Goethe, Johann Wolfgang von - Maifest


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

5 Seiten, Note: 1


Leseprobe


A) Johann Wolfgang von Goethe schrieb 1770/71 das Gedicht ,,Maifest", auch ,,Mailied" genannt, welches er seiner damaligen Liebe Frederike Brion widmete. Als Sturm und Drang wird jene Epoche von etwa 1765 bis 1785 bezeichnet , die parallel zum Beginn der Aufklärung verlief. Im Gegensatz zur Aufklärung jedoch, die alle Bereiche des Lebens betraf, vollzog sich der Sturm und Drang nur in der Literatur. Die Stürmer und Dränger, zu denen außer Goethe auch Friedrich Schiller gehörte, lebten ihre Ideen und Ideale aus.

B) Um die Werke dieser Zeit besser analysieren zu können, ist eine Interpretation des Gedichts von Goethe sehr aufschlussreich, da in ihm das Gefühl der Liebe, Verglichen mit der damit verbundenen Ausstrahlung der Natur auf die betroffene Person ausführlichst beschrieben wird.

In den Strophen 1 und 2 wird durch den Erzähler die Natur, die ihm ,,herrlich leuchtet" (Strophe 1, Vers 1/2) dargestellt (,,Es dringen Blüten aus jedem Zweig" Strophe 2, Vers 2/3). Jene Betrachtung steigert er in den Strophen 3 und 4 durch eine Verbindung von der Natur und dem Gefühl von Glück sowie der Liebe. (,,..., o Sonne, O Glück, ..." Strophe 3, Vers 3/4). Hier ist auch eine kurze Ortsbeschreibung gegeben. ( ,,auf jenen Höhn" Strophe 4, Vers 3/4). Zu dem wirklichen Ausdruck des Themas kommt es letztendlich erst in den Strophen 5 - 9 in denen die Liebe zur bzw. der Geliebten direkt angesprochen wird: ,,Wie lieb' ich dich! ... Wie liebst du mich!" (Strophe 4, Vers 3/4), ,,Wie ich dich liebe, Mit warmen Blut" (Strophe 8, Vers 2). Insgesamt gesehen, ist die Handlungsführung als linear zu beschreiben, was besonders durch die, in der Gegenwart liegende, Erzählzeit verdeutlicht wird. Auch der Aufbau sowie die Form des Gedichts sind dabei ausschlaggebend. Das Gedicht ist in 9 Strophen à 4 Versen unterteilt, wobei sich in den Strophen 1, 2 und 4 - 6 jeweils jeder zweite Vers reimt, jedoch die dritte Strophe durch einen Kreuzreim besonders hervorgehoben wird. Zur Gleichmäßigkeit trägt auch der 2 hebige Jambus mit alternierend weiblicher und männlicher Kadenz bei. Eindeutig ist das lyrische ich der Erzählperspektive, das nachher zu einem lyrischen Du übergeht. Die erzählte Zeit liegt allerdings in der Vergangenheit.

Das Gedicht wird durch lange Sätze geprägt die nur in den Strophen 1 und 6 durch kurze Sätze unterbrochen werden. (,,Wie lacht die Flur!" Strophe 1, Vers 4, ,,O Mädchen, o Mädchen, Wie lieb' ich dich!" Strophe 6, Vers 1/2). Die allgemeine Darbietungsform ist in drei Abschnitte zu gliedern: In den Strophen 1 bis 4 handelt es sich um einen inneren Monolog des Erzählers der dann jedoch zu einer direkten Rede wechselt oder auch einem lyrischen Du weicht und in Strophe 9 mit einer Vorausdeutung endet.

Die Erzählhaltung ist eindeutig bejahend (,,Und Freud' und Mut" Strophe 8, Vers 4) und das Erzählverhalten auktorial gekennzeichnet. Charakterisiert wird das Gedicht erst wirklich durch die Stilmittel, die Goethe angewandt hat, wie z.B. die Metaphorik, mit der er die Natur anschaulicher gestaltet und dem Leser näher bringt, (,,im Blütendampfe" Strophe 5, Vers 3) sowie durch Personifizierung (,,wie lacht die Flur" Strophe 1, Vers 4; ,,dringen ... tausend Stimmen aus dem Gesträuch" Strophe 2) die auch die Natur beeinflusst; hier durch Belebung der Erzählung; und den Zusammenhang mit dem Menschen zeigt. Aufzählungen (,, O Erd', o Sonne, ..." Strophe 3,4; Vers 4/5, 1) sowie Vergleiche (,,So golden schön Wie Morgenwolken" Strophe 4, Vers 3/4) bestärken das Gefühl der Liebe das übermittelt werden soll und auch Alliterationen oder Wortwiederholungen (,,Wie lieb' ich dich! Wie...,Wie...!" Strophe 6) tragen ihren Teil dazu bei.

Insgesamt läuft alles auf die Verwirklichung und den Ausdruck der Intentionen des Autors heraus, die aus dem Verlangen der Verdeutlichung von Liebe, Verbindung des Menschen mit der Natur und der Darstellung der für den Mai typischen Gefühle bestehen.

