In dieser Einsendeaufgabe geht es um die Gesundheitsförderung und Beratung. In einem ersten Schritt wird dabei auf die Beratung eingegangen. Bestandteil des Kapitels ist unter anderem die Adhärenz und Compliance von Patienten sowie schwierige und herausfordernde Situationen. In einem zweiten Schritt wird genauer auf die systemische Beratung eingegangen. Zuletzt wird auf das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun Bezug genommen und im praktischen Kontext erläutert.
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. AufgabeAl
1.1. DieBeratung
1.2. Die Adhärenz und Compliance von Patienten
1.3. Schwierige Situationen
2. Aufgabe 2
3. AufgabeA3
3.1 Kommunikationsmodelle nach Schulz von Thun
3.2 Fallbeispiel
Literaturverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 Phasenmodell nach Culley (2002)
Tabelle 2 Kommunikationsstile nach Schulz von Thun
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Zentrale Komponenten von Beratung
Abbildung 2 Genogramm der Familie Freud (Beispiel)
Abbildung 3 Beispiel einer VIP-Card
Abbildung 4 Beispiel für eine Timeline-Arbeit
Abbildung 5 Soziogramm-Arbeit
Abbildung 6 Beispiel einer betenden und Igel Haltung
1. Aufgabe Al
1.1.Die Beratung
Die Beratung im psychosozialen Kontext betrifft Menschen, welche mit Fragestellungen einen Berater aufsuchen und diese, die Rat- und Hilfesuchenden hinsichtlich konkreter Situationen beraten, sowie an einer Konfliktlösung mitwirken. Das Ziel der Beratung ist dabei nicht ein konkretes Resultat bzw. eine konkrete Maßnahme sondern, das vermitteln von Verstehens-, Orientierung- und Entscheidungshilfen (Schubert, Rohr & ZwickerPelzer, 2019, S. 15). Die Deutsche Gesellschaft für Beratung erläutert, dass sich eine Beratung mit Daseinsbewältigungsfragen befasst, (therapie-) schulenübergreifend ist, einem interdisziplinären Wissenschaftsverständnis zugrunde liegt und einzeltherapeutische, beraterische-, sozialfürsorgerische- sowie sozialpädagogische Aktivitäten miteinschließt (Schubert et al., 2019, S. 17). Der Prozess der Beratung setzt sich zusammen aus einer strukturierten Abfolge und einer kreativen Prozessgestaltung, diese gilt es auf eine ausgewogene Weise zu verbinden. Die Komponenten einer Beratung setzten sich zusammen aus den Klienten, den Beratern, dem Beratungsgegenstand, der Beziehung und dem Kontext (Abb. 1; Schubert et al., 2019, S. 144).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 Zentrale Komponenten von Beratung
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Schubert et al., 2019, S. 144.
Professionelle Beratungsprozesse zeichnen sich durch eine Anzahl an Phasen aus, dies betrifft sowohl die Beratung im Allgemeinen, sowie die einzelnen Beratungssitzungen, welche in einer spezifischen Abfolge von Vorgehensweisen gegliedert ist. Phasenmodelle bieten dabei keine eindeutig definierte Gliederung und festgelegte lineare Abfolge von Phasen, sondern geben dabei lediglich eine Orientierung zum Verständnis und zur professionellen Durchführung einer Beratung. Die Phasen können je nach Komplexität der jeweiligen Problemlage, in ihrer Abfolge sowie Dauer variieren (Noyon & Heidenreich, 2020, S. 154-156).
Nach Culley (2002) gliedert sich der Beratungsprozess in die Anfangs-, Mittel- und Endphase, welche aufeinander aufbauen sowie ineinander verwoben sind. Die Anfangsphase baut dabei aufhermeneutisch-kommunikativen Kompetenzen auf, die Mittelphase fokussiert sich auf die Erfassung, Wahrnehmung und Bewertung der Kognitionen und Gefühle sowie dem Vermitteln von neuen Perspektiven hinsichtlich individueller Lebenslagen. Im Rahmen der Endphase werden insbesondere Maßnahmen zur Veränderung bzw. Verbesserung derProblemlage (Schubert et al., 2019, S. 156).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1 Phasenmodell nach Culley (2002)
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Schubert et al., 2019, S. 156-160.
Im Rahmen des Prozesses kommen dabei eine Vielzahl an komplexen („schwierigen“) Herausforderungen auf die Berater, sowie die Klienten zu. Insbesondere stellen unteranderem der Abbruch der Behandlung durch die Klienten, der Abschluss der Beratung, abweichende Wertvorstellungen und Ziele, abwertendes und überkritisches Verhalten, aggressives Verhalten und Gewalt, Antriebslosigkeit, Substanzeinfluss, Terminabsagen, strafbare Handlungen sowie Zweifel von Klienten an Behandlern.
