Drogenlegalisierung
Betrachtet man die Drogenstatistiken des letzten Jahres, so ist ein Anstieg am Genuss von leichten Drogen, jedoch nicht legalisierten Drogen zu erkennen. Nicht nur Prominente outen sich als aktive Drogekonsumenten, sondern auch immer mehr „Normalbürger“ bekennen sich zum Drogengebrauch. Sieht man sich das Parteiprogramm von "Bündnis 90/Die Grünen" näher an, so stellt man fest, dass auch in der Politik die Legalisierung von leichten Drogen zum Thema wird. Während Partei A sich für eine Drogenfreigabe ausspricht, befürchtet die Partei B im Falle eine Legalisierung eine Verschlimmerung der derzeitigen Drogensituation. Im folgenden Aufsatz möchte ich gezielt auf Pro und Contra Argumente für eine Legalisierung von leichten Drogen eingehen.
Gegen die Legalisierung von leichten Drogen wie Haschisch spricht, dass die Zahl der Erstkonsumenten rapide ansteigen würde.
Da es leichter wäre an diese Rauschmittel zu gelangen würden sich immer mehr Menschen dazu entschließen diese Art von Drogen auszuprobieren, um ihre Wirkung kennen zu lernen oder einfach nur in der Gruppe mitreden zu können. Da dieses aus der Hanfpflanze gewonnene Rauschmittel zusammen mit Ecstasy als Partydroge gehandelt wird, würden mit dessen Legalisierung viele Jugendliche dazu verleitet werden, diesen Stoff zu konsumieren, was wiederum zu einer Herabsenkung der Hemmschwelle für andere, zum Teil in der Wirkung wesentlich verheerendere Drogen, wie LSD, Morphium, Kokain, Heroin oder Opium, führen würde. Selbst bei einer kontrollierten Abgabe dieser Palette von Rauschmitteln, könnte ein Schutz vor Missbrauch und unsachgemäßer Verwendung nicht gewährleistet werden.
Darüber hinaus würde sich die Anzahl von Delikten, wie z. B. Vandalismus und Sachbeschädigung erhöhen, da sich die Konsumenten nach übermäßigem Genuss weder psychisch, noch physisch unter Kontrolle haben.
Nach übermäßigem und unsachgemäßem Gebrauch des Wirkstoffes THC sind die Konsumenten, durch die Rauschwirkung, in ihrem Wahrnehmungs- und Urteilsvermögen stark eingeschränkt und befinden sich in der Lage Delikte zu begehen bzw. zu verursachen, die sie in einem klaren Zustand nie begehen würden. Dadurch besteht z.B. die Gefahr, dass die Konsumenten nach übermäßigem Genuss sich selbst überschätzen und beispielsweise eine Schlägerei anfangen und sich damit strafbar machen. Zwar werden die Straffälligen in einem solchen Fall als unzurechnungsfähig eingestuft, könnten aber durch ihr Verhalten Personenschäden verursachen, die nicht wieder gut zumachen sind und die sie später vielleicht bereuen würden.
Schließlich ist noch zu erwähnen, dass Cannabis körperliche Schäden verursacht.
Das Rauschmittel THC ist noch weitgehend unerforscht und birgt dadurch natürlich auch gewisse Risiken. Es ist nicht bewiesen, dass sie Symptome die unmittelbar nach dem Genuss auftreten, wie Gedächtnisschwäche, Angst- und Schwindelgefühlen nicht auch zu dauerhaften Zuständen werden können. Und so könnte eine Gefährdung des Konsumenten von diesem Rauschmittel ausgehen. Weiterhin wird nicht nur das Gehirn geschädigt, sondern es treten auch verstärkt Lungenschäden, die durch das Rauchen verursacht wurden, auf. Dadurch entsteht zugleich eine Kostenexplosion beim Gesundheitswesen für die Behandlung von Gesundheitsschäden.
Andererseits spricht für die Legalisierung von leichten Drogen, dass positive Erfahrungen in den Niederlanden gemacht wurden, wo sie bereits freigegeben sind. Trotz der dortigen Freigabe seit vielen Jahren ist es nicht zu weitergreifenden Problemen gekommen und zusätzlich ging auch noch der Reiz des Verbotenen zurück, was eine Umfrage ergab, in der zum größten Teil die Befragten angaben, dass sie nicht neugierig seien was beim Konsum von Drogen mit ihnen geschieht.
