Diese Arbeit will diese Aussage näher erörtern. Zum einen soll zusätzlich zu den Grundlagen und Ursachen dieser Krankheitsbilder auch die aktuelle Situation und Entwicklung der letzten Jahre aufgezeigt werden. Zum anderen wird die Auswirkung dieser Krankheiten auf die Unternehmen und Arbeitnehmer beleuchtet um dies in einem Ausblick in die Zukunft weiterzuführen.
Im Jahr 2014 betrug in Deutschland das Volumen aller Arbeitsunfähigkeitstage etwa 543 Millionen. Davon sind an erster Stelle ca. 126 Millionen auf Muskel-Skelett-Erkrankungen und direkt darauf folgenden 79 Millionen auf psychische Erkrankungen entfallen. Dies Entspricht einem Anteil von mehr als 14,5%. In der Arbeitswelt spielen hauptsächlich affektive Depressionen, bipolare Störungen, Angststörungen, Zwangsstörungen und somatoforme Störungen eine Rolle. Diese psychischen Störungen sind die häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit. Für die längsten Krankheitstage sind mit ungefähr 72 Tagen pro Fall sich wiederholende Depressionen verantwortlich.
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung in das Thema
1.1 Zielsetzung und Aufbau dieser Arbeit
1.2 Aktuelle Zahlen
2 Grundlagen
2.1 Krankheitsbilder
2.1.1 Depressionen
2.1.2 Angststörungen
2.1.3 Zwangsstörungen
2.1.4 Somatoforme Störungen
2.2 Zusatzdiagnose Burnout-Syndrom
2.3 Ursachen
3 Folgen und Handlungsmöglichkeiten
3.1 Für Mitarbeiter
3.2 Für Unternehmen
4 Schlusswort und Ausblick
Literaturverzeichnis und Internetquellen 1
Internetnachweise
1. Einführung in das Thema
1.1 Zielsetzung und Aufbau dieser Arbeit
Immer mehr Deutsche gehen wegen psychischer Krankheiten früher in Rente1. Dieser Satz, wie er von der SZON als Einführungssatz zu einem Artikel über Burnout verwendet wird, könnte so aus jeder beliebigen Abhandlung über dieses Thema oder alle anderen beruflich bedingten psychischen Erkrankungen stammen.
Diese Arbeit will diese Aussage näher erörtern. Zum einen soll zusätzlich zu den Grundlagen und Ursachen dieser Krankheitsbilder auch die aktuelle Situation und Entwicklung der letzten Jahre aufgezeigt werden.
Zum anderen wird die Auswirkung dieser Krankheiten auf die Unternehmen und Arbeitnehmer beleuchtet um dies in einem Ausblick in die Zukunft weiterzuführen.
1.2 Aktuelle Zahlen
Im Jahr 2014 betrug in Deutschland das Volumen aller Arbeitsunfähigkeitstage etwa 543 Millionen. Davon sind an erster Stelle ca. 126 Millionen auf Muskel-Skelett-Erkrankungen und direkt darauf folgenden 79 Millionen auf psychische Erkrankungen entfallen2. Dies Entspricht einem Anteil von mehr als 14,5%.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: AU-Tage der BKK-Mitglieder ohne Rentner3
In der Abbildung wird ersichtlich, dass sich insgesamt die Krankheitstage, die auf psychische Erkrankungen beruhen, seit 2004 mehr als verdoppelt haben3.
In der Arbeitswelt spielen hauptsächlich affektive Depressionen, bipolare Störungen, Angststörungen, Zwangsstörungen und somatoforme Störungen eine Rolle. Diese psychischen Störungen sind die häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit. Für die längsten Krankheitstage sind mit ungefähr 72 Tagen pro Fall sich wiederholende Depressionen verantwortlich4.
2. Grundlagen
2.1. Krankheitsbilder
2.1.. Depressionen
Depressionen zählen zu den affektiven Störungen5.
Als affektive Störungen werden Störungen bezeichnet, die sich auf die Empfindungen auswirken. An Depressionen erkrankt, leiden die Betroffenen unter einer gedrückten und niedergeschlagenen Laune.
Depressionen vergehen nicht nach einiger Zeit und lassen sich auch nicht durch Aufmunterung bessern. Deshalb sind Depressionen eine schwere und ernst zu nehmende psychische Erkrankungen, die professionell behandelt werden sollte. Eine Depression führt dazu, dass die Betroffenen ihre täglichen Aufgaben nicht mehr bewältigen können.
Gemäß einer Studie des BKK Dachverbands ergibt sich für die Mitglieder: Mehr als ein Drittel aller Arbeitsunfähigkeitstage innerhalb psychischer Störungen begründet sich in einer depressiven Episode. Diese Arbeitsunfähigkeit dauert im Schnitt acht Kalenderwochen6.
