Die Reformation bis 1525


Seminararbeit, 2000

19 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


1. Einleitung

Martin Luther leitete im 16. Jahrhundert eine neue Form von religiöser Erkenntnis ein. Seine Lehre, seine Ideen machten nicht nur Zölibat und Mönchsgelübde, sondern die Kirche als Anstalt der Heilsvermittlung, überflüssig.1 Über eine Million Exemp- lare seiner 1520 veröffentlichten Schriften waren nach kurzer Zeit im Umlauf, zum Teil wurden sie mehr als 15 mal aufgelegt.2 Doch nicht erst Luther hatte auf die Missstände der römische Kirche aufmerksam gemacht. Der Ruf nach Reformen war seit den Reformkonzilien immer entschiedener vorgetragen worden. Im ersten Kapi- tel wird daher die Darstellung der Welt, in die Luther hineingeboren wurde, im Vor- dergrund stehen. Die Beantwortung der Frage nach dem Stellenwert der Kirche in der Gesellschaft des 15. und 16. Jahrhunderts soll einen Einblick in die religiöse und kulturelle Welt dieser Zeit geben. Welche Entwicklungen der Kirche kritisierten die Menschen und wer waren diese Menschen?

Die Darlegung von Grundzügen Luthers Theologie und sein persönlicher Hintergrund stehen im Mittelpunkt des nächsten Kapitels. Warum waren gerade Luthers Vorstellungen so erfolgreich? Wie reagierte die Bevölkerung, der Papst, die Fürsten und der Kaiser auf seine Ansichten?

Ansichten von Menschen, die zunächst Anhänger Luthers waren, dann aber eigene Wege gingen, werden anhand der Beispiele Andreas Karlstadt und Thomas Müntzer in den Kapiteln 4.1. und 4.2. behandelt. Dabei spielt auch der Umgang Luthers mit ihnen eine wichtige Rolle. Ein Überblick der Geschichte der Täufer, die von Alt- gläubigen, Lutheranern und Reformierten gleicherweise als Ketzer verfolgt wurden, bildet den Abschluss der behandelten Abspaltungen innerhalb des reformierten La- gers.

Die Beeinflussung der Reformation durch den Bauernkrieg und umgekehrt bildet den letzten Schwerpunkt. Der Schlussteil der Arbeit umfasst eine knappe Zusammenfas- sung der Aussagen des Hauptteils besonders in bezug auf die Frage nach dem Grund für Luthers Erfolg.

2. Der Vorabend der Reformation

Weitreichende Krisen des 14. und 15. Jahrhunderts schien die Kirche in Gestalt von Schismen und Konzilbewegungen überwunden zu haben. Ihr moralisches Ansehen blieb jedoch in allen Ländern Europas schwer angeschlagen.3 Die Stimmen, die zu Veränderungen innerhalb der Kirche aufriefen, verstummten nicht, denn immer of- fenkundiger wurde die religiöse und sittliche Zersetzung, die sich einer immer miss- trauischer werdenden Welt enthüllte. Kleriker und Laien wollten jedoch nicht etwas völlig Neues schaffen, sondern forderten die Wiederherstellung der frühen, guten Verhältnisse.4

Kultur und Bildung standen unter dem Einfluss von Renaissance und Humanismus. Eine neue Verbreitung geistlicher Erkenntnisse und die Herausbildung öffentlicher Meinung war durch die Entwicklung des Buchdruckes um 1445 eingeleitet. Die Re- naissance hatte von Italien aus ganz Europa verändert. Man erinnerte an das antike Persönlichkeitsideal und an die Schönheit des irdischen Lebens. Dem Menschen soll- te bewusst werden, dass er seine Verhältnisse eigenverantwortlich selbst gestalten kann.

Der Humanismus dagegen war in erster Linie eine Bildungsbewegung, der es um die Wiederbelebung der Kultur der klassischen Antike ging. Es entstand in Deutschland zum ersten Mal eine Literatur, die dem Ursprung des deutschen Wesens in der Ge- schichte nachging, deutsche Geschichtsquellen des Mittelalters sammelte und veröf- fentlichte, altdeutschen Volksbrauch, Sprichwörter und dergleichen zusammenstell- te.5 Dies waren erste Ansätze einer Formulierung nationaler Identität.6 Die humanis- tische Bewegung wirkte und entfaltete sich auch in den kirchlichen Reformbewe- gungen. Eine Vielzahl der Humanisten kritisierte den geringen Bildungstand des Durchschnittklerikers, einige widmeten sich dem Originalstudium der Bibel.

Der bekannteste Vertreter des Humanismus, Erasmus von Rotterdam, war ein starker Befürworter innerkirchlicher Reformen. Er versuchte humanistische Gesinnung und christliche Frömmigkeit zu verbinden, was in der griechischen Ausgabe des Neuen Testamentes gipfelte.

Jedoch blieb der Humanismus ein Bildungsbewegung und war kein religiöser Aufbruch.7 Der Humanismus ist letztendlich durch die Reformation verdrängt oder aufgesogen worden.

3. Martin Luther und die Wirkung seiner Ansichten bis 1521

3.1. Zur Person Martin Luthers

Martin Luther wurde am 10. November 1483 im thüringischen Eisleben geboren. Er erhielt eine gute Bildung, besuchte Lateinschulen und absolvierte das Grundstudium der Freien Künste. 1505 nahm er das Studium der Rechtswissenschaft an der Univer- sität Erfurt auf. Doch bereits nach zwei Monaten verließ Luther die Hochschule und trat in das Augustiner-Eremiten Kloster zu Erfurt ein.

