Die Bedeutung und Funktionen von Popularmusik im Alltagsleben von Jugendlichen und ihre Relevanz für den Religionsunterricht in der Sek 1


Hausarbeit, 2001

27 Seiten, Note: Nicht beno


Leseprobe


Inhaltverzeichnis

1. Vorbemerkungen

2. Begriffsdefinition

3. Zur Relevanz von Popularmusik für jugendliche Rezipienten
3.1 Die mediale Alltagswelt der Jugendlichen
3.2 Zur Funktion von Popularmusik für Jugendliche

4. Popularmusik im Religionsunterricht der Sekundarstufe I
4.1 Zur theologischen Relevanz von Popularmusik
4.2 Probleme beim Gebrauch von Popularmusik als Unterrichtsgegenstand
4.3 Pragmatische Ansätze und didaktische Überlegungen für den Einsatz von Popularmusik im Religionsunterricht

5. Resümee

6. Literaturverzeichnis

1. Vorbemerkungen

Im Laufe meines Studiums wurde ich in der Religionspädagogik oft mit Aspekten einer sogenannten „Jugendkultur“ und deren Relevanz für den Religionsunterricht konfrontiert. Hierbei handelte es sich zum Beispiel sowohl um Werbebotschaften, als auch um Musikstücke der Rock- oder Popmusik, die einer näheren Betrachtung bedurften und hinlänglich ihrer Bedeutung für Jugendliche und damit dem Einsatz im Religionsunterricht analysiert wurden. Im Vorfeld unseres Didacticums setzten wir uns verstärkt mit dieser Thematik auseinander, da wir den Einsatz eines populären Musikstückes o.ä. in unserer Unterrichtseinheit als angemessen und schülernah empfanden. Innerhalb dieser intensiven Beschäftigung mit der Thematik eröffneten sich uns Fragestellungen, die uns so bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewußt waren. Nach gründlicher Abwegen des Für und Widers entschieden wir uns dennoch, ein populäres Musikstück, das unser Meinung nach den Unterrichtsgegenstand widerspiegelte, in den von uns unterrichteten Stunden einzusetzen.

In dieser Ausarbeitung sollen einige Aspekte des Einsatzes von bei Jugendlichen populärer Musik im Religionsunterricht aufgezeigt werden. Allerdings soll es hierbei weniger darum gehen konkrete Musikbeispiele anzuführen und deren Relevanz für den Unterricht darzustellen oder Anleitung für den Einsatz dieser Stücke zu geben. Vielmehr soll die Relevanz von populärer Musik in der Alltagswelt von Jugendlichen dargestellt und Probleme im Zusammenhang mit diesem Unterrichtsgegenstand aufgezeigt werden, die auch in der vorhandenen Literatur stark diskutiert werden.

Es soll also nicht darum gehen, zu belegen, daß in vielen aktuellen Musikstücken religiöse Aspekte behandelt bzw. religiöse Symbole oder Zeichen verwendet werden. Dies geht, so denke ich, aus zahlreichen Publikationen, die sich mit dieser Thematik beschäftigen, hervor - das auch bei Jugendlichen populäre Musikstücke nicht frei von religiösen Werten, religiöser Sprache und Symbolik sind steht eigentlich nicht mehr zur Diskussion.

Die Bedeutung dieser Thematik für den Religionsunterricht ergibt sich allerdings aus eben dieser Fragestellung von religiösen Symbolen und ähnlichem in populärer Musik. Ich werde versuchen, in den folgenden Kapiteln darzulegen, warum eine Beschäftigung mit der Popularmusik im Religionsunterricht unerläßlich ist und welche Schwierigkeiten dabei auftreten können.

Durch diesen, unserem Didacticumsbericht vorangestellten, Exkurs will ich versuchen eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsgegenstand der Popularmusik zu führen und diese theoretische Ausarbeitung unseren praktischen Unterrichtsversuchen innerhalb unseres Didacticums gegenüberzustellen.

2. Begriffsdefinition

In der von mir verwendeten Literatur ist leider keine einheitliche Terminologie zu finden, die einen Umgang mit der Thematik vereinfachen und die die zahlreichen Veröffentlichungen inhaltlich besser vergleichbar machen würde. Oft wird der Begriff „Rock- und Popmusik“1 als Terminus für die von Jugendlichen konsumierte Musik verwendet. Nach Björn Zimmer steht der Begriff „Rock- und Popmusik“ im Sprachgebrauch der Jugendlichen gleichbedeutend für „Musik für junge Leute“2. Da diese These jedoch schon 1973 von ihm aufgestellt wurde und die Musik von jugendlichen Konsumenten sich in dieser Zeit stark verändert hat, und auch differenzierter betrachtet werden muß, ist diese Aussage meiner Meinung nach überholt, da ich der Ansicht bin, daß Jugendliche heute nicht mehr, wenn sie von „ihrer“ Musik sprechen, die Begriffe Rock- und Popmusik verwenden, er somit nicht mehr alltagstauglich ist. Außerdem ist die von Jugendlichen konsumierte Musik mittlerweile, was Musikstile angeht, vielschichtiger geworden, so daß dieser Begriff im musikwissenschaftlichen Sinne nicht mehr zutreffend ist. Immerhin sind damit so unterschiedliche Musikstile wie etwa Pop, Folk, Rock, Hip-Hop, Rap, Techno, Grounge oder auch Heavy-Metal gemeint. Auch wenn es sich bei einigen dieser Musikstile nur um eine „Spielart“ der Pop- oder Rockmusik handelt, erscheint mir die Verwendung des Begriffes der „Rock- und Popmusik“ als nicht korrekt. Obwohl auch Bernd Schwarze diesen Doppelbegriff in seinen zahlreichen Veröffentlichungen verwendet und vermeintliche Vorteile in ihm erkennt3, assoziiert dieser Doppelbegriff meiner Meinung nach, daß es sich bei der behandelten Musik nur um Rock- bzw. Popmusik im „klassischen“, musikwissenschaftlichen Sinne handelt, was nicht in allen Fällen wirklich zutrifft.

In vielen Veröffentlichungen zu diesem Thema wird auch lediglich der Begriff „Popmusik“ verwendet. „Dieser Terminus wird in der Literatur oft als ein Oberbegriff verwendet, der auch Rock einschließt.“4 In den meisten Fällen steht dann dieser Begriff also stellvertretend für viel Stile von populärer Musik, was selten jedoch explizit erwähnt wird und auch einige der Autoren sich selbst scheinbar kein klares Bild über ihre verwendeten Begrifflichkeiten entworfen haben5. Natürlich sind per Definition sowohl der Begriff der Popmusik, als auch der der Rockmusik eher Sammelbegriffe für recht unterschiedliche Musikstile, dennoch erscheint es mir notwendig, ein adäquates Begriffsgebilde zu formen, um auch den Lesern zu verdeutlichen, was eigentlich Gegenstand des Geäußerten ist. Verwendet man den Begriff Rockmusik, könnte es sich ja auch um eine Arbeit handeln, die explizit, die Popmusik ausschließt und sich nur mit Formen der Rockmusik beschäftigt. Selten ist dies jedoch der Fall und es handelt sich vielmehr um Arbeiten mit grundsätzlichem Charakter über jegliche Form von Musik jugendlicher Konsumenten.

