Goethe, Johann Wolfgang von - Das Göttliche - Interpretation


Presentation / Essay (Pre-University), 1999

3 Pages, Grade: 12 Punkte


Excerpt


Johann Wolfgang Goethe:

„Das Göttliche“

Interpretation

Johann Wolfgang Goethe wurde am 28.8. 1749 in Frankfurt/Main als Sohn des kaiserlichen Rates Kaspar Goethe geboren. Seine erste Ausbildung erhielt er durch seinen Vater und mehrere Lehrer, 1756-1768 studierte er Jura in Leipzig, nach langer Krankheit setzte J.W. Goethe sein Studium 1770-1771 in Straßburg fort. Zurück in Frankfurt arbeitete Goethe eine zeit lang als Rechtsanwalt, bis er schließlich 1775 nach Weimar gerufen wurde, wo er den größten Teil seines restlichen Lebens verbrachte. Hier starb Johann Wolfgang am 22.3.1832. Seine Begabungen und Interessen waren weit gefächert, reichten von der Biologie über Malerei bis zur Dichtung, die ihn bis heute berühmt gemacht hat. Seine Dramen wie „Faust“ oder „Iphigenie auf Tauris“ sind bis heute Meisterwerke der klassischen Literatur, zu seinen berühmtesten Gedichten zählen „Willkommen und Abschied“, „Prometheus“ oder auch die Ode „Das Göttliche“, welches in die Kategorie der Gedankenlyrik einzuordnen ist. Hier sind die Goethes Ansichten über Aufgaben und Schaffen des Menschen verarbeitet, das lyrische Ich steht über dem Inhalt, es durchschaut die These und Sinn sowie die Forderung am Ende des Gedichtes. Die Ode besteht aus 10 Strophen mit jeweils 5-7 Zeilen und ist von 2 und 3 Hebern durchzogen, was trotz des Fehlens jeglichen Reimes eine rhythmische Sprache ermöglicht. Die verwendeten Adjektive sind meist emotional (gut, böse, hilfreich) und sprechen daher das Gefühl eines jeden an, das Aufzeigen von extremen Gegensätzen bring die gewählten Beispiel besser zur Geltung („...Des Knaben lockige Unschuld den kahlen schuldigen Schädel“).

Bereits die ersten 2 Zeilen stellen in Form eines Aphorismus den Inhalt des Gedichtes dar, welcher zugleich Leitsatz der gesamten Klassik ist („Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“). Hier wird der humanistisch denkende und handelnde Mensch gefordert, welcher andere Menschen als Individuen akzeptiert und nicht nur handelt, um einen eigenen Vorteil zu erlangen. Die Erklärung für diese These folgt dann in den nächsten 4 Zeilen der 1.Strophe: nur das humanistische Handeln macht den Unterschied zwischen der „höchsten auf Erden wandelnden Lebensform“ und den Tieren aus.

Die Fähigkeit in einer sozialen Gemeinschaft friedvoll und zum Vorteil aller zusammenzu- leben, zu kommunizieren, die Probleme des Nächsten zu erkennen und ihm zu helfen ist dem Menschen gegeben, dies sollte er beachten und nutzen. Um dies zu unterstreichen werden in der 2. Strophe die Götter (oder Gott und seine Engel, was den Bezug zum Christentum herstellen würde) als Beispiele für den „homo sapiens“ aufgeführt („Heil den Unbekannten, höheren Wesen“), schließlich verbindet man mit ihnen alle Tugenden und wünschenswerten Eigenschaften. Das Gottesbild steht schließlich für das Gute in der Welt, für Harmonie und Ordnung. Ihm nachzueifern kann also nur ein positiver Schritt sein. Weiterhin würde dies die Unterscheidung zwischen Mensch und Tier weiter hervorheben, denn alle anderen Lebewesen sind dazu nicht in der Lage, die Differenzierung zwischen gut und böse ist den Tieren wie auch der gesamten Natur nicht möglich, was die 3.Strophe beschreibt. Hier kommt nun zum Ausdruck, das jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze den ewigen Gesetzen der Natur unterlegen ist, ob sie nun von Grund auf Gut oder eben Schlecht sind. So können auch mal Ungerechtigkeiten auftreten („...Und dem Verbrecher glänzen wie dem Besten der Mond und die Sterne.“), das Schaffen der Naturgewalten ist zufällig und trifft jeden, ob er es verdient oder nicht. Dennoch ist Gott in der Natur vertreten, schließlich ist er der Schöpfer, er gab Flora und Fauna diese Eigenschaften(Gott äußert sich in der Natur, Gedanke des Pantheismus), genau wie er dem Menschen die Möglichkeit zu vernünftigem und humanistischen Denken gab. Die 5. Strophe bekräftigt den Eindruck der wahllos wütenden Natur (Wind und Ströme, Donner und Hagel; ist eine Akkumulation, sie verstärkt die Wirkung der Naturgewalten und durch die negative Konnotation dieser Zeilen wird die Urkraft weiter herausgehoben.), weiterhin unterstreicht Goethe hier die Vergänglichkeit und Zufälligkeit dieser Ereignisse. Auch das Glück macht keinen Unterschied zwischen Gut (hier in Form des Knaben, da Jugend immer mit Unschuld assoziiert wird, schließlich kann ein junges Leben weniger Schlechtes vollbracht haben) und Böse (ausgedrückt durch den „kahlen Schädel; Dies ist wie „Lockige Unschuld“ eine Metapher), es wandert ziellos von einem zum anderen.

