Diese Arbeit beschäftigt sich mit der industriellen Revolution ausgehend von Großbritannien und den Veränderungen innerhalb der Habsburgermonarchie. Die vielschichtigen dynamischen Veränderungen lassen sich innerhalb der Makro- und Mikroebene, demnach grenzübergreifend innerhalb der gesamten westlichen Welt, wie auch lokal vonseiten der Regionen des Habsburgerreichs, anhand ineinandergreifender Aspekte, ableiten und betrachten.
Die industrielle Revolution, welche um 1770 in Großbritannien ihren ursprünglichen Ausgang nahm, ging zeitgleich mit grundlegenden politischen und sozialen Umwälzungen einher, die wiederum 1789, im Zuge der Französischen Revolution, ihren absoluten Höhepunkt fanden. In diesem Zusammenhang prägte der englische Sozialhistoriker Eric Hobsbawm die Bezeichnung einer sogenannten "Doppelrevolution", bei der sich beide Revolutionen, sowohl die industrielle als auch die französische, gegenseitig bedingten und vorantrieben.
Vor diesem Hintergrund verkörpert die Aufklärung, in Verbindung mit der Französischen Revolution, das ideelle Fundament der Doppelrevolution, währenddessen der industriellen Revolution die materielle Komponente zuteilwird. Im Rahmen dieser These geht man davon aus, dass die industrielle Revolution erst jene Voraussetzungen schuf, die notwendig waren, um schließlich die Forderungen der Aufklärung realisierbar zu machen.
Nichtsdestotrotz bildeten Elend und Hunger nachträglich die Anfänge einer fundamentalen Wende, dessen Doktrin des gesteigerten Fortschritts, gepaart mit einer Gewinn- und Wohlstandoptimierung, bis ins heutige Zeitalter hineinreicht. Mittlerweile sprechen Ökonomen bereits vom 4. industriellen Zeitalter, um einer epochalen Einordnung unserer Gegenwart hinreichend gerecht zu werden. Jedenfalls ist der Übergang einer weitgehend feudalistisch organisierten Gesellschaft hin zu einer industriell-kapitalistisch geprägten Weltordnung von zahlreichen Brüchen, ja regelrechten Paradigmenwechseln gekennzeichnet.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Das Einsetzen der industriellen Revolution, ausgehend von Großbritannien bis nach Kontinentaleuropa
- Veränderungen innerhalb der Habsburgermonarchie
- Technologien zur Verdichtung von Raum und Zeit
- Der Wandel von Lebensstilen
- Das Unternehmertum als treibende Kraft der wirtschaftlichen Expansion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert die sozialen Implikationen der Ersten Industriellen Revolution, insbesondere den Übergang von einer feudalistisch organisierten Gesellschaft zu einer industriell-kapitalistisch geprägten Weltordnung. Der Fokus liegt auf den Veränderungen innerhalb der Habsburgermonarchie, die durch die Industrialisierung ausgelöst wurden.
- Der Wandel von Agrargesellschaften zu Industriegesellschaften
- Soziale Folgen der Industrialisierung, wie Pauperismus und Migration
- Die Auswirkungen der technologischen Entwicklungen auf Raum und Zeit
- Die Rolle des Unternehmertums in der wirtschaftlichen Expansion
- Die Veränderung von Lebensstilen und die Herausbildung neuer Sozialstrukturen
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort
Die Arbeit setzt die Erste Industrielle Revolution in den Kontext der Französischen Revolution und der Aufklärung, die gemeinsam als "Doppelrevolution" bezeichnet werden. Die Industrialisierung wird als Voraussetzung für die Realisierung der Forderungen der Aufklärung betrachtet.
Das Einsetzen der industriellen Revolution, ausgehend von Großbritannien bis nach Kontinentaleuropa
Großbritannien erlebte zwischen 1750 und 1850 einen frühen und intensiven Wandel von einer Agrargesellschaft zu einer Industriegesellschaft. Die Industrialisierung ging mit dem Phänomen des "Pauperismus" einher, das durch Massenelend der Unterschicht geprägt war. Der Pauperismus wird jedoch nicht ausschließlich als Folge der Industrialisierung betrachtet, sondern auch mit dem Bevölkerungswachstum in Verbindung gebracht.
Veränderungen innerhalb der Habsburgermonarchie
Die Industrialisierung führte auch in der Habsburgermonarchie zu tiefgreifenden Veränderungen. Städte wuchsen rasant, während sich die Lebensbedingungen auf dem Land verschlechterten. Die neu entstandenen Infrastrukturen konzentrierten sich auf städtische Ballungsräume, was den Zugang zu neuen Gütern am Land erschwerte.
Schlüsselwörter
Erste Industrielle Revolution, Doppelrevolution, Pauperismus, Migration, Habsburgermonarchie, Urbanisierung, Unternehmertum, Lebensstilwandel, soziale Strukturen, technologische Entwicklungen.
- Arbeit zitieren
- Lino Pschernig (Autor:in), 2019, Soziale Implikationen der ersten Industriellen Revolution. Veränderungen innerhalb der Habsburgermonarchie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1008326