Im Folgenden soll erörtert werden, welche Aspekte der Mode bei den Autoren besonders deutlich werden und inwiefern Simmel mit seiner aufgestellten These über die Behandlung der Mode in der Theorie Recht hat. Hierbei soll auch allgemein auf die soziale und kulturelle Form der Mode im Laufe der Zeit eingegangen werden.
Mit der Mode wird vor allem zuerst der Begriff der Kleidermode assoziiert, jedoch umfasst die Mode auch Handlungsweisen, Denkmuster und andere Objekte, die wie die Mode konsumiert oder getragen werden können. Charakteristisch für die Mode allgemein, ist hauptsächlich ihre Kurzlebigkeit sowie ihre Vergänglichkeit. Die Mode ist immer nur ein Ausdruck eines gewissen Zeitgeistes, der heutzutage immer schneller durch andere modische Erscheinungen abgelöst und ersetzt werden kann. Bei der Analyse dieses Wandels, ist es wichtig, die Mode nicht als starres Gebilde zu betrachten, sondern sie als Gesamtbild verschiedener Prozesse zu erkennen. Sie unterliegt hierbei gesellschaftlichen, kulturhistorischen, soziologischen, aber auch psychologischen und ökonomischen Gesichtspunkten, die als Faktoren zusammengesetzt werden müssen., um die Mode ansatzweise verstehen zu können.
In der Modetheorie ist die Mode jedoch vor allem auf den Aspekt der Inhalte reduziert worden. Dies kritisiert auch Simmel in seiner "Philosophie der Mode". Der Vorschlag für eine andere Herangehensweise an die Analyse der Mode soll nun vor dem Hintergrund von Vischers Aufsatz "Wieder einmal über die Mode" sowie in Hinblick auf die Mythen des Alltags und die Sprache der Mode von Roland Barthes behandelt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Um sich überhaupt mit den Inhalten der Mode beschäftigen zu können, ist es wichtig, auf welche Art und Weise die Autoren über die Mode sprechen und was für einen Zweck die Mode für sie besitzt.
- 10 Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Entstehung von Mode sowie das dazugehörige Verhältnis von Individualität und Gemeinschaft.
- Als letzter Aspekt soll nun erörtert werden, wie das Geschlechterverhältnis in Bezug auf die Mode bei Vischer und bei Simmel beschrieben wird.
- Interessant ist nun, inwiefern man die Theorien über die Mode von Vischer, Simmel und Barthes auch heute noch anwenden kann.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Theorien von Simmel, Vischer und Barthes hinsichtlich ihrer Ansätze zur Mode. Ziel ist es, die unterschiedlichen Perspektiven der drei Autoren auf das Phänomen der Mode zu analysieren und ihre jeweiligen Schwerpunkte herauszuarbeiten.
- Die unterschiedlichen Zugänge zur Modetheorie bei Vischer, Simmel und Barthes
- Die Entstehung von Mode und das Verhältnis von Individualität und Gemeinschaft
- Das Geschlechterverhältnis in Bezug auf die Mode
- Die Aktualität der Theorien für die heutige Mode
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Kapitel beschreibt die unterschiedlichen Zugänge von Vischer, Simmel und Barthes zur Modetheorie. Vischer betrachtet die Mode eher negativ und sieht keinen Zweck im Schreiben darüber. Simmel kritisiert diese Herangehensweise und plädiert für eine Betrachtung der Mode im Kontext gesellschaftlicher Prozesse. Barthes hingegen fokussiert sich auf die Sprache der Mode und die Bedeutung dieser Sprache in Bezug auf Modeerscheinungen.
- Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Entstehung von Mode und dem Verhältnis von Individualität und Gemeinschaft. Vischer geht von einem „unsichtbaren Regenten“ aus, der die Gesellschaft zu einer bestimmten Mode verleitet. Simmel hingegen betrachtet die Entstehung von Mode als Produkt einer hierarchischen gesellschaftlichen Ordnung und erklärt die Mode als Sozialform, die sowohl Sicherheit als auch Individualität bietet.
- Dieses Kapitel beleuchtet das Geschlechterverhältnis in Bezug auf die Mode bei Vischer und Simmel. Beide Autoren sind der Meinung, dass Frauen abhängiger von der Mode sind als Männer. Vischer sieht die Mode als Instrument für Frauen, um aufzufallen, während Simmel die Mode als Mittel für Frauen begreift, um ihre schwache soziale Position auszugleichen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Theorien der Mode von Simmel, Vischer und Barthes, wobei Themen wie die Funktion der Mode in gesellschaftlichen Prozessen, die Entstehung von Mode, das Verhältnis von Individualität und Gemeinschaft sowie das Geschlechterverhältnis in Bezug auf die Mode im Mittelpunkt stehen.
- Arbeit zitieren
- Lena Morgenstern (Autor:in), 2020, Die Modetheorie von Vischer und Roland Barthes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1006902