Um also Mißverständnisse zu vermeiden ziehe ich, im weiteren Verlauf dieser Arbeit, den musikwissenschaftlichen Begriff der „Popularmusik“ vor, um zu verdeutlichen, daß es nicht der Musikstil ist, der Gegenstand der Ausarbeitung ist, sondern es sich vielmehr um jegliche Art von Musik handelt, die für einen recht großen Rezipientenkreis relevant ist. Obwohl es sich bei diesem Terminus um eine „rein akademische Begriffsbildung“ handelt, ohne Relevanz für Musiker oder Musikjournalisten6 und auch dieser Begriff mißverständlich sein könnte, da der Begriff „Popularmusik“7 sich natürlich nicht nötigenfalls auf die von Jugendlichen rezipierten Musikstile beziehen muß, erscheint er mir hier doch am angemessensten. Innerhalb dieser Ausarbeitung beziehe ich mich bei der Verwendung des Begriffes jedoch ausdrücklich auf eben diesen Konsumentenkreis und die für diesen Kreis relevanten Musikstile.

3. Zur Relevanz von Popularmusik für jugendliche Rezipienten

3.1 Die mediale Alltagswelt der Jugendlichen

„Medien prägen und durchdringen unser Leben heute in stärkerem Maße als jemals zuvor.“8 „Massenmedien sind heutzutage also ein quasi-natürlicher Bestandteil der Alltagswelt von jung und alt, von Mann und Frau.“9 Auch Jugendliche können sich dieser veränderten Medienwirklichkeit nicht entziehen und so sind audiovisuelle Medien in fast allen Lebensbereichen der Jugendlichen ein elementarer Bestandteil geworden. Besonders die Musik ist aus der Alltagswelt Jugendlicher nicht mehr wegzudenken. Fast allerorts werden sie (unbeeinflußbar) mit populärer Musik beschallt, sei es z.B. beim Einkaufen im Supermarkt oder bei einem abendlichen Kneipenbesuch. „Die musikalische Begleitung der Alltagshandlungen wird dabei als selbstverständlich erlebt (...),so daß oft nur das Fehlen der klanglichen Zeichenwelt registriert wird.“10 Die Musik ist zum ständigen Begleiter geworden, besonders mit Verbreitung des Walkmans seit Beginn der 80er Jahre, ist es nun auch jedem Jugendlichen möglich, diesen allgegenwärtigen „Klangteppich“ bewußt selbst zu gestalten. Gerade der Walkman als typisches Jugendmedium11 steht exemplarisch für die sich verändernde Mediennutzung bei Kindern und Jugendlichen. Mittels Walkman oder neuerer ähnlicher technischer Geräte, wie portable CD- oder Mp3-Player, sind sie in der Lage sich überall ihre individuelle Medienwelt zu inszenieren.12

Der Gebrauch von auditiven Medien hat hohen Stellenwert im Alltag von Jugendlichen. Insbesondere das Hören von Popularmusik scheint elementar zu sein und belegt somit einen Großteil des Freizeitbudgets der Jugendlichen.13 Zwar scheint das Hören von Musik keinen höheren Stellenwert zu haben, als das Fernsehen, dennoch läßt sich feststellen, daß die meisten Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren eher eine Stereoanlage mit CD-Player als einen eigenen Fernseher besitzen.14 Dies kann natürlich verschiedene Gründe haben. Ein finanzieller scheint es allerdings aufgrund der doch ähnlichen Kosten für derartige Geräte nicht zu sein. Da sich das Rezipieren von Popularmusik nicht mehr ausschließlich durch das Hören von auditiven Medien, sondern vermehrt durch das Anschauen von Fernsehsendern, wie z.B. MTV, VH-1 oder Viva, vollzieht, ist dieser Punkt zu vernachlässigen. Denn das Fernsehen hat sich spätestens mit dem Programmstart von Viva im Dezember 1993 eine ganz neue Zielgruppe und zwar die der „jugendlichen Musikliebhaber“ neu erschlossen. Durch ein ausgefeiltes Werbekonzept, gelang es MTV Ende der 80er Jahre ein Senderprofil zu entwickeln, mit dem sich die Jugendlichen identifizieren konnten. „MTV ist nicht nur ein Fernsehsender, MTV ist Lebensstil.“15 Sprach MTV zunächst eher ältere Jugendliche an16, so gelang es dem deutschen Sender Viva später, durch seine unkonventionelle Art und durch seine recht jungen Moderatoren, die dadurch ein höheres Identifikationspotential boten, eine breitere Schicht von Jugendlichen vor dem Fernseher zu vereinen. Mehr und mehr veränderte sich mit dem Siegeszug der Musiksender auch die Struktur der Musikvermarktung. Waren die Plattenfirmen früher von Printmedien, wie z.B. der Bravo, als führendem Organ für die jugendliche Musikszene abhängig, um ihre Musik und die dazugehörigen Künstler zu „vermarkten“, war es nun notwendig, damit ein Musiktitel ein kommerzieller Erfolg wurde, einen Videoclip zu diesem Titel zu produzieren. Die Titel der heutigen Popularmusik stehen in einem Medienverbund, dessen Leitmedium zwar noch der Musiktitel selbst ist, dieser jedoch ohne gewisse Vernetzung zu anderen Medien nicht bestehen kann. Ein Titel ohne dazugehöriges Video hat in der heutigen Medienlandschaft keine Chance von Jugendlichen überhaupt zur Kenntnis genommen zu werden.

In dieser vernetzten, kommerzialisierten Medienwelt müssen sich Jugendliche orientieren, um sich in ihr behaupten zu können. Dies schaffen sie, so denke ich, besser als einige Erwachsene, dennoch ist es wohl wichtig, sie zu befähigen, sich kritisch mit ihrer medialen Umwelt auseinanderzusetzen, um in ihrem Alltag bestehen zu können. Es muß eine Medienkompetenz bei den Jugendlichen ausgebildet werden, die es ihnen ermöglicht gewisse Zusammenhänge aufzudecken, sie zu analysieren und kritisch zu bewerten. Vielleicht kann der Religionsunterricht dazu Hilfestellung geben, vielleicht ist es gegenwärtig sogar in Teilen seine Aufgabe.

3.2 Zur Funktion von Popularmusik für Jugendliche

„Untersuchungen, die sich mit dem alltäglichen Medienkonsum befassen, zeigen den großen Stellenwert von populärer Rockmusik im Alltag von Jugendlichen“17, dennoch ist Musik viel mehr als ein Hörerlebnis.18

Jugendliche nutzen die Popularmusik in vielschichtiger weise, einige der Funktionen die Popularmusik für Jugendliche erfüllt und welche Bedeutung ihr zukommt werde ich hier darstellen.

Popularmusik steht für die jugendlichen Rezipienten in einem ganz spezifischen popularkulturellen Kontext, der das Alltagsleben der Jugendlichen prägt und beeinflußt. Dieser Kontext beeinflußt als bestimmendes Element die Lebensweise von Jugendlichen.19 Innerhalb dieser „Popkultur“ kann die Popularmusik zum einen Ausdruck eines Lebensgefühls sein, aber auch sinnstiftenden oder haltgebenden Charakter haben.

