Entwicklungshilfe und entwicklungspolitische Zusammenarbeit - Motive für Entwicklungshilfe


Skript, 2001

4 Seiten

Anonym


Leseprobe


Motive für Entwicklungshilfe

1. historisches Motiv:

Wiedergutmachungsleistung für koloniale Ausbeutung

→neue Form von Abhängigkeit

→„gute“ Beziehungen

2. außen- und militärpolitische Interessen

Einbindung von Entwicklungsländern in Bündnissystem (Ost-West-Konflikt)

3. Sicherheitsmotiv:

3.1 ökologisches Motiv: Schutz der globalen Umwelt (Klimaschutz)

EL: Regenwälder ↔ IL: CO2-Ausstoß

Bodenerosion →keine Ernte

3.2 Flüchtlingsproblem: Risikominderung und Konfliktentschärfung →friedliche Zukunft der „Einen Welt“

4. Ökonomische Motive:

Arbeitsplatzsicherung durch Exporte in die Dritte Welt Sicherung der Rohstoffversorgung

Produktivitätsgewinne aus einer verstärkten Arbeitsteilung

5. Motiv der internationale Solidarität (moralische Perspektive): internationale Sozial- oder Umverteilungspolitik

6. direkter „Eigennutz“

Problem: Bestimmung und Vermittlung des Eigeninteresses

Entwicklungshilfe dient dem Erhalt guter Beziehungen

Mischung von Motiven; Ziel der Entwicklungsförderung hängt von kurzfristigen außen- oder wirtschaftspolitischen Eigeninteressen des Geberlandes ab (z.B. Zuwanderungsprobleme, Arbeitsplatzsicherung).

Definitionen für Entwicklungshilfe

1. Privat:

Geberländer haben Interesse ihre Hilfe möglichst groß erscheinen zu lassen einheitliche Bewertungskriterien durch DAC (Entwicklungshilfeausschuss der OECD) bewertet werden öffentliche und private Mittel als Marktkonditionen oder Zuschüsse

1.1 geschäftlich motivierte Privatinvestitionen oder Kredite

abhängig von Rahmenbedingungen des Entwicklungslandes für ausländische Privatinvestoren (z.B. Joint ventures vermeiden durch Beteiligungskapital Rückzahlungen und somit Verschuldungen)

1.2 private Finanztransfers

Direktinvestitionen (Problem: starke Schwankungen und Konzentration auf „starke“ Entwicklungsländer) Öffentliche Entwicklungshilfe

2. Öffentlich

öffentliche Entwicklungshilfe: öffentliche Leistungen, die auf Entwicklungsförderung orientiert sind (Zielgröße wurde vorgegeben (0,7 % des BSP/Jahr), jedoch nicht eingehalten und auf Grund von Haushaltsdefiziten sogar weiter abgebaut →Zeichen für Ignoranz; USA: wenigste Hilfe);

Gerechte Mittelverteilung

Entwicklungshilfe soll nach Bedürftigkeit gerecht auf Empfängerländer verteilt werden finanzielle Begünstigung der LLDC; Verzicht auf Rückzahlung früherer Kredite zur Bekämpfung des Verschuldungsproblems

Hilfe bedingt durch außen- und sicherheitspolitische, wirtschaftliche und traditionelle Beziehungen der Geberländer

Völkerrechtlicher Grundsatz: alle Länder sind gleich

- 20/20-Vorschlag

Entwicklungshilfe für Bedürftige in den Entwicklungsländern freiwillige, bilaterale Grundlage interessierte Industrie- und Entwicklungsländer

20% der Entwicklungshilfe (IL) und 20% des Haushalts (EL) für soziale Grunddienste

Arten der Entwicklung

1. Öffentlich - privat

öffentliche Hilfe überwiegt quantitativ; Gebot der Nicht-Einmischung in innere Angelegenheiten anderer Staaten privat (z.B. Spenden →Kirche); Partnerorganisationen in EL →bessere Erreichbarkeit von Randgruppen

Nachteil:

Geberländer verlangen oft von EL benötigte Maschinen aus Geberland zu kaufen (→gebundene E-Hilfe)

2. Bilateral - multilateral

2.1 bilateral: zweiseitig zwischen IL und EL

2.2 multilateral: über internationale Organisationen; Kernstück der EU-Entwicklungshilfe sind Verträge von Lomé mit 70 AKP Ländern(z.Z. Lomé IV)

→breit angelegte Zusammenarbeit mit Handelsvereinbarungen (Zugang für AKP zu EU- Markt) und Institutionalisierung (gemeinsamer Ministerrat, paritätische parlamentarische Versammlung)

→STABEX: bei Ausfuhrerlössenkungen bei Agrarrohstoffen Ausgleichzahlungen an AKP Bsp. für multilaterale Zusammenarbeit:

- Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP)

- Weltbank (nimmt Kredite an internationalen Kapitalmärkten auf und vergibt sie zu „harten“ Konditionen zu Entwicklungszwecken weiter)

International Development Association (IDA): zinslose Kredite

- regionale Entwicklungsbanken

Vorteile:

- weniger an Interessen der Geberländer orientiert (im vgl. zu bilateral) →Ausrichtung auf Wirksamkeit

- internationale Organisationen haben bessere Möglichkeit auf entwicklungsfördernde Bedingungen zu drängen (z.B. innere Reformen)

Nachteile:

- stärkere Bürokratisierung

- Ineffizienz

- einseitige Kontrolle durch Geberländer →bilateral von Geberländern bevorzugt

3. bedingungslos - konditional

4. Projekt- und Programmhilfe

5. Finanzielle und technische Zusammenarbeit

Kritische Bilanz

Entwicklungspartnerschaften

Globale Strukturpolitik

Ende der Leseprobe aus 4 Seiten

Details

Titel
Entwicklungshilfe und entwicklungspolitische Zusammenarbeit - Motive für Entwicklungshilfe
Jahr
2001
Seiten
4
Katalognummer
V100607
ISBN (eBook)
9783638990325
Dateigröße
334 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Entwicklungshilfe, Zusammenarbeit, Motive, Entwicklungshilfe
Arbeit zitieren
Anonym, 2001, Entwicklungshilfe und entwicklungspolitische Zusammenarbeit - Motive für Entwicklungshilfe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100607

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