Die 6.Strophe bildet eine Zusammenfassung für die vorangegangenen Strophen, indem die Vergänglichkeit des Menschen aufgezeigt wird. Der Tod ist auch ein Teil der Naturgesetzte, gegen ihn kann sich niemand, ob gut oder böse gesinnt, wehren. Die Natur bildet eine ständigen Zyklus aus geboren werden und sterben, das Individuum vergeht wie jedes andere niedere Lebewesen und gerät in Vergessenheit, durch Beschreibung von „ewigen, ehrnen, großen Gesetzen“ (Antiklimax) wird diese Unumstößlichkeit verdeutlicht. Doch dies ist nicht der Abschluss der menschlichen Möglichkeiten, vielmehr muss man von dieser Basis aus das Wesen des Menschen zu betrachten, die nun eintretende inhaltliche Wende lässt den Stolz auf die Möglichkeiten des Menschen heraushören ,während die Strophen 2-6 nur zeigten, das der Mensch der Natur unterworfen ist. Nun wird der Mensch als das Lebewesen überhaupt hingestellt, da er zwischen gut und böse unterscheiden kann, weil ihm die Gabe zueigen ist, über Dinge dank der Vernunft zu entscheiden. Als Individuum kann er Neues entdecken und erkennen, kann Altes verwerfen, zwischen sinnvoll und nutzlos wählen, er „vermag das Unmögliche“ (wobei hier wahrscheinlich das für andere Lebensformen nicht Machbare gemeint ist). Durch vielfältige Bauwerke, Kunstwerke, Gedichte, Schriften ist der homo sapiens in der Lage sich ein Denkmal zu setzen, die Erinnerung jedes Menschen an einen anderen macht auch den einfachsten Menschen für eine Zeit lang unsterblich und unvergessen. Man ist in der Lage, durch eben diese Erinnerung aus Fehlern zu lernen oder „Augenblicke“ durch die Erinnerung auf ewig einzufangen („...dem Augenblick Dauer verleihen“, ist ein Oxymoron, welches zwei Extreme verbindet). Die Gabe, den Guten zu belohnen existiert in der wilden Natur nicht, nur der Mensch ist in der Lage dies zu tun und gleichzeitig die Bösen zu strafen.(„Den guten Lohnen, den Bösen strafen, ist eine Anapher, zeigt den Kontrast der Wörter in der Bedeutung auf). Er hat gelernt „[Krankheiten zu] heilen“ und „[Menschen vor dem Tode zu] retten“. Ihm ist die Macht gegeben, mit Hilfe seiner Gedanken Werkzeug zu nutzen und sich die Natur dienbar zu machen. Was der Mensch braucht, kann er erfinden, erforschen, erschaffen, indem die verfügbaren Ressourcen der Natur ergründet und gebraucht werden („Alles Irrende, Schweifende nützlich verbinden). Somit wird zu Eingang der 7. Strophe deutlich die besondere Stellung des Menschen hervorgehoben („nur allein der Mensch“), die Strophen 7-8 begründen dies, was in klarem Gegensatz zu den Strophen 3-5 steht.

Strophe 9 beschreibt den Menschen als sein eigenes Vorbild. Die Entscheidung für das Wahre und Rechte, das unermüdliche Arbeiten und suchen nach neuen Erkenntnissen, das selbstlose Streben nach dem Guten und friedliches Zusammenleben („täten im Großen, was der Beste im Kleinen tu oder möchte“) ist das Wesen des idealen Menschen, dennoch ist dies nur eine Zusammenfassung der Möglichkeiten der Gattung Mensch, so das sie dem einzelnen als Ausdruck göttlicher Vollkommenheit („Und wir verehren die Unsterblichen als wären sie Menschen“), die höchste Vorstellung des Menschen von sich selbst ist somit sein Vorbild, das Bild von einem „Unbekannten höheren Wesen“ (2. Strophe), was mit Gott gleichzusetzen wäre.

In der 10. und letzten Strophe wird wieder auf den Gedanken der 1. Strophe zurückgegriffen, dieser wird aber nicht als leicht veränderte Wiederholung gegeben, sonder aus der These am Anfang wird nun eine Forderung, die auf den Erkenntnissen aus den vorherigen Strophen beruht . Das Erkenn der menschlichen Grundlagen fordert also das Streben nach der Vervollkommnung (Beispiel Klassik: Das Streben nach „Schönheit“ ist wichtig, nicht das Erreichen derselben).

Excerpt out of 3 pages

Details

Title
Goethe, Johann Wolfgang von - Das Göttliche - Interpretation
Grade
12 Punkte
Author
Year
1999
Pages
3
Catalog Number
V100399
ISBN (eBook)
9783638988254
File size
328 KB
Language
German
Notes
Der Aufsatz ist zwar nicht "göttlich", aber für mich reicht er
Keywords
Goethe, Das Göttliche
Quote paper
Sebastian Voll (Author), 1999, Goethe, Johann Wolfgang von - Das Göttliche - Interpretation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100399

Comments

  • guest on 5/30/2005

    gut. besser wer weiß das schon.

    -

  • guest on 12/3/2003

    HILFE!!!.

    Hes mister Autor, ich hab da mal ne Frage zu!...köntest DU dich bitte schnellst möglich bei mir melden???
    schon mal danke im voraus

  • guest on 10/14/2003

    Anmerkung.

    Die Arbeit ist wirklich gut gelungen, aber schlecht zu lesen...Absätze wären sehr hilfreich, auch insgesamt wenn man einen längeren Text schreibt!! Ansonsten kann ich einiges gebrauchen (-:

  • guest on 9/24/2002

    SUPI arbeit.

    danke du hast mich gerettet

  • guest on 9/18/2002

    das göttliche.

    net schlecht

  • guest on 10/11/2001

    nichts.

    coole randnotiz, ich werd mich jetzt mal ans lesen machen (wollt ich nur vorwegnehmen)

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Title: Goethe, Johann Wolfgang von - Das Göttliche - Interpretation



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