Popularmusik hat für Jugendliche jedoch zugleich polarisierenden Charakter. Die verschiedenen Musikstile ermöglichen es ihnen, sich von anderen Rezipienten-Gruppen zu unterscheiden, sich abzugrenzen. Es gibt eine Fülle solcher jugendkulturellen Gruppierungen, die sich über musikalische Stile oder musikalische Umgangsweisen definieren. Jugendlichen gelingt, mit der Zuordnung zu einer dieser Gruppen, eine Abgrenzung gegenüber anderen jugendkulturellen Gruppen, aber auch gegenüber Kulturen der Erwachsenengeneration oder (musikalischen) Geschmackskulturen des anderen Geschlechts.20 Diese „Demarkationsfunktion“ gegenüber anderen Jugendlichen hat elementaren Charakter für die Individualisierung und Sozialisation des einzelnen. Ein Jugendlicher, der Hip-Hop-Musik hört unterscheidet sich nicht nur durch den bevorzugten Musikstil, von anderen Jugendlichen, wie etwa Techno- Liebhabern. Vielmehr bekennt er sich durch die Wahl eines Musikstils zu einer ganz bestimmten Lebenseinstellung oder gewisse persönliche musikalische Vorlieben bringen ihn in Kontakt zu Gleichgesinnten und vermitteln ihm innerhalb der Gruppe, die mit dem Musikstil verbundenen Werte und Einstellungen. Unabhängig auf welchem Wege sich diese Annäherung vollzieht: „Der bevorzugte Musikstil wird zum Spiegel der Lebenshoffnungen und -ängste. Er ist Kristallisationspunkt, in dem sich das Lebensgefühl, negative wie positive Lebenserfahrung artikulieren lassen.“21

Aber auch die Abgrenzung Jugendlicher gegenüber Erwachsenen und anders geschlechtlichen, wie oben erwähnt, ist für den einzelnen von nicht zu unterschätzender Bedeutung. So ergibt sich hier eine scharfe Trennung der konsumierten Musik sowohl gegenüber den Erwachsenen und „ihrer“ Musik, aber auch zu anders geschlechtlichen Jugendlichen. Hier gibt es zwar Überlappungen innerhalb des Stiles, im Allgemeinen unterscheiden sich jedoch die bevorzugten Musikgruppen oder Interpreten von Mädchen gegenüber denen von Jungen erheblich. Zumindest kann man dies bis zu einem gewissen Alter bei Jugendlichen beobachten, dort scheint es so etwas wie „Mädchen- bzw. Jungenmusik“ zu geben. Gerade die Jungen scheinen hier kompromißloser zu sein, es läßt sich beobachten, daß sie einige von Mädchen bevorzugte Musikgruppen oder Interpreten22 und deren Musik nicht nur von Jungen gemieden, sondern regelrecht verachtet werden. Ich will diese Tatsache jedoch nicht näher ausführen, sondern nur die von mir gemachten Beobachtungen hier lediglich kurz darstellen.

Wie oben zu ersehen, geht mit der „Abgrenzungsfunktion“ von Musikstilen innerhalb der Popularmusik auch eine integrative Funktion einher. Abgrenzung bedeutet hier gleichzeitig Zuwendung zu Gleichgesinnten. Einhergehend mit der Zuordnung zu einer dieser Gruppen definieren und äußern sich nicht nur die Lebenseinstellung, der „Lifestyle“ oder die persönlichen Vorlieben des einzelnen, „sondern wird das Bekenntnis zu einem Musikstil) zum Etikett, was sich ja dann auch an der jeweiligen Kleidung erkennen läßt“23. Es findest also sowohl eine innere, inhaltliche, als auch eine äußere Demarkation gegenüber anderen statt.

Popularmusik hat aber über diese Funktion hinaus noch weitere Aufgaben, teils scheinbar trivialeren, teils aber auch tiefergehenden Charakters. So ist oft bei Jugendlichen festzustellen, daß die im Hintergrund abgespielte Musik lediglich die Funktion einer „Klangtapete“ übernimmt, sie teils gar nicht bewußt wahrgenommen wird. Hier hat sie dann eher die Funktion eines stimmungsgebenden oder -fördenden Mediums. Bei Zusammenkünften Jugendlicher etwa dient die im Hintergrund laufende Musik zur „Kommunikationsförderung“, etwaige Gesprächspausen werden durch sie überspielt, und es wird eine definierte Grundstimmung erzeugt, in Abhängigkeit von der zunächst bewußt gewählten Musikart. Dieser bewußte Charakter löst sich jedoch im weiteren Verlauf und mit erhöhter Intensität der Unterhaltung wieder auf. Die „Kommunikations-Atmosphäre“ verändert sich dann schlagartig, wenn die eingelegte CD verstummt. Natürlich gibt es auch Treffen zwischen Jugendlichen, bei denen die Musik Gegenstand der Unterhaltung wird und nicht mehr nur als „Klangtapete“ fungiert. Man trifft sich, „um Musik zu hören“ und sich über diese auszutauschen oder sich mit der inhaltlichen Thematik eines Musikstückes auseinanderzusetzen.24 Die Musik selbst wird hier zum Thema, zum kommunikationsfördernden, verbindenden oder polarisierenden Medium.

Im Zuge der Verbreitung von Walkman kann Musik auch eine gewisse Schutzfunktion übernehmen. Setzt ein Jugendlicher die Kopfhörer seines Walkmans auf, signalisiert er dadurch, daß er keinen Kontakt zu anderen wünscht. Er benutzt hier die Musik als „Schallmauer“, als bewußte Kommunikationsbarriere gegenüber anderen. Hier hat die konsumierte Musik starken affektiven Charakter, in der dann entstehenden Erlebniswelt des Jugendlichen verändert sich seine Wahrnehmung. Er kreiert sich so seinen eigenen „Videoclip“ und schafft es, sich seiner momentane Alltagssituation zu entziehen. Hier scheint die verwendete Musik, gerade durch die Verwendung eines Walkmans und die damit verbundene „Abschottung“ zur Außenwelt, stark meditativen Charakter zu haben. In diesem Zusammenhang kommt eine weitere Funktion die Popularmusik für Jugendliche zum Tragen: Sie ist in der Lage, emotionale Zustände und Stimmungen zu verändern oder zu verstärken25. Der Jugendliche kann jede emotionale Stimmung durch seine Musik „beeinflussen“, er kann sich ihr hingeben oder etwa schlechte Stimmungen durch bewußt ausgewählte Musikstücke auflösen. „Rockmusik26 wird von den Jugendlichen in Abhängigkeit von sozialen Situationen und Strukturen zur Regelung der affektiven Komponenten des alltäglichen Lebens eingesetzt.“27

Weiterführend und in Zusammenhang mit dieser und der „gruppenbildenden“ Funktion von Popularmusik ist ihr für Jugendliche sinnstiftende Charakter zu sehen. Etliche Stücke der Popularmusik werfen für Jugendliche relevante Fragen und Problemstellungen auf oder versuchen diese zu beantworten. Voraussetzung hierfür ist eine intensive inhaltlich Auseinandersetzung mit dem Musikstück, das dann weit mehr in der Lage ist, „als etwa ein klassisches Stück mit der eigenen Biographie zu verschmelzen“28. Eine bestimmte Lebenssituation eines Jugendlichen spiegelt sich inhaltlich in dem Musikstück wider und wird so ein affektiver Teil der eigenen Biographie. Weiter können „Popsongs durchaus eine aufschließende Funktion haben. Sie eröffnen Zugänge zu Bereichen unserer Existenz, die jenseits des Alltagspragmatismus liegen“29. Wie schon erwähnt ist hierzu jedoch ein intensiver „Aneignungsprozeß“ des Musikstückes notwendig, wie etwa das mehrmalige intensive Hören eines Stückes und ein Studium des Textes, der gesungen wird. Für Rolf Tischer ist dies „durchaus der Meditation eines biblischen Textes vergleichbares „populär- hermeneutisches“ Verfahren“30. Bei Jugendlichen kommt es aus den angegebenen Gründen jedoch oft zu einer solchen inhaltlichen Annäherung an ein bestimmtes Musikstück.

