Die Bachelorarbeit behandelt das Thema der häuslichen Gewalt und die Situation der betroffenen Kinder.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Abwägung von Gewaltschutz und Umgangsrecht. Ziel der Arbeit ist die wissenschaftsbasierte Kondensierung von Aspekten, die ein Handlungsleitfaden für eine interprofessionelle Zusammenarbeit beinhalten sollte, um Kooperation und einen möglichst guten Kinderschutz sicherzustellen. Die Fragestellung wird theoretisch und empirisch bearbeitet.
Gegenstand / Fragestellung:
- Situation von Kindern nach häuslicher Gewalt – Auswirkungen auf das Kindeswohl, rechtliche Einordnung und Forschungsstand;
- Umgangsrechtliche Verfahren und kindgerechte Ausgestaltung von Umgangskontakten;
- Anforderungen an interprofessionelle Handlungsleitlinien zum Thema ‚Umgangsrecht in Fällen häuslicher Gewalt‘.
Vorgehensweise:
- Teilnehmende Beobachtung am Fachtag „Häusliche Gewalt und Elternschaft“;
- Leitfadengestütztes Interview mit einem gewaltbetroffenen Elternteil;
- Leitfadengestütztes Interview mit einer Verfahrensbeiständin;
- Literaturrecherche
Inhaltsverzeichnis
- Leitlinien als Instrument der interprofessionellen Zusammenarbeit
- Relevanz und Hintergrund des Themas
- Zum Verständnis von Interprofessionalität und Leitlinien
- Forschungsinteresse und Aufbau der Arbeit
- Schutz und Wohl für Kinder und Jugendliche
- Rechtlicher Hintergrund
- Häusliche Gewalt - Einordnung eines Phänomens
- Gewaltmodelle, Gewaltdynamiken und Täterstrategien
- Aufwachsen im Kontext häuslicher Gewalt
- Auswirkungen häuslicher Gewalt auf das Kindeswohl
- Recht auf und Pflicht zum Umgang
- Rechtlicher Hintergrund
- Das umgangsrechtliche Verfahren bei Vorwurf häuslicher Gewalt
- Kindgerechte Ausgestaltung der Umgangssituation
- Empirischer Teil
- Methodischer Zugang
- Teilnehmende Beobachtung am Fachtag
- Interview mit einem gewaltbetroffenen Elternteil
- Interview mit einer Verfahrensbeiständin
- Darstellung der Ergebnisse
- Interview mit einem gewaltbetroffenen Elternteil
- Interview mit einer Verfahrensbeiständin
- Teilnehmende Beobachtung am Fachtag
- Interpretation der Ergebnisse
- Fachliche Orientierung und Wissen bereitstellen
- Verantwortungsgemeinschaft etablieren
- Handlungssicherheit für die Fachkräfte ermöglichen
- Qualität professionellen Handelns sicherstellen
- Opfern Schutz und Unterstützung bei der Bewältigung zusichern
- Kindeswohl und Partizipation fokussieren
- Täter*innen in Verantwortung nehmen
- Einordnung und Diskussion der Ergebnisse
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit strebt die Entwicklung eines praxisorientierten Leitfadens für die interprofessionelle Zusammenarbeit im Kontext von häuslicher Gewalt und Elternschaft an. Die Arbeit untersucht die Herausforderungen, die aus der Abwägung von Gewaltschutz und Umgangsrecht in diesen Fällen entstehen. Sie beleuchtet die Problemfelder und Auswirkungen auf betroffene Kinder und Elternteile sowie die daraus resultierenden Aufgaben für die beteiligten Institutionen. Ziel ist es, Anforderungen an einen Handlungsleitfaden zu formulieren, der die Bearbeitung der Einzelfälle unterstützt.
- Die Herausforderungen der Abwägung von Gewaltschutz und Umgangsrecht in Fällen häuslicher Gewalt
- Die Problemfelder und Auswirkungen auf betroffene Kinder und Elternteile
- Die Anforderungen an einen Handlungsleitfaden zur Unterstützung der interprofessionellen Zusammenarbeit
- Die Bedeutung eines Leitfadens für die Sicherstellung des Kindeswohls
- Die Notwendigkeit, kindliche Interessen frühzeitig zu erkunden und in die Abwägung von Gewaltschutz und Umgang einzubeziehen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Bedeutung von Leitlinien für die interprofessionelle Zusammenarbeit im Kontext von häuslicher Gewalt und Elternschaft. Es beleuchtet die Relevanz des Themas, das Verständnis von Interprofessionalität und Leitlinien sowie das Forschungsinteresse und den Aufbau der Arbeit.
Kapitel 2 behandelt den Schutz und das Wohl von Kindern und Jugendlichen im Kontext von häuslicher Gewalt. Es beleuchtet den rechtlichen Hintergrund, definiert häusliche Gewalt und erläutert Gewaltmodelle, Gewaltdynamiken und Täterstrategien. Des Weiteren untersucht es die Auswirkungen von häuslicher Gewalt auf das Kindeswohl.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Recht auf und der Pflicht zum Umgang. Es beleuchtet den rechtlichen Hintergrund, das umgangsrechtliche Verfahren bei Vorwurf von häuslicher Gewalt und die kindgerechte Ausgestaltung der Umgangssituation.
Der empirische Teil der Arbeit (Kapitel 4) beschreibt den methodischen Zugang, die Ergebnisse der teilnehmenden Beobachtung am Fachtag „Häusliche Gewalt und Elternschaft“ sowie der leitfadengestützten Interviews mit einem gewaltbetroffenen Elternteil und einer Verfahrensbeiständin. Er beinhaltet eine Interpretation der Ergebnisse und diskutiert die Bedeutung von fachlicher Orientierung, der Etablierung einer Verantwortungsgemeinschaft, der Handlungssicherheit für Fachkräfte, der Qualitätssicherung des professionellen Handelns, dem Schutz und der Unterstützung von Opfern, dem Fokus auf Kindeswohl und Partizipation sowie der Verantwortungsübernahme von Täter*innen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Häusliche Gewalt, Gewaltschutz, Umgangsrecht, Kindeswohl und interprofessionelle Leitlinien. Sie untersucht die Herausforderungen der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Professionen im Kontext von häuslicher Gewalt und die Entwicklung von Leitlinien, die die Arbeit mit betroffenen Kindern und Familien verbessern können. Die Arbeit vertieft das Verständnis für die komplexen Zusammenhänge zwischen häuslicher Gewalt, Kindeswohl und Umgangsrecht und zeigt die Notwendigkeit einer professionellen, interdisziplinären Zusammenarbeit zum Schutz von Kindern.
- Quote paper
- Andrea Carl (Author), 2021, Kinder mittendrin. Gewaltschutz und Umgangsrecht in Fällen häuslicher Gewalt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1003035