Argumentation: Das Medium, das den Tod bringt


Presentation / Essay (Pre-University), 2001

3 Pages


Excerpt


HAUSÜBUNG ARGUMENTATION:

Das Medium, das den Tod bringt

Bereits der Titel ihres Essays „Das Medium, das den Tod bringt“, verrät dem Leser Ihre Meinung zum Internet und was es für unsere Zukunft prophezeit. In mehreren Punkte stimme ich mit ihnen überein, allerdings trennen sich unser Meinungen auch. Das Internet als eine Ende der Existenz, Ersatz für die reale Welt oder unoriginell zu bezeichnet, geht meines Erachtens zu weit. Nicht alles was mit Technologie und Fortschritt zu tun hat ist als Gefahr für die Menschheit zu sehen, so lange man weiß, wo die Grenzen liegen.

Ihr Text beginnt bereits mit einer umstrittener und provokativen Behauptung, nämlich, dass „das Internet [...] uns zu Sklaven erzwungener Kommunikation“ macht. Trotz der zahlreichen Vorteile wie Schnelligkeit und die große Auswahl an Informationen, meinen Sie unsere Freiheit wäre dadurch eingeschränkt. So wie ich das verstanden habe, sprechen sie hier in erster Linie das alltägliche Berufsleben an, welches von Technologie, Computern und Internet immer abhängiger wird. Welches moderne Büro kann es sich heute noch leisten mit Rechner und Schreibmaschine zu arbeiten? Um sich verkaufen zu können, müssen die verschiedenen Unternehmen am neuesten Stand der Dinge sein, damit sie mit den Konkurrenten mithalten können. Insofern ist der Mensch von der Technologie eingeschränkt und abhängig. Doch so traurig, wie Sie die Lage beschreiben, ist sie längst nicht. Betrachtet man das ganze nämlich von einer anderen Seite, so müßte man von den endlosen Möglichkeiten, die einem durch die heutige Wissenschaft gegeben sind, nur so schwärmen. Unternehmen profitieren von den raschen Kommunikationsmöglichkeiten und der enormen Arbeitsersparnis, seitdem es den Computer und das Internet gibt. Mehr Arbeit verrichten zu können in weniger Zeit, bedeutet mehr Geld, und ohne Geld geht sowieso nichts. Berufe in der EDV- und Technologiebranche sind gut bezahlte und vielversprechende Jobs. Hat man es sich zum Ziel gemacht viel Geld zu verdienen und keine schauspielerischen oder andere künstlerischen Talente hat, sollte man sich um eine Ausbildung in dem Bereich Kommunikation- und Computertechnologie bemühen. Diese Leute werden hier wohl kaum von einer Einschränkung der Freiheit sprechen, sondern vielmehr von einer unvergleichlichen Möglichkeit, die voll und ganz ausgenutzt und erforscht werden muss. Ich persönlich habe nicht vor in dieser Branche zu arbeiten, trotzdem finde ich es nicht richtig sie als freiheitsberaubend oder erzwungen zu bezeichnen. Diese Ausdrücke kann man auf viele Bereiche des Berufs- und Privatlebens beziehen, wo sie genauso übertrieben klingen würden. Beispielsweise wäre es mir möglich zu sagen, dass ich nicht mit dem Auto fahren will, weil das mir meine Freiheit spazierenzugehen, nehmen würde. Hierbei kann ich also nicht mit Ihnen übereinstimmen.