Aus all diesen Gesichtspunkten läßt sich ableiten, daß ein Großteil der gegenwärtigen Sozialisation der Jugendlichen von Popularmusik geprägt oder zumindest begleitet wird. Die Musik hat großen Einfluß im Alltag der Jugendlichen und durch ihre relevanten funktionalen Aspekte, somit auch auf ihre Entwicklung.31 Mag man dies nun positiv oder negativ bewerten, so findet doch in gewissem Maße ein „Selbstsozialisation“ bei Jugendlichen durch den Gebrauch ihrer individuellen Musik und bestimmter Musikstücke statt.32

Musik ist für Jugendliche also weit mehr als ein Hörerlebnis und von größerer Relevanz als es auf den ersten Blick den Anschein hat.

Insgesamt läßt sich die Bedeutung der Popularmusik und die Funktionen die sie bei Jugendliche erfüllt in diesem Rahmen nur verkürzt darstellen. Relevant ist hier sicher auch das Phänomen eines Konzertes und das damit verbundene „live-Erlebnis“, der sonst nur von Tonträgern bekannten Musik. Auch die Inszenierung eines „Rock-Stars“ bezüglich der Dramaturgie eines solchen Konzertes oder die „Star-Inszenierung“ innerhalb der Medien würde viele neue funktionale Aspekte aufzeigen.33 Alle diese Faktoren haben wiederum auch Einfluß auf die Akzeptanz und Relevanz der einzelnen Musikstücke für Jugendliche. In unserer medialen Alltagswelt ergeben sich so Wirkungszusammenhänge, die derart komplex sind, daß eine auch nur im Ansatz adäquate Gesamtbetrachtung hier den Rahmen spränge. Wichtig ist jedoch sich dieser Zusammenhänge bewußt zu werden und sie sich vor Augen zu halten, wenn man ein populäres Musikstück zum Unterrichtsgegenstand macht.

4. Popularmusik im Religionsunterricht der Sekundarstufe I

4.1 Zur theologischen Relevanz von Popularmusik

Obwohl ich in der vorangegangenen Darstellung nicht explizit auf die theologische Relevanz von Popularmusik hingewiesen habe, so lassen sich auch schon in Kapitel 3 viele für den Religionsunterricht bedeutende Aspekte erkennen. Im Zusammenhang mit den sozialisierenden Funktionen die die Popularmusik bei Jugendlichen übernimmt ergeben sich viele Aspekte, die einen Einsatz von populären Musikstücken im Religionsunterricht auch in theologischer Hinsicht legitimieren. So lassen sich zu Themen, wie der Frage nach dem Sinn des Lebens oder auch Tod und Liebe, die zum Beispiel als Unterrichtsgegenstand der Sekundarstufe 1 vorgegeben sind34 in vielen Musikstücken wiederfinden. Diese könnte man also zur Bearbeitung der Themen heranziehen und einer genauer untersuchen. Weiterführend lassen sich oftmals in säkularen Musikstücken codierte religiöse Elemente finden, die die ausgewählten Musikstücke für den Religionsunterricht theologisch relevant machen. Zumal „religiöse Elemente der Popmusik - auf Ebene der Sprache und des Inhalts - oft nicht als solche wahrgenommen werden“35. Es ist also notwendig, die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, diese religiösen Elemente zu erkennen und sie in die Lage zu versetzen, diese auch interpretieren zu können. Ansonsten bedeutete das Fehlen dieser Dimension eines Musikstückes, sofern diese vorhanden ist, für den Rezipienten einen elementaren Verlust in der Wahrnehmung dieses Stückes. In vielen Musikbeispielen lassen sich religiöse Elemente auf der sprachlichen, der thematischen und der phänomenologischen Ebene finden.36 Die Entschlüsselung dieser Elemente ist sowohl für die textliche Interpretation als auch für die Gesamtaussage des Liedes immanent. Nur so ist der Einsatz von derartiger Musikstücke im Religionsunterricht zu legitimieren und es können Themen, die Jugendliche unmittelbar betreffen und für den Religionsunterricht relevant sind mittels Popularmusik bearbeitet werden.

Neben dieser inhaltliche-theologischen Ebene ergeben sich noch weitere religiöse Zusammenhänge, die mit der Popularmusik eng verbunden sind. Es stellt sich bei näherer Betrachtung die Frage, inwiefern die Popularmusik selbst bei Jugendlichen teil religiöser oder zumindest religionsähnlicher Verehrung wird. Gefördert wird dieser Eindruck durch die von der Musikindustrie ausgewählten Vermarktungsstrategien ihrer Interpreten. Oftmals werden sie zu „Heiligen“ oder „unnahbaren Halbgöttern“ stilisiert. Oft finden sich in den Zimmern der Jugendlichen dazu passende „altarähnliche Heiligtümer“, Wände behangen mit Postern ihrer Idole und kompletten CD-Sammlungen ihrer Stars. Es lassen sich jedoch noch weitere religiös gebrauchte Begrifflichkeiten auf die Popularmusik und die mit ihr verbundene Starinszenierung übertragen. So ähnelt der Weg zu einem Konzert eines Popstars einer „Wallfahrt“ und das Konzert selber könnte als „Gottesdienst“ bezeichnet werden, bei dem die Zuhörer zur „Gemeinde“ werden. Oft haben solche Konzerte und Starinszenierungen auch „theophanischen oder epiphanischen“ Charakter, der Interpret erscheint auf der Bühne und ist seinen Fans und Anhängern so Nahe wie nur möglich. Auch das Ende dieser Konzerte hat nicht selten religiösen, rituellen Charakter. So werden bestimmte Musikstücke, etwa mit vermeintlich großer inhaltlicher Relevanz ans Ende des Konzertes gesetzt und werden begeistert von den emotional betroffenen Fans mitgesungen. Oft erlangen persönliche Gegenstände der Stars, wie etwa das ins Publikum geworfene nasse Handtuch oder sie handsignierte CD „reliquienähnlichen“ Charakter unter den Fans. Auch ranken sich unzählige „Mythen“ um einige Popstars, die bereitwillig von ihren Anhängern propagiert werden.37

Die Spiritualität heutiger Jugendlicher vollzieht sich wohl eher auf diesen Ebenen. Sie ist nicht mehr so stark -wenn überhaupt- an Kirchengemeinden oder anderen „Glaubensgruppen“ gebunden. Vielmehr manifestiert sie sich in anderen Zusammenhängen, wie etwa beim Umgang mit Popularmusik.

Die Religiösität der heutigen Jugendlichen verschmilzt mit ihrer Alltagskultur und scheint dadurch irrtümlicherweise immer weniger vorhanden zu sein. Natürlich ist es schwierig diese Zusammenhänge inhaltlich für den Religionsunterricht zu verwerten, es sei denn, man macht sie selbst zum Unterrichtsthema. Dennoch ist es wichtig, diese Phänomene wahrzunehmen, um die vorhandene Jugendkultur besser verstehen zu können.

Die zuvor aufgeführten Aspekte der Popularmusik und die unterschiedlichen Aufgaben die sie bei Jugendlichen erfüllt machen sie für die Religionpädagogik zum wichtigen „zeitgemäßen“ Verbindungsglied zwischen unterrichtsrelevanter Themen und der Alltagswelt der Jugendlichen. Welche Probleme sich eben daraus auch ergeben können und welche didaktischen Einsatzmöglichkeiten die Popularmusik im Unterricht bietet, werde ich im folgenden darstellen.

