Siegfried Lenz: Die Deutschstunde
Über den Autor:
Siegfried Lenz wurde am 17. März 1926 in Lyck geboren und wuchs als Sohn eines Zollbeamten in Masuren auf. Er wurde 1939 in die HJ aufgenommen und legte 1943 das Notabitur ab. Nachdem er als Marinesoldat in Dänemark desertierte, kam er in englische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1945 nach Hamburg entlassen wurde. Dort studierte er Philosophie, Anglistik und Literaturwissenschaft und wurde zugleich journalistisch tätig. 1950 erhielt er eine Anstellung als Feuilletonredakteur, seit 1951 lebt er als freier Schriftsteller in Hamburg: Von 1965 bis zum Beginn der 70er Jahre trat er in Wahlkämpfen für die SPD ein. Zu seinen Auszeichnungen gehören u.a. der Bremer Literaturpreis 1961, der Literaturpreis der dt. Freimauer 1970 und der Thomas-Mann-Preis der Stadt Lübeck 1984.
Weitere Werke:
1951- Es waren Habichte in der Luft 1961-Zeit der Schuldlosen
Der Roman „Deutschstunde“ erschien 1968.
Die Hauptpersonen:
Siggi Jepsen: Insasse einer Anstalt für schwererziehbare Jugendliche Jens Ole Jepsen: Siggis Vater, Polizeiposten in Rugbüll Max Ludwig Nansen: expressionistischer Maler Klaas Jepsen: Siggis Bruder, Kriegsdienstverweigerer durch Selbstverstümmelung
Die Handlung:
Siggi Jepsen muss in der Deutschstunde einen Aufsatz über „ Die Freuden der Pflicht“ schreiben. Unweigerlich muss er an seinen Vater denken, der einst als Polizeiposten in Rugbüll/Schleswig-Holstein das im Jahre 1943 aus Berlin kommende Malverbot gegen den befreundeten Maler Max Nansen zu überwachen hatte und ohne sich der Freundschaft zu erinnern, blind seine Pflicht erfüllte. Völlig überwältigt von den Erinnerungen findet Siggi keinen Anfang und gibt ein leeres Heft ab. Zur Strafe wird er solange eingesperrt, bis er seinen Aufsatz beendet hat. Monatelang schreibt er wie besessen seine Geschichte auf- von dem zehnjährigen Kind, das ungewollt in den Konflikt zwischen seinem Vater und dem Maler Nansen einbezogen wird:
Siggis Vater observierte den Maler, beschlagnahmte dessen Bilder und vernichtete einige, da der Maler sich nicht an das Verbot hielt. Siggi gerät zwischen die Fronten, als der Vater ihn als Spitzel benutzen will, er jedoch auf der Seite des Malers steht und auch einige seiner Bilder versteckt hat. Neben der Missachtung des Malverbots bringt sich der Maler in noch größere Gefahr, als er Siggis Bruder Klaas, der aus dem Gefangenenlazarett geflohen ist und von seinen Eltern verstoßen wurde, bei sich versteckt.
Siggi entfernt sich immer mehr von seinem Vater und durch dessen jahrelange Verfolgung des Malers, bildet sich in Siggi der Zwang, Bilder stehlen zu müssen, um sie vor seinem Vater zu retten. aus diesem Grund wird er später in die Anstalt eingewiesen. Durch die häufigen Diebstähle zerbricht aber auch Siggis Freundschaft zum Maler.
Häufig gestellte Fragen
Wer ist Siegfried Lenz?
Siegfried Lenz wurde am 17. März 1926 in Lyck geboren. Er war ein deutscher Schriftsteller, der u.a. für seinen Roman "Deutschstunde" bekannt ist.
Worum geht es in Siegfried Lenz' "Deutschstunde"?
Der Roman handelt von Siggi Jepsen, einem Insassen einer Anstalt für schwererziehbare Jugendliche, der einen Aufsatz über "Die Freuden der Pflicht" schreiben soll. Dies führt ihn zu Erinnerungen an seinen Vater, einen Polizeiposten, der ein Malverbot gegen den befreundeten Maler Max Nansen durchsetzen musste, und an Siggis eigene Rolle in diesem Konflikt.
Wer sind die Hauptpersonen in "Deutschstunde"?
Die Hauptpersonen sind Siggi Jepsen, Jens Ole Jepsen (Siggis Vater), Max Ludwig Nansen (der Maler) und Klaas Jepsen (Siggis Bruder).
Was ist die Handlung von "Deutschstunde"?
Siggi muss einen Aufsatz über "Die Freuden der Pflicht" schreiben und erinnert sich an die Zeit, als sein Vater als Polizeiposten das Malverbot gegen Max Nansen durchsetzte. Siggi gerät zwischen die Fronten und beginnt, Bilder des Malers zu verstecken. Dies führt zu Spannungen mit seinem Vater und schließlich zu seiner Einweisung in eine Anstalt.
Was ist das Malverbot in "Deutschstunde"?
Das Malverbot ist ein Verbot, das der Maler Max Nansen während des Zweiten Weltkriegs erhielt, seine Kunst auszuüben.
Warum stiehlt Siggi Bilder in "Deutschstunde"?
Siggi stiehlt Bilder, um sie vor seinem Vater zu retten, der sie als Teil der Durchsetzung des Malverbots beschlagnahmt und vernichtet.
Was passiert mit Klaas Jepsen in "Deutschstunde"?
Klaas Jepsen ist Siggis Bruder, der Kriegsdienstverweigerer ist und sich selbst verstümmelt. Er flieht aus dem Gefangenenlazarett und wird vom Maler Max Nansen versteckt.
Was sind einige der Schlüsselthemen in "Deutschstunde"?
Einige der Schlüsselthemen sind Pflicht versus Gewissen, Kunstfreiheit, Autorität, Schuld und Verantwortung sowie die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.
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- Andreas Hörner (Autor:in), 2000, Lenz, Siegfried - Die Deutschstunde, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100391