Die vorliegende Kurzhausarbeit befasst sich mit dem Thema Übergangsriten – ein Begriff, der vom französischen Ethnologen Arnold van Gennep 1909 in seinem gleichnamigen Werk eingeführt, und von zahlreichen Religionswissenschaftlern und Ethnologen, wie z.B. Victor Turner, aufgegriffen oder weiterentwickelt wurde. Die Arbeit soll das im Seminar gehaltene Stichwort-Referat zum selben Thema ergänzen, und die im Vortrag geschilderten Erläuterungen knapp aber übersichtlich, und in Schriftform veranschaulichen.
Eine nähere Beschäftigung mit der von van Gennep entwickelten Struktur der Übergangsriten kann auch einen Zugang zum im Seminar primär behandelten Thema des Kami- und Geisterglaubens bieten, da es dadurch leichter fallen könnte, bestimmte Riten in ihrer Funktion und Ausführung zu analysieren. Nach einer Betrachtung des Begriffs hinsichtlich seiner Definition und Entstehung, folgt eine mögliche Deutung der Funktion, die Übergangsriten einnehmen. Im zweiten Punkt der Arbeit wird die von van Gennep eingeführte Drei-Stufen-Struktur von Übergangsriten eingeführt, die schließlich im letzten Punkt anhand mehrerer Beispiele exemplarisch untermauert werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Übergangsriten: Definition und Funktion
- Die „Drei-Stufen-Struktur“ nach Arnold van Gennep
- Beispiele für Übergangsriten
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Übergangsriten nach dem Konzept von Arnold van Gennep. Ziel ist es, die Definition, Funktion und die dreistufige Struktur dieser Riten zu erläutern und anhand von Beispielen zu veranschaulichen. Der Bezug zum im Seminar behandelten Kami- und Geisterglauben wird angedeutet.
- Definition und Funktion von Übergangsriten
- Van Genneps Drei-Stufen-Struktur (Trennung, Schwellenphase, Angliederung)
- Die symbolische Bedeutung von Übergangsriten
- Die Rolle von Übergangsriten in der Gesellschaft
- Beispiele für Übergangsriten aus verschiedenen Kulturen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit beschreibt den Fokus auf Übergangsriten nach Arnold van Gennep, deren Bedeutung in Religionswissenschaft und Ethnologie, und den Aufbau der Arbeit, welcher die Definition, Funktion und die dreistufige Struktur von Übergangsriten erläutert und anhand von Beispielen veranschaulicht.
1. Übergangsriten: Definition und Funktion: Dieses Kapitel definiert Übergangsriten nach van Gennep als Rituale, die Orts-, Zustands-, Positions- oder Altersgruppenwechsel begleiten. Es wird betont, dass nicht alle Riten, die Übergänge begleiten, automatisch als Übergangsriten klassifiziert werden. Die Hauptfunktion von Übergangsriten besteht darin, Individuen geordnet von einer Situation in eine andere zu überführen, um die soziale Ordnung zu erhalten und ein Gemeinschaftsgefühl (Communitas nach Turner) zu fördern.
2. Die „Drei-Stufen-Struktur“ nach Arnold van Gennep: Dieses Kapitel beschreibt van Genneps dreistufige Struktur von Übergangsriten: Trennungsriten (rites de passage), Schwellen- bzw. Umwandlungsriten (rites de marge) und Angliederungsriten (rites d'agrégation). Es wird detailliert auf die einzelnen Phasen eingegangen, wobei die Schwellenphase als Zwischenzustand ohne klaren Status hervorgehoben wird. Oftmals sind in dieser Phase Läuterungen oder Demütigungen des Individuums involviert. Die Angliederungsphase führt schließlich zur Integration in den neuen Status.
3. Beispiele für Übergangsriten: Dieses Kapitel präsentiert ein Beispiel für van Genneps Stufenstruktur, die Amtseinsetzung eines Häuptlings der Ndembu in Sambia nach Victor Turner. Der Prozess beschreibt die Trennung vom alten Status, die Schwellenphase mit Demütigung und Läuterung (Kumukindyila-Ritus), und die Angliederung in den neuen Status als Häuptling. Das Beispiel veranschaulicht die dreistufige Struktur und die symbolische Bedeutung der Rituale.
Schlüsselwörter
Übergangsriten, Arnold van Gennep, Victor Turner, Drei-Stufen-Struktur, Rites de passage, Rites de marge, Rites d'agrégation, Communitas, Initiationsrituale, soziale Ordnung, symbolische Bedeutung, Kulturvergleich.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Übergangsriten nach Arnold van Gennep
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über Übergangsriten nach dem Konzept von Arnold van Gennep. Sie umfasst eine Einleitung, eine detaillierte Erklärung der Definition und Funktion von Übergangsriten, eine Beschreibung der dreistufigen Struktur (Trennung, Schwellenphase, Angliederung), Beispiele für Übergangsriten und eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte. Die Arbeit bezieht sich auch auf den im Seminar behandelten Kami- und Geisterglauben.
Was sind die Lernziele dieser Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Definition, Funktion und die dreistufige Struktur von Übergangsriten nach van Gennep zu erläutern und anhand von Beispielen zu veranschaulichen. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der symbolischen Bedeutung von Übergangsriten und ihrer Rolle in der Gesellschaft.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen im Detail: Definition und Funktion von Übergangsriten; Van Genneps Drei-Stufen-Struktur (Trennung, Schwellenphase, Angliederung); die symbolische Bedeutung von Übergangsriten; die Rolle von Übergangsriten in der Gesellschaft; Beispiele für Übergangsriten aus verschiedenen Kulturen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einleitung, die den Fokus und Aufbau der Arbeit beschreibt. Es folgen Kapitel zu Definition und Funktion von Übergangsriten, der Drei-Stufen-Struktur nach van Gennep, und Beispielen für Übergangsriten. Schließlich gibt es eine Zusammenfassung und eine Liste der Schlüsselwörter.
Was ist die Drei-Stufen-Struktur nach van Gennep?
Van Genneps Drei-Stufen-Struktur umfasst: Trennungsriten (rites de passage): Trennung vom alten Status; Schwellen- bzw. Umwandlungsriten (rites de marge): Zwischenzustand ohne klaren Status, oft mit Läuterungen oder Demütigungen; Angliederungsriten (rites d'agrégation): Integration in den neuen Status.
Welche Beispiele für Übergangsriten werden genannt?
Als Beispiel wird die Amtseinsetzung eines Häuptlings der Ndembu in Sambia nach Victor Turner verwendet. Dieser Prozess veranschaulicht die drei Phasen (Trennung, Schwellenphase mit Kumukindyila-Ritus, Angliederung) und die symbolische Bedeutung der Rituale.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Übergangsriten, Arnold van Gennep, Victor Turner, Drei-Stufen-Struktur, Rites de passage, Rites de marge, Rites d'agrégation, Communitas, Initiationsrituale, soziale Ordnung, symbolische Bedeutung, Kulturvergleich.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke gedacht und dient der Analyse von Themen im Bereich der Religionswissenschaft und Ethnologie. Der Text ist für ein professionelles und strukturiertes Verständnis von Übergangsriten konzipiert.
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- Maximilian Pössinger (Author), 2017, Übergangsriten nach Arnold van Gennep, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1005139