Der Spitzbogen und sein arabischer Ursprung
Einleitung:
Bei einer Portugalreise vor zwei Jahren zeigte sich immer wieder der Einfluss der Araber oder auch Mauren auf die Kultur und den Baustil in Portugal und Spanien, deshalb dachte ich , dieses Referatthema "Der Spitzbogen und sein arabischer Ursprung" wäre ein leicht zu bearbeitendes Thema. Leider hatte ich Probleme bei der Quellensuche und beim Literaturstudium.
Zunächst möchte ich die Funktion des Bogens in der Baukunst erläutern.
Bogen sind Formen die aus Kreis, Ellipse oder Parabel gebildet sind. In der Architektur unterscheidet man einfache und zusammengesetzte Kreisbogen. Zu den ersteren gehört der romanische Halbkreisbogen oder Rundbogen, bei dem der Kreismittelpunkt auf der Horizontallinie liegt, die die Anfangspunkte des Kreises verbindet. Bei den anderen Bogenarten sind die Anfangspunkte nach oben oder nach unten verschoben, zum Beispiel der Hufeisenbogen.
Beim gotischen Spitzbogen schneiden sich zwei Kreisbogen mit gleichem Radius.
Sonderformen von ihm ist der gleichseitige Spitzbogen, der stumpfe Spitzbogen und der Lanzettbogen. Der Spitzbogen gilt als das auffälligste Kennzeichen der Gotik, weil er zufällig und veränderlich wirkt, wie ein Vorhang, den man auf und zu schieben kann. Er ist der direkte Nachfolger des Rundbogens und hat einige Vorteile vor diesem im Bau: Zum einen vermeidet er den äempfindlichen waagrechten Scheitel des Rundbogens", zum anderen leitet er das Gewicht der Gewölbe direkter auf die Widerlager ab. Während beim Rundbogen die Höhe immer von der Breite abhängig war, lassen sich beim Spitzbogen diese Faktoren trennen und hohe und flache Bögen in einer Wand kombinieren, ohne, dass sich diese abstoßen. Doch trotz dieser Vorteile ist er ersetzlich, wie man an der Renaissance sehen kann. Denn dort wird auf ihn verzichtet, weil ihr der Spitzbogen ästhetisch unerträglich war.
Arabische Architektur findet sich vor allem zwischen Westafrika und Indonesien. Von großer Bedeutung ist jedoch vor allem die Architektur der Kernländer des Islams zwischen Ägypten im Westen und Iran im Osten sowie die Architektur Nordafrikas und Spaniens. Die islamische Baukunst wurzelt in der antiken und spätantiken Kultur des Mittelmeerraumes. Das früheste erhaltene islamische Bauwerk ist der Felsendom in Jerusalem. Der architektonisch noch sehr von byzantinisch-syrischen Vorbildern beeinflusst ist., aber zu einem Wahrzeichen der jungen islamischen Religion wurde. Er wurde 692 nach Christus fertiggestellt.
Im übrigen waren zu dieser Zeit die Araber den Europäern in vielerlei Hinsicht überlegen, man denke beispielsweise nur an die Entwicklung der Schrift.
Aber wie kam es nun zu der Verwendung des Spitzbogens in Europa??
Erstmals tritt er im "Abendland" am Neubau von Cluny (Aussprache="Klüni") in Frankreich auf, der im Jahre 1088 begonnen wurde. Das kommt daher, weil der Orden von Cluny hatte die Rückeroberung Spaniens von den Mauren organisiert und kurz vorher mit der Eroberung von Toledo einen großen Sieg errungen, so dass die islamischen Formen verwendet wurden, um den Triumph über die Araber deutlich zu machen.
Der Spitzbogen setzte sich zuerst im burgundisch-romanischen Stil durch, um dann 1132 in St-Denis auf einen Emporenbau normannischer Art überzugreifen und von da an zum unerlässlichen Bestandteil der Frühgotik zu werden. Wenn die islamische Kunst diese neue Bogenform nicht bereitgestellt hätte, hätte man in Europa kaum gewagt, die durch ihre eigene Selbstständigkeit und eine verpflichtende Tradition gefestigte Konstruktion des Rundbogens aufzugeben.
Als Quellen zu diesem schwierigen Thema habe ich mich aus dem Internet bedient, sowie folgende Literatur verwendet:
Illustrierte Welt-Kunstgeschichte Band 5, Islamische Kunst
Illustrierte Welt-Kunstgeschichte Band 3, Baukunst des Mittelalters
Lexikon der Kunst, Band 6, Islamische Architektur
Europäische Kunstgeschichte
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