Kurz zuvor hatte ihm auf der Rückreise von Eisleben in die Universitätsstadt ein schweres Gewitter überrascht. In seiner Nähe schlug ein Blitz ein, der Luther so er- schreckte, dass er schrie: „Hilf du, heilige Anna, ich will ein Mönch werden.“8 1507 empfing Luther die Priesterweihe und studierte danach in Wittenberg Theolo- gie. Bereits 1512 übernahm er dort die Bibelprofessur. In diesen Jahren war Luther voller Heilsangst.9 Er versuchte, dem durch Beten und Selbstkasteiung entgegenzu- wirken. Dennoch glaubte er, nicht vor Gott bestehen zu können. Erst die intensive Beschäftigung mit der Heiligen Schrift, besonders mit dem Römerbrief und einigen Schriften von Augustinus brachten ihm den Ausweg aus seiner Not.10 Die augustini- sche Auffassung vom allmächtigen und einzigartigen Wirken der Gnade beeinflusste Luther sehr.

Entscheidend für den Durchbruch zu einem neuen Gottesbild, war die Auseinander- setzung mit dem Römerbrief. Luther selbst bezeichnete das Erlebnis der Erkenntnis später als „Turmerlebnis“. Im Römerbrief gibt es folgende Stelle (Röm. 1, 17): „Die Gerechtigkeit Gottes ist in ihm [gemeint ist das Evangelium, Anm. d. A.] offenbart.“ Zunächst nahm Luther wie seine Zeitgenossen an, dass damit gemeint sei, dass Gott Sünder und Ungerechte bestrafe. Doch Luther fühlte sich trotz seines tadellosen Mönchdaseins als Sünder.11

Zwischen 1515 und 151812 erkannte Luther, dass die Worte anders ausgelegt werden müssen. Nicht eine aktive, strafende Gerechtigkeit sei gemeint, sondern es sei eine Gerechtigkeit gemeint, durch die Gott den Sünder gerecht mache.13 Die Gerechtig- keit komme vom Himmel und man solle sich in Demut verhalten, als ob man bisher nichts habe, statt sich für gerecht und weise zu halten. Nicht fromme Werke und Selbstpeinigung errette den Menschen, sondern allein der Glauben, der ihm die Gna- de Gottes beim Hören und Erforschen der Bibel zuteil werden lässt - sola scriptura, sola gratia, sola fide - allein durch die Schrift, allein durch die Gnade, allein durch den Glauben.

3.2. Der Ablassstreit und der Konflikt mit Rom

Auslöser für den Bruch mit Rom war der Ablassstreit. Seit dem 11. Jh. war der „Ab- lass“ ein von der Kirche gewährter Erlass einer zeitlichen Strafe vor Gott für ge- beichtete Sünden. Ursprünglich bezog sich der Ablass auf Strafen, die die Kirche verhängte, bis er schließlich auf Strafen des Fegefeuers14 ausgeweitet wurde. Die Ablässe wurden durch Geldzahlungen von den Gläubigen gekauft, da die Annahme, so nicht nur das eigene Leiden, sondern auch das der Verstorbenen im Fegefeuer zu verkürzen, allgemein verbreitet war.15 Die Kirche sah in den überschüssigen Ver- diensten Christi die Möglichkeit, Sünden zu vergeben. Zum Ende des Mittelalters war der Ablasshandel weit verbreitet. Gründe dafür waren nicht nur die Ängste der Gläubigen vor dem Jüngsten Gericht, sondern auch die finanziellen Bedürfnisse der Kurie, die die Ängste der Menschen zu ihrem Zwecke nutzte. Häufig sollten durch die Ablässe päpstliche Bauvorhaben finanziert werden.

Für den Ablasshandel in Deutschland war der Erzbischof Albrecht von Brandenburg, Kurfürst von Mainz zuständig. Nachdem Luther direkt mit dem Ablasshandel konfrontiert worden ist, schrieb er am 31.10.1517 an den Erzbischof. Luther beklagte die vermeintliche Heilssicherung, die der Ablass bei den Menschen auslöse. Deshalb bat er den Erzbischof eine andere Predigtweise vorzuschreiben. Dem Brief waren 95 Thesen beigefügt.

Ob es den berühmten Thesenanschlag an der Kirche zu Wittenberg wirklich gab, ist unklar.16 Sicher ist, dass sich Luther eine akademische Disputation wünschte, die jedoch nie zustande kam. Stattdessen gingen die von Freunden Luthers nachgedruckten Thesen innerhalb weniger Monate „wie ein Lauffeuer durch ganz Deutschland“17. Eine Entwicklung die Luther nicht gewollt hatte, doch um Missverständnissen vorzubeugen, veröffentlichte er 1518 eine Schrift, die dem Volk die Kernstücke seiner Ablasskritik verständlich machen sollten. Diese Publikation fanden eine noch schnellere und weitere Verbreitung als die 95 Thesen zuvor.

Der Erzbischof informierte den Papst in Rom. Daraufhin veröffentlichte der theolo- gische Berater des Papstes 1518 einen Dialog, indem er die Unfehlbarkeit der Lehr- entscheidung der Kirche, des allgemeinen Konzils und des Papstes ebenso wie die Lehre vom Ablass verteidigte. Luther wurde wegen Häresie und Beleidigung des Papsttums angeklagt. Dieser wünschte, den römischen Gerichten nicht trauend, dass sein Fall in Deutschland untersucht werden würde. Dass dies tatsächlich geschah, war zum großen Teil der Verdienst des Landesherrn Luthers, des Kurfürsten Friedrich des Weisen von Sachsen, der auf ein Gespräch bestanden hatte und eine Auslieferung Luthers nicht akzeptieren wollte.18

Da der Kurfürst eine wichtige Rolle bei der bevorstehenden Kaiserwahl spielen wür- de und die römische Kurie die Wahl des spanischen Königs Karl verhindern wollte19, stimmte der Papst einem Verhör durch den päpstlichen Legaten Kardinal Cajetan auf deutschem Boden zu. Das Treffen, dass vom 12. bis 14. Oktober 1518 in Augsburg stattfand, verlief ergebnislos. Luther zeigte sich überzeugt, der Kirche bisher keiner- lei Schaden zugefügt zu haben und versicherte auch weiterhin, treu zur heiligen rö- mischen Kirche zu stehen. Doch in Luthers Ansicht, dass sich die Rechtfertigung des Christen allein zwischen Gott und dem Individuum abspiele, sah Cajetan den Vorsatz eine neue Kirche errichten zu wollen.20 Der Prozess gegen Luther ruhte durch die bevorstehende Kaiserwahl fast zwei Jahre lang.

