfROI, CVA, CF, FCF, TSR, Deutschland, USA, DAX, S&P 500, DCGK, NYSE Listed Company Manual
- Arbeit zitieren
- Martin Storm (Autor:in), 2019, Unternehmenswertorientierte Kennzahlen als Bemessungsgrundlage der Vorstandsvergütung im Vergleich deutscher und US-amerikanischer börsennotierter Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1001628