Wie kann die berufliche Bildung gegen das Problem des Rechtsextremismus vorgehen?
Das übergeordnete Ziel bei der Bekämpfung von Rechtsextremismus muss die Verhinderung der Verinnerlichung von rechtsextremem Gedankengut sein. Hierbei spielt die Schule als bildungsgebende Institution eine entscheidende Rolle. Gesellschaftspolitischer Unterricht kann als Instrument für die Bekämpfung von Extremismus angesehen werden. Die Grundlage für den politisch-historischen Unterricht in Deutschland bildet der Beutelsbacher Konsens. Die drei Prinzipien des Überwältigungsverbotes, der Kontroversität und der Entwicklung der Analysefähigkeit von Schülerinnen und Schülern bilden einen groben Handlungsrahmen für Lehrkräfte. Gleichzeitig verpflichtet der Beutelsbacher Konsens „gegen Indoktrination, aber nicht zur Wertneutralität“. Politisches Gedankengut und deren Akteure, die gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung agieren, sind eine potentielle Gefahr für die gesamte Gesellschaft. „Dies kann im politischen Unterricht nicht nur kritisch angesprochen werden, dies muss kritisch angesprochen werden.“ Die Vertretung und Vermittlung von demokratischen Werten sind elementare Bestandteile der politischen Bildung. BESAND fordert dies sehr vehement: „Lehrkräfte sollen sich in der Schule nicht neutral verhalten. Ihnen ist vielmehr die Aufgabe übertragen, junge Menschen für demokratische Werte zu sensibilisieren, für ein diskriminierungsfreies Miteinander einzutreten sowie verantwortungsvolle Wege zu finden, sich an die deutsche Geschichte zu erinnern und einem antitotalitären Grundkonsens zu vertreten.“
Die intensive schulische Auseinandersetzung mit der Problematik des Rechtsextremismus ist zweifelsfrei notwendig. Eine besondere Bedeutung kommt hierbei meines Erachtens den beruflichen Schulen zu. Die berufliche Bildung sollte „als zentraler Bestandteil für die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung des Individuums mit seinen Aufgaben in Staat, Gesellschaft und Privatleben“ betrachtet werden. Dabei ist die berufliche Bildung häufig die „letzte“ schulische Instanz bevor der Eintritt ins Arbeitsleben erfolgt. Gleichzeitig entwickeln sich vor allem in der Adoleszenz rechtsextreme Denkmuster und werden hierbei auch verinnerlicht. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. DAS PHÄNOMEN RECHTSEXTREMISMUS
- 2. FRAGESTELLUNG
- 3. HAUPTTEIL
- 3.1 Definition Rechtradikalismus und -extremismus
- 3.2 Politischen Bildung und Rechtsradikalismus/-extremismus an beruflichen Schulen
- 3.2.1 Prävention
- 3.2.2 Intervention
- 4. SCHLUSS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit „Rechtsextremismus an beruflichen Schulen“ befasst sich mit der Problematik von Rechtsextremismus im Kontext der beruflichen Bildung. Sie analysiert die Ursachen und Folgen von Rechtsextremismus an beruflichen Schulen und diskutiert verschiedene Ansätze zur Prävention und Intervention. Die Arbeit zielt darauf ab, die Rolle der beruflichen Bildung im Kampf gegen Rechtsextremismus zu beleuchten und Handlungsmöglichkeiten für Lehrkräfte und Schulleitungen aufzuzeigen.
- Definition und Einordnung von Rechtsextremismus
- Bedeutung von Politischer Bildung und Demokratiebildung an beruflichen Schulen
- Herausforderungen und Chancen der Prävention von Rechtsextremismus an beruflichen Schulen
- Intervention im Fall von Rechtsextremismus an beruflichen Schulen
- Die Rolle der beruflichen Bildung als „letzte“ schulische Instanz vor dem Eintritt ins Arbeitsleben
Zusammenfassung der Kapitel
1. Das Phänomen Rechtsextremismus
Dieses Kapitel beleuchtet das Problem des Rechtsextremismus in Deutschland anhand aktueller Beispiele. Es wird die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen im Kampf gegen Rechtsextremismus betont, wobei die Schule als bildungsgebende Institution eine wichtige Rolle spielt.
2. Fragestellung
Die Fragestellung der Arbeit lautet: Wie kann die berufliche Bildung gegen das Problem des Rechtsextremismus vorgehen?
3. Hauptteil
Der Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich mit der Definition von Rechtsextremismus und dem Bezugspunkt der beruflichen Bildung im Bildungssystem. Es wird auf die Bedeutung der politischen Bildung in der beruflichen Bildung eingegangen und die Notwendigkeit, Demokratiebildung als Querschnittsaufgabe in allen Fächern und im Schulleben zu verankern, betont.
Schlüsselwörter
Rechtsextremismus, berufliche Bildung, Politische Bildung, Demokratiebildung, Prävention, Intervention, Adoleszenz, Selbstwertgefühl, Orientierungslosigkeit, Beutelsbacher Konsens, Schülervorstellungen, demokratiefeindliche Strömungen
- Quote paper
- Markus Lex (Author), 2021, Das Phänomen Rechtsextremismus an beruflichen Schulen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1007252