In der vorliegenden Arbeit wird ein Ausschnitt aus dem Werk des christlichen Autors Laktanz unter die Lupe genommen. Es handelt sich bei diesem Werk um das siebte Buch "De vita beata" seines sieben Bücher umfassenden Werkes "Divinae Institutiones", einer apologetischen Schrift, die als Antwort auf die Situation der Christen im Reich, welche zu Laktanzes Zeit eine verfolgte und ausgegrenzte Minderheit waren, verfasst wurde. Auch Laktanz spricht in seinem Werk bereits von einem kommenden Untergang des Reiches und in dieser Arbeit soll herausgearbeitet werden, warum er diese Untergangsprognosen aufstellt und wie diese im Zusammenhang mit dem Christentum und der Apologetik stehen. Außerdem sollen die Bilder, welche Laktanz in diesem Ausschnitt benutzt, um seinen Standpunkt zu verteidigen, untersucht werden, da er sich an heidnischen als auch an christlich-religiösen Bildern bedient, was ein interessanter und für Laktanz typischer Ansatz ist. Bei dem für diese Arbeit relevanten Ausschnitt handelt es sich um die Ausschnitte VII 14 bis VII 26 der Divinae Institutiones.
Die Gründe, weshalb das Römische Reich untergegangen ist, können bis heute in der Forschung nicht genau erfasst werden. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob man überhaupt von einem "Untergang" sprechen kann, oder ob dieser Begriff und dessen Bedeutung unpassend sind, das Ende des Imperium Romanum zu beschreiben. Peter Brown beharrt in seinem Werk "The World of Late Antiquity" darauf, dass das Reich eher lediglich viele Wandel auf unterschiedlichen Ebenen durchgemacht habe anstatt einen abrupten Bruch und somit einen Fall oder Untergang. Der Untergang und die Kontinuität sind in dieser historiographischen Debatte zwei Schlüsselkonzepte. Edward Gibbon gibt in seinem Werk "The History of Decline and Fall of the Roman Empire" einer gewissen Komponente, welche die Strukturen des Römischen Reiches aufgewühlt haben, eine besonders wichtige Rolle: dem Christentum. Gibbon spricht davon, dass das Christentum gewisse römische Tugenden, wie beispielsweise die Treue zu Staat und Kaiser, aus der Gesellschaft verdrängt habe, und mit neuen Werten ersetzt habe, was schlussendlich zu einem Niedergang des Reiches geführt habe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Laktanz im Rahmen der frühchristlichen Apologetik
- Laktanz eine Kurzbiographie
- Die frühchristliche Apologetik am Beispiel Laktanzes
- Zwischen Apokalypse und Rettung: biblische Bilder im Bericht des Laktanz über den ,,Untergang“ des Römischen Reiches
- Biblische Bilder der endgeschichtlichen Narration bei Laktanz
- Parallelen zwischen der biblischen Apokalypse und Laktanzes Untergangsbericht
- Heidnische Bilder in den Untergangsprognosen des Laktanz
- Seneca und das „Greisenalter“ des Römischen Reiches
- Die Bedeutung der sybillinischen Prophezeiungen und der Stadt Roms bei Laktanz
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Untergangsprognosen des christlichen Autors Laktanz im siebten Buch seines Werkes „Divinae Institutiones“. Sie analysiert die Gründe für Laktanz’ Untergangsprognosen im Kontext des frühen Christentums und der Apologetik, indem sie die von Laktanz verwendeten Bilder und deren Beziehung zur heidnischen und christlichen Tradition beleuchtet.
- Laktanz’ Apologetik im Kontext der römischen Christenverfolgung
- Die Rolle biblischer und heidnischer Bilder in Laktanz’ Untergangsprognosen
- Die Verbindung von Laktanz’ Untergangsprognosen mit dem Christentum
- Die Bedeutung der sybillinischen Prophezeiungen im Werk Laktanz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Untergangsprognosen des Laktanz ein, indem sie den historischen Kontext und die Debatte über den „Untergang“ des Römischen Reiches beleuchtet.
Kapitel 2 stellt Laktanz als Person und Autor vor und beleuchtet seine Rolle im Kontext der frühchristlichen Apologetik. Es wird auf seine Biographie, seine frühen heidnischen Einflüsse und seine spätere Hinwendung zum Christentum eingegangen.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit den biblischen Bildern in Laktanz’ Untergangsprognosen. Es analysiert die Parallelen zwischen Laktanz’ Beschreibung des „Untergangs“ des Römischen Reiches und biblischen Apokalypse-Darstellungen.
Kapitel 4 untersucht die heidnischen Bilder in Laktanz’ Untergangsprognosen. Es werden die Bedeutung von Seneca und dessen Vorstellung des „Greisenalters“ des Römischen Reiches sowie die Rolle der sybillinischen Prophezeiungen in Laktanz’ Werk beleuchtet.
Schlüsselwörter
Laktanz, frühchristliche Apologetik, Untergangsprognosen, Römisches Reich, Bibel, Apokalypse, Seneca, sybillinische Prophezeiungen, heidnische Bilder, Christenverfolgung.
- Arbeit zitieren
- Dzeila Adrovic (Autor:in), 2021, Die Untergangsprognosen des Laktanz in Buch 7 der "Divinae Institutiones", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1003335