Vom Unsinn der pädagogischen Maßnahme?
Zur Provokation
Zitat eines Menschen, der sich öffentlich, strikt gegen pädagogische Maßnamen ausspricht:
„Normen und Regeln vergewaltigen die lebendige Wirklichkeit!“
Das Christentum belehrt uns, dass wir ohne Regeln vom richtigen Pfad abkommen würden, und uns von satanischen Versuchungen leiten ließen. Deswegen schickte er Moses, mit zehn Geboten - 10 Regeln, woran man sich zu halten hat, wenn man nicht in die Hölle kommen will- zu uns. Alleine schaffen wir´s nicht! Danke Moses. Andere Religionen geben uns auch eine Handvoll Regeln, damit der Mensch nicht böse wird. Eine eindeutige Mehrheit der Erdbevölkerung ist religiös, und lebt mit diesen Regeln täglich, die anderen haben keine Wahl, da auch sie sich an Regeln halten müssen, z.B. an Gesetze. Wobei wir schon bei der nächsten Institution wären, der Staat.
Dialog:
- „Der (ideale) Staat umfasst eine unglaubliche Masse von Menschen, seine Aufgabe ist es ist, den Menschen eine lebensfähige Gesellschaft zu bieten? Dies handhabt er, indem er Gesetze erlässt, werden sie gebrochen, gibt es eine Bestrafung (im Idealfall.)
- „Welche Möglichkeiten hat ein Staat, um Regeln ins Leben zu rufen?“
- „Es gibt das Grundgesetz, die Normen und somit auch die Tabus.“
- „Wer Gesetze bricht, wird entweder mit einer Geld- oder einer Freiheitsstrafe konfrontiert. Diese Strafen sind nur effektiv, wenn man es vorher geschafft hat, dem Täter eine intensive Abhängigkeit zu den oben benannten Begriffen einzupflanzen.“
- „Wie schafft man so was?“
- „Durch die Polizei zum Beispiel! Sie passt auf uns auf. (Danke!) Aber auch die Familie sollte erwähnt werden, sie wird darauf geschult, gesellschaftsfähige Menschen hervorzubringen, die Gesellschaft verlangt nach Menschen mit Gewissen und einem „gesundem Bewusstsein“.“
- „Wie schafft die Familie das?“
- „Sie trimmt den potentiellen Täter dazu. Schon von klein auf wachsen Kinder mit Regeln auf, bricht man sie - gibt es eine Strafe, befolgt man sie - wird man belohnt.“
- „Und diese Macht kommt vom Staat aus?“
- „Nein, die Religion hat da auch seine Hände im Spiel!“ (Der Autor hat einen genialen Rückbezug zur Anfangsthese erstellt, dies legimitiert die abrupte Beendung dieses Abschnitts!)
Zur Gesellschaft sei gesagt, dass sie widersprüchlicher nicht sein kann.
Der Einzelne steht sein Leben lang vor einer ungelösten Frage: Gott sagt: Du sollst nicht lügen, auch vor Gericht wird man dafür bestraft, warum erzählt man dann den Kindern das es den Weihnachtsmann gibt? Warum wird Kindern erzählt, dass der Storch sie zur Welt bringt? Die Antwort ist: Tabu! Man stellt Religion und Tradition nicht in Frage, und über Sex wird nicht gesprochen! Da man selbst zum Tabu wird, sollte man die Themen anschneiden, lässt der (kluge?) Einzelne es besser sein! Jedoch lebt dieser dann mit der logischen Konsequenz, des inneren Konflikts. Warum? Weil die Regel sagt: Auf eine Frage gibt es eine Antwort! So entsteht ein Paradoxon, die Ausnahme bestätigt die Regel!?
Nach Freud würde der Einzelne durch sein Über -Ich einen Einfluss auf das Es üben, welches nach einer Antwort giert. Bei nicht Vorhandeinheit gibt es einen Fruststau, der ausgelebt werden muss. Resultat sind fantastische Projektionen, Ersatzbefriedigungen, Komplexe und Verdrängungskünste. Der Mensch gefangen in seiner geregelten Gesellschaft, voller psychisch krankhafter Opfer des Tabus!
