Die Zellteilung Meiose


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

5 Seiten


Leseprobe


Die Zellteilung Meiose

Biologischer Sinn der Meiose

Wenn ein neues Leben bzw.: Lebewesen entstehen soll, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

1. vegetative Vermehrung: Durch Mitose entseht eine neue Zelle, die sich eventuell ihrerseits teilt und zum neuen Lebewesen heranwächst. Bsp.: Pantoffeltierchen, Ableger bei Pflanzen usw. Das neue Individuum ist genetisch identisch mit seinem ,,Erzeuger".
2. sexuelle Vermehrung: Durch Verschmelzung zweier Geschlechtszellen entsteht eine Zygote, die durch Teilung (Mitose) zum neuen Leben heranwächst. Bsp.: Die meisten Tiere und Pflanzen. Das neue Lebewesen enthält einen Mix der Gene seiner Eltern, ist also tatsächlich ein ,,Individuum" mit einzigartigen Eigenschaften.

Die Geschlechtszellen oder Gameten können nur keine ,,normalen" Zellen sein, weil dann das neue Lebewesen doppelt so viele Chromosomen enthalten würde wie seine Eltern. Deshalb wird bei der Meiose, die der Bildung der Geschlechtszellen dient, der Chromosomensatz halbiert.

(Manchmal findet die Meiose ernst nach der Zygotenbildung statt; im Prinzip läuft dies auf das Gleiche hinaus: Der Chromosomensatz muss halbiert werden, um die Ausgangsgröße zu erreichen). Zellen, die von jedem Chromosom zwei Varianten besitzen (egal, ob aus einem oder zwei Chromatiden bestehend) nennt man diploid. Zellen mit nur je einem Chromosom heißen haploid. Man kürzt dies gerne ab, indem man den doppelten Chromosomensatz mit 2n bezeichnet, den einfachen mit n.

Meiose Übersicht

Man unterscheidet zwei Arten von Kernteilungen. Bei der Mitose werden die Erbanlagen der Mutterzellen unverändert auf die Tochterkerne übertragen, so dass identische Tochterzellen entstehen. Die Meiose findet bei der Bildung von Keimzellen statt. Durch diese Kernteilung wird der Chromosomensatz auf die Hälfte reduziert.

Die Meiosis ist im Gegensatz zur Mitose keine erbgleiche Teilung. Ihr Funktion besteht bei den Diplonten in der Bildung der Vorstufen der Keimzellen. Bei den Haplonten wird die diploide Valenz der Zygote durch dir Meiosis auf den haploiden Normalzustand herabreguliert. Ihr Stadienablauf ist wesentlich komplizierter als diejenige der Mitose. Dies kommt schon in ihrer Dauer zum Ausdruck. Während eine Wurzelspitze- Mitose bei der Mehrzahl aller Pflanzen kann mehr als eine Stunde dauert, benötigt die Meiose bei den gleichen Objekten 3- 5 Tage.

Die Meiose besteht aus zwei aufeinanderfolgenden Teilungen, der ersten und der zweiten meiotischen Teilung. Die für die Meiose typischen Vorgänge laufen in der ersten Teilung ab, während die zweite im Prinzip der Mitose entspricht.

Die Reduktion der Chromosomenzahl ist nur einer er Effekte der Meiose, in genetischer Beziehung der weniger bedeutsame. Viel wichtiger sind die Konsequenzen, die sich aus der Umgestaltung der Chromosomen und Genome im Zuge der Meiose ergeben.

Am Anfang der Meisoe steht ein diploider Interphasekern. Er besitzt zwei einander entsprechend Chromosomensätze, zwei Genome, von denen eines ursprünglich aus der väterlichen, das andere aus der mütterlichen Keimzelle stammt. Jedem Chromosom des väterlichen Genoms entspricht ein bestimmtes Chromosom im mütterlichen Genom. Diese Chromosomen werden als Homologe bezeichnet, sie stimmten in ihrer Längsstruktur völlig überein.

Die Homologie erstreckt sich auch auf ihren Gengehalt, sie ist im Interphasekern mikroskopisch nicht erkennbar. Die Chromosomen sind in diesem Stadium an der Kernmembran angeheftet.

Prophase 1

In der ersten meiotsichen Prophase kommt eine Kondensation der Chromosomen zustande, die in der Regel zu einem beträchtlichen stärkeren Kontraktionsgrad als in der Mitose führt. Die wesentlichsten Vorgänge der Meiose laufen in diesem Abschnitt ab. Der wichtigste Vorgang während der frühen Stadien der ersten meiotsichen Prophase besteht in der äußerst exakten Paarung der homologen Chromosomen.

Wenn die Parallelkonjugation der homologen Chromosomen vollzogen ist, befindet sich der Kern im ,,Pachytän", einem der wichtigsten Stadien der Meiosis. Die Chromosomen liegen nicht mehr in der Form von Einzelelementen sondern von homologen Zweiergruppen, von Bivalenten vor. Da jedes Chromosom aus 2 Chromatiden besteht, stellt das Bivalent eine Vierergruppe, eine Tetrade von strukturell selbständigen Längseinheiten dar.