Ganz anders allerdings bei Ihrem Argument, dass „Kommunikation ein gewaltiges Konsum- Phänomen“ ist. Das ist eine wahrheitsgetreue, unbestreitliche Aussage. Nicht nur laufen tagein - tagaus im TV und am Radio die verschiedensten Werbungen für die unterschiedlichen Internetservice-provider, sondern wir werden auch, sobald wir ins Internet einsteigen von den blinkenden oder langsam immer größer werdenden Banners betört. Sie haben also durchaus recht, wenn Sie sagen, dass das Internet von tausenden Menschen missbraucht wird, um Abnehmer für die verschiedensten Produkte zu finden. Hier muss ich aber hinzufügen, dass dies nicht nur beim Internet der Fall ist, sondern leider in so ziemlich jeder Branche. Der Fortschritt ermöglicht es uns fast alles zu kaufen, was das Herz begehrt, egal wie außerordentlich der Wunsch auch sein mag. Meines Erachtens ist die Idee von der käuflichen Liebe, die schon weitaus länger erhältlich ist als ein Computer oder ein Handy, eine viel groteskere Erscheinungsform der Auswirkungen des Konsums, als das Internet. Weiters meinen Sie, dass das Internet ein Ende der individuellen Existenz ist, indem der Mensch nicht zur Geltung kommt. Unsere Dasein sei nur ein „Begriff [..] oder eine Schnittstelle in dieser flüchtigen, an Wert verlierenden virtuellen Welt, in der es „keinen Platz für Originalität gibt und zum Verschwinden der „Zwischenmenschlichen Sprache“ führe. Ich bin der Meinung, dass gerade diese Anonymität, die im Internet weitgehend vorherrscht, hauptsächlich dafür verantwortlich ist, dass so viele Menschen sich des Internets täglich bedienen, um ihre Meinungen zu bestimmten Themen zu äußern oder sonst irgendwelche Unterlagen und Dokumente zu veröffentlichen, ohne unbedingt den Namen nennen zu müssen. Dass Kreativität und Originalität dabei zu kurz kämen ist ein Vorurteil Ihrerseits. Durch das Internet hat jeder die Möglichkeit sich und seine Gefühle und Gedanken der ganzen Welt zu offenbaren. Angefangen mit dem Einschicken von Arbeiten und Überlegungen an eine bestimmte Webadresse, über die Teilnahme und damit Mitkonstruktion einer Chats, bis zur eigenen Homepage, kann man sich selbst representieren, ob man nun seinen Namen daruntersetzt oder nicht. Das Internet ist auch die einmalige Gelegenheit neue Menschen kennenzulernen, Menschen, die man sonst vielleicht nie kennengelernt hätte. Hierauf argumentieren Sie, dass das ständige Schreiben zum Untergang des ‚Miteinander-Sprechen‘ führen werde. Ich vertrete aber die Ansicht, dass diese Art des Kommunizieren das Gespräch bis zu einem gewissen Grad sogar fordert. Viele gute Freunde haben sich über das Internet kennengelernt und vielleicht sogar so die Liebe des Lebens gefunden. Außerdem wird einmal der Tag kommen, an dem Sprache und Internet eine Einheit werden. Webcams gibt es ja bereits und ich meine, dass es nicht all zulange dauern wird bis das Keyboard durch eine Art Diktiergerät ersetzt wird.

Das Internet also als „ein Medium „zu bezeichnen, das den Tod bringt“ ist, meiner Meinung nach, übertrieben. Trotzdem verstehe ich Ihren Zweifel und Ihrer Skepsis der neuen Technologie gegenüber. Ich selbst finde die Geschwindigkeit in der neue High-Tech Produkte auf den Markt kommen ein wenig beängstigend. Wenn Sie aber behauptet, dass „das Internet [...] den Keim der Selbstzerstörung trägt“ ist das inkorrekt, denn da müsste man noch weiter zurückgreifen. Nicht speziell das Internet ist schuld, sondern allgemein der Materialismus und die Sucht der Menschen nach Macht, Wissen und Fortschritt. Das Internet deswegen zu verdammen, ist auch keine Lösung, denn die Industrielle Revolution kann man nicht rückgängig machen.

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Details

Title
Argumentation: Das Medium, das den Tod bringt
Author
Year
2001
Pages
3
Catalog Number
V100850
ISBN (eBook)
9783638992725
File size
329 KB
Language
German
Keywords
Argumentation, Medium
Quote paper
Elizabeth Unger (Author), 2001, Argumentation: Das Medium, das den Tod bringt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100850

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Title: Argumentation: Das Medium, das den Tod bringt



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