Ob diese These heute noch aktuell ist, sollte nicht Stoff dieses Essays sein. Dies würde nur zur Toppung der rhetorischen Frage führen, und würde beim Adressaten nichts anderes als reine Konfusion in dessen geregelten Gedankengänge führen!
Zur Sprache
Humboldt behauptet, dass Sprache erst, Denken ermöglicht. Wir gehen davon aus, und betrachten uns nun die Sprache mal genauer. Welches sind die Weltsprachen? Sicherlich English, Spanisch, Arabisch…
Diese Sprachen haben eines gemeinsam: Sie sind schriftlich festzuhalten. Durch die Regelung des Alphabets ist es uns möglich, einzelne Buchstaben zu Begriffen mutieren zu lassen. Will man ein Wort lesen, so muss man sie richtig lesen, weil es eine Regelung für die Aussprache gibt. Will man Sätze bilden, benötigt man das Verständnis der Grammatik, auch sie ist peinlich genau strukturiert! Will man kommunizieren, so muss man deren Regeln kennen, einzelne Kreise haben ihre eigenen, erst sie machen eine annehmbare Diskussion möglich.
Auch die Sprache, ist strukturiert, sie besteht aus Regeln. Regeln erteilen Verbote, sie beschränken. Sind wir nun aufgrund von Regeln in unserer Denk- und Vorstellungskraft beschränkt? Ja!
Ist der Mensch überhaupt frei?
Nun wie oben eindeutig bewiesen wurde, Nein! Aber das ist nicht weiterhin schlimm, da der Mensch sich so anscheinend ganz wohl fühlt. So sehr von sich selbst überzeugt, schafft er die Logik, die Mathematik, mit deren Hilfe er seine (Um)welt erst beobachtet, dann glaubt verstanden zu haben, und sie letztendlich verändert. Freier Wille, oder Regel? Der Mutige behauptet, dass der Mensch sie sogar braucht, die Regel, weil ihn sonst seine Freiheit ihn total überfordern würde. Freiheit welch ein problematischer Begriff! Wer ist eigentlich frei? Gott?, die Götter?, Satan?, der Übermensch?, Plato?, der
Anarchist?
Anarchie, die Regel: Es gibt keine Regeln. Paradox, inkonsequent, zum Scheitern verurteilt! Eigentlich logisch!
Anarchismus, eine Utopie, die Freiheit neu definiert!
Aber auch ohne Regeln wäre Freiheit nur ein Wunschtraum, da die Angst sie einschränkt. Wäre die Angst überwältigt, so wäre da noch die Subjektivität. Sie schränkt auch Freiheit ein, lösche man sie, gäbe es keine Freiheit mehr!?
Zurück zu den Regeln.
So wie es aussieht, ist der Mensch in (seine) Regeln gefangen. Das einzige was bleibt, ist die bewusste Brechung der Regeln, wie z.b. in Italien einen Joint zu rauchen.
Motiv des Täters?
Chancenwahrnehmung eines Tabubruchs, dessen Folgen berechenbar sind? Erkenntnis des Täters?
Bestätigung jeglicher Vermutungen!
Fazit: In der Regel ist die Konsequenz eines Regelbruchs berechenbar!
Erkenntnis: Trockenheit, Berechenbarkeit und Einöde, menschlichen Zusammenlebens!
Hoffnung: Erneute Brechung der Regel (z.b. Indem die pädagogische Maßname „den Rahmen sprengt“)!
Jedoch ist jeder Versuch, aus dem Verließ der Regeln zu entfliehen mit (un)angenehmen Gemütszuständen verbunden. Denen, mit unangenehmer Erfahrung, möchte ich eine Kantsche Theorie als Trost benennen, die sagen würde, das die Regeln an den negativen Gemütern schuldig seien, da sie den Weg zu anderen Dimensionen versperren und somit dem armen Menschen sozusagen das Denken genommen haben. Alle Versuche dem zu trotzen sind erbärmlich!