3.3. Kirche nbann und Reichsacht

Erst nachdem Karl trotz der Interventionen der Kurie zum Kaiser gewählt worden war, reagierte Rom. Im Juni 1520 wurde Luther der Bann angedroht, sollte dieser nicht widerrufen. Luther lehnte ab.

Im Jahr 1520 hatte er drei große Reformschriften verfasst21. Sie waren von einer der- ben, aber lebendigen, volkstümlichen Sprache geprägt. Er kritisierte die bestehenden Missstände innerhalb der Kirche und forderte die Abschaffung des Zölibates und die Reduzierung der Orden. Die Standesschranken zwischen Geistlichen und Laien legte er nieder22 und verkündete das „allgemeine Priestertum der Gläubigen“. Den Papst und die Prälaten forderte er auf, zum einfachen Leben der Apostel zurückzukehren.

Jeder irdische Beruf als Dienst in und an der Gemeinschaft habe seine eigene Würde; er sei Gottes Dienst und deshalb um nichts weniger wertvoll als der des Pfarrers oder Predigers. Luther richtete sich auch gegen die Sakramentslehre der alten Kirche. Er hielt nur an der Taufe und dem Abendmahl als Sakramente fest, da sie ein Geschenk Christus und im Evangelium verkündet seien. Luther erkannte den nützlichen Wert einiger Sakramente der Kirche zwar an, wie zum Beispiel die Beichte als Heilmittel für ein beunruhigtes Gewissen, doch sei dies kein wirkliches Sakrament.

Besonders Worte wie „menschliche Tradition“, „Rechtschaffenheit“, „das unberührte Wort Gottes“ und die geäußerte Vermutung, dass in Rom der Antichrist regiere, wur- den zu Schlüsselbegriffen, die das Volk begeistert aufnahm.23 In den Jahren 1519 und 1520 war Luther zum Sprecher der deutschen Nation geworden.24 Seine Univer- sität wurde von Studenten förmlich überrannt. Sie wurden Luthers lebende Boten in allen Teilen Deutschlands.

Am 10.12. 1520 verbrannte Luther die Bannandrohungsbulle öffentlich und sagte seinen Studenten: „Wenn ihr euch nicht mit ganzem Herzen von der päpstlichen Herrschaft distanziert, könnt ihr nicht das Heil für eure Seelen erlangen.“25

Nach der päpstlichen Bannbulle hätte nach dem gängigen Reichsrecht die Reichsacht folgen müssen, doch eine Reihe von Reichsständen widersetzte sich. Kaiser Karl V. entschloss sich, Luther persönlich anzuhören. Am 17. April 1521 kam es zur ersten Begegnung zwischen Kaiser und Luther in Worms. Luther wurde, nachdem er bestä- tigt hatte, dass er der Verfasser der drei populären Schriften des Jahres 1520 war, gefragt, ob er bereit sei zu widerrufen. Luther wiederholte daraufhin seine Kritik am Papsttum, betonte aber, dass er zum Widerruf bereit sei, sofern ihm aus der Heiligen Schrift sein Irrtum nachgewiesen werden könne. Am 26. April verließ Luther Worms, ohne den Kaiser überzeugt zu haben.

Dieser verhängte die Reichsacht über Luther. Doch nur wenige Landesherren waren bereit, das sogenannte Wormser Edikt in ihren Territorien in aller Konsequenz durchzusetzen. Der Kurfürst von Sachsen ließ eine Entführung Luthers vortäuschen und brachte ihn in Sicherheit auf die Wartburg.26

4. Spaltungen innerhalb der reformatorischen Bewegung

4.1. Andreas Karlstadt

Während Luthers Aufenthalt auf der Wartburg blieb seine Lehre viel beachtet. Die ersten neuen Gottesdienstformen wurden eingeführt. Doch bereits 1521/22 wurden innerhalb des reformierten Lagers selbst kritische Stimmen laut. Sie kamen von Männern, die rascher und radikaler handeln wollten als Luther. Zu ihnen gehörte Andreas Karlstadt, der während Luthers Aufenthalt auf der Wartburg die Leitung der reformatorischen Bewegung in Wittenberg übernahm. Er sah die Chance gekommen, die Ideen Luthers in die Tat umzusetzen.

An Weihnachten 1521 feierte Karlstadt erstmals eine evangelische Messe. Die Neue- rungen waren vielfältig und einschneidend. Das Altarsakrament erklang in deutscher Sprache und Karlstadt teilte das Abendmahl - ohne vorhergehender Beichte - in bei- derlei Gestalt aus.27 Zu größeren Unruhen kam es jedoch durch die Entfernung aller Heiligen- und Christusbildern. Karlstadt förderte die praktische Umsetzung vieler auf Luther zurückgehender Vorstellungen und unterstützte das „Abtun der Bilder“, doch verlangte er eine friedliche Vorgehensweise.28 Doch nicht nur er, sondern ebenso Stiftskapital, Universität und der Rat der Stadt verloren zunehmend die Kontrolle über die Vorgänge in Wittenberg.29

Luther, der über diese Vorgänge informiert war, kehrte im März 1522 zurück. Er machte Karlstadt für die Aufruhr in Wittenberg verantwortlich. In seinen berühmt gewordenen Invocavit-Predigten30 drehte Luther das „Rad der Reformen“31 zurück. Er nahm die Reform des Gottesdienstes wieder zurück32, obwohl diese die Verwirk- lichung einer seiner Ideen darstellte. Luther argumentierte, dass man erst genügend Überzeugungsarbeit leisten müsse, bis solche radikalen Veränderungen durchgeführt werden könnten. Karlstadt und viele andere Weggenossen Luthers hielten genau den umgekehrten Weg für richtig. Sind die besseren Verhältnisse erst einmal geschaffen, ändere sich auch die innere Einstellung.

