Kapitel 1 Eine stinkend raue Welt
Die Hauptperson Jean-Baptiste Grenouille wird vorgestellt. Er wird als gottloses, menschenverachtendes, selbstüberhebendes Genie ohne Moral bezeichnet. Diese negative Beschreibung, die beim Leser Abneigung auslöst, steht im krassen Gegensatz zur einsetzenden Handlung. Die Handlung beginnt mit Grenouilles Geburt. Grenouille ist kein Wunschkind, seine Mutter beabsichtigt ihn, genauso wie 4 andere Kinder vor ihm, in einen Eimer für Fischabfälle zu gebären und sich selbst zu überlassen, was unweigerlich zu seinem Tod führen würde. Seine Mutter wird daraufhin erhängt. Der Junge hat keine Familie und wird vom sozialen Netz aufgefangen. Der Leser empfindet Mitleid mit dem von der Mutter verstoßenen Neugeborenen und kann die vorangehende Beschreibung Grenouilles nur schwer mit dem hilfsbedürftigen, ungeliebten Baby in Verbindung bringen. Diese gegensätzliche Vorstellung der Hauptperson weckt das Interesse des Lesers.
Patrick Süskind beschreibt sehr umfangreich den im 18. Jahrhundert herrschenden Gestank in der Stadt Paris. Es handelt ausschließlich um unangenehme Gerüche. Der Titel des Buches und die eingehende Beschreibung von Gerüchen legen gleich zu Anfang eines der Hauptthemen dar: die Auswirkungen von Gerüchen auf das menschliche Wohlbefinden.