Dieses Forschungsprojekt macht sich zur Aufgabe, diese empirisch bislang kaum wahrgenommenen Einrichtungen der geschlossenen Unterbringung im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe und der Unterbringungspraxis von Mädchen zu untersuchen und damit einen Beitrag zur fachlichen Auseinandersetzung leisten zu können.
Da es momentan an aktuellen Studien zur Indikation der geschlossenen Unterbringung sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz fehlt, möchte diese Arbeit versuchen, neue Erkenntnisse aus den untersuchten Einrichtungen zu gewinnen. Hierfür werden Vergleiche angestellt zwischen den Anamnesen und psychologischen Fragebögen weiblicher Jugendlicher, die in geschlossenen Einrichtungen in Deutschland und der Schweiz untergebracht werden, um eventuelle Unterschiede in der Unterbringungspraxis herauszuarbeiten und der Frage nachzugehen, mit welcher Indikation Mädchen in Deutschland und der Schweiz in geschlossenen Einrichtungen untergebracht werden.
Geschlossene Unterbringungen spielen im Gesamtspektrum der Kinder- und Jugendhilfe eine eher marginale Rolle, da diese freiheitsentziehenden Maßnahmen eher im Sonderfall und mit beispielsweise 36 Plätzen in Baden-Württemberg kaum vertreten sind. Nichtsdestotrotz führt das Thema geschlossene Unterbringung wie kein anderes zu heftigen Polarisierungen in der Jugendhilfe. In den Medien wird sie als schnelle Lösung für gewalttätige, kriminelle und besonders schwierige Jugendliche deklariert. Der in den letzten Jahren zu verzeichnende weitere Ausbau der geschlossenen Einrichtungen führt zu immer wiederkehrenden Diskussionen, die jedoch auf Grund eingefahrener Grundsatzdiskussionen eine sachliche Auseinandersetzung mit der Thematik nicht ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Teil I Literaturanalyse
- 1. Theoretische Vorüberlegungen zur psychosoziale Belastungen Jugendlicher
- 2. Rechtliche Grundlagen der geschlossenen Unterbringung in der Schweiz und Deutschland
- 3. Geschlossene Unterbringung in Zahlen
- 4. Aktueller Stand der Diskussion um die geschlossene Unterbringung
- 5. Stand der Forschung zur Indikation der geschlossenen Unterbringung
- Teil II Empirische Untersuchung
- 6. Untersuchungsdesign
- 6.1. Annahmen zur Situation vor der geschlossenen Heimerziehung
- 6.2. Erhebungsmethode, Erhebungsbogen
- 6.3. Auswertungsmethode und Kriterien der Beurteilung
- 7. Darstellung und Diskussion der Untersuchungsergebnisse
- 7.1. Soziodemographische Daten
- 7.2. Familiäre Situation vor der geschlossenen Heimunterbringung
- 7.2.1. Familienform
- 7.2.2. Ökonomische Belastung der Herkunftsfamilie
- 7.2.3. Soziale Belastung der Herkunftsfamilie
- 7.3. Individuelle Problematik der Mädchen
- 7.4. Vorinterventionen der Kinder- und Jugendhilfe
- 7.5. Indikation der geschlossenen Unterbringung
- 8. Handlungsempfehlung und Schlussbetrachtung
- 9. Literaturverzeichnis
- 6. Untersuchungsdesign
- Rechtliche Grundlagen und Praxis der geschlossenen Unterbringung von Mädchen in Deutschland und der Schweiz
- Soziodemographische und familiäre Faktoren, die zur Unterbringung in geschlossenen Einrichtungen führen
- Individuelle Problematik und Vorinterventionen der Kinder- und Jugendhilfe bei den Mädchen
- Indikatoren für die geschlossene Unterbringung von Mädchen
- Vergleich der Unterbringungspraxis und Indikationskriterien in Deutschland und der Schweiz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Forschungsprojekt untersucht die geschlossenen Einrichtungen der geschlossenen Unterbringung im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe und der Unterbringungspraxis von Mädchen. Es zielt darauf ab, einen Beitrag zur fachlichen Auseinandersetzung mit diesem Thema zu leisten, da es an aktuellen Studien zur Indikation der geschlossenen Unterbringung in Deutschland und der Schweiz fehlt. Die Arbeit versucht, neue Erkenntnisse aus den untersuchten Einrichtungen zu gewinnen und Vergleiche zwischen den Anamnesen und psychologischen Fragebögen weiblicher Jugendlicher, die in geschlossenen Einrichtungen in Deutschland und der Schweiz untergebracht werden, anzustellen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema geschlossene Unterbringung von Mädchen in der Kinder- und Jugendhilfe ein und stellt die Relevanz der Thematik sowie die Forschungslücke dar, die dieses Projekt adressiert. Der erste Teil der Arbeit konzentriert sich auf eine Literaturanalyse, die verschiedene Aspekte der geschlossenen Unterbringung beleuchtet, wie z.B. theoretische Vorüberlegungen zur psychosozialen Belastung Jugendlicher, die rechtlichen Grundlagen in Deutschland und der Schweiz, die geschlossene Unterbringung in Zahlen und den aktuellen Stand der Diskussion um die geschlossene Unterbringung.
Der zweite Teil der Arbeit befasst sich mit der empirischen Untersuchung. Das Untersuchungsdesign wird vorgestellt, einschließlich der Annahmen zur Situation vor der geschlossenen Heimerziehung, der Erhebungsmethode und dem Erhebungsbogen sowie der Auswertungsmethode und Kriterien der Beurteilung. Im Anschluss werden die Untersuchungsergebnisse hinsichtlich der soziodemographischen Daten, der familiären Situation, der individuellen Problematik der Mädchen, der Vorinterventionen der Kinder- und Jugendhilfe und der Indikation der geschlossenen Unterbringung dargestellt und diskutiert.
Schlüsselwörter
Geschlossene Unterbringung, Mädchen, Kinder- und Jugendhilfe, Indikation, Rechtliche Grundlagen, Soziodemographische Daten, Familiäre Situation, Individuelle Problematik, Vorinterventionen, Unterbringungspraxis, Deutschland, Schweiz.
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- Marie Adler (Autor), 2017, Die Indikation der geschlossenen Unterbringung von Mädchen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1005003