Wie ist die Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen der EU und der NATO zu erklären?
Die Arbeit beschäftigt sich mit einer Erklärung der vorliegenden Ambivalenz der EU, die trotz überschneidender Kompetenzen mit der NATO häufiger die Eigeninitiative ergreift und eine weitere Integration ihrer militärischen Zusammenarbeit vorantreibt.
Staaten beeinflussen durch ihre Zielsetzung die subjektive Funktionszuweisung gegenüber Institutionen (EU & NATO). Diese wiederum hat direkte Auswirkungen auf die Funktionalität operationalisierender Politik bzw. des praktischen Krisenmanagements. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Frage nach Ursachen, Gründen und Modalitäten einer Veränderung der Kooperation zwischen EU und NATO zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Trügerischer Friede? Sicherheit und Bedrohung in Europa
- Forschungsstand und Quellenlage
- Fragestellung und Ziel der Arbeit
- Theoretische Konzeption: Bildung und Transformation von Institutionen
- Entstehung von Institutionen im rationalen Institutionalismus
- Evolution als Überlebensstrategie oder institutionelle Trägheit?
- Der transatlantische Schutzschirm der europäischen Genese (1945-1992)
- Entwicklung interinstitutioneller Kooperation oder Kompetenzwettstreit?
- NATO und EU: Phase der Gründungen und Neuausrichtung (1992 - 2002)
- Die Konsolidierung des europäischen Konfliktmanagements (2003 - 2009)
- Transnationales Krisenmanagement: ein Interessenspektrum
- Deutschland
- Frankreich
- USA
- Estland
- Europäisches Krisenmanagement in der Praxis: Fallstudie EUFOR Althea
- Politische Strukturen und Instrumente der Kooperation
- Kooperation auf militärischer Ebene
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der multilateralen Krisenbewältigung der Europäischen Union im Kontext der NATO. Das Ziel ist es, die Entwicklung der Kooperationsstrukturen und -ebenen zwischen den beiden Institutionen seit dem Ende des Kalten Krieges zu analysieren und zu bewerten, ob die EU im Bereich des Krisenmanagements eine eigenständige Rolle jenseits der starren Kooperation mit der NATO einnehmen kann.
- Institutionelle Transformation der NATO nach dem Kalten Krieg
- Analyse des rationalen Institutionalismus und der Transformation von Institutionen
- Entwicklung und Bedeutung der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) und der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP)
- Kooperation und Kompetenzwettstreit zwischen EU und NATO im Bereich des Krisenmanagements
- Fallstudie: EUFOR Althea als Beispiel für europäisches Krisenmanagement in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den historischen Kontext der europäischen Sicherheit und die Herausforderungen, die sich aus der Bedrohungslage in Europa ergeben. Es werden dabei die unterschiedlichen Sicherheitsinteressen der Mitgliedstaaten der EU und der NATO sowie die Bedeutung des transatlantischen Schutzschirms für die europäische Genese betrachtet.
Kapitel zwei untersucht die theoretischen Grundlagen der Arbeit anhand des rationalen Institutionalismus. Dabei wird insbesondere auf die Entstehung und Transformation von Institutionen und deren Bedeutung für die Gestaltung des internationalen Krisenmanagements eingegangen.
In Kapitel drei wird die Entwicklung der interinstitutionellen Kooperation zwischen EU und NATO von 1992 bis 2009 beleuchtet. Es werden die unterschiedlichen Phasen der Zusammenarbeit sowie die Herausforderungen und Chancen der Kooperation untersucht.
Kapitel vier befasst sich mit dem transnationalen Krisenmanagement und analysiert die unterschiedlichen Interessenspektren von Deutschland, Frankreich, den USA und Estland.
Kapitel fünf beleuchtet die Praxis des europäischen Krisenmanagements anhand der Fallstudie EUFOR Althea. Es werden dabei die politischen Strukturen und Instrumente der Kooperation sowie die militärische Zusammenarbeit im Rahmen der EUFOR betrachtet.
Schlüsselwörter
EU, NATO, Krisenmanagement, Sicherheit, Verteidigung, Kooperation, Kompetenzwettstreit, Institutionelle Transformation, Rationaler Institutionalismus, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP), Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP), EUFOR, Fallstudie, EUFOR Althea.
- Quote paper
- Tim Voß (Author), 2020, Multilaterales Krisenmanagement der Europäischen Union. Jenseits der starren Kooperation mit der NATO?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1007115