Luther wollte keinen Zwang und keine Verordnungen. Bilder von Göttlichem lehnte er ab, sah sie als nicht notwendig an, doch man dürfe nicht die Menschen vergessen, die diese Meinung noch nicht hätten, „sondern die Bildern gut gebrauchen könnten.“33 Er wollte, dass Predigten gehalten werde, die diesen Menschen erklärt, dass Gott mit Bildern keinen Dienst getan werde. „Wenn sie solches gehört hätten, dass die Bilder nichts gälten, hätten sie von selbst abgestanden und die Bilder wären ohne allen Lärm und Aufruhr zerfallen.“34 Karlstadt wurde durch Luthers eindrucksvolle Rückkehr wieder an den Rand gedrängt und mit Zensur belegt.

4.2. Thomas Müntzer

Weit schwieriger waren für Luther die Auseinandersetzung mit Thomas Müntzer. Der grundgelehrte Weltgeistliche hatte zunächst das Vertrauen Luthers und wurde von diesem 1519 als Vertretung für den Zwickauer Stadtpfarrer Sylvius Egranus empfohlen. Dort geriet der neuen Prediger nach kurzer Zeit mit den einflussreichen Franziskanermönchen in Streit. Müntzer, der mehr als die Abstellung einzelner grober Missstände der Kirche wollte, bezeichnete die Mönche als Heuchler und kritisierte den Reichtum der Kirche. Nachdem die Mönche auf die Straße gingen, um gegen die Anschuldigungen zu protestieren, hoffte der Stadtrat, dass sich die Verhältnisse durch die Rückkehr des Stadtpfarrers beruhigen würden.35

Doch Müntzer, der von der Marienkirche an die Katharinenkirche überwechselte, warf Egranus vor, dass dieser die biblische Botschaft nicht mit dem Herzen erfasse, allein spröde Intellektualität präge ihn.36 Entscheidend sei aber die Erfahrung des Glaubens, in der Gott direkt und ohne der Schrift als Heilsgrund erfahren werde. Dies falle dem einfachen Volk sehr viel leichter als den Gelehrten.

Durch seinen Wechsel an die Katharinenkirche war er mit den Sorgen und Nöten der einfachen Bevölkerung konfrontiert worden. Der Rat, der Müntzer lange in Schutz genommen hatte, fürchtete nun, dass der Prediger Wortführer niederer Schichten auf den Plan rufen würde, die zum Aufstand gegen die Obrigkeit aufrufen würden. Schließlich musste Müntzer 1521 die Stadt verlassen.

Er gelangte über Prag ins thüringische Allstedt. Dort gelang es ihm, den Gottesdienst zu reformieren und die Liturgie zu verdeutschen. Noch vor Luther machte Müntzer den Gemeindegesang zu einem festen Bestandteil des Gottesdienstes.37 Doch seinen Antiklerikalismus führte er weiter fort. Er stritt die Legitimation des Priesteramtes ab, geriet immer häufiger mit Luther in Konflikt. Ihr Verhältnis war von gegensätzli- chen Ideen geprägt, die sich besonders in der Meinung über das Verhältnis zur Ob- rigkeit entfalteten. Luthers Argumentation beruhte vor allem auf folgende Bibelstel- le: „Jedermann sei untertan der Obrigkeit, denn sie ist von Gott“ (Röm. 13, 1). Tho- mas Müntzer berief sich ebenfalls auf den Römerbrief Kapitel 13; dort heißt es in Vers 4: „Das meint auch Sankt Paulus, da er vom Schwert saget der Regenten, dass es zur Rache der Bösen verliehen sei und zum Schutz der Frommen.“38 Wenn die Obrigkeit versagt, so Müntzers Ansicht, hat sie sich selber um ihr Existenzrecht ge- bracht.

Müntzer gründete in Allstedt den Bund der Auserwählten, der in kurzer Zeit 500 Mitglieder zählte.39 Diesem Bund, bestehend aus Bürgern, Untertanen der Grundherren und Mansfelder Bergknappen, galt die urchristliche Gemeinde als Vor- bild, die sie als eine Gemeinde, in der es weder Eigentum noch gesellschaftliche Rangunterschiede gab, sahen.40 Daraufhin wurde Müntzer verwarnt und seinem Wir- ken enge Grenzen gesteckt.41 Er beschloss daher, Allstedt zu verlassen und nach Mühlhausen zu gehen. Müntzer wollte seinen Traum, das Volk zu befreien und unter die Herrschaft Gottes zu stellen, verwirklichen. Nachdem er auch aus Mühlhausen vertrieben wurde, war sein weiteres Leben von Flucht und radikal politisch-sozialem Engagement geprägt, das im Bauernkrieg seinen tragischen Höhepunkt fand. Sein Bauernheer wurde am 15.05.1525 bei Frankenhausen geschlagen, er selbst hingerich- tet.

4.3. Die Täufer

Die wichtigste Nebenströmung der lutherischen, der reformiert-calvinistischen und der katholischen Konfessionsbildung war das Täufertum.42 Die Anfänge des Täufer- tums liegen in Zürich und gehen dort bis auf die Mitte der Zwanziger Jahre zurück. Sie entwickelten in kurzer Zeit einen grundlegenden Gegensatz in Fragen der Lehre, des Gottesdienstes und der Kirchenordnung. Die Taufe war zunächst nur ein Problem unter vielen. Die erste Täufergemeinde strebte eine auf freiwilliger Mitgliedschaft beruhende Gemeinde an. Sie lehnte eine durch obrigkeitliche Gewalt begründete Zwangskirche ab, da die Mitgliedschaft nicht aus bewusstem Glauben erfolge. Da sich dies am sichtbarsten in der Kindertaufe zeigt, wurde die rechte Taufe zum zentralen Punkt ihrer Abgrenzung von Zwingli.43

1525 bedrohte der Züricher Rat die Täufer mit der Ausweisung. Parallel zu dieser Abgrenzung vollzog sich eine rasche Ausbreitung über die Schweiz, bald auch nach Tirol und über Südwestdeutschland bis nach Hessen und Thüringen.

