Beecher-Stowe, Harriet - Onkel Toms Hütte #


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

8 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Onkel Toms Hütte

Der Roman „Onkel Toms Hütte“ wurde von Harriet Beecher- Stowe geschrieben und oft als Auslöser für den Bürgerkrieg bezeichnet. Präsident Abraham Lincoln beschrieb Beecher- Stowe einmal als „die kleine Frau, die diesen großen Krieg verursacht hat“. Außerdem wirkte das Buch stark als Propagandamittel, weil durch die Veröffentlichung das internationale Interesse auf die Sklaverei gerichtet wurde und die tiefe Abneigung des Nordens zum Ausdruck kam. “Uncle Toms Cabin“, so der Originaltitel, wurde erstmals als Fortsetzungsroman in einer Antisklavenzeitung veröffentlicht und gewann schnell an Popularität, als es 1852 herausgegeben wurde. Die Handlung spielt zur Zeit der Sklaverei in den damaligen Vereinigten Staaten und schildert Ausschnitte aus dem Leben der Sklaven Tom und Elisa.

1.0 Charakterisierung von Personen mit einer wichtigen Rolle für das Geschehen

Die Eigentliche Hauptperson ist der Sklave Tom. Ein gutmütiger, sehr kräftiger und muskulöser Schwarzer, der sehr fromm ist und keiner Fliege etwas zu leide tun würde. Er ist Eigentum der Familie Shelby und lebt dort mit seinen Kindern und seiner Frau Chloe. Die Familie fühlt sich bei den Shelbys wohl und wird von ihnen gut behandelt. In seiner Hütte, die wie der Titel des Buches „Onkel Toms Hütte“ heißt, versammeln sich jeden Sonntag Sklaven von nah und fern, denen der Mulatte dann von Gott und der Welt predigt und ihnen Mut zuspricht, weil manche von ihren Herrn sehr schlecht behandelt werden. Eine weitere wichtige Person ist Elisa ,die ebenfalls mit ihrem Sohn Harry bei den Shelbys wohnt. Leider muss sie von Georg Harris, ihrem Mann, getrennt leben. Trotz der Trennung ist Elisa sehr fromm und dient ihrer Herrin so gut sie kann.

Mr. Haley ist ein berüchtigter Sklavenhändler, der sehr geizig ist und mit jedem Geschäft Geld macht, ganz egal wie schmutzig es auch ist. Er trennt Mütter von ihren Kindern und Männern indem er sie kauft oder verkauft und geht mit seinen Sklaven so um, wie es ihm passt.

Und nicht zu vergessen Simon Legree. Dieser ist ein hartherziger, grausamer und brutaler Baumwollplantagenbesitzer, der sehr viele Sklaven hält und sie so lange auf seiner Plantage arbeiten lässt, bis sie körperlich total am Ende sind und sterben. Er hat selber einmal gesagt, dass bei ihm kein Sklave länger als sechs Jahre lebt.

2.0 Inhaltszusammenfassung

Das Unheil fängt damit an, dass Mr. Shelby, der Besitzer von Tom, sich bei dem Sklavenhändler Mr. Haley verschuldet und sich dazu entschließt, Tom und Elisas Sohn Harry zu verkaufen, weil sonst sein ganzer Besitz verpfändet wird. Aber die Shelbys versprechen Tom, ihn sobald sie das nötige Geld beisammen haben, wieder zurückzukaufen. Elisa hat schon drei Kinder gehabt, doch alle sind an einen Sklavenhändler verkauft worden und jetzt soll auch noch ihr Harry verkauft werden- das kann sie nicht zulassen und flüchtet mit ihrem Sohn. Haley sucht nach den beiden in den Wäldern. Als er sie entdeckt, hüpfen sie geschickt über Eisschollen auf das andere Ufer des Flusses Kentucky und sind erst einmal in Sicherheit. Der Verfolger kehrt zu Tom zurück und verkauft ihn an Mr. St.Clare. Dieser ist, wie seine Tochter Eva, ein gutmütiger Mensch. Als Eva an Tuberkulose stirbt gibt sie ihren letzten Wunsch preis: Tom soll ein freier Mann werden. Doch als Mr. St.Clare auch noch stirbt und nun Marie, die Mutter, über den ganzen Besitz frei verfügen kann, ist der ganze Traum von Toms Freiheit dahin, weil Marie ihren besten Sklaven verkaufen will.