1.2. Die Adhärenz und Compliance von Patienten
Ein Patient wird als eine Person definiert, welche „vom Arzt oder einem Angehörigen anderer Heilberufe behandelt“ (Aisleben, Weiß & Rufer, 2003, S. 1001) wird, dabei wird der Patient in eine passive bzw. erduldende Behandlungsposition eingeordnet (Aisleben et al., 2003, S. 981). Insbesondere innerhalb der vergangen Jahre durchlebte die Definition des Begriffs einen Wandel, indem dieser sich hin zu einer gleichberechtigten ArztPatient-Partnerschaft im Ggs. zu einem einseitig weisungsbezogenen Patientenverhalten entwickelte (Eggert, 2006, S. 81). Die erhöhte Partizipation der Patienten in medizinischen Entscheidungsprozessen liegt den zunehmend besser informierten Bürgern hinsichtlich gesundheitlicherFragestellungen zugrunde (Simon, 2005, S. 3).
Die Compliance bezeichnet die Bereitschaft des Patienten ärztliche Therapieanweisungen zu befolgen, um somit an dem Heilungsprozess beizutragen. Diese kann dabei durch Krankheitsmerkmale (bspw. Art der Diagnose, Schweregrad, Dauer und Symptome), die Therapieart, die Qualität (bspw. Dauer, Frequenz, Arzt-Patienten-Beziehung) sowie sozialpsychologischen Faktoren (bspw. Glaube an Nutzen o. Wirksamkeit, Vor- und Nachteile der Therapie) variieren. Die Compliance lässt sich durch einfache Therapieschemata, Nachkontrollen, eine Einbindung in Therapiegruppen sowie durch Kenntnisse der gesundheitsbezogenen Überzeugungen fördern (AOK-Bundesverband, 2020a, o. S.). Die Adhärenz wird definiert als das Einhalten der von dem Arzt und Patienten gemeinsam vereinbarten Therapiezielen und stellt das informierte Einverständnis des Patienten dabei in den Mittelpunkt. Dabei befürwortet der Begriff ein aktives, partnerschaftliches Verhältnis zwischen dem Arzt und den Patienten, als Experte für dessen individuelle Lebenssituation. Die Adhärenz besteht, wenn der Patient die jeweiligen therapeutischen Maßnahmen gemeinsam mit dem Arzt, sowie in Übereinstimmung mit den individuellen Überzeugungen beschließt, versteht, akzeptiert und befolgt (AOK-Bundesverband, 2020, o.S). Die Compliance kann in Abgrenzung zu dem Begriff Adhärenz, als autoritäre-hie- rarchische Behandler-Patient-Interaktion verstanden werden, wohingegen die Adhärenz die Einhaltung der gemeinsam von Patient und Behandler gesetzten Therapieziele bezeichnet (Schäfer, 2020, S. 15). Begrifflichkeiten bzgl. des Themas Therapietreue, bewegen sich dabei weg von der Bezeichnung „Compliance“ hin zu dem Begriff„Adhärenz“, da dieser eine noch stärkere beidseitige Verantwortung von Patient und Arzt für den Therapieerfolg hervorhebt (Schäfer, 2020, S. 16). Die Non-Adhärenz und Non-Compliance bezeichnet dabei gegenteilig die unzureichende Bereitschaft an der Therapie mitzuwirken (petermann & Mühling, 1998, S. 77). Diese kann sowohl patientenseitig als auch seitens des Arztes bzw. Beraters bestehen und kann bewusster sowie unbewusster Natur sein (Heuer HO & Heuer S H, 1999, S. 6).