Des weiteren könnte eine Legalisierung von Cannabisprodukten dem organisierten Verbrechen ein Drogenabsatzmarkt entzogen werden.
Die Gewinne, also das Geld, und die damit verbundene Macht des organisierten Verbrechens beruht auch zu einem großen Teil auf dem illegalen Anbau und Verkauf von durch das Betäubungsmittelgesetz verbotenen Drogen. Das bedeutet, dass durch die Legalisierung von Haschisch und Marihuana eine Reduzierung von Beschaffungs- und Organisierter Kriminalität hervorgerufen werden könnte, die ferner einen Rückgang, der durch die Kriminalität verursachten Schäden an Staat und Gesellschaft bewirken würde. Zugleich würde der legale und kontrollierte Verkauf von Drogen dem Staat Steuergelder in Milliardenhöhe bescheren und neue Arbeitsplätze, wie zum Beispiel im Anbau und Verkauf von Drogen, schaffen. Diese Senkung der Gewalt und der Kriminalität im sozialen Umfeld, sowie die Schaffung eines neuen Marktes würde die Gesellschaft positiv beeinflussen.
Ein weiterer Grund für die Legalisierung von Cannabis wäre, dass es bei mäßigem Genuss nicht gefährlicher ist als Alkohol.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass THC - haltige Produkte im medizinischen Sinne nicht köperlich abhängig machen. Ausschließlich nach längerem, d.h. monate- oder jahrelangen, Gebrauch wird eine seelische Abhängigkeit registriert. Nach absetzen der Droge gibt es keine nachgewiesenen Entzugserscheinungen. Körperlich schadet es zwar der Lunge und dem Gehirn, es wird aber auch zu therapeutischen Zwecken in der Medizin eingesetzt, um z. B. die Übelkeit bei einer Chemotherapie zu lindern. Erst kürzlich wurde ein Inhaltsstoff nachgewiesen, der das Schlaganfallrisiko teilweise bis zu 50% reduziert. Außerdem sind die allgemein bekannten Wirkungen von Rauschmittel, wie Entspannung und Glücksgefühl sehr gut für Stresssituationen und dem Ausstieg aus dem Alltag. Der psychoaktive Inhaltsstoff Tetrahydrogencannabinol zeigt zwar eine ähnliche Rauschwirkung wie Alkohol, lähmt aber die Gehirnzellen lediglich, während Alkohol sie abtötet. Zudem gibt es keine tödlichen Vergiftungen.
Darüber hinaus bietet das Rauschmittel THC der Gesellschaft eine vergleichsweise ungefährliche Alternative zu der Volksdroge Alkohol.
Die meisten Jugendlichen greifen auf ihren Partys, meist schon bevor sie 16 sind, zum Alkohol, um das Rauschgefühl erleben zu können. Wie es gemeinhin bekannt ist, kann aber dieser Suchtstoff schnell zur psychischen, wie auch physischen Abhängigkeit führen. Die erschreckende Bilanz der Alkoholtoten in den letzten Jahren unterstreicht die verheerende Wirkung des Suchtstoffes. Wie Studien des statistischen Bundesamtes beweisen, gab es 1997 in Deutschland 6,5 Millionen alkoholkranke Menschen. Wenn man von einer Bevölkerungszahl von 82 Millionen ausgeht, ergibt das einen Prozentsatz von 5.5%. Hier wären die ungefährlicheren Cannabisprodukte eine respektable Alternative.
Da die Argumente, die für eine Legalisierung sprechen meiner Meinung nach eher positiv der Legalisierung entgegenschauen, finde ich, dass Cannabisprodukte legalisiert werden sollten, um so die Millionen von Haschisch und Marihuana Konsumenten, die durch den illegalen Genuss den ersten Schritt zur Kriminalität machen, zu entlasten. Ich begrüßen daher die Vorschläge der „Grünen“ und der „SPD“ Cannabisprodukte - natürlich in einem gewissen Rahmen, wozu beispielsweise die Altersbeschränkung gehört - zu legalisieren.