Die Täufer hatten keine einheitliche Theologie, doch lassen sich einige Grundelemente feststellen. Die Erwachsenentaufe war ein auffälliges Zeichen ihrer theologischen Auffassung, doch gab es keine einheitliche Begründung.44 Auch die Art und Weise der Taufe war zuweilen sehr unterschiedlich. In allen Täufergemeinden ließ sich dagegen eine allegorische Schriftauslegung ebenso wie eine Bevorzugung des Alten Testamentes finden.45 Die Täufer betonten die urchristlichen Ordnungen bis zur vollen Eigentumsgemeinschaft, während sie sich von der weltlichen Obrigkeit völlig distanzierten. So verweigerten sie den Gehorsamseid gegenüber der Obrigkeit und die Übernahme von Ämtern, besonders im Kriegsdienst.46

Damit stießen die Täufer auf harten Widerstand der Kirchen und der Obrigkeit. Den ersten Hinrichtungen in Zürich und Württemberg folgte Anfang 1528 ein Mandat des Reichsregiments, das die Täufer von Reichs wegen unter Ketzerrecht stellten. Bereits in den Jahren bis 1533 fanden an die 700 Täufer als Ketzer oder Aufrührer ihren Tod, Tausende wurden gefangen genommen und zum Abschwören gezwungen oder aus ihrer Heimat vertrieben.47

Während das Täufertum in den meisten deutschen Landschaften zurückgedrängt worden war, erlebte es im Nordwesten des Reiches seinen Höhepunkt im Münstera- ner Täuferreich. Der Höhepunkt wurde gleichzeitig seine furchtbarste Katastrophe. Wie in vielen Bischofsstädten standen auch in Münster die Bürgerschaft seit langem in Auseinandersetzungen mit dem Bischof um die Herrschaft über die Stadt. Bern- hard Rothmann, der Kaplan des Chorherrenstiftes Sankt Straßburg predigte seit 1531 im reformatorischem Sinne und fand viel Resonanz in der Bevölkerung. Rothmann und andere Prediger erklärten die Kindertaufe für schriftwidrig.48

Nachdem sich Rohtmann offiziell zum Täufertum bekannt hatte und mit Jan Mathys und Jan von Leyden Männer in die Stadt kamen, die glaubten, das Gebot zur Durchsetzung des göttlichen Willens empfangen zu haben, veränderte sich die Stadt Münster zunächst in Hinsicht auf die Bevölkerung. In ihr fanden sich ohnehin Anhänger der Täufer, zu denen jedoch noch zahlreiche Täufer kamen, die nach Münster geflohen waren, um dort den Anbruch einer neuen Weltordnung zu erleben und die Heilszeit zu erfahren.49 Nach einer regulären Wahl im Februar 1534 bildeten die Täufer den Rat, der durch die „Ordnung der zwölf Ältesten“ ersetzt wurde.

Folge war die gewaltsame Umstellung der gesellschaftliche Ordnung in Münster. Die Hinterlassenschaft der aus der Stadt geflohenen Katholiken und Lutheraner wurde ebenso wie das Inventar der Klöster zum Gemeindegut erklärt. Auch sonst galt das Prinzip der Gütergemeinschaft. Die Polygamie wurden eingeführt, die Bibel sollte fortan das Gesetzbuch der Stadt werden. Die ursprüngliche Friedfertigkeit der Täufer hatte sich in Münster in apokalyptische Militanz gewandelt.50

Auf diese Entwicklung reagierte der Bischof bereits 1534. Mit Erfolg warb er sowohl bei den evangelischen als auch bei den altgläubigen Reichsständen um Unterstüt- zung. Die Stadt wurde von allen Seiten, auch mit Hilfe der Niederlanden belagert. Religiöse Leidenschaft und grausame Härte ließen die Münsteraner ungeachtet aller Schwierigkeiten und Entbehrungen, ungeachtet auch des schrecklichen Hungers, länger als ein Jahr durchhalten.51 Doch in der Nacht zum 24. Juni 1535 gelang es dem Bischof und seinen Verbündeten in die Stadt einzudringen. Das Stadttor war geöffnet worden. Erst dieser Verrat „lieferte sie der Rache der Sieger aus“.52

In den folgenden Jahren distanzierte sich das Täufertum von aller Gewalt und der Gütergemeinschaft und konnte so bis heute in vielen Teilen der Welt fortwirken, wenn auch nur im geringem Maße.53

5. Reformation und Bauernkrieg

Dem Bauernkrieg von 1524/25 waren in Deutschland eine Reihe von Aufständen vorausgegangen. Ebenso wie diese war der Bauernkrieg eine Summe von Einzelakti- onen. Die Ursachen der bäuerlichen Unruhe ist äußerst vielschichtig, was an den vielen Differenzierungen bäuerlicher Lebens- und Rechtverhältnisse lag. Immerhin lässt sich bei der Fülle der Beschwerden erkennen, dass die Ursachen, Motive und Ziele in den Grundzügen überall sehr ähnlich waren. Sie wandten sich gegen eine zunehmende Machtkonzentration der Landesherren, die zu sozialen Missständen geführt hatte. Die Beschwerden richteten sich gegen die Beschränkungen der bäuer- lichen Gerichtsbarkeit zugunsten der fürstlichen, gegen die Einschränkung von Wald-, Weide und Gewässernutzung und die Steigerung von Abgaben und Diens- ten.54

Luther hatte mit seinem Angriff auf die Kirche und den Papst und durch sein mutiges Auftreten großen Einfluss auf das Bauerntum. Das Bauernvolk nahm nun selbst die Bibel zur Hand oder wurde von Prädikanten und Wanderprediger darin unterrichtet. Seine Schrift „Von der Freiheit des Christenmenschen“ zündete besonders bei den unfreien Bauern und wurde von ihnen sehr handfest auf die eigene soziale Lage be- zogen.55

Da andererseits nirgendwo anders Anzeichen einer Verbesserung der bäuerlichen Lebensverhältnisse zu finden waren, knüpften sich alle Hoffnungen an die reformato- rische Bewegung. Die verschiedenen Zielvorstellungen vereinigten sich unter dem Schlagwort der „göttlichen Gerechtigkeit“. Freie Pfarrerwahl und ungehinderte Pre- digt des Evangeliums gehörten zum festen Bestandteil der bäuerlichen Forderungen. Am Anfang des Jahres 1525 wurden die „Zwölf Artikel der Bauernschaft zu Schwa- ben“ als Flugschrift verbreitet, die unter Berufung auf die Bibel weitgehende Ablö- sung der Feudallasten forderten.

Luther war zunächst im April 1525 zum Gutachter über die Bibelgemäßheit der Zwölf Artikel aufgerufen worden. Luther mahnte daraufhin beide Seiten zum Frieden. Bosheit der Obrigkeit entschuldige keine Aufruhr. Die einzige Gegenwehr sei die Auswanderung, denn auch das Leiden sei von Gott geschickt. Aus der Bibel sei für die weltliche Ordnung, so Luther, nichts zu beweisen. Juristen sollten sich mit den Forderungen beschäftigen.56

Doch mit dem Weitergang des Krieges und mit den Taten und Äußerungen Müntzers vor Augen, empfahl er in seiner Schrift „Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern“ der Obrigkeit, das Schwert zu gebrauchen, um die Aufstände niederzuschlagen. „L’atteggiamento di Luther non segnò un ripiegamento su posizioni tradizionali, quasi si fosse spavento degli effetti rivoluzionari della sua predicazione, ma fu coerente a quanto egli aveva insegnato due anni prima nello scritto “Dell’ autorità secolare” (Von weltlicher Obrigkeit), cioè la netta distinzione fra il potere temporale retto dalla legge e dalla spada e il potere spirituale che governa mediante il Vangelo.”57

Die Niederlage der Bauern und die Stellungsnahme Luthers hatte weitreichende Fol- gen für die weitere Geschichte der Reformation. Als Volksbewegung verlor sie an Bedeutung, von nun an wandelte sich die Reformation zu einer von Fürsten getragenen politischen Bewegung.58

6. Zusammenfassung

Diese Arbeit hat Aspekte der frühen reformatorischen Bewegung aufgezeigt. Ein Mönch und Professor hatte um sein Seelenheil gerungen und durch seine Kritik an der römischen Kirche eine Veränderung der Welt herbeigeführt.

Martin Luther beeindruckte seine Mitmenschen durch sein mutiges Auftreten vor dem Kaiser. Sie lasen seine Schriften, die in einer lebendigen, volksnahen Sprache geschrieben waren. Die Erfindung des Buchdruckes ermöglichte eine Auflage in großer Zahl. Luther brachte den Menschen ein neues Verständnis des Glaubens nahe und prangerte die unchristliche Lebensweise vieler Priester , ja des Papstes selbst, an. Kirchliche Frömmigkeitswerke seien überflüssig, der Ablass kein Mittel um Heil zu erlangen. Damit traf Luther den Nerv der Zeit. Die Stimmung der Bevölkerung war stark anti-römisch, anti-klerikal ausgerichtet, doch keinesfalls anti-religiös.59 Die Laien forderten umfassendere Seelsorge als bisher und eine bessere Ausbildung der Geistlichen.

In seinen populären Kampfschriften des Jahres 1520 forderte er die Abschaffung des Zölibates, von den Sakramenten der römischen Kirche erkannte er nur das Abendmahl und die Taufe an. Doch die Umsetzung dieser und anderer Vorstellungen durch Luther selbst, musste zunächst warten, da er, vom Kaiser mit der Reichsacht bedroht, sein Versteck auf der Wartburg nicht verlassen konnte.

Andere Menschen, häufig aus dem direkten Umfeld Luthers, übernahmen die Lei- tung der reformatorischen Bewegung. Sie verbanden Luthers Ideen mit ihren eigenen und wollten diese möglichst schnell umgesetzt sehen. Dies führte in Wittenberg be- reits 1521/22 zu Unruhen, die erst durch Luthers Rückkehr beendet werden konnten. Luther stellte zwar die Ordnung wieder her, doch den Großteil der Veränderungen, die auf seine Ideen zurückgingen, nahm er zurück. Die Vorstellungen Karlstadts, Müntzers, und anderer konnte Luther nicht nachvollziehen. Dass jemand beim Lesen der Heiligen Schrift zu einem anderen Ergebnis kam als er, konnte Luther sich nur mit der Einwirkung des Teufels erklären.60 Er sah seine theologischen Erkenntnisse falsch verstanden und missbraucht.

Durch seine Stellungnahme für die fürstliche Obrigkeit im Bauernkrieg verlor er vie- le Sympathien im Volk. Eine Aufruhr in diesem Maße war Luther unverständlich, da damit versucht werde, sich selbst zu richten. Dies bedeutete in Luthers Augen der Zusammenbruch aller Ordnung.61 Obwohl Luther in seinen frühen Schriften eine auf das allgemeine Priestertum gegründete Gemeindetheologie propagiert hatte, stellte er nun heraus, dass die Kirche am besten bei den Fürsten aufgehoben sei. Das Volk sah darin Verrat.

Nachdem er das Volk als Bündnispartner verloren hatte, suchte und fand er in den Fürsten Ersatz. Dies war der entscheidende Grund, warum die reformatorische Idee nicht mit dem Bauernkrieg unterging. Luther hatte sich, in dem für ihn zweitrangigen Bereich seines reformatorischen Programms, anpassungsbereit gezeigt, um den Kern der Botschaft erhalten zu können.62 Er übersah dabei die Gefahr, dass die Obrigkeit das reformatorische Werk zu ihrem Zwecke umfunktionieren könnte. Doch so sehr diese das in der Folgezeit auch tatsächlich tat, so machte vermutlich Luthers Verhal- ten das Fortbestehen wichtiger Grundzüge seiner Theologie erst möglich. Im Religi- onsfrieden von 1555 wurde die Lehre Luthers erstmals rechtlich anerkannt. In den folgenden Jahrzehnten kam es darüber noch zu zahlreichen Konflikten, doch die Konfessionalisierung des 16. Jahrhunderts erwies sich als dauerhaft.

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[...]


1 Wolfgang Reinhard: Warum hatte Luther Erfolg? In: Ders. (Hg.): Fragen an Luther. München 1983. S. 13-17.

2 Hans Hillerbrand: Reformation. In: Eliade Mircea (Hrsg).: Encyclopedia of Religion. Volume 11. New York, S. 246.

3 Hans-Joachim Schoeps: Deutsche Geistesgeschichte der Neuzeit. Das Zeitalter der Reformation. Mainz 1977, S.40.

4 Gerhard Müller: Reformation. In: Walter Kasper u.a. (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. Bd. 8. Freiburg u.a. 1999[3], S. 931.

5 Hans-Joachim Schoeps: Deutsche Geistesgeschichte der Neuzeit. Das Zeitalter der Reformation. Mainz 1977, S. 93.

6 Luise Schorn-Schütte: Die Reformation. Vorgeschichte, Verlauf, Entwicklung. München 1996, S.13.

7 Hans-Joachim Schoeps: Deutsche Geistesgeschichte der Neuzeit. Das Zeitalter der Reformation. Mainz 1977, S. 118.

8 Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500-1600. München 1989, S. 138.

9 Erwin Iserloh; Joseph Lortz: Kleine Reformationsgeschichte. Ursachen, Verlauf, Wirkung. Freiburg 1969, S. 35.

10 Marc Lienhard: Die Reformation. In: Marc Vernard u.a. (Hrsg.), dt. Ausg. bearb. u. hg. v. Smolinsky, Heribert: Die Geschichte des Christentums. Bd. 7. Von der Reform zur Reformation (1450-1530). Freiburg, Basel, Wien 1992, S. 681.

11 Ebd., S. 687.

12 Eine genaue Datierung ist kaum möglich, da Luthers spätere Äußerungen zu diesem Ereignis chronologisch schwer einzuordnen sind. Vgl. dazu Reinhard Schwarz: Luther. In: Bernd Möller (Hrsg.): Die Kirche in ihrer Geschichte. Ein Handbuch. Bd. 3. Göttingen 1986, S. I 29.

13 Walther Peter Fuchs: Von der Reformation bis zum Ende des Absolutismus. In: Herbert Grundmann (Hrsg.): Gebhard. Handbuch der Deutschen Geschichte. Bd. 2. Stuttgart 1970[9], S. 34.

14 Das Fegefeuer ist nach Auffassung der katholischen Kirche der Ort der Reinigung für die Seelen der Toten, die noch der Läuterung bedürfen bevor sie zum Himmel zugelassen werden. Dort werden die zeitlichen Sündenstrafen abgebüßt. Die Reformatoren verwarfen diese Lehre.

15 Harm Klueting: Das Konfessionelle Zeitalter 1525-1648. Stuttgart 1989, S. 113.

16 Hinweise zu Unsicherheiten bezüglich des Thesenanschlages gibt es sowohl in der älteren (seit 1961) als auch in der neueren Literatur. Vgl. dazu Reinhard Schwarz: Luther. In: Bernd Möller (Hrsg.): Die Kirche in ihrer Geschichte. Ein Handbuch. Bd. 3. Göttingen 1986, S. I 46.

17 Zit. nach: Horst Rabe, Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500-1600. München 1989, S. 144.

18 Luise Schorn-Schütte: Die Reformation. Vorgeschichte, Verlauf, Entwicklung. München 1996, S. 33.

19 Die römische Kurie fürchtete durch die Wahl des Habsburgers eine gefährliche Umklammerung des Kirchen- staates.

20 Albrecht Beutel: Martin Luther. München 1991. S.55.

21 Die Titel waren „An den christlichen Adel“, „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ und „Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche“.

22 Erwin Iserloh; Joseph Lortz: Kleine Reformationsgeschichte. Ursachen, Verlauf, Wirkung. Freiburg 1969, S. 51.

23 Hans Hillerbrand: Reformation. In: Eliade Mircea (Hrsg).: Encyclopedia of Religion. Volume 11. New York, S. 246.

24 Walther Peter Fuchs: Von der Reformation bis zum Ende des Absolutismus. In: Herbert Grundmann (Hrsg.): Gebhard. Handbuch der Deutschen Geschichte. Bd. 2. Stuttgart 1970[9], S. 45.

25 Marc Lienhard: Die Reformation. In: Marc Vernard u.a. (Hrsg.), dt. Ausg. bearb. u. hg. v. Smolinsky, Heribert: Die Geschichte des Christentums. Bd. 7. Von der Reform zur Reformation (1450-1530). Freiburg, Basel, Wien 1992, S. 698.

26 Dort entfaltete Luther ein intensives literarisches Schaffen. Innerhalb von nur elf Wochen übersetzte er das Neue Testament ins Deutsche.

27 Gerhard Wehr: Umstrittene Reformation. München 1983, S. 106.

28 Ebd.

29 Erwin Iserloh; Joseph Lortz: Kleine Reformationsgeschichte. Ursachen, Verlauf, Wirkung. Freiburg 1969, S. 60.

30 Die Predigten, gehalten vom 9. bis zum 13. März 1522, wurden nach dem Namen des Sonntag an dem die Predigtreihe begann, benannt.

31 Hans-Jürgen Goertz: Pfaffenhaß und groß Geschrei. Die reformatorische Bewegungen in Deutschland. 1517- 1529. München 1987, S.98.

32 Einzig das Element des Opfers wurde aus dem Gottesdienst entfernt.

33 Kurt Aland (Hrsg.): Luther deutsch. Die Werke Martin Luthers in neuer Auswahl für die Gegenwart. Bd. 4. Der Kampf um die reine Lehre. Göttingen 1991, S. 76.

34 Ebd., S. 77.

35 Hans-Jürgen Goertz: Thomas Müntzer. Mystiker, Apokalyptiker, Revolutionär. München 1989, S.61.

36 Ebd., S. 62.

37 Siegfried Bräuer, Hans-Jürgen Goertz: Thomas Müntzer. In: Martin Greschat (Hrsg.): Gestalten der Kirchengeschichte. Bd. 5. Die Reformationszeit I., Stuttgart u.a. 1981. S. 339.

38 Die Gegenüberstellung der unterschiedlichen Meinungen Luthers und Müntzers findet sich mit den von mir aufgeführten Bibelzitaten in: Hans-Jürgen Goertz: Pfaffenhaß und groß Geschrei. Die reformatorische Bewegungen in Deutschland. 1517-1529. München 1987, S.191.

39 Marc Lienhard: Die Reformation. In: Marc Vernard u.a. (Hrsg.), dt. Ausg. bearb. u. hg. v. Smolinsky, Heribert: Die Geschichte des Christentums. Bd. 7. Von der Reform zur Reformation (1450-1530). Freiburg, Basel, Wien 1992, S. 815.

40 Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500-1600. München 1989, S. 186.

41 So musste Müntzer seine Druckerei aufgeben und den Bund auflösen.

42 Heute spricht die deutschsprachige Geschichtsschreibung von „Täufern“, anstelle des in der älteren Literatur teilweise verwendeten Begriffs „Wiedertäufer“, da dieser Name in der Reformationszeit im diffamierendem Sinne gebraucht wurde und sich zum Sammelbegriff für religiös Andersdenkende entwickelt hatte. Vgl.: Heinold Fast: Täufer. In: Erwin Fahlbusch u.a. (Hrsg.): Evangelisches Kirchenlexikon. Internationale theologische Enzyklopädie. Bd. 4. Göttingen 1996[3], S. 682.

43 Harm Klueting: Das Konfessionelle Zeitalter 1525-1648. Stuttgart 1989, S. 183.

44 Ein Teil der Täufer sah die Taufe als Zeichen einer bewussten Bekehrung an, die den Menschen zu einem Leben in der Nachfolge Jesu Christi verpflichtete. Während man anderorts darin ein Zeichen, dass den Menschen vor dem Endgericht beschützen würde sah. Eine weitere Vorstellung war die der Taufe als ein Zeichen des Bundes zwischen Gott und dem Menschen.

45 Robert Strupperich: Die Reformation in Deutschland. Gütersloh 1988[3], S. 74.

46 Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500-1600. München 1989, S. 232.

47 Ebd., S. 233.

48 Marc Lienhard: Die Wiedertäufer. In: Marc Vernard u.a. (Hrsg.), dt. Ausg. bearb. u. hg. v. Smolinsky, Heri- bert: Die Geschichte des Christentums. Bd. 8. Die Zeit der Konfessionen (1530-1620/30). Freiburg, Basel, Wien 1992, S. 137.

49 Wehr, Gerhard: Umstrittene Reformation. München 1983, S.191-194.

50 Hans-Jürgen Goertz: Pfaffenhaß und groß Geschrei. Die reformatorische Bewegungen in Deutschland. 1517- 1529. München 1987, S.210.

51 Harm Klueting: Das Konfessionelle Zeitalter 1525-1648. Stuttgart 1989, S. 191.

52 Zit. nach: Robert Strupperich: Die Reformation in Deutschland. Gütersloh 1988[3], S. 110.

53 Hans Hillerbrand: Reformation. In: Eliade Mircea (Hrsg).: Encyclopedia of Religion. Volume 11. New York, S. 249.

54 Genauere Angaben über Ursachen und Verlauf des Bauerkrieges können hier nicht erläutert werden. Im folgendem wird der Schwerpunkt auf der Verbindung zwischen Reformation und Bauernkrieg liegen.

55 Hans-Jürgen Goertz: Pfaffenhaß und groß Geschrei. Die reformatorische Bewegungen in Deutschland. 1517- 1529. München 1987, S.178.

56 Reinhard Schwarz: Luther. In: Bernd Möller (Hrsg.): Die Kirche in ihrer Geschichte. Ein Handbuch. Bd. 3. Göttingen 1986, S. I 146.

57 Zit. nach: Valdo Vinay: Lutero. In: Enciclopedia Delle Religioni. Bd.3. Firenze 1971, S. 1768. Luthers Standpunkt war kein Rückzug von seinen früheren Meinungen vielmehr war er über die revolutionäre Wirkung seiner Idee erschrocken. Er blieb bei seiner Meinung, die er zwei Jahre zuvor (1523) in seiner Schrift „Von weltlicher Obrigkeit“ erläutert hatte, das heißt, dass er deutlich zwischen dem weltlichen Machtbereich in dem das Schwert herrsche und dem geistlichen Machtbereich, indem einzig das Evangelium regiere, unterschied.

58 Gerhard Wehr: Umstrittene Reformation. München 1983, S. 98.

59 Wolfgang Reinhard: Warum hatte Luther Erfolg? In: Ders. (Hg.): Fragen an Luther. München 1983. S. 15.

60 Ebd., S.24.

61 Winfried Schulze: Deutsche Geschichte im 16. Jahrhundert. 1500-1618. Frankfurt am Main 1987, S.106.

62 Wolfgang Reinhard: Warum hatte Luther Erfolg? In: Ders. (Hg.): Fragen an Luther. München 1983. S. 31.

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Die Reformation bis 1525
Veranstaltung
Seminar - Einführung ins Christentum
Note
sehr gut
Autor
Jahr
2000
Seiten
19
Katalognummer
V100926
ISBN (eBook)
9783638993487
Dateigröße
382 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Reformation, Seminar, Einführung, Christentum
Arbeit zitieren
Sandra Schramm (Autor:in), 2000, Die Reformation bis 1525, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100926

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