Auf das erste Zitat werde Ich nicht mehr eingehen, ich möchte es an dieser Stelle einfach nur im Raum stehen lassen, um zu sehen, welche Auswirkungen dies auf den Adressaten hat. Diese Freiheit nimm ich mir!
Wozu braucht der Mensch Regeln? - Ich weiß es nicht, aber hier ist eine Kette von negativer Assoziationen zu dem Wort „REGEL“
Einschränkung, Freiheitsraub, Autorität, Strafe, Tabu, Konflikt, die Liste könnte noch weitergehen!
Der Autorübernimmt keine Haftungüber die tatsächliche Richtigkeit irgendwelcher Tatsachen, Behauptungen, und Beschuldigungen!
Häufig gestellte Fragen zu "Vom Unsinn der pädagogischen Maßnahme?"
Was ist das Hauptthema des Textes?
Der Text "Vom Unsinn der pädagogischen Maßnahme?" beschäftigt sich kritisch mit der Notwendigkeit und den Auswirkungen von Regeln, Normen und pädagogischen Maßnahmen in Gesellschaft, Religion und Sprache. Er stellt die Frage, ob Regeln die Freiheit des Menschen einschränken und ob ein Leben ohne Regeln überhaupt möglich oder wünschenswert wäre.
Welche Rolle spielen Regeln und Normen in der Gesellschaft laut dem Text?
Der Text argumentiert, dass Regeln und Normen allgegenwärtig sind, von religiösen Geboten über staatliche Gesetze bis hin zu gesellschaftlichen Konventionen. Sie dienen zwar dazu, eine funktionierende Gesellschaft zu ermöglichen, können aber auch zu Einschränkungen, Konflikten und psychischen Problemen führen.
Wie wird die Sprache im Zusammenhang mit Regeln diskutiert?
Der Text betrachtet Sprache als ein System von Regeln (Grammatik, Aussprache usw.), das unser Denken und unsere Vorstellungskraft beeinflusst. Er argumentiert, dass diese Regeln unsere Freiheit einschränken, da sie uns in bestimmte Denkmuster zwängen.
Was ist die Position des Textes zur Anarchie?
Der Text stellt Anarchie als eine Utopie dar, die zwar die Freiheit neu definiert, aber aufgrund ihrer Inkonsequenz (die Regel, dass es keine Regeln gibt) zum Scheitern verurteilt ist. Er deutet an, dass selbst ohne explizite Regeln Ängste und Subjektivität die Freiheit einschränken würden.
Welche Rolle spielt die bewusste Brechung von Regeln im Text?
Die bewusste Brechung von Regeln, wie zum Beispiel das Rauchen eines Joints in Italien, wird als ein möglicher Ausweg aus der "Gefangenschaft" der Regeln dargestellt. Sie kann zur Erkenntnis und Bestätigung von Vermutungen führen, aber auch unangenehme Konsequenzen haben.
Welche Kritik äußert der Text an pädagogischen Maßnahmen?
Obwohl der Titel des Textes auf pädagogische Maßnahmen verweist, wird im Verlauf des Textes nicht explizit auf spezifische pädagogische Maßnahmen eingegangen. Die Kritik richtet sich eher allgemein gegen die Einschränkung der Freiheit durch Regeln und Normen, was implizit auch pädagogische Ansätze betreffen könnte, die zu stark auf Konformität abzielen.
Was ist das Fazit des Textes?
Das Fazit des Textes ist, dass das menschliche Zusammenleben oft von Trockenheit, Berechenbarkeit und Einöde geprägt ist, was auf die allgegenwärtigen Regeln zurückzuführen ist. Die Hoffnung liegt in der erneuten Brechung der Regeln, um aus diesem Zustand auszubrechen.
Welche Warnung gibt der Autor am Ende des Textes?
Der Autor übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Tatsachen, Behauptungen und Beschuldigungen im Text. Er rechtfertigt den Text damit, dass er lediglich die Notwendigkeit von Regeln präsentieren wollte, auch wenn dies mit rhetorischen, stilistischen und sprachlichen Mitteln geschieht, die möglicherweise kontrovers sind.
- Quote paper
- Sina (Author), 2001, Vom Unsinn der pädagogischen Maßnahme?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100990