Der Betrieb eines Opernhauses war schon immer ein Geschäft, welches sich nicht unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten rentierte. Dennoch spielte der Aspekt, wie man den Opernbetrieb auch finanziell absichern konnte – sofern es sich nicht um eine rein repräsentative und aus privaten Finanzmitteln der Fürsten bezahlte Unternehmung handelte – eine wichtige Rolle.
Inhaltsverzeichnis
- HISTORISCHE ENTWICKLUNG DER OPER ALS WIRTSCHAFTSUNTERNEHMEN
- Die Anfänge: Oper als Festlichkeit und Karneval
- Venedig und die opere buffe
- Das Impresario-System
- Die Zeit des Barocks: Händel und das King's Theatre
- Wirtschaftliche Unabhängigkeit von Königshäusern
- Das 18. Jahrhundert: Die „Oper am Gänsemarkt\" in Hamburg
- Private Geldgeber
- Der Niedergang der „Oper am Gänsemarkt\"
- Die Auswirkungen der Französischen Revolution
- Der Verlust der Festanstellungen
- Giuseppe Verdi als Unternehmer
- Das 19. Jahrhundert: Das Impresario-System in Italien
- Die Handlungsanweisung von Giuseppe Rossi-Gallieno
- Die Bedeutung der Umwegrentabilität
- Die Kosten des Theaterbetriebs im 19. Jahrhundert
- Mietkaution, Einnahmen und Subventionen
- Die Organisation von Opernaufführungen in Frankreich
- Theatergesellschaften als Teilhaber
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet die historische Entwicklung der Oper als Wirtschaftsunternehmen. Sie untersucht, wie sich die Oper von ihren Anfängen als Festlichkeit und Repräsentation hin zu einem selbstständigen Wirtschaftszweig entwickelte. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Veränderungen in der Finanzierung und Organisation von Opernaufführungen.
- Die Entwicklung des Impresario-Systems
- Die Rolle der privaten Geldgeber und Subventionen
- Die Herausforderungen der wirtschaftlichen Selbstständigkeit von Opernhäusern
- Die Bedeutung der Umwegrentabilität für den Opernbetrieb
- Die Organisation und Verwaltung von Operngesellschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit den Anfängen der Oper und der Entstehung des Impresario-Systems. Es wird gezeigt, wie Opern in Venedig ihren Ursprung als Unterhaltung im Karneval fanden und wie das Impresario-System die finanzielle Absicherung von Opernaufführungen ermöglichte.
Im zweiten Teil werden die wirtschaftlichen Verhältnisse des Barockzeitalters dargestellt. Am Beispiel von Georg Friedrich Händel wird verdeutlicht, wie Komponisten versuchten, sich wirtschaftlich unabhängig von Königshäusern zu machen. Der Fokus liegt dabei auf dem King's Theatre in London.
Der dritte Teil behandelt das 18. Jahrhundert und die Hamburger „Oper am Gänsemarkt”. Das besondere an diesem Opernhaus war, dass es sich vollständig durch private Geldgeber finanzierte. Es wird der Niedergang dieses Theaters beschrieben und analysiert.
Der vierte Teil widmet sich den Auswirkungen der Französischen Revolution und dem Erstarken des Nationalismus auf die Finanzierung von Opernaufführungen. Die traditionellen Festanstellungen von Komponisten bei Hofe verschwanden und sie mussten zunehmend unternehmerisch tätig werden.
Der fünfte Teil der Arbeit untersucht das 19. Jahrhundert und das Impresario-System in Italien. Es wird dargestellt, wie das Impresario-System in diesem Zeitraum zu großer Beliebtheit gelangte und welche Handlungsanweisungen ein Impresario befolgen musste. Die Bedeutung der Umwegrentabilität für Opernhäuser wird ebenfalls beleuchtet.
Im sechsten Teil wird auf die Kosten des Theaterbetriebs im 19. Jahrhundert eingegangen. Beispiele wie die Mietkaution für die Mailänder Scala und die Subventionen für Opernhäuser werden genannt.
Der letzte Teil behandelt die Organisation von Opernaufführungen in Frankreich. Im Gegensatz zu Italien gab es in Frankreich keine einzelnen Impresarios, sondern ganze Theatergesellschaften, die als Teilhaber das finanzielle Risiko und die Gewinne gemeinsam trugen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen der Operngeschichte, wie der Entwicklung des Impresario-Systems, der Bedeutung von privaten Geldgebern und Subventionen, der wirtschaftlichen Selbstständigkeit von Opernhäusern, den Herausforderungen der Finanzierung und Organisation von Opernaufführungen sowie der Bedeutung der Umwegrentabilität für den Opernbetrieb. Weitere wichtige Themen sind die Rolle von Komponisten als Unternehmer, die Auswirkungen der Französischen Revolution auf die Finanzierung der Oper, die Organisation von Operngesellschaften und die Bedeutung von Spielstätte, Personal und Publikum für den Erfolg eines Opernhauses.
- Arbeit zitieren
- Moritz Fischer (Autor:in), 2019, Die historische Entwicklung der Oper als Wirtschaftsunternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1006153