Ist Gott der Urheber der Erde und allen Lebens? Wenn ja, handelt er dann fortwährend in unserem Leben? Wenn ja, wie? Wenn Gott auch heute noch handelt – weshalb lässt er das Leid dann zu? Ist er doch nicht allmächtig und allgegenwärtig? Werde ich aufgrund von einer schlechten Tat von Gott bestraft? Ist er dann ein liebender oder ein rächender Gott? Diese und andere Fragen nach Gott und seiner Rolle in der Welt lassen viele Menschen an den Wendepunkten ihres Lebens zweifeln. Allerdings sind wir heutzutage nicht die einzigen, die sich diese Fragen stellen. Bereits im Alten Testament hadert Ijob etwa mit seinem Leid. Er kann es sich nicht vorstellen, dass er, der gottesfürchtige und gerechte Mann, von Gott für irgendetwas bestraft werden sollte. Er klagt Gott an und erhofft sich eine Antwort. Ist der Umgang Ijobs mit seinem Schicksal in der Bibel vergleichbar mit dem Umgang der Menschen heutzutage? Welche Rolle spielen dabei ihr Glauben und ihre Sicht auf Gott? Finden sich noch weitere Stellen in der Bibel, die das Thema Leid aufgreifen? Wie wird damit umgegangen? Werden Optionen für den Umgang mit dem Leid angeboten? Diese und weitere Fragen sollen im Rahmen dieser Arbeit aufgegriffen und, wenn möglich, beantwortet werden.
Der französische Schriftsteller Romain Rolland (1866-1944) fasst das in Worte zusammen, was die einen mit einem kurzen, wehleidigen Seufzen hinnehmen und die anderen nur schwer oder auch gar nicht akzeptieren können. An dieser Stelle drängt sich die Theodizeefrage (un)überwindbar in den Vordergrund. Warum existiert das Leid? Warum müssen Menschen leiden? Hat das Leiden einen Sinn? Menschen, die sich diese Fragen stellen, erfahren in diesem Augenblick selbst Leid. Indem sie selbst erkranken, vor dem nahenden Tod stehen oder jemand nahes sich in dieser Situation befindet beginnen sie, nach dem Sinn dessen zu suchen, was ihnen gerade widerfährt. Unweigerlich stoßen die Menschen auf ihrer Sinnsuche auf die Frage danach, ob denn eine höhere Macht existiere, die alle Geschehnisse auf der Erde lenke.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist das Leid?
- Der Umgang der Menschen mit dem Leid
- Die Sicht der Bibel auf das Leid des Menschen
- Exkurs: Der Umgang Hiobs mit dem Leid und die Antwort Gottes darauf.
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Umgang mit dem Leid in der Gesellschaft und aus Sicht der Bibel. Sie erörtert die Frage, warum Leid existiert und wie Menschen damit umgehen. Zudem wird die Sichtweise der Bibel auf das Leid und ihre Antworten auf die Theodizeefrage beleuchtet.
- Definition und Arten von Leid
- Umgang mit dem Leid aus verschiedenen Perspektiven
- Die Sichtweise der Bibel auf Leid und Gottesverständnis
- Die Geschichte Hiobs als Beispiel für den Umgang mit Leid
- Die Hoffnung auf Trost und Erlösung durch Gott
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel legt den Grundstein für die Arbeit, indem es die Thematik des Leids einführt und auf die Theodizeefrage aufmerksam macht. Dabei wird deutlich, dass das Leid eine existenzielle Frage für Menschen ist, die sich mit dem Sinn ihres Lebens und dem Wirken Gottes auseinandersetzen.
- Kapitel zwei definiert den Begriff des Leids und verdeutlicht, dass es sowohl körperliche als auch seelische Dimensionen umfasst. Am Beispiel einer jungen Frau mit Blutkrebs werden die verschiedenen Erfahrungsweisen der Verborgenheit Gottes in der Krankheit aufgezeigt.
- Kapitel drei beleuchtet die unterschiedlichen Umgangsweisen mit dem Leid. Die sechs Schemata der Krankheitsdeutung von Nancy Bullard-Werner werden vorgestellt und an der jungen Frau H. beispielhaft erläutert.
- Kapitel vier befasst sich mit der Sichtweise der Bibel auf das Leid und analysiert verschiedene Beispiele aus dem Alten und Neuen Testament, insbesondere die Geschichte von Jesus Christus. Auch die Klagelieder und Psalmen werden in Bezug auf den Umgang mit dem Leid beleuchtet.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit fokussiert auf die Themen Leid, Theodizee, Gottesverständnis, Krankheitsdeutung, Bibel, Hiob, Trost, Erlösung, Hoffnung. Insbesondere wird der Umgang mit dem Leid aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, um zu verstehen, wie Menschen mit dieser existenziellen Herausforderung umgehen.
- Arbeit zitieren
- Christine K. (Autor:in), 2019, Der Umgang von Menschen mit dem Leid und die Sicht der Bibel darauf. Keinem von uns fehlt es an Leid, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1006013