Tom wird von dem skrupellosen Mr. Legree ersteigert und muss nun auf dessen Plantage sehr hart arbeiten. Legree merkt, dass der Neger ein guter, schneller Arbeiter ist und will ihn zu einem brutalen Aufseher umfunktionieren. Doch Tom weigert sich, er bringt es nicht fertig, anderen Leuten weh zu tun. Er wird dafür ausgepeitscht. Als Tom halb tot auf dem Boden liegt kommt eine Sklavin zu ihm, pflegt ihn wieder gesund und schlägt ihm vor, mit ihr und einer anderen Mulattin zu flüchten, aber er will seinem Herrn treu bleiben. Legree bemerkt, dass die Sklavinnen geflohen sind und fragt Tom nach den beiden aus, weil er vermutet, dass sein bester Arbeiter etwas darüber weis. Nachdem Tom schweigt lässt ihn sein Herr ein zweites mal auspeitschen, aber diesmal heftiger. Toms Körper zerbricht unter den Peitschenhieben, nicht aber seine Überzeugung. Am nächsten Tag reist der Sohn seines ehemaliger Besitzers, der ihm versprochen hatte ihn zurückzukaufen, an. Doch Georg Shelby kommt zu spät, sein Freund ist tot. Im Bewusstsein der von Generation zu Generation aufgehäuften Schuld schenkt er seinen ganzen Sklaven die Freiheit.

3.0 Verfasserabsicht und Zielgruppe

Die Geschichte des Buches ist zwar jetzt rund 150 Jahre alt, doch sie hat nichts von ihrer Aktualität verloren. Harriet Beecher- Stowes Schilderung der Sklavenhaltung in den Südstaaten der USA wurde damals als Grundstein gegen die Sklaverei gesetzt und kann heute als Aufruf zu mehr Toleranz verstanden werden. Harriet Beecher- Stowe wollte an ihre damaligen Zeitgenossen appellieren, die Schwarzen nicht als eine niedere Rasse zu betrachten, sondern sie wie Menschen zu behandeln. Sie protestierte mit diesem Buch und der Antwort „Ein Schlüssel zu Onkel Toms Hütte“ gegen die gesellschaftliche Unterdrückung der Schwarzen und wollte außerdem dem egoistischen Süden dazu bringen, seine Einstellung zur Sklaverei zu ändern.

4.0 Textsorte und Sprachliche Gestaltung des Textes

Bei diesem Buch handelt es sich um eine Roman. Das kann man zum Beispiel an der Länge des Textes, die für eine andere Textsorte ungewöhnlich groß wäre, erkennen. Ein weiteres Merkmal, das auf einen Roman hinweist, ist, dass die Geschichte von einem Beobachter erzählt wird. Des weiteren schildert die Handlung, wie beim Roman üblich, das Schicksal einer Einzelperson oder Gruppe. Außerdem geschieht neben der Haupthandlung, die Aus- schnitte aus Toms Leben darstellt, eine Nebenhandlung mit der Flucht von Elisa mit ihrem Sohn Harry vor dem Sklavenhändler Haley. Die zahlreichen Dialoge weisen ebenfalls auf einen Roman hin.

Sprachlich betrachtet ist dieses literarische Werk eigentlich recht einfach zu verstehen, zumal die Autorin viel kurze Satzgefüge (Seite 53 ,Zeile 15: „Tom versicherte Haley, er habe nicht die Absicht, wegzulaufen.“) und Satzreihen (Seite 28, Zeile 15: „Haleys Pferd hatte am Umherjagen gefallen gefunden, galoppierte auf und davon und ließ die Verfolger nicht an sich heran kommen.“) verwendet, sowie fast auf jeder Seite wörtliche Rede wie zum Beispiel auf Seite 34 Zeile 35: „Habe ich es nicht gesagt?“, vorzufinden ist. Das trägt ebenfalls zum Textverständnis bei und dass das Geschehen lebendiger wirkt. Weiterhin kann man hin und wieder Ellipsen wie beispielsweise auf der Seite 36 in der 28sten Zeile: „Lach nicht!“ oder auf der 50sten Seite in der Zeile 6: „Los, Nigger!“. Ein Aspekt der sich allerdings negativ auf das Textverständnis auswirkt ist, dass Beecher- Stowe ab und zu veraltete Wörter (S.53, Z.23: „huldigten“; S.72, Z.19: „Erbarmen“) aber relativ wenige Fachbegriffe aus der Sklaverei (S.22, Z5: „Master“) einstreut.

