Biedermeier und Vormärz
1815 - 1848
geschichtliche Ereignisse: 1815 Wiener Kongress
1817 Wartburgfest
1830 Julirevolution in Paris 1832 Goethes Tod
1835 Verbot von Publikationen mancher Schriftsteller 1844 Weberaufstand
1848 Märzrevolution
- Kampf gegen Napoleon = Befreiungskampf der Nation für das Bürgertum
- wollte nationale Einheit mit einer Verfassung (polit Mitwirkung, gegen Fürstenwillkür) è doch: Fürsten betrieben Restauration, Polizeiregime, kein polit. Mitspracherecht der Bürger
- KONFLIKT
Frage: Welcher Möglichkeiten hat der Einzelne, auf Unzufriedenheit und Unsicherheit zu reagieren?
1. kann sich fester an überkommene Werte u. Formen klammern -> Biedermeier
2. kann sie radikal ablehnen u. die sich ankündigenden Tendenzen unterstützen -> Vormärz
Biedermeier:
- Rückzug ins Privatleben
- Resignation wegen unerfüllter freiheitlicher u. nationaler Hoffnungen
- Bewunderung der Natur
- Leben in der Erinnerung der geordneten Vergangenheit
- Autor fühlt sich ohnmächtig gegenüber der gesellschaftl. Umwälzung -> Rückzug
- Hinter biedermeierlicher Heiterkeit : Schwermut
Autoren: Adalbert Stifter, Eduard Mörike, Annette von Droste-Hülshoff, Friedrich Hebbel („Maria Magdalene“),
Vormärz:
- revolutionäre Bestrebungen, besonders ab 1830, führt zur Märzrevolution hin
- Ziele: nationale Einheit, Verfassung, Abschaffung der Fürstenherrschaft
- Kritik an polit. Zuständen, oft satirisch
- polit.-philosophische Schriften (Marx, Engels), philos. Grundlagen von Hegel
Autoren: Heine, Karl Gutzkow, Georg Herwegh, Georg Weerth, H. Hoffmann von Fallersleben, ...
Literarisches Leben
- Verbesserung des Bildungswesen (Analphabetentum sinkt)
- Leihbibliotheken, viele Zeitschriften
- rigorose Zensur aller Schriften fi Verbot der oppositionellen Literatur
- Exilliteratur
- poetische Lesezirkel
- Gefühl der Vereinsamung u. Ausgeschlossenheit
- „Schwäbischer Dichterkreis“ (biedermeierlich), Uhland, Kerner, Schwab
- polit.-literar. Essay (Vormärz-Autoren)
Formen der Literatur
- polit. Satire u. Parodie
- versch. Romanformen(Frauen-, histor. Roman, Dorf-, Abenteuer-, Künstlerroman)
- historisches Drama
- Lyrik: polit.-satir. Gedichte, revolut. Kampflieder, u.a.
- journalistische Formen
Autoren:
Heinrich Heine, als Sohn eines jüd. Kaufmanns 1797 in Düsseldorf geb., 1816 Bankkaufmann bei seinem Onkel in Hamburg, Jurastudium 1825 mit der Promotion abgeschlossen, geht 1831 als Journalist nach Paris, mehrere Deutschlandreisen, seit 1848 bis zu seinem Tod 1856 bettlägerig („Matratzengruft“)
- Das Buch der Lieder, 1827
- Deutschland. Ein Wintermärchen (polit.-satir. Versepos), 1844
Georg Büchner, als Arztsohn 1813 in Hessen geboren, Studium der Medizin in Straßburg und Gießen, 1834 Gründung einer ‚Gesellschaft für Menschenrechte‘, politische Flugschrift ‚Der Hessische Landbote‘, 1835 Haftbefehl, Flucht nach Straßburg, Promotion zum Dr. med. in Zürich, dort 1836 Probevorlesung, 1837 Tod durch Typhus
- Dantons Tod (Drama in 4 Akten), 1835
- Woyzeck (Drama ohne Akteinteilung), postum 1877
Eduard Mörike, geb. 1804 in Ludwigsburg, 1822-26 im Tübinger Stift, später Pfarrer, dann zurückgezogen in Stuttgart, vor allem vom Volkslied und von der Antike beeinflusste formvollendete, bildkräftig-musikal. Lyrik, 1875 Tod in Stuttgart
- Maler Nolten (unvollendeter Roman), 1832
Quellen:
Geschichte der dt. Literatur, Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Klett-Verlag, S. 150-172 Abitur-Wissen Dt. Literatur, Klett, S.107-122
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