Rechtsextreme Ideologien und die häufig damit verbundenen kulturellen Angebote scheinen noch immer eine attraktive Wirkung auf einen beträchtlichen Teil der Jugendlichen zu haben. Die vorliegende Hausarbeit soll einen fundierten Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu den vielschichtigen Ursachen von jugendlichem Rechtsextremismus geben. Es soll untersucht werden, warum manche Jugendlichen sich für die Ausgrenzung und Abwertung von Minderheiten motivieren lassen, während andere hierfür weniger empfänglich scheinen.
Eine Studie der Leipziger Universität zeigt 2016, dass ausländerfeindliche Überzeugungen in Deutschland nicht nur immer noch verbreitet, sondern gerade auch in der Mitte der Bevölkerung zu verzeichnen sind. Insbesondere der Hass auf bestimmte Minderheiten wie Asylsuchende sei gestiegen. Seit Beginn der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 ist zudem immer wieder von rechtsextremen Übergriffen auf Geflüchtete berichtet worden. "Das Portal gegen Neonazis" notierte im Jahr 2016 in nur drei Monaten 271 Angriffe auf Unterkünfte für Asylsuchende und 73 tätliche Übergriffe. Statistiken zeigen, dass rechtsextreme Gruppierungen vor allem unter Jugendlichen ihren Nachwuchs ködern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmung
- Erklärungsansätze rechtsextremer Orientierungen
- Gesellschaftliche Erklärungsansätze
- Die Individualisierungstheorie nach Beck
- Die Ambivalenz der Moderne nach Wilhelm Heitmeyer
- Individuelle Erklärungsansätze
- Der autoritäre Charakter nach Adorno
- Die Familie als wichtige Komponente
- Der Einfluss des direkten sozialen Umfeldes
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Ursachen von Rechtsextremismus im Jugendalter. Sie befasst sich mit den gesellschaftlichen und individuellen Faktoren, die zu einer rechtsextremen Orientierung beitragen können.
- Die Auswirkungen von Individualisierung und Globalisierung auf das Entstehen von Rechtsextremismus
- Die Rolle des autoritären Charakters in Bezug auf rechtsextreme Einstellungen
- Der Einfluss von Familie und sozialem Umfeld auf die Entwicklung rechtsextremer Orientierungen
- Die Bedeutung der Identitätsbildung im Jugendalter für die Entstehung von Rechtsextremismus
- Die Attraktivität von rechtsextremen Ideologien und Gruppierungen für Jugendliche
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in das Thema Rechtsextremismus im Jugendalter und stellt den aktuellen Forschungsstand dar. Es wird deutlich, dass rechtsextreme Ideologien und Gruppierungen trotz ihrer negativen Folgen für die Gesellschaft weiterhin eine attraktive Wirkung auf einen beträchtlichen Teil der Jugendlichen ausüben.
Das zweite Kapitel erläutert die Definition von Rechtsextremismus und beschreibt seine verschiedenen Dimensionen. Es werden die wesentlichen Merkmale von Rechtsextremismus aufgezeigt, die in der Forschungsliteratur eine zentrale Rolle spielen.
Im dritten Kapitel werden verschiedene Erklärungsansätze für rechtsextreme Orientierungen vorgestellt. Es werden sowohl gesellschaftliche als auch individuelle Faktoren beleuchtet, die zu einer rechtsextremen Orientierung beitragen können.
Schlüsselwörter
Rechtsextremismus, Jugendalter, Gesellschaftliche Ursachen, Individuelle Ursachen, Identitätsbildung, Familie, Soziales Umfeld, Autoritärer Charakter, Individualisierung, Globalisierung, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus, Sozialdarwinismus, Verharmlosung des Nationalsozialismus.
- Arbeit zitieren
- Leonore Sprenger (Autor:in), 2019, Rechtsextremismus im Jugendalter. Eine Analyse gesellschaftlicher und individueller Ursachen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1007142