C) Die Stürmer und Dränger, oft damalige Studenten, schrieben ihre Werke, um gegen den Rationalismus, der durch die Aufklärung in der Gesellschaft einzubringen versucht wurde, zu protestieren. Die Aufklärung an sich sollte nicht rückgängig gemacht, jedoch verbessert werden und der Mensch die Möglichkeit haben sein Genie und seine Gefühlskraft frei entfalten zu können. So ist auch heute noch eine Identifikation mit den Werken der Epoche des Sturm und Drang möglich, da wohl der Kampf gegen Autoritäten auch im heutigen Alltag ein häufig anzutreffender Faktor ist.

Ende der Leseprobe aus 5 Seiten

Details

Titel
Goethe, Johann Wolfgang von - Maifest
Note
1
Autor
Jahr
2001
Seiten
5
Katalognummer
V100486
ISBN (eBook)
9783638989114
Dateigröße
364 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gliederung + Ausführung der Gedichtsinterpretation
Arbeit zitieren
Sabine Frenzel (Autor:in), 2001, Goethe, Johann Wolfgang von - Maifest, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100486

Kommentare

  • Gast am 31.3.2003

    Danke.

    Gott sei dank findet man hier was ueber die Form, waere sonst total aufgeschmissen gewesen. Danke!

  • Gast am 19.2.2003

    Fehler.

    die autorin schrieb: Das Gedicht wird durch lange Sätze geprägt die nur in den Strophen 1 und 6 durch

    das ist nicht korrekt. das komplette gedicht besteht eigentlich aus kurzen schlagenden sätzen! was eigentlich dazu führt das der eindruck des spontanen rüberkommt, wie es damals zur sturm und drang zeit üblich war!!!!

  • Gast am 31.1.2003

    keine Ahnung von Fachbegriffen.

    Mir ist es völlig schleierhaft, wie man eine 1 bekommen kann, wenn man offensichtlich Fachbegriffe nicht zuordnen kann. Begriffe wie "Erzähler", "innerer Monolog", "Erzählperspektive", "Handlungsführung" gehören nicht in die Lyrik, sondern nur (!!!) in die Romantheorie, also in die Epik! Bei uns würde so was zum Herzinfarkt des Lehrers führen!

  • Gast am 23.6.2002

    Do legst di nida.

    Wahnsinn, dank dieser genialen Arbeit kann ich heut doch Fußballspielen und muss nicht vor meiner Hausarbeit brüten.

  • Gast am 12.5.2002

    einfach klasse.

    ich fand das gedicht an sich schon ziehmlich klasse aber ihre erleuterungen machen es einen noch viel verständlicher
    meine deutschlehrerin war einfach hin und weg von dieser hausaufgabe...

  • Gast am 6.5.2002

    Spitze!.

    Vielen Dank!
    Meine Lehrerin ist es eigentlich nicht von mir gewohnt, solch richtige Hausarbeiten abzugeben, wenn ich sie überhaupt abgebe!
    Ich denke, jetzt wird sie positiv von mir überrascht sein, nachdem ich mich durch diese Hausarbeit informiert habe!

    Noch einmal,
    VIELEN DANK

  • Gast am 14.4.2002

    Interpretation?? wo?? ist doch nur ne Beschreibung!!!.

    Hi
    Du hast das Gedicht vielleicht schön beschrieben. Aber von Interpretation bzw. Wechsel zu Bedeutungsebene seh ich hier nichts.
    Damit ist es leider unbrauchbar.
    Weiterhin negativ fällt mir auf das du Zitate ohne Punkt und Komma direkt ins Satzgefüge einbaust ohne weiter zu erklären was diese Bedeuten.

    Sowas wäre bei uns maximal ne 4!! Ich weiss nicht wo ihr zu Schule geht aber diese Kritikpunkte fallen mir sehr oft bei den HAs auf die ich mir hier durchlese...

  • Gast am 21.2.2002

    Net schlecht! RESPEKT.

    Echt,...Hut ab!

    Was hast du in der Schule dafür gekriegt???

    Find das sehr gut!

    *RESPEKT*

    MFG eure Skimaus

  • Gast am 13.12.2001

    Ossitime.

    Hüt ab vör dieser frau!

  • Gast am 26.10.2001

    sehr gut!.

    ich muss wirklich sagen, dass diese interpretationen gut gelungen ist. diese hilf mir sehr bei meinen hausaufgaben. danke.

  • Gast am 12.5.2001

    Und der Dank geht an: Sabine Frenzel!.

    Juhuu! Obwohl dieses Gedicht kein sehr schwer zu interpretierendes ist, war ich mir doch unsicher wie ich vorgehen sollte. Dank dieser ganz tollen Arbeit bin ich auf den richtigen Weg gekommen und bin (hoffentlich) in Zukunft sicherer beim Gedichte interpretieren. Eine coole Gedichtinterpretation - Danke!

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