2.1.2 Angststörungen
Angststörungen sind mit über 15% Anteil der Personen, bei denen im Jahr 2014 eine psychische Störung diagnostiziert wurde, die häufigste psychische Störung7.
Angstzustände werden als krankhaft definiert, wenn sie unter anderem:8
- ohne jegliche Bedrohung oder auch noch Beseitigung der Bedrohung auftreten;
- zu lange anhalten und auch keine Bewältigungsstrategie vorhanden ist;
- unangemessen, zu stark oder zu häufig auftreten und
- das Leben einschränken (vor allem das soziale und berufliche Leben behindern).
Die Angststörungen werden unterteilt in9:
a) Generalisierte Angststörung
Erkrankte einer generalisierten Angststörung leiden unter einer ständigen Ängstlichkeit und Sorgenbereitschaft. Sie fühlen sich benommen und beklemmt und bewegen sich auf eine Besinnungslosigkeit zu. Sie sind sich darüber bewusst, dass ihre Ängste unberechtigt und irreal sind, können sie aber dennoch nicht bremsen oder kontrollieren.
b) Panikstörung
Angstausbrüche ohne erkennbaren Anlass.
Erkrankte erleben eine übermäßige, beinahe tödliche Bedrohung, der sie hilflos ausgesetzt sind.
c) Gerichtete Angststörung
Darunter werden verschiedene Phobien verstanden:
- Soziale Phobie: Angst, dem beurteilenden Blick Anderer exponiert zu sein
- Spezifische Phobie: Angst vor bestimmten Dingen, Lebewesen, Menschenmengen oder Raumsituationen.
Erkrankte erleben eine dauerhafte Angst, die sie zu Vermeidungsund Entlastungsstrategien zwingt.
2.1.3 Zwangsstörungen
Zwangsstörungen haben einen Anteil von 7% und stehen somit auf Platz 4 aller Personen, bei denen im Jahr 2014 eine psychische Störung diagnostiziert wurde10.
Zwangsstörungen sind sich ständig wiederholende Zwänge, gewisse Dinge zu tun wie z.B. ständiges Händewaschen. Es können ebenso wiederkommende Gedanken sein, dass etwas Schlimmes passieren könnte. Im Arbeitsleben äußern sich Zwangsstörungen oft in bizarren Ritualen wie z.B. die übertriebene Prüfung des Gearbeiteten oder Geschriebenen. Ein Aufschub dieser Kontrolle kann zu starker Spannung, Empfindlichkeit und Aufregung führen11.
2.1.4 Somatoforme Störungen
Somatoforme Störungen bezeichnen länger andauernde körperliche Beschwerden, die nicht durch eine körperliche Veränderung klär bar sind (Beispielsweise Rückenschmerzen, Bauchschmerzen oder Gelenkschmerzen). Die Beschwerden werden als real empfunden und sind nicht eingebildet aber psychisch begründet12.
2.2 Zusatzdiagnose Burnout-Syndrom
Zum Burnout-Syndrom fehlt bisher eine einheitliche Definition in der Fachwelt. Das Syndrom wird im Gegensatz zu einer psychischen Störung als eine körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung auf Grund von Überlastung beschrieben13.
Bisher gibt es kein vereinheitlichtes, generelles Vorgehen, um eine Burnout- Diagnose zu stellen. Gegenwärtig liegt es im ärztlichen Ermessen, Burnout zu diagnostizieren und entsprechende Behandlungen einzuleiten. Es werden momentan Zusammenhänge zwischen Burnout und verschiedenen anderen psychischen Erkrankungen erforscht.
Von besonderer Bedeutung scheint der Beziehung zwischen Burnout und Depression zu sein, da Burnout mutmaßlich eine Vorstufe der Depression ist14.
[...]
1 SZON.DE (2012)
2 SUGA-2014 (2016), Seite 8
3 BKK (2015), Seite 86
4 PSYCHISCH KRANK IM JOB (2015)
5 NVL UNIPOLARE DEPRESSION (2010), Seite 170
6 BKK (2015), Seite 88
7 DEGS1-MH (2014)
8 ANGSTSTÖRUNGEN (2009), Seite 21
9 PSYCHISCHE ERKRANKUNGEN AM ARBEITSPLATZ (2014), Seite 58f
10 DEGS1-MH (2014)
11 PSYCHISCH KRANK IM JOB (2015), Seite 50
12 PSYCHISCH KRANK IM JOB (2015), Seite 50
13 PSYCHISCH KRANK IM JOB (2015), Seite 45
14 DIFFERENTIALDIAGNOSTIK DES BURNOUT-SYNDROMS (2010)
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