5.0 Kurzbiographie der Autorin

Harriet Beecher Stowe wurde am 14.06.1811 in Litchfield, im Bundesstaat Connecticut geboren und wuchs in der stark vom protestantischen Glaubens geprägten Kultur Neu- englands als Tochter des prominenten Geistlichen Lyman Beecher und seiner Frau Roxana auf. In ihrer Familie galt öffentliches soziales Engagement als selbstverständliche Verpflicht- ung, wie man an ihrer Schwester Catharine erkennen kann, die zu einer führenden Vertreterin der Bewegung für die „domestic reform“ wurde. Als dann Lyman, der Vater, die Leitung des Lane Theological Seminar in Cincinatti übernahm, zog die Familie in den amerikanischen Mittelwesten. 1836 heiratete Harriet den Geistlichen Calvin Ellis Stowe und zog mit ihm zurück nach Neuengland. Als Hausfrau und Mutter von sieben Kindern schrieb sie allen widrigen Umständen zuwider weiter und ernährte und unterstützte ihre Familie über Jahrzehnte lang mit den Einkünften, die sie für ihre Romane erhielt. Zu ihren besten Werken gehören natürlich „Onkel Toms Hütte“, ihr bekanntestes Werk, das übrigens auch in alle Weltsprachen übersetzt wurde, „Ein Schlüssel zu Onkel Toms Hütte“, „Dred“ und „The Mayflower“. Außerdem zählen weitere Bücher, wie „The Minster`s Wooing“ oder besser bekannt als „Des Predigers Brautwerbung“, „The Pearl of Orr`s Island“ und „Oldtown Folks“ dazu. 1878 erkrankte Stowe an Depressionen und an einem chronischen Leiden, das sie bis zu ihrem Tod am 01.07.1896 in Andover, Massachusetts verfolgte.

Quellenangabe

Titel: Onkel Toms Hütte

Autor: Harriet Beecher- Stowe Erscheinungsjahr: 1852 Verlag: Bero Verlag; Brugg

Titel: Kindlers neues Literatur Lexikon Autor: Walter Jens

Erscheinungsjahr: 1991

Verlag: Kindler Verlag GmbH; München

Titel: Lexikon der Weltliteratur Autor: Gero von Wilpert Erscheinungsjahr: 1988

Verlag: Alfred Kröner Verlag; Stuttgart

Titel: Metzler Autorinnen Lexikon

Autor: Ute Hechtfischer, Renate Hof, Inge Stephan, Flora Veid- Wild Erscheinungsjahr: 1998

Verlag: J.B. Metzler; Stuttgart, Weimar

Ich würde diesen Klassiker der Weltliteratur jedem empfehlen, der gerne Romane mit

geschichtlichen Hintergründen liest, weil mir dieses Buch auch selber gefallen hat. „Onkel Toms Hütte“ ist ein wirklich spannender Roman, bei dem man in die Sklavenzeit hinein- versetzt wird und sich richtig vorstellen kann welche Ungerechtigkeit diesem Volk angetan wurde.

Erklärung

Hiermit versichere ich, dass ich die Arbeit in allen Teilen selbstständig gefertigt und keine anderen als die in der Arbeit verzeichneten Hilfsmittel benutzt habe.

Ende der Leseprobe aus 8 Seiten

Details

Titel
Beecher-Stowe, Harriet - Onkel Toms Hütte #
Note
2
Autor
Jahr
2001
Seiten
8
Katalognummer
V101076
ISBN (eBook)
9783638994972
Dateigröße
343 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Beecher-Stowe, Harriet, Onkel, Toms, Hütte
Arbeit zitieren
Lukas Gruber (Autor:in), 2001, Beecher-Stowe, Harriet - Onkel Toms Hütte #, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101076

Kommentare

  • Gast am 15.12.2001

    Onkel Toms Hütte.

    Also, ich finde das Buch gar nicht mal soooo schlecht, da man sich heute nicht mehr so mit Sklavenarbeit beschäftigt. Ich hab es persönlich nur gelesen, weil ich eine Buchvorsteelung in der Schule machen musste, und das Buch, das ich wählen sollte, musste lehrreich sein. Tja, das ist es auch. Man lernt, dass es für Farbige zienlich hart war, da sie nicht als ,Menschen wie wir gesehen wurden. Ist doch voll unfair,ne?!
    Im Großen und Ganzem ein mittel-gutes Buch.

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