Die Adhärenz stellt eine intentionale Form der Kooperation dar, indem eine willentliche Entscheidung, den jeweiligen Therapieplan zu befolgen oder nicht, getroffen wird. Die Compliance hingegen wird eher mit Informations- und Kompetenzdefiziten assoziiert. Der Begriff „Therapietreue“ wird dabei traditionell mit dem Begriff der Compliance assoziiert, dieser entsprichtjedoch nicht dem zeitgemäßen Anspruch des Respektes vor der Patientenautonomie und -Selbstbestimmung (Mühlig, 2020, o. S.). Die Patienten Compliance wird daher als die „Summe aller konstruktiven Beiträge des Pat. zum Gelingen einer Therapie [,..]“(Mühlig, 2020, o. S.)bezeichnet
1.3.Schwierige Situationen
Im Falle eines vorzeitigen Abbruchs der Behandlung durch die Klienten, sollte die Ursache dessen identifiziert werden, um dem entgegenzuwirken. Dabei lassen sich ein Abbruch mit Kontakt sowie ohne Kontakt und der Abbruch in einer Krisensituation unterscheiden. Es gilt dabei die Gründe des Abbruchwunsches zu definieren und diese anzunehmen, sowie angemessene Versuche der Kontaktaufnahme durchzuführen. Die identifizierten Ursachen sollten anschließend bewertet werden, sowie eine angemessene individuelle Reaktion erhalten. Von besonderer Wichtigkeit ist dabei, eine angemessene selbstkritische Reflexion des eigenen Verhaltens im Verlauf der Behandlung (Noyon & Heidenreich, 2020, S. 17-20). Ebenfalls der Abschluss der Behandlung kann eine („schwierige“) Herausforderung für die Klienten darstellen, je länger der jeweilige Behandlungsprozess andauert, desto bedeutsamer und intensiver ist die Behandlungsbeziehung. Den Beratern kommt dabei die Aufgabe zu, das Behandlungsende frühzeitig zu thematisieren, regelmäßig zu bilanzieren, sowie das Zulassen etwaiger negativer Emotionen der Klienten. Die Berater sollten diesen Sachverhalt dabei nicht vermeiden oder verwässern (Noyon & Heidenreich, 2020, S. 21-25). Eine weitere Herausforderung stellen abweichende Wertvorstellungen des Beraters und der Klienten dar, indem u.a.jewei- lige Weltanschauungen, Werte und Definitionen voneinander abweichen. Es lassen sich dabei nicht-zentrale sowie zentrale Abweichungsprobleme unterscheiden, erstere bezeichnen Situationen in welchen Behandler und Klienten eine unterschiedliche Anschauung tragen, diese sich jedoch nicht unmittelbar auf den Dienstauftrag auswirkt. Dabei sollten Berater das Abweichungsproblem intensiv vor dem Hintergrund der eigenen Werte und Normen abwägen. Ein zentrales Abweichungsproblem ist dann gegeben, wenn dieses zu einem unmittelbaren Konflikt mit dem Dienstauftrag führt, im Falle dessen, sollte die Behandlung abgelehnt werden. Jedoch ist in beiden Fällen eine deutliche Stellungnahme des Beraters, die Entlastung der Klienten sowie dem Bieten einer Möglichkeit zur Äußerung negativer Gefühle, bedeutsam. Die Klienten sollten dabei nicht ohne einen konkreten Lösungsvorschlag verabschiedet werden, und/oder prinzipiell abgelehnt werden (Noyon & Heidenreich, 2020, S. 28-32). Neben etwaigen abweichenden Wertvorstellungen können ebenfalls abwertende und/oder überkritische Verhaltensweisen, negative Auswirkungen auf den Beratungsverlauf haben, indem Klienten subtil spezifische Merkmale (die Beratung als Dienstleistung oder die Person des Beraters) abwerten. Berater sollten in diesem Fall eine innere Distanz hersteilen und den abwertenden Äußerungen der Klienten in einem offenen und klärenden Stil entgegentreten. Weiterhin kann ein Training sozialer Kompetenzen initiiert werden und ggf. kann die Behandlung, im Betracht auf die Wahrung der individuellen Grenzen des Beraters abgebrochen werden (Noyon & Heidenreich, 2020, S. 33;37). Im Rahmen von Klienten, welche eine offene Form von Aggressivität vorweisen, insbesondere in Verbindung mit gewalttätigen Handlungen, treten insbesondere die Aspekte der Selbst- und Fremdgefährdung in den