4.2 Probleme beim Gebrauch von Popularmusik als Unterrichtsgegenstand

Die besondere Relevanz, die Popularmusik im Alltag von Jugendlichen spielt, macht sie augenscheinlich zu einem geeigneten Instrument um Unterrichtsinhalte zu vermitteln oder zu bearbeiten. Zunächst gilt es hier jedoch, die jugendkulturellen Gegenwartsphänomene zu verstehen und zu ergründen. Hier kann es letztlich nicht nur darum gehen, codierte religiöse Symbole innerhalb dieses jugendlichen Gebrauchsmediums aufzudecken und zu analysieren bzw. zu interpretieren.38

Desweiteren drängt sich die Frage auf, ob es überhaupt legitim ist, ein Medium zur Inhaltvermittlung im Unterricht zu nutzen, daß sich für die Jugendlichen eben dadurch definiert, daß es fern von Erwachsenenwelten und Schule ihr ganz „privates“ und „intimes“ Medium ist. Es geht dann hier darum, „ob man den Jugendlichen mit der Ingebrauchnahme ihrer Musik zu nahe tritt“39. Natürlich ist es so, daß ein Musikstück durch seine „Verzweckung“ im Unterricht zu etwas anderem wird, als beim Hören unter Jugendlichen40, dennoch darf dies nicht als schlagendes Argument zur Ausgrenzung der Popularmusik aus dem Unterricht verwendet werden. Dennoch muß sich der Lehrer dieser Tatsache bewußt sein und sorgsam seinen Unterricht ausarbeiten. Zuviel Empathie gegenüber den Jugendlichen und dem Unterrichtsgegenstand scheint hier fehl am Platze zu sein und wird von den Jugendlichen wohl eher als nicht authentisch angesehen, da ein Lehrer, egal wie jung er sich fühlt oder benimmt, von den Jugendlichen selbst als Lehrer gesehen wird und nicht als Jugendlicher unter gleichgesinnten. Eben durch die „Nicht-Jugendlichkeit“ des Lehrers ergibt sich notwendigerweise auch ein „exotischer Blick“ auf jugendkulturelle Phänomene.41 Dies muß jedoch kein Nachteil sein, denn vielleicht ist es gerade dadurch möglich, den Jugendlichen neue Zugänge zu „ihrer“ Musik zu eröffnen und den Unterrichtsgegenstand aus einer anderen Perspektive zu betrachten, als es ihnen innerhalb ihres alltäglichen Gebrauchs von Popularmusik möglich ist. „Eine sauber durchgehaltene Metaebene wird dann vermutlich in der Tat den Jugendlichen im unterrichtlichen Geschehen Zugänge und Zugewinne ermöglichen, die sie als „Betroffene“ so zunächst nicht haben. Solcherart reflektierte und praktizierte Distanz zu den Individuen kann insofern mehr Nähe schaffen, als es umgekehrt eine wenig nüchterne, empathische Euphorie vermag.“42 Der Alterunterschied zwischen Lehrern und Jugendlichen sollte nicht dazu dienen, um sich dem jugendkulturellen Phänomen der Popularmusik, so vielschichtig sie ist, zu entziehen. Immerhin sind populäre Interpreten dieser Musikbranche auch nicht mehr als jugendlich einzuschätzen. Weshalb sollte ein 40jähriger Pädagoge also nicht über Musikstücke von Interpreten wie zum Beispiel Madonna oder Michael Jackson im Unterricht mit Jugendlichen sprechen dürfen, wenn diese Interpreten sogar „schon“ selbst in den 40ern sind.43

Letztlich bleibt festzuhalten, daß die Popularmusik der Jugendlichen voll von religiöser Thematik bzw. Symbolik ist und sie eine Vielzahl der für Jugendliche relevante Themen widerspiegelt und dadurch zum geeigneten Instrument für den Religionsunterricht wird. Vielleicht beschneidet man dadurch die Funktionen der Musik, die sie für Jugendliche beinhaltet44, dennoch erscheint sie mir ein hervorragendes Instrument gerade für den Religionsunterricht zu sein. Durch die reichlich vorhandene religiöse oder explizit christliche Symbolik ist es mit ihrer Hilfe möglich, den Jugendlichen aufzuzeigen, daß die christliche Religion in vielen kulturellen Sparten der Gegenwart, darunter auch der der Popularmusik, ein ernsthaft diskutiertes und ernstgenommenes „Phänomen“ ist.45 Man muß die Popularmusik als Bestandteil der gegenwärtigen Jugendkultur ernst nehmen und sie auch gerade wegen ihrer Relevanz für die Jugendlichen für den Unterricht nutzen. „Popmusik selbst ein durch und durch rationalisiertes und instrumentalisiertes kulturelles Phänomen, welches seinerseits z.B. religiöse Stereotypen für eigene Zwecke ohne Bedenken instrumentalisiert. Popmusik ist kein Bereich kultureller Autonomie (...). Und im Rahmen dieser kulturindustriellen Produkte spielt Religion offensichtlich eine Rolle. Darüber sollte man reden: warum das so ist, in welchen Formen es artikuliert wird, wie es rezipiert wird usw.“46

Ein nicht zu unterschätzendes Problem bei der Behandlung von Popularmusik im Unterricht ist die Akzeptanz des ausgewählten Musikstückes von Seiten der Schülerinnen und Schüler. Natürlich ist es schwer, die Vorlieben aller Jugendlichen innerhalb einer Klasse zu bedienen, dennoch sollte dies nicht davon abhalten eine Musikstück im Unterricht zu behandeln. Die Auswahl gestaltet sich extrem schwierig, weil die Musikstücke medial vorgegebenen, extrem kurzen „Halbwertszeiten“ unterliegen. Auch die Annahme, daß Musikstücke die lange und hoch in den Charts waren oder sind, seien besonders beliebt ist hier nicht immer angebracht, denn oft genug läßt das Interesse der Jugendlichen an oft gehörten Musikstücken schnell nach. Natürlich kann es hier gelingen, den Musiktitel unter anderen Gesichtspunkten zu betrachten, worauf das Interesse der jugendlichen eventuell wieder erweckt werden kann. Dennoch läßt sich die Abneigung gegen ein bestimmtes Lied vielleicht dadurch auch nicht überwinden. Auch die Verwendung von älteren Stücken, mit denen der Lehrer selbst sei es musikalisch oder inhaltlich sympathisiert, kann hier zu starker Ablehnung bei den Schülerinnen und Schülern führen, da sie diese Art von Musik nicht unmittelbar angeht und nicht ihrem Musikgeschmack entspricht. Auch die in der älteren Literatur als inhaltlich vorbildlich angepriesene Musiktitel, oftmals finden sich hier „Standardbeispiele“47, die schon älteren Datums sind, entziehen sich schon nach wenigen Jahren dem musikalischen Interesse der Jugendlichen.

Es ist also recht schwierig das geeignete Musikbeispiel für den Unterricht zu finden. Vielleicht hilft hier eine Befragung der Jugendlichen selbst oder ein ausgeprägtes Feingefühl des Lehrers gegenüber seiner Schülerinnen und Schüler und deren musikalischer Vorlieben.48

4.3 Pragmatische Ansätze und didaktische Überlegungen für den Einsatz von Popularmusik im Religionsunterricht

Es stellt sich nun die Frage, in welcher Form man Popularmusik in den Unterricht einbinden kann. Zum einen ist es sehr wohl möglich die Popularmusik und die mit ihr verbunden Musik- und Jugendkultur selbst zum Unterrichtsgegenstand zu machen. Verbunden damit könnte man Dinge wie Starinszenierung, Idole, aber auch die Funktionen, die Musik für eine gewissen Rezipientenkreis übernehmen kann, aufzeigen. Dies wäre sicherlich ein sehr umfangreiches Themenfeld, daß sich aber sehr wohl an der Alltagswelt der Schülerinnen und Schüler orientiert und die Jugendlichen so eine gewisse Medienkompetenz erlangen könnten. Es könnten Zusammenhänge aufgezeigt werden, die den Jugendlichen vielleicht so nicht gegenwärtig wären und ihre Position innerhalb dieses Mediums neu definieren würde.

