Diese Facharbeit beschäftigt sich mit dem Thema Pflegeberatung nach § 7a SGB XI. In Teil A geht es um den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff und die gesetzlichen Vorgaben, in deren Rahmen Pflegeberatung stattfindet. In Teil C sollen unterschiedliche Beratungskonzepte betrachtet werden, die, obwohl sie sich in ihren Ansätzen – bspw. in Ressourcen-, Lösungs- und Lebensweltorientierung! – unterscheiden, eines miteinander verbindet: die Perspektive des Patienten! Warum das so wichtig ist, soll in Teil B erörtert werden. Warum das so wichtig ist und Beratung, so sie erfolgreich sein soll, gar nicht anders kann, als den Menschen in seine Selbstbestimmung zu führen!
Die Lebenserwartung der Menschen unseres Kulturkreises steigt immer weiter. Spätestens jetzt rächt sich die Personalpolitik des letzten Jahrzehnts, die immer darauf bedacht war, das Personal in den Pflegeberufen drastisch zu reduzieren. Nicht nur der private Sektor der Pflege erwirtschaftet seine Gewinne über die Minimierung der Personalkosten!
Eine Entlastung des Systems bietet das Engagement vieler Menschen, die ihre Angehörigen zuhause pflegen. Um die pflegenden Angehörigen – und damit auch das Gesundheitssystem! – zu entlasten, wurden die PflegeStärkungsGesetze I bis III von der Bundesregierung beschlossen. Mit diesen Maßnahmen ist das Angebot für Pflegebedürftige und deren Angehörige sehr viel breitgefächerter geworden. Nun braucht es Spezialisten, die im Dschungel des Sozialgesetzbuches XI nicht die Orientierung verlieren und den Betroffenen maßgeschneiderte Angebote machen können: die Pflegeberater*innen!
Inhaltsverzeichnis
- InhaltsVerzeichnis
- AbkürzungsVerzeichnis
- Abbildungs- und TabellenVerzeichnis
- Glossar
- Einleitung
- Teil A: Das Konkrete: Gesetze und Kompetenzen
- I Gesetzlich verankerter Anspruch auf Beratung
- a) Gesetzlicher Rahmen der PflegeBeratung
- b) Ziele und Inhalte der PflegeBeratung
- c) Der neue PflegeBedürftigkeitsBegriff
- II Qualifikation und Kompetenzen der Pflegeberater*innen
- a) Empfehlungen des GKV-Spitzenverbandes zur Qualifikation
- b) Was ist HandlungsKompetenz?
- Teil B: Das Abstrakte: Identität trotz unruhiger Zeiten
- I UmbruchsErfahrugen in spätmodernen Gesellschaften
- a) Modernisierung und die GrundAnnahmen der ausklingenden Moderne
- b) Das ahistorische IndividualisierungsModell nach U. Beck
- II Konstruktivismus und alltägliche IdentitätsArbeit
- a) Die wichtigsten GrundAnnahmen des Konstruktivismus
- b) Von der Notwendigkeit individueller, alltäglicher IdentitätsArbeit
- Teil C: Das Notwendige: Beratung in der Pflege
- I Grundlagen der PflegeBeratung
- a) Der lange Weg zur PatientenOrientierung
- b) Definition von Beratung
- c) Der Beratungsprozess
- II Psychologische BeratungsKonzepte
- a) Zentrale PersönlichkeitsAnforderungen
- b) BeratungsKonzepte
- Der gesetzliche Rahmen der Pflegeberatung
- Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff
- Die Herausforderungen der Individualisierung in der Gesellschaft
- Die Bedeutung des Konstruktivismus für die Identitätsbildung
- Die Rolle von Beratung in der Pflege zur Förderung von Selbstbestimmung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Facharbeit befasst sich mit dem Thema Pflegeberatung nach § 7a SGB XI und untersucht den Paradigmenwechsel von der Fremd- zur Selbstbestimmung in der Pflegeberatung. Ziel ist es, die gesetzlichen Vorgaben im Bereich der Pflegeberatung zu beleuchten, den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff zu erklären und verschiedene Beratungskonzepte in Bezug auf die Perspektive des Patienten zu betrachten.
Zusammenfassung der Kapitel
In Teil A werden die gesetzlichen Grundlagen der Pflegeberatung im Detail beleuchtet. Es werden die relevanten Paragrafen des SGB XI erläutert, die Ziele und Inhalte der Pflegeberatung dargestellt und der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff im Zusammenhang mit dem Begutachtungs-Instrument (BI) erklärt. Außerdem werden die Qualifikationsanforderungen an Pflegeberater*innen sowie die Bedeutung von Handlungskompetenz im Beratungsprozess näher betrachtet.
Teil B thematisiert den gesellschaftlichen Umbruch in der Spätmoderne und die Herausforderungen für die Identitätsbildung im Kontext von Individualisierung, Pluralisierung und Globalisierung. Der Konstruktivismus als ein wichtiges theoretisches Modell wird vorgestellt und die Bedeutung der alltäglichen Identitätsarbeit unter den veränderten Bedingungen der Postmoderne erläutert.
Teil C beschäftigt sich mit den Grundlagen der Pflegeberatung und dem Beratungsprozess. Es werden verschiedene Pflegetheorien im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Patientenorientierung betrachtet. Die Definition von Beratung und der Beratungsprozess nach Petzold werden vorgestellt. Außerdem werden wichtige psychologische Beratungs-konzepte wie die Lösungsorientierte Beratung, die Systemische Beratung und die Prozessberatung erläutert.
Schlüsselwörter
Pflegeberatung, § 7a SGB XI, Pflegebedürftigkeit, Selbstbestimmung, Individualisierung, Postmoderne, Konstruktivismus, Identität, Ressourcenorientierung, Lösungsorientierung, Beratungs-konzepte.
- Arbeit zitieren
- H.-Udo Fröhlich (Autor:in), 2020, Von der Fremd- zur Selbstbestimmung. Über den Paradigmenwechsel in der Pflegeberatung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1009715