Vordergrund. Milde Formen der Aggression beziehen sich auf verbale Bereiche, in Form von Beschimpfungen und stärkeren verbalen Attacken, welchen die Berater abgrenzend und direktiv entgegentreten sollten. Eine mittelstark ausgeprägte Aggression äußert sich unteranderem ebenfalls durch starke verbale Äußerungen, in Kombination mit Drohungen von körperlicher Gewalt, welche jedoch noch der Selbstkontrolle unterliegen und keine unmittelbare Gefahr darstellen. Klienten welche eine starke Aggression vorweisen, tendieren zu einem Durchbruch aggressiver Impulse und tätlichen Handlungen. Die Berater sollten in diesen Fällen nonverbale Sicherheit vermitteln, indem eine klare und aufrechte Körperhaltung, sowie Blickkontakt und eine klarejedoch freundliche Stimme erhalten bleibt. Weiterhin sollten diese stets die Selbst- und Fremdgefährdungsgefahr prüfen, sowie Sicherheitssysteme mit weiteren Beratern vereinbaren (Noyon & Heidenreich, 2020, S. 38-44). Eine seitens der Klienten vorliegende Antriebslosigkeit kann ebenfalls eine Herausforderung darstellen, indem diese sich selbst hinsichtlich des Auffmdens geeigneter Maßnahmen, unter immer größer werdenden Druck setzen. Berater sollten im Falle einer vorliegenden Depression einen Arzt hinzuziehen und dadurch ggf. eine medikamentöse Begleitbehandlung herbeiführen. Weiterhin sollten Berater die Anforderungen an die Klienten reduzieren und diese etappenweise erhöhen, dabei sollten vorwurfsvolle Haltungen sowie die Abnahme sämtlicher Verantwortung der Klienten vermieden werden (Noyon & Heidenreich, 2020, S. 45-48). Weiterhin können unter Substanzeinfluss (z.B. Medikamente oder Alkohol) stehende Klienten eine komplexe Herausforderung darstellen, da eine eingeschränkte Aufnahme- und Arbeitsbereitschaft vorliegen kann (Noyon & Heidenreich, 2020, S. 69). Im Falle dessen, sollten die eigenen Beobachtungen von schwachen Auffälligkeiten, behutsam angesprochen werden und eindeutige Symptome sollten gezielt und direkt konfrontiert werden. Berater sollten den Sachverhalt dabei nicht ignorieren oder dramatisieren (Noyon & Heidenreich, 2020, S. 64). Häufig werden diese ebenfalls mit einer kurzfristigen Terminabsage oder dem nicht-erscheinen von Klienten konfrontiert. Für diesen Fall sollten eindeutige Vorgaben des individuellen Behandlungsangebot innerhalb des Behandlungsvertrags entwickelt werden, diese sollten weiterhin frühzeitig dem Klienten präsentiert und explizit besprochen werden. Die Höhe des Ausfallhonorars sollte dabei vorzeitig verhandelt werden. Berater sollten dabei selbstbewusst und freundlich für die eigenen Interessen eintreten, sich jedoch nicht auf eine Diskussion einlassen (Noyon & Heidenreich, 2020, S. 65-70).
Die Grundregeln der Beratung lassen sich aus den oben beschriebenen, komplexen Situationen, als Akzeptanz, Empathie und Kongruenz zusammenfassen. Die Akzeptanz bezeichnet dabei, den Klienten eine nicht-an-Bedingungen gebundene Akzeptanz entgegen zu bringen. Hinsichtlich kognitiver Bereiche gilt es den Klienten Interesse an der Problemsituation zu vermitteln. Hinsichtlich emotionaler Bereiche genügt es nicht, durchzuhören und verbalisieren, einen Gesprächsinhalt zu vermitteln. Es ist notwendig, dass Klienten die innere Beteiligung des Beraters an der individuellen Problemsituation erfahren, welches anhand der Stimme, Mimik, Gestik sowie Körperhaltung geschieht. Die Akzeptanz sollte daneben von emotionaler Wärme, Verständnis und einem Vertrauensgefühl gekennzeichnet sein (Bachmair, 2014, S. 30; Engel, 2020, S. 100). Das Vertrauensgefühl stellt dabei eine Einflussgröße auf das Adhärenzverhalten dar, die Relevanz des Merkmals im Hinblick auf das Therapieverhalten des Patienten wird durch den Kontakt zwischen Berater und Klienten deutlich, in welchem wichtige Entscheidungen für das Gelingen einerBehandlung getroffen werden (Schäfer, 2020, S. 31).