Zum anderen ist es durchaus denkbar, zu einem vorgegebenen Thema innerhalb des Unterrichtes ein passendes Musikstück zu wählen, das die zu behandelnde Thematik widerspiegelt und ihr so neue Inhalte zuführen könnte. Herausgenommen aus seinem alltäglichen Zusammenhang kann ein populäres Musikstück so auch zu neuen Einsichten hinsichtlich des Rezipientenverhaltens der Schülerinnen und Schüler führen. Dies sollte allerdings nicht angestrebtes Ziel sein, denn ein Musikstück hat auch ohne kritische inhaltliche Auseinandersetzung seine klar definierte Funktion und Daseinsberechtigung bei den Jugendlichen, egal wie trivial der Inhalt auch zu sein scheint. Aber es gelingt vielleicht bei dem ein oder anderen Jugendlichen, ihn dazu zu bewegen, sich aus eigenen Stücken intensiver mit seiner oder ihrer konsumierten Musik auseinanderzusetzen.

Zudem kann die Motivation der Schülerinnen und Schüler durch den Einsatz von Popularmusik im Unterricht erhöht werden. „Durch den Einsatz dieses Mediums, das die Schüler als „ihr“ Medium ansehen, läßt sich deren Motivation über eine ganze Unterrichtsreihe (...) auf hohem Niveau aufrechterhalten. Darüber hinaus wird die Bereitschaft der Schüler, eigene Kenntnisse und Erfahrungen in den Unterricht einzubringen gefördert.“49

Der Transfer von Popularmusik aus der Lebenswelt der Jugendlichen in den Unterricht führt aber nicht selten zu einer „seltsamen“, den Schülerinnen und Schülern fremden Unterrichtsatmosphäre. Das Anhören eines Liedes gehört für sie nicht in diesen Kontext und so findet eine veränderte Rezeption der Musik statt. Es wird selten festzustellen sein, daß die Jugendlichen sich der musikalischen Dimension des Titels „hingeben“, wie sie es vielleicht sonst tun würden. Um diese angespannte und für die Schülerinnen und Schüler unwirkliche Situation aufzulösen, ist bei der Verwendung von Popularmusik in erhöhtem Maße auf die Unterrichtsumgebung zu achten und sie nötigenfalls zu verändern. Sei es durch eine veränderte Sitzordnung, einen Raumwechsel in einen Raum mit ansprechenderem und „gemütlicherem“ Ambiente oder durch Verbesserung der Unterrichtsatmosphäre durch gemeinsames Teetrinken oder ähnlichem. Schafft der Lehrer es, eine annehmbare und entspannte Arbeitsatmosphäre herzustellen, werden auch die Ergebnisse des folgenden Unterrichts dadurch positiv beeinflußt.

Für den Einsatz von Popularmusik gibt es nach Thomas Mauchle50 grundsätzlich vier verschiedene Möglichkeiten für die Verwendung im Unterricht:

1. Popularmusik als Einstieg

Das Musikstück dient zur Abgrenzung zu vorherigen Unterrichtsinhalten, kann aber für eine anschließende Stillarbeit sehr hinderlich sein.

2. Popularmusik als Unterbrechung:

Die Musik dient hier nach Abschluß eines Themenblockes zur Auflockerung der Atmosphäre. Es ist jedoch nach Mauchle hier auch notwendig über die von der Musik ausgelösten Gefühle zu sprechen. Hier findet jedoch keine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Stück statt.

3. Popularmusik als eigener Block:

Das unausgesprochene Ziel ist es hier mit den Schülern über ihre Welt zu sprechen. Hier wird entweder die jugendliche Lebenswelt thematisiert oder aber ein vorhandenes Unterrichtsthema mittels des Musikstückes vertieft.

Hier kann dann auch, neben der emotionalen, eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Musikstück stattfinden.

4. Popularmusik als Abschluß:

Popularmusik kann hier verwendet werden um die Schülerinnen und Schüler wieder in „ihre“ Welt zu „entlassen“. Der Titel wird nicht mehr kommentiert oder besprochen. Es bietet sich auch an das unter 3. verwendete Musikstück erneut kommentarlos zu benutzen um die Unterrichtseinheit bzw. den Unterricht adäquat abzuschließen.

Hinsichtlich des immensen Potentials und die Vielzahl der Einsatzmöglichkeiten von Popularmusik im Unterricht halte ich es allerdings für notwendig diesem Unterrichtsgegenstand gerecht zu werden. Dies ist meiner Meinung nach nicht möglich, wenn man einen Musiktitel nur als Vehikel zur Gestaltung des Unterrichtsablaufes mißbraucht. Ein Musikstück sollte inhaltlich relevant sein und auch inhaltlich ausgewertet werden. „Dabei ist nicht an den Einsatz von Pop-/Rockmusik als Einstieg oder Aufhänger für bestimmte Themen gedacht, um lediglich eine kurzfristige Erhöhung von Motivation und Lernbereitschaft zu bewirken.“51 Popularmusik sollte vielmehr als zentrales Arbeitsmittel im Unterricht eingesetzt werden. So kann eine tiefergehende inhaltliche, aber auch musikalische oder emotionale Auseinandersetzung mit dem Musikstück erfolgen.

Zur Bearbeitung eines populären Musikstückes im Religionsunterricht halte ich folgende wesentliche Arbeitsschritte für notwendig und angebracht: Zunächst ist es wohl notwendig, das ausgewählte Musikstück vorzuspielen, eventuell gleich anschließend Schüleräußerungen einzufangen auch emotionaler Art. Dann ein erneutes Vorspielen des Musikstückes bei Vorlage des Textes.52 Bevor die inhaltliche Bearbeitung möglich ist, kann es bei einigen Stücken notwendig sein, Hintergrundinformationen zu geben, z.B. über den Interpreten, den Autor des Textes, den Entstehungszusammenhang oder ähnlichem. Für die inhaltliche Bearbeitung gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die stark von der Intention des Lehrers und des Unterrichtsthemas, in die das Stück eingebettet ist, abhängt. Hier müssen klar verständliche Arbeitsaufträge gestellt werden. Die Unterrichtsform der Bearbeitung kann recht unterschiedlich aussehen, von Einzel- über Gruppenarbeit mit freien Gesprächen oder klarer Fragestellungen, bis hin zu meditativen Arbeitsformen. Hier ist eventuell auch eine Verknüpfung des Musikstückes mit anderen Medien angebracht, wie etwa einer passender Bildbetrachtung, die Anbindung an einen literarischen Text oder auch anderen Musiktiteln des selben oder anderer Interpreten. Die Möglichkeiten sind hier fast unausschöpflich und hängen von sehr vielen inneren und äußeren Faktoren ab, die hier nicht alle dargestellt werden. können. Zur Erarbeitung und Interpretation eines Musiktitels halten Ulrich Grün und Peter Wirtz53 folgende Arbeitschritte für angebracht:

- Was wissen wir über die Person, die sich musikalisch ausdrückt?

- An wen ist das Lied gerichtet?

- Was sind die Hauptgedanken?

- Klärung von Ausdrücken, Sätzen oder anderem

- Inwieweit unterscheiden sich die Strophen des Liedes?

- Gibt es charakteristische Elemente?

Welchen Effekt produzieren sie? (z.B. Funktion von Wiederholungen)

- Inwiefern passen Text und Musik zusammen?

Was drücken die Stimme des Sängers und seine Art zu singen aus?