Im Pachytän kommt es zu Austauschvorgängen zwischen einander entsprechenden Abschnitten der Chromatiden. Sie führen zu einem der wichtigsten Effekte der Meiose, zum Umbau der Chromatiden der beiden homologen Chromosomen. Als Folge kommt eine Neukombination der Gene der elterlichen Genome zustande. Diese Vorgänge werden als Crossingover bezeichnet. Die Überkreuzungsstellen zwischen den Chromatiden, die Chiasmata, sind bei günstigen Objekten im Diplotän mikroskopisch sichtbar. Der Kontraktionsgrad der Chromosomen nimmt stark zu. Kernmembran und Nucleolen werden aufgelöst, und es wird eine Spindel gebildet, deren Elemente mit den Centromeren der Chromosomen in Verbindung treten. Damit ist die 1. meiotsiche Prophase abgeschlossen.

Metaphase 1

Im Gegensatz zur Mitose werden in der ersten meiotischen Metaphase nicht Chromosomen, sondern Bivalente (homologe Chromosomen) in die Metaphaseplatte eingeordnet. Vom späten Zygotän bis zur 1. Metaphase ist das Bivalent die Funktionseinheit. Dies ist bei der mikroskopischen Bearbeitung insofern vorteilhaft, als man mit der haploiden Anzahl chromosomaler Einheiten arbeiten kann. Die Chromosomen haben bei vielen Objekten eine nahezu würfelförmige Gestalt und lassen keine Strukturmerkmale mehr erkennen. Es ist daher in diesem Stadium nicht möglich, Karotyp- Analysen anzufertigen. Die Orientierung der Homolgen eines jeden Bivalentes innerhalb der Spindel erfolgt zufallsgemäß. Dies führt zu einer weiteren Vermischung des väterlichen und mütterlichen Erbguts in den entstehenden Tochterkernen. Man bezeichnet diesen Effekt der Meiose als Umordnung der Genome; er hat wichtige genetische Konsequenzen.

Anaphase 1

Jedes Bivalent trennt sich in seine beiden Homologen, die and entgegengesetzte Spindelpole wandern. Wanderungseinheit ist also nicht die Chromatide, sondern das Chromosom, wobei die beiden Chromatiden durch das gemeinsame Centromer zusammengehalten werden. Hierin liegt einer der gravierendsten Unterschiede zwischen Mitose und Meiose. Als Konsequenz kommt die Reduktion der Chromosomenzahl auf die Hälfte zustande.

Telophase 1

Die Wanderung der Chromosomen an die Spindelpole ist abgeschlossen. In der ursprünglich diploiden Zelle sind zwei haploide Chromosomengruppen vorhanden.

_ Interkinese

Die Chromosomen lockern sich auf. Kernhüllen und Nucleolen werden gebildet. Es entstehen also Interphase- Kerne, es erfolgt jedoch keine Reduplikation der DANN. Jeder der beiden haploiden Tochterkerne enthält zwar ein vollständiges Genom, die Genome sind bei heterozygoten Organismen in ihrer genetischen Zusammensetzung jedoch nicht identisch.

Auf die erste meiotsiche Teilung folgt ohne ein längeres Zwischenstadium die zweite Teilung. Sie verläuft nach den Gesetzmäßigkeiten der Mitose und redupliziert diejenige cytologische und genetische Situation, die am Ende der ersten Teilung realisiert wird.

Prophase 2

Die Chromsomen kondensieren sich erneut. In der späten Prophase werden Kernmembran und Nucleolen aufgelöst, und es werden Kernspindeln gebildet.

Metaphase 2

Die Chromosomen werden in die Metaphaseplatten eingeordnet. In der Mikrosporogenese und der Spermatogenese führt jeder der beiden haploiden Kerne die Teilung unabhängig vom anderen Kern durch. In der Meiocyte sind folglich zwei Äquatorialplatten mit zwei Kernspindeln vorhanden.

Anaphase 2

Aus den Metaphaseplatten wandern Chromatiden polwärts.

Telophase 2

Die Chromatiden sind an den Polen angekommen. In der diploiden Mutterzelle sind nunmehr 4 haploide Chromosomengruppen vorhanden. Sie werden teils durch Elemente der Spindel, teils durch ein neues Zellorganell, den Phragmoplasten, in einer optimalen gegenseitigen Phase festgehalten.

Interphase 2

Die 4 Chromosomengruppen wandeln sich zu 4 Interphasekernen um. Die Chromatiden dekondensieren sich, Kernmembran und Nucleolen werden neu gebildet.

Damit sich der Stadienablauf der Meiose beendet. Durch Einzug von Zellwänden wird das Cytoplasma der Mutterzelle den vier Kernen zu etwa gleichen Teilen zugeordnet. Auf diese Weise entstehen in der Mutterzelle 4 selbständige haploide Zellen, die Gonen. Bei den Diplonten sind sie die Vorläufer der Keimzellen und entwickeln sich bei verschiedenen Organismengruppen in etwas unterschiedlicher Weise zu den Gameten weiter.

Ende der Leseprobe aus 5 Seiten

Details

Titel
Die Zellteilung Meiose
Autor
Jahr
2001
Seiten
5
Katalognummer
V100235
ISBN (eBook)
9783638986649
Dateigröße
385 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Zellteilung, Meiose
Arbeit zitieren
Katrin Kukuk (Autor:in), 2001, Die Zellteilung Meiose, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100235

Kommentare

  • Gast am 25.11.2008

    Respekt.

    Hi,
    ich finds richtig gut beschrieben. Sehr gut :)

    PS: Kleiner Fehler bei der Interkinese. MS Word hat aus "DNA" "DANN" gezaubert :O

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Titel: Die Zellteilung Meiose



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