Weitere Einflussgrößen seitens des Beraters auf das Adhärenzverhalten setzen sich zusammen aus der Persönlichkeit, Empathie, Therapiemotivation, Haltung und Erwartung gegenüber den Klienten, sowie ausreichender Zeit während der Termine, die Empathie der Berater stellt eine weitere Grundregel der Beratung dar. Dabei gilt es sich als Berater zu bemühen, die Empfindungen der Klienten, auf dieselbe Weise wie diese wahrzunehmen, zu verstehen und das Verstandene präzise mitzuteilen. Weiterhin ist es hinsichtlich des Empathievermögens von hoher Bedeutung, die individuellen Standpunkte als Berater zunächst aufzuzählen und den Standpunkt der Klienten einzunehmen (Engel, 2020, S. 101). Patientenfaktoren, welche sich auf das Adhärenzverhalten bzw. die Compliance auswirken, setzen sich zusammen aus dem Wissensstand, Ängsten, Erwartungen, Vertrauen in den Arzt, Interesse für den eigenen Gesundheitszustand, Verständnisfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Disziplin (Schäfer, 2020, S. 31). Da Gefühle häufig irrational sowie widersprüchlich sein können, können diesen durch Empathie in Form von Verbalisierungen der Sachaussagen durch die Berater entgegengewirkt werden, um somit die Adhärenz der Klienten zu steigern (Engel, 2020, S. 99). Die Kongruenz bezeichnet ein widerspruchfreies, aufrichtiges Kommunizieren und Selbstoffenbarung seitens des Beraters ggü. den Klienten (Behr, 2021, o. S.), „Mit der Art der Kommunikation ist das bestehende oder sich entwickelnde Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient eng verzahnt.“ (Schäfer, 2020, S. 32). Als Patientenfaktoren im Hinblick auf die Arzt-PatientInteraktion werden u. a. die Verständnisfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit genannt, daneben stellt eine mangelnde Kommunikation sowie Aufklärung seitens des Arztes eine Ursache für Non-Adhärenz dar. Eine aktivere Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient kann dabei zu einer höheren Therapietreue führen. Ebenfalls wurde ein positiver Zusammenhang zwischen der Therapietreue und der Art des Umgangs bzw. des Vertrauens zwischen Behandler und Klienten festgestellt (Schäfer, 2020, S. 31-32). Hinsichtlich des Wissenstand der Klienten, sowie der individuellen Kommunikationsfähigkeit dieser, gilt es gezielt Informationen zu vermitteln, Informationen haben dabei jedoch nicht das Lösen von Sachverhalten zum Ziel, sondern sollen dazu beitragen, die Bedeutung der Informationen für das spezifische Problem zu erkennen. Berater tragen dabei die Aufgabe, Herausforderungen gemeinsam mit den Klienten herauszuarbeiten und neue Sichtweisen auf diese zu entwickeln (Culley & Müller, 2002, S. 136). Informationen können dabei durch verschiedene Medien, in Form von Grafiken, Schaubildern, Plänen oder Merkblättern weitergegeben werden (Kolb, 2014, S. 46). Es sollten dabei lediglich relevante Informationen, welche nicht übermäßig viele Details beinhalten, in einer klaren, prägnanten Alltagssprache vermittelt werden (Culley & Müller, 2002, S. 136). Zusammenfassend können herausfordernde Situationen, in derRegel von jenen Beratern am erfolgreichsten gelöst werden, welchen die größte Anzahl an Handlungsalternativen einfällt. Ein hohes Spektrum an Ideen, Strategien und Techniken erhöhen dabei die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs, stellenjedoch keine Garantie dar (Lippitt & Lippitt, 2015, S. 63-64).
2. Aufgabe 2
Die Systemische Beratung stellt ein spezifisches Erkenntnis- und Handlungsmodell dar, in welchem Personen zu jeder Zeit in einer Wechselbeziehung mit ihrem Kontext sieht und sich dadurch von einer linear-kausalen Denkweise abgrenzt (Schubert et al., 2019, S. 90). Als System wird ein Aggregat an Einzelvorgängen, welche nach bestimmten Gesetzen wechselseitig wirken sowie dynamisch voneinander abhängig sind und wodurch ein gemeinsamer Effekt erzielt wird, bezeichnet (Dörner, 2019, o. S.). Im Rahmen der Systemischen Beratung werden Probleme, Unwohlsein, Unzufriedenheit sowie innere Konflikte (Ambivalenzen) aus der Beziehung des Menschen zu seinem Umfeld und Umwelt heraus erklärt. Der Hauptfokus liegt dabei auf der subjektiven Wahrnehmung eines Kontextes bzw. eines „äußeren“ Systems. Die Systemische Beratung und Psychotherapie basiert dabei auf dem Paradigma, dass Phänomene nicht isoliert, sondern lediglich in ihrer spezifischen Wechselwirkung und in Beziehung ihrer Rückkopplungsmechanismen in komplexen Systemen (Paarbeziehungen, Familien, Gruppen, Arbeitsteams), welche i. d. R. nach einem Gleichgewichtszustand mit den umgebenden Umweltsystemen streben, begriffen werden (Mücke, 1998, S. 90). Maßgebend für die zirkulären Prozesse sind dabei die Kommunikations- und Interaktionsweisen, sowie die wechselseitigen Auffassun- gen/Erwartungen und Bedeutungszuschreibungen (Konstrukte) der jeweiligen Systemmitglieder. Dadurch wird deutlich, dass nicht das einzelne Individuum behandelt wird, sondern die die Beziehung konstituierenden Prozesse.
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