- Stellungnahme der im Song vertretenen Meinung

Augenmerk ist nach Grün und Wirtz vor allem auf den Zusammenhang von Musik und Text zu legen, da in der Pop-/Rockmusik viel über Art der Musik, sowie der Interpretation des Sängers ausgedrückt werde.54

Inwiefern dann religiöse Symbole oder allgemeiner Spiritualität zum Unterrichtsinhalt wird, hängt von der Intention des Lehrers und des Unterrichtsthemas ab. Er kann jedoch den Schwerpunkt der Erarbeitung durch seine verwendete Frage- bzw. Aufgabenstellung verändern und so das Augenmerk der Schülerinnen und Schüler auf ihnen bislang verborgene Aspekte des Musikstückes legen. Hier ist jedoch darauf zu achten, daß nicht jedes vermeintlich vorhandene codierte religiöse Symbol auch vom Interpreten als ein solches verstanden wird. Die Gefahr der „Überinterpretation“ ist hier allgegenwärtig und wird auch von vielen Schülerinnen und Schülern hinterfragt werden, wenn die Interpretation ihnen nicht plausibel erscheint. Der Lehrer muß sich also vor dem Einsatz eines Musiktitels zunächst selbst genau über die Intention des Künstlers und die Aussage des Stückes, die er vermitteln wollte, informieren, um nicht im schlimmsten Fall das vorliegende Musikstück gänzlich falsch zu interpretieren.

Bei dem Einsatz von Popularmusik im Unterricht, ist also eine umfassende und intensive Unterrichtsvorbereitung von Nöten. Viele Aspekte müssen betrachtet werden, hinsichtlich der zu unterrichtenden Lerngruppe, als auch dem Unterrichtsthema und des ausgewählten Musikstückes. Trotz der aufgezeigten Schwierigkeiten, hat der Einsatz dieses für die Jugendlichen so wichtige Mediums, viel Vorteile, die eine Nutzung nahelegen. Nicht zuletzt um eine Verbindung zwischen der Lebenswelt der Jugendlichen und dem Schulalltag herzustellen.

5. Resümee

Popularmusik ist in der Alltagswelt der Jugendliche allgegenwärtig und von großer Relevanz. Schon aus diesem Grund kann sich auch die Religionpädogogik diesem Aspekt von Jugendkultur nicht verschließen. Selbst wenn man diese Entwicklung negativ einschätzt und der Musik der Jugendlichen eher fernsteht muß man sie wahrnehmen und ihr auch in der Schule begegnen und zum Thema machen oder als Arbeitsmittel zur Themenbearbeitung nutzen. Dies darf natürlich auch nicht zu häufig geschehen und der Einsatz von populären Musikstücken muß wohl durchdacht sein. Dennoch ergeben sich gerade für den Religionsunterricht ganz neue Wege, sich den Schülerinnen und Schülern zu nähern.

Bezieht man gewisse symboldidaktische Ansätze auch auf die Bearbeitung von populären Musikstücken, so erhält man mit der Popularmusik einen Unterrichtsgegenstand, der die Jugendlichen unmittelbar angeht und interessiert. Um mit R. Sauer zu sprechen: „Wollen wir den jungen Menschen einen neuen Zugang (...) zur Transzendenz und darüber zu Gott öffnen, müssen wir uns vorbehaltlos auf ihre Lebenszeit einlassen und müssen diese daraufhin untersuchen, wieweit sie Spuren des ganz anderen enthält.“55

Die Einsatzmöglichkeiten von Popularmusik im Unterricht sind sehr vielfältig und trotz der genannten Gefahren und Schwierigkeiten halte ich den Einsatz von populärer Musik im Religionsunterricht für unumgänglich und absolut notwendig. Der Religionsunterricht muß sich auch an den Interessen und Erfahrungen der Jugendlichen orientieren und sie aufnehmen, um die Jugendlichen überhaupt zu erreichen und ihnen die Inhalte des Religionsunterrichtes nahezubringen. Um dies zu erreichen wird es mehr und mehr nötig, neue Unterrichtsformen zu entwickeln und ansprechende Arbeitsmittel zu verwenden. „Ausgangspunkt eines zukünftigen Religionsunterrichtes müßten die religiösen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen (...) und die verschiedensten Formen lebensweltlich erfahrbarer Religion sein: wo und wie kommt Religion in ihrer Welt vor?“56 Mit der Verwendung von Popularmusik als Hilfsmittel im Religionunterricht ist dies, so denke ich, durchaus möglich.

Literaturverzeichnis:

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Charlton, Michael/Neumann-Braun, Klaus: Medienkindheit-Medienjugend. Eine Einführung in die aktuelle kommunikationswissenschaftliche Forschung. München: Quintessenz-Verl.-Gmbh 1992

Dichanz, Horst (Hg.): Handbuch Medien: Medienforschung. Konzepte, Themen, Ergebnisse. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 1998

Englert, Individualisierung und Religionsunterricht; S. 19

Feierabend, Sabine/ Klingler, Walter: Jugendliche Medienwelten. Basisdaten aus der Untersuchung JIM 98 - Jugend, Informationen, (Multi-) Media. In: Dichanz, Horst (Hg.): Handbuch Medien: Medienforschung. Konzepte, Themen, Ergebnisse. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 1998; S. 140-170

Feist, Udo: Simson, Theologen über dir!.Medienkompetenz in alten Schläuchen: Ein weiteres Kapitel über religionspädagogische Hygiene im Umgang mit Popmusik. In: Medien Praktisch, Heft 1, 1999; S. 57-59

Fricker, Markus: Mythen und Rituale in der Lebenswelt Jugendlicher. In: Religion heute. Heft 1, 1998; S. 4-10

Grün, Ulrich / Wirtz, Peter: In God we trust - Christliche Botschaften in der Rockmusik. In: Religion heute. Nr. 14, 1993; S.128- 137

Mauchle, Thomas: W e n n SchülerInnen ihre Musik in den Unterricht mitbringen. In: Zeitschrift für Religionsunterricht und Lebenskunde. Heft 4, 1999; S. 9

Mertin, Andreas: Videoclips im Religionsunterricht. Eine praktische Anleitung zur Arbeit mit Musikvideos. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1999

Mertin, Andreas: Apologie der ergrauten Besserwisser. Zur kulturhermeneutischen Annäherung an die Popmusik. In: Medien Praktisch. Heft 1, 1999; S. 59-61

Mikos, Lothar: It`s only Rock`n`Roll, but I like it!. In: Medien praktisch. Heft 2, 1998; S. 32-34

Müller, Renate / Dungus, Nadine / Ebert, Sabine / Glogner, Patrick / Kreutle, Andreas: Identitätskonstruktion mit Medien und Musik. In: Medien praktisch. Heft 1, 1999; S. 26-30

Raddatz, Björn: Die Religion der Pop- und Rockmusik. Eine Übersicht. Hompage des Bundesverbandes der christlichen Jugendkultur e.V. - Arbeitsgemeinschaft Musik::

http://www.crossover-agm.de/crossover/txtradda. htm

Schröder, Matthias: Für jeden von uns kommt der Tag. In: Religion heute. Heft 4, 1999; S.254-260

Sauer, Altersgemäße und religionspsychologische Zugänge zur Gottesfrage, In: Zeitschrift rabs 1/94; S. 6

Schwarze, Bernd: Die Religion der Rock- und Popmusik. Analysen und Interpretationen. Praktische Theologie heute (Band 28). Stuttgart etc: Kohlhammer 1997

Spilker, Martin: Spirituelles aus der Box. Techno, Funk, Pop: Jugendspiritualität heute. In: Zeitschrift für Religionsunterricht und Lebenskunde. Heft 1, 1999; S.15-16

Tischer, Rolf: Postmoderner Synkretismus im Bereich der Rock- und Popmusik. In: Pop und Religion. Auf dem Weg zu einer neuen Volksfrömmigkeit?. Bubmann/Tischer (Hg.). Stuttgart: Quell-Verlag 21992; S. 29-58.

