Thema: William Shakespeare
"Romeo und Julia"
Warum mussten Romeo und Julia sterben? Stelle kurz die Entwicklung ihrer Liebesbeziehung dar! Welche Widrigkeiten und äußeren Umstände verhindern einen glücklichen Ausgang? Beziehe die Aussagen des Werkes auf die heutige Zeit und Deinen persönlichen Erfahrungsbereich!
Das Stück "Romeo und Julia" von William Shakespeare entstand im Jahre 1596. Die Geschichte der beiden Liebenden ist nicht frei erfunden, sondern basiert im weitesten Sinne auf einer wahren Begebenheit. William Shakespeare war das Vorbild der Stürmer und Dränger. Sein Werk hat auch heute noch nicht an Aktualität verloren.
Romeo, der Sohn der Montagues, der übertrieben von Rosalinde schwärmte, wurde von einem Bediensteten der Capulets zum Fest eingeladen, welches dem besseren Kennenlernen von Julia und Graf Paris diente. Als Romeo erfuhr, dass Rosalinde auch dabei sein wird, nahm er diese Einladung an.
Auf dem Fest begegnete er Julia, in die er sich sofort verliebte. Daraufhin gab er die unnatürliche und übertriebene Liebesschwärmerei für Rosalinde auf. Das Fest ging dem Ende entgegen. Im Anschluss drang Romeo in den Garten der Capulets ein, wo Julia der Nacht gestand, dass sie Romeo liebt. Als dann auch Romeo ihr seine Liebe gestand, hatten sie den Plan zu heiraten, in aller Heimlichkeit. Wenige Tage später trafen sich beide bei Pater Lorenzo, der sie vermählte, mit dem Hintergedanken, dass er die beiden verfeindeten Familien, Capulet und Montague, wieder versöhnen könne.
Aus Rache, dass Tybalt Romeos besten Freund umgebracht hatte, tötete Romeo Tybalt. Der Prinz verbannte Romeo aus Verona.
Julia, die es nicht ohne ihren Romeo aushielt und Graf Paris heiraten sollte, wendete sich mit ihrem Kummer an Pater Lorenzo.
Pater Lorenzo gab ihr ein Gift, das einen künstlichen Tod herbeiführt, welches sie am Tage vor der Hochzeit mit Paris nehmen sollte. Er schrieb Romeo einen Brief, den ihm ein Bote nach Mantua bringen sollte. Julia trank das Gift. Der Brief erreichte Romeo nicht, doch Benvolio überbrachte ihm die Nachricht, dass Julia tot sei. Romeo besorgte sich ein Gift und ritt nach Verona. In der Gruft der Capulets, wo Julia lag, tötete er Paris, der Abschied von ihr nehmen wollte. Romeo legte sich zu Julia auf die Bare, bewunderte noch einmal ihre Schönheit und trank dann das Gift. Er starb. Wenige Augenblicke danach erwachte Julia aus dem künstlichen Tod. Nichts als Worte der Liebe und Hingabe kam über ihre Lippen. Als sie das Gift sah, nahm sie den Dolch und stieß ihn sich in die Brust. Julia wollte mit ihm sterben, denn ohne ihn konnte sie nicht leben. Es war wahre Liebe, von beiden Seiten.
"Julia Ein Becher, festgeklemmt in meines Trauten Hand?- Gift, seh ich, war sein Ende vor der Zeit.- O Böser! alles zu trinken, keinen güt'gen Tropfen mir zu gönnen, der mich zu dir brächt?- Ich will Dir deine Lippen küssen. Ach, vielleicht hängt noch ein wenig Gift daran und lässt mich an einer Labung sterben " Die Widrigkeiten, weswegen diese Liebe so tragisch enden musste, waren die Feindschaft, die uralte Feindschaft zwischen den Häusern Montague und Capulet. Beide Häuser waren engstirnig, egoistisch, intolerant... sie hassten sich blind. Sie vergossen Blut und machten vom Faustrecht Gebrauch. Beiden Familien waren der Stand in der Gesellschaft, der Ruf, das Image, ihre Macht und ihr Reichtum wichtiger als alles andere. Es war ihnen wichtiger als das Glück ihrer eigenen Kinder. Romeo und Julia lebten in einer Zeit, in der man seine Gefühle nicht frei zeigen konnte, seine wahren Gefühle. Sie lebten in einer Gesellschaft, in der sie die freie Wahl des Partners nicht hatten.
Das Stück ist deshalb noch aktuell, weil es auch heute noch so ist, dass man sich in bestimmten Religionen und Gesellschaften seinen Partner nicht frei wählen kann. Im Grunde genommen ist es doch so, dass sogar unsere Eltern nicht begeistert wären, kämen wir mit einem Schwarzen etc. nach Hause und würden sagen, dass wir ihn heiraten wollten.
Und so wäre es auch, wenn wir mit unserem größten Feind ankämen.
Wo zeigen wir denn da Menschlichkeit? Wir richten uns gegen Ausländer, gegen Behinderte, ja sogar gegen Leute, die nicht die Kleidung tragen, die wir mögen. Romeo und Julia mussten sterben, weil sie nicht anders zusammen sein konnten. Vielleicht war es auch die einzige Möglichkeit um beide Häuser zu versöhnen, der Tod der liebsten Familienmitglieder aus verschiedenen Familien, die nicht in Frieden miteinander leben konnten.
Jeder Mensch sollte mehr Toleranz zeigen, Menschlichkeit, und den Egoismus vergraben. Er sollte nicht nur an Reichtum, Macht und seinen Stand in der Gesellschaft denken.
Was nützt einem der größte Reichtum, wenn man keine Freunde hat?
Ich lege mehr Wert auf Freunde, die mir zuhören, wenn ich Kummer habe, die mir zur Seite stehen und Ratschläge in allen Lebenslagen geben, die einfach immer für mich da sind.
Ich glaube, heutzutage würde ich mir nicht von meinen Eltern sagen lassen, wen ich lieben darf und wen nicht. Ich finde es unfassbar, dass es sowas überhaupt gibt. Niemals sollte es soweit kommen, dass zwei Menschen, die sich lieben, keinen anderen Ausweg als den Tod sehen, um zusammen sein zu können.
- Arbeit zitieren
- Janine Widmer (Autor:in), 2001, Shakespeare, William - Romeo und Julia - Warum mussten Romeo und Julia sterben?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100655