Wie wird die Authentizität und Ehrlichkeit in Nan Goldings Fotografien erreicht? Welche kompositorischen Mittel wendet sie an, um dieses Gefühl von Nähe zu bewirken? Welche Form von Inszenierung findet statt? Sind die Moment- und Porträtaufnahmen wirkliche Schnappschüsse, ohne jede Inszenierung? Diese Fragen sollen in der Ausarbeitung beantwortet werden.
Nan Goldins fotografisches Werk besteht neben Selbstporträts aus Porträt-, Akt-, Moment- und Interieuraufnahmen ihrer "Familie". Fragmentarisch ergänzt sich ihr Werk. Durch die schnappschussähnlichen Momentaufnahmen lässt sich ihre Arbeit als autobiografische Fotografie oder als visuelles Tagebuch charakterisieren. Im Zusammenhang mit dem Zitat wird deutlich, dass Goldin sich selbst als Fotografin inszeniert und an dem dargestellten Leben teilnimmt. Ihr Blick durch die Linse gibt Einblick in ihr privates Dasein. Dabei wird eher der Betrachter zum Voyeur und in das Geschehen eingeschlossen.
Nan Goldins fotografische Arbeit ist abzugrenzen zu den Arbeiten von Cindy Sherman oder August Sander. In allen drei Werken stehen der Mensch und dessen Einbettung in die Gesellschaft im Fokus der Betrachtung. Während sich Cindy Sherman durch die Übernahme skurriler und extremer Identitäten parodieähnlich inszeniert, beschäftigt sich August Sander mit Personen, die bis Ende des 19. Jahrhunderts als nicht bildwürdig galten, z.B. mit Bauernpaaren. Ironie, Kritik und Schärfe zeichnen ihre Werke aus. Dennoch existiert eine große Distanz zwischen den abgebildeten Identitäten und der jeweiligen Persönlichkeit des Fotografen. Dieser nimmt eine außenstehende Rolle ein. Nan Goldin hingegen lebt in der Welt, die sie abbildet.
Sie schafft eine intensive Nähe zwischen den Fotografien und dem Betrachter. Die natürlich vorherrschende Distanz, das Charakteristikum einer Fotografie aus einem Stück Papier zu bestehen, wird durch den Bildinhalt überbrückt. Es wird Einblick in Situationen gegeben, die einen Außenstehