Seine erste Sinfonie (op.21 C-Dur)
schrieb Beethoven 1799, am Ende der Französischen Revolution, nachdem er sich bereits in mehreren Sonaten und Kammermusikwerken mit der großen Form auseinandergesetzt hatte. Dabei spielten sowohl Mozarts Klangästhetik, Haydns Themendialektik als auch Einflüsse aus der französischen Musik eine große Rolle, vor allem aber die Botschaft der Französischen Revolution und die Aufklärung des Sturm und Drang. Dies führte dazu, dass Beethovens erste Sinfonie eine Ausgereiftheit hat wie kaum ein Werk seiner Zeitgenossen.
Beethoven widmete diese Sinfonie dem Baron van Swieten, einem Musikkenner, der auch die Texte zu Haydns Oratorien Die Schöpfung und Die Jahreszeiten verfasste.
Obwohl sehr anspruchsvoll, erreicht die Sinfonie noch nicht die Harmonie, wie sie in der dritten Sinfonie verwirklicht ist, doch der Weg dorthin wird hier und auch in der zweiten Sinfonie schon eingeschlagen.
Was damals zwar als ungewöhnlich angesehen wurde ist der Einsatz vieler Bläser (2 Fl., 2 Ob., 2 Kl., 2 Fag., 2 Hrn., 2 Trp.) im Vergleich zu wenig Streichern, was aber schon bei Mozart vorkam. Wirklich neu ist die unsymmetrische Verschiebung bekannter Satztypen und die harmonische Verschleierung bzw. Irreführung, die sich nur an unterschiedlichen Satzanfängen entlarven lässt.
Der erste Satz dieser Sinfonie wird oft wegen seiner Ähnlichkeit mit Mozarts Jupitersinfonie (KV 551) in Verbindung gebracht, der zweite Satz ist fugenartig gestaltet, und der dritte, als Menuett überschriebene Satz ähnelt eher einem Scherzo. Der vierte Satz, Adagio, nimmt das Thema des ersten Satzes wieder auf und verändert es, indem Töne angefügt werden und rhythmisch variiert wird, und endet mit dem ersten Hauptthema.
Beethoven hat also in seiner 1. Sinfonie durch motivische Querverbindungen schon jene zyklische Einheit angestrebt, die er in den acht folgenden Sinfonien, in den Sonaten und Quartetten modellartig weiterentwickelte.