Indigene Theorien der Internationalen Beziehungen

Der Westfälische Frieden und seine Bedeutung für die moderne Internationale Beziehung. Realpolitische Anwendbarkeit anhand der Gacaca


Hausarbeit, 2018

11 Seiten, Note: 1,5


Inhaltsangabe oder Einleitung

Die Theorien der Internationalen Beziehungen (IB) platzieren die Geburt des souveränen Nationalstaatssystems in die frühen Stunden des modernen Kapitalismus und des Beginns der modernen Wissenschaft: ins Europa nach dem dreißigjährigen Krieg. Die Mehrheit der gängigen Theorien der IB projizieren ein westfälisches Staatsmodell, basierend auf den Regeln die dem, den dreißigjährigen Krieg beendenden, westfälischen Frieden zugrundeliegen. Ein roter Faden in der Disziplin der IB ist also zwangsläufig staatszentrisches Denken als Basis aller gängigen Theorien. Die Entwicklung Europas in der folgenden Aufklärung und der kapitalistischen Weltwirtschaft ist simultan mit jener, der europäischen Kolonialisierung der dritten Welt, der Versklavung indigener Völker und dem Aufkommen von patriarchalen Rassenstrukturen. Im Umkehrschluss lässt dies die Möglichkeit aus, nichtstaatliche Denkweisen zuzulassen. Andersartige, gesellschaftliche Organisationsmodelle werden ebenfalls selten validiert, entsprechen sie nicht mindestens einer staatsphilosophischen Grundannahme. Unter dieser Prämisse scheitert die Anwendung der IB in den meisten afrikanischen Regionen aufgrund kolonialistisch beeinflusster Staatenbildung, da domestische Politik hier häufig zur internationalen wird. Indigene Kulturkonzepte lassen sich nicht durch Grenzziehung kontollieren, das westfälische Konzept von Staatlichkeit und Souveränität macht Politik außerhalb dieser Parameter undenkbar. Weil aber indigenes Politikverständnis häufig Grenzen zwischen Autorität und Souveränität verschwimmen lässt, ist es nur schwer möglich diese Prozesse in herkömmliche, binäre Theorien der IB zu übersetzen. IB die von und für den Westen gemacht werden definiert aufgrund ihrer Vormachtsposition also das „Story-Telling“, indem unpassende Narrative nicht in den Kanon mit aufgenommen werden, hauptsächlich weil sie als prä-modern und damit prä-staatlich abgeschrieben werden. Erreicht wird dies durch den selbst-proklamierten Anspruch auf Wissenschaftlichkeit der allerdings laut Patrick Jackson lediglich Räume der ästhetischen Exklusion kreiert und dazu dient das Feld der IB zu disziplinieren.

Details

Titel
Indigene Theorien der Internationalen Beziehungen
Untertitel
Der Westfälische Frieden und seine Bedeutung für die moderne Internationale Beziehung. Realpolitische Anwendbarkeit anhand der Gacaca
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München  (Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft)
Veranstaltung
Vertiefung Internationale Beziehungen
Note
1,5
Autor
Jahr
2018
Seiten
11
Katalognummer
V1007128
ISBN (eBook)
9783346394484
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Theorie Internationale Beziehungen, Indigene Konzepte der IB
Arbeit zitieren
Tim Voß (Autor:in), 2018, Indigene Theorien der Internationalen Beziehungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1007128

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Titel: Indigene Theorien der Internationalen Beziehungen



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