Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Eroberung Magdeburgs im Jahr 1631 als Medienereignis. Die Arbeit versteht sich als Analyse der zeitgenössischen Publizistik rund um die Eroberung und Zerstörung von Magdeburg. Politisch-historische Kontexte sind stets zu bedenken, stehen aber nicht im Fokus der Untersuchung. Vielmehr sind die sprachbezogenen und illustrativen Methoden in der Berichterstattung hervorzuheben, die dazu beitrugen, dass sich die Eroberung Magdeburgs für Zeitgenossen als ein besonders bedeutendes Ereignis ins Gedächtnis einbrannte.
Am 10. Mai 1631 stürmte, eroberte und vernichtete die kaiserliche Armee unter dem Befehl der Feldherren Tilly und Pappenheim die Stadt Magdeburg, die im ganzen Reich als standhafte Bastion der Verteidigung des lutherischen Glaubens bekannt gewesen war. Die plündernden Eroberer gingen kompromisslos vor und die Magdeburger Bevölkerung wurde nahezu vollkommen ausgelöscht. Etwa 20.000 Menschen starben, lediglich 449 Einwohner in Magdeburg führte eine amtliche Zählung ein Jahr nach der Eroberung noch auf.
Das Ereignis war als wegweisende Schlacht zwischen Katholischer Liga und Protestantischer Union nicht nur aus politisch-militärischer Sicht eine bedeutsame Episode während des Dreißigjährigen Krieges. Die vollkommene Zerstörung der Stadt wurde für Zeitgenossen, ungeachtet ihrer konfessionellen Gesinnung oder ihres Standes, zum Inbegriff der Kriegsschrecken. Das Ereignis ließ niemanden kalt und das ist wohl eine der vielen Voraussetzungen dafür, dass die Eroberung ein für damalige Verhältnisse kaum gekanntes Medienecho auslöste.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Symbolisch aufgeladene Erwartungshaltungen als Initiatoren des Medienereignisses
- Zwischen Marienburg und Lucretia – katholische und protestantische Deutungen der Magdeburger Hochzeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Eroberung Magdeburgs im Jahr 1631 aus medienwissenschaftlicher Perspektive. Sie analysiert die publizistische Reaktion auf das Ereignis, welches aufgrund der vollständigen Zerstörung der Stadt und des hohen Opfertolls eine enorme mediale Aufmerksamkeit erfuhr. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie das Kriegsgeschehen in den Medien dargestellt wurde, welche Faktoren die publizistische Resonanz beförderten und wie die verschiedenen konfessionellen und politischen Lager das Ereignis deuteten.
- Die Bedeutung der Eroberung Magdeburgs als Medienereignis im Kontext des Dreißigjährigen Krieges
- Analyse der Erwartungshaltungen, die das Ereignis im Vorfeld beeinflussten
- Die Rolle von Bildern, Motiven und sprachlichen Mitteln in der Berichterstattung
- Untersuchung der Deutungsversuche des Ereignisses aus verschiedenen konfessionellen und politischen Perspektiven
- Die Wechselwirkung von Krieg und Medien am Beispiel der Eroberung Magdeburgs
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel führt in das Thema der Arbeit ein, indem es die Eroberung Magdeburgs 1631 als ein wegweisendes Ereignis des Dreißigjährigen Krieges beschreibt, das eine außergewöhnliche mediale Aufmerksamkeit erfuhr. Die Arbeit untersucht die Gründe für diese Resonanz und die vielfältigen Formen der publizistischen Reaktion auf das Geschehen.
- Symbolisch aufgeladene Erwartungshaltungen als Initiatoren des Medienereignisses: Dieses Kapitel analysiert die Erwartungshaltungen, die im Vorfeld der Eroberung Magdeburgs eine Rolle spielten. Es zeigt, wie die Stadt als "standhafte Bastion der Verteidigung des lutherischen Glaubens" wahrgenommen wurde und wie diese symbolische Bedeutung die mediale Berichterstattung beeinflusste.
- Zwischen Marienburg und Lucretia – katholische und protestantische Deutungen der Magdeburger Hochzeit: Das Kapitel untersucht die Deutungsversuche des Ereignisses aus unterschiedlichen konfessionellen und politischen Perspektiven. Es analysiert die Rolle von Bildern und Metaphern, insbesondere das Motiv der "Hochzeits-Allegorie", das in der Berichterstattung verwendet wurde, um bestimmte Interpretationen zu ermöglichen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Krieg, Medien, Publizistik, Dreißigjähriger Krieg, Eroberung Magdeburgs, Flugblätter, Flugschriften, Zeitungsberichte, Konfession, Politik, Deutungsversuche, Bilder, Motive, Medienereignis, Erwartungshaltung, Hochzeits-Allegorie.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Pössinger (Autor:in), 2018, Eroberung Magdeburgs 1631 als Medienereignis. Publizistische Darstellung von Kriegsgeschehen im 17. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1005130