Tischer, Rolf: Postmoderner Synkretismus als Anknüpfungspunkt christlichen Glaubens. In: Pop und Religion. Auf dem Weg zu einer neuen Volksfrömmigkeit?. Bubmann/Tischer (Hg.). Stuttgart: Quell-Verlag 21992; S. 174-187.

Wicke, Peter: „Populäre Musik“ als theoretisches Konzept. Hompage des Bundesverbandes der christlichen Jugendkultur e.V. - Arbeitsgemeinschaft Musik: http://www.crossover-agm.de/crossover/txtwick3.htm

Zimmer, Jochen: Popmusik - Zur Theorie und Sozialgeschichte. DortmundLoh: Verl. Neue Zeit 1973

[...]


1 vgl. Schwarze: Die Religion der Rock- und Popmusik; Grün/Wirtz: In God we trust Christliche Botschaften in der Rockmusik u.a.

2 Zimmer: Popmusik - Zur Theorie und Sozialgeschichte, S.28

3 Schwarze: a.a.O., S. 17

4 Schwarze: a.a.O., S. 17

5 vgl. Grün/Wirtz: In God we trust - Christliche Botschaften in der Rockmusik

6 vgl. Schwarze: a.a.O., S. 17

7 vgl. zum Begriff „Popularmusik“ bzw. „populäre Musik“ und dessen Konzept und Entwicklung Wi>

8 Mertin: Videoclips im Religionsunterricht, S. 7

9 Charlton/Neumann-Braun: Medienkindheit-Medienjugend, S. 1

10 Schwarze: a.a.O., S. 18

11 zur Walkman-Nutzung und seiner sozialen und technischen Funktion bei Jugendlichen vgl. Charlton/Neumann-Braun: a.a.O., S. 17

12 zur Veränderung der Wahrnehmung durch Musik vgl. Schwarze, a.a.O.: S. 20

13 zur Mediennutzung von Jugendlichen vgl. Dichanz: Handbuch Medien: Medienforschung, S.243

14 vgl. Feierabend/Klingler: Jugendliche Medienwelten, S.169

15 Mertin: a.a.O., S. 15

16 MTV sendete zu Beginn ausschließlich in englischer Sprache

17 Mikos: It`s only Rock`n`Roll, but I like it!, S. 32

18 Fricker: Mythen und Rituale in der Lebenswelt Jugendlicher, S. 5

19 vgl. Mikos: a.a.O., S. 32

20 vgl. Müller: Identitätskonstruktion mit Medien und Musik, S. 26

21 Fricker: a.a.O., S. 5

22 Beispielhaft erscheinen mir hier die sogenannten „Boygroups“, die größtenteils weibliche Anhänger an sich binden, jedoch könnten auch andere Beispiele hier aufgeführt werden.

23 Spilker: Techno, Funk, Pop: Jugendspiritualität heute, S. 15

24 vgl. Tischer: Postmoderner Synkretismus als Anknüpfungspunkt christlichen Glaubens, S. 182

25 vgl. Spilker: a.a.O., S.16

26 Der Begriff „Rockmusik“, wird hier von Mikos weitgehend synonym zu dem Begriff der „Popularmusik“ verwendet.

27 Mikos: a.a.O., S. 33

28 Tischer: a.a.O., S. 182

29 Tischer: a.a.O., S. 182

30 Tischer: a.a.O., S. 182

31 vgl. Bubmann: Triviale Traumzeit. Die Diskussion um populäre religiöse Musik aus musiksoziologischer Perspektive

32 vgl. zur Sozialisation durch Medien und Musik Müller: a.a.O., S. 28

33 vgl. Schwarze: a.a.O., S. 22-33

34 vgl. Rahmenrichtlinien für die Realschule

35 Schröder: Für jeden von uns kommt der Tag, S. 255

36 vgl. Schröder: a.a.O., S. 255

37 zu religiöser Verehrung von Popularmusik vgl. Raddatz: Die Religion der Pop- und Rockmusik, S. 5-9

38 vgl. Mertin: Apologie der ergrauten Besserwisser, S. 59

39 vgl. Mertin: Apologie der ergrauten Besserwisser, S. 60

40 Feist: Simson, Theologen über dir!, S. 57

41 Feist: a.a.O., S. 58

42 Feist: a.a.O., S. 58

43 Was natürlich nicht heißen soll, daß man als Lehrer nur Musikstücke gleichaltriger Interpreten im Unterricht behandeln „darf“, Hier soll lediglich auf die Tastache hingewiesen werden, daß auch einige Interpreten der Popularmusik als „Nicht-Jugendliche“ bezeichnet werden können.

44 vgl. dazu Kap.3: „Abgrenzungsfunktion“ u.a.

45 vgl. Mertin: Apologie der ergrauten Besserwisser, S. 59

46 Mertin: Apologie der ergrauten Besserwisser, S. 60

47 wie etwa das aus den 1980ern stammende Musikvideo von Madonna zu ihrem Lied „Like a Prayer“, daß immer wieder in Publikationen für den Religionsunterricht als geeignet dargestellt wird. Oder auch ältere Musiktitel der Gruppe U2, die zwar inhaltlich hervorragend geeignet wären, um bestimmte Inhalte zu vermitteln, aber mit den musikalischen Interessen der heutigen Jugendlichen nicht mehr in Einklang zu bringen sind.

48 vgl. Feist: a.a.O., S. 59

49 Grün/Wirtz: a.a.O., S. 131

50 Mauchle: Wenn SchülerInnen ihre Musik in den Unterricht mitbringen, S. 9

51 Grün/Wirtz: a.a.O., S. 130-131

52 Handelt es sich bei dem gewählten Musikstück um ein fremdsprachiges ermöglicht dies einen fächerübergreifenden Unterricht etwa mit dem Englisch-Unterricht. Grundsätzlich besteht natürlich auch die Möglichkeit, dies in Zusammenhang mit dem Musikunterricht zu gestalten.

53 Grün/Wirtz: a.a.O., S. 132

54 Grün/Wirtz: a.a.O., S. 132

55 Sauer: Altersgemäße und religionspsychologische Zugänge zur Gottesfrage, S. 6

56 Englert: Individualisierung und Religionsunterricht, S. 19

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Die Bedeutung und Funktionen von Popularmusik im Alltagsleben von Jugendlichen und ihre Relevanz für den Religionsunterricht in der Sek 1
Hochschule
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Note
Nicht beno
Autor
Jahr
2001
Seiten
27
Katalognummer
V100809
ISBN (eBook)
9783638992329
Dateigröße
397 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Ist eigentlicher zum größten Teil eine Soziologiearbeit mit Verweis auf den Religionsunterricht. Prof sagt aber, sind genug theologische Aspekte vorhanden. Fanden ich zwar nicht, aber : Wenn er meint... Inhaltsverzeichnis ist leider ohne Seitenzahlen Ansonsten recht gute Arbeit denke ich...vielleicht ein bißchen viel inhaltliche Wiederholung gegen Ende, aber was soll`s
Schlagworte
Bedeutung, Funktionen, Popularmusik, Alltagsleben, Jugendlichen, Relevanz, Religionsunterricht
Arbeit zitieren
Sascha Kalina (Autor:in), 2001, Die Bedeutung und Funktionen von Popularmusik im Alltagsleben von Jugendlichen und ihre Relevanz für den Religionsunterricht in der Sek 1, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100809

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