1. Rede Pobespierres vor der Nationalversammlung, Begründung seiner Herrschaft
In dieser Rede versucht Maximilien de Robespierre seine Schreckensherrschaft vor dem Konvent zu begründen. Dies gelingt ihm insofern, dass er danach noch fast 6 Monate an der Spitze des Staates Frankreich steht, bevor er am 9.
Thermidor guillotiniert wird.
Robespierres Zielsetzungen sind die der Revolution: Freiheit und Gleichheit. Er plädiert für eine ewige Gerechtigkeit, bei der die Gesetze sozusagen nicht in Stein, sondern in die Herzen der Menschen geschrieben sind.
Wenn man allein diesen Redeausschnitt betrachtet, sind die Ziele dieses Schreckensherrschers als fortschrittlich zu werten. Robespierre geht sogar noch weiter und spricht davon, den Willen der Natur erfüllen zu wollen. Das sei nur möglich, indem man die Demokratie als Staatsform durchsetzt.
Allerdings möchte er auch im Parlament keine Parteienvielfalt dulden. Dieser Kurs Robespierres ist meiner Ansicht nach zu radikal. Seine Forderungen gipfeln ja damit, dass er sich die Beseitigung aller inneren und äußeren Freiheit zum Ziel setzt. Dem kann ich schon allein aus dem Grund nicht zustimmen, da hiermit wesentliche Punkte der Verfassung von 1791 verletzt werden. An Meinungsfreiheit und Unverletzlichkeit der Person ist beim Morden dieser Jakobinerdiktatur nicht mehr zu denken. Zwar mögen die Zielsetzungen Robespierres fortschrittlich wirken, ist jedoch Gleichheit wirklich Fortschritt?
Ich meine nein, denn nur durch Wettbewerb und Diskussion kann es gelingen, den Staat voran zu bringen. Natürlich bringt Maximilien de Robespierre die „Schattenseiten" seiner Regierung in „milderer" Fassung zum Ausdruck, schließlich will er sich verteidigen. Der Schrecken und Terror stellt für ihn eine schnelle und unbeugsame Justiz dar. Was hat das mit Gerechtigkeit, die er mit so vielen Gedanken in seiner Rede erwähnt, zu tun? Für mich nichts.
Mögen die Zielsetzungen dieses Herrschers an vielen Stellen in der Rede noch so fortschrittlich und erstrebenswert klingen, so möchte ich abschließend und zusammenfassend noch feststellen: Eine Gesellschaft freier und gleicher Bürger hat es nie gegeben, gibt es nicht und wird es nie geben, da Ehrgeiz, Egoismus und Individualismus eben genauso wie Moral und Solidarität zu einer menschlichen Gesellschaft gehören. Geradezu wie Hohn und Spott klingen diese Zielsetzungen in dieser Verteidigungsrede. Wer Abweichler ermordet und nur eine Einheitsmeinung duldet, sollte niemals die Wörter „fair", „gerecht" oder „demokratisch" in den Mund nehmen. Wer Menschenrechte mit Füßen tritt, sollte sie niemals einfordern.
2. Welche Gefahren lagen in Robespierres Herrschaft?
Wie bereits in der ersten Aufgabe beschrieben, wurde eine zu große und in wesentlichen Punkten zu weit gehende Radikalisierung zur Gefahr dieser Herrschaft. Die bereits genannten Ziele konnten, zumindest nach der Auffassung Robespierres, nur durch Gewalt und Schrecken erreicht werden. Der Terror überzog das ganze Land, als Beispiel ist nur die Gesinnungsschnüffelei zu nennen. Während der Jakobinerdiktatur ging man über Leichen - im wörtlichen, nicht im sprichwörtlichen Sinne.
Die Gefahr ist natürlich auch darin zu sehen, dass vor 1793 erreichte Errungenschaften wieder zunichte gemacht wurden bzw. in Vergessenheit gerieten . Robespierre ging soweit, dass er die Verfassung gänzlich ignorierte. Es gab keine Gewaltenteilung mehr, Grundrechte wurden missachtet usw. Die Aufzählung ließe sich leicht fortsetzen.
Zusammenfassend könnte hier formuliert werden, dass die Gefahr bzw. das große Problem dieser Herrschaft darin bestand, dass Probleme mit Menschen anderer Auffassung nur noch auf eine Art und Weise gelöst wurden: durch die Guillotine.
Einsender: V. Henning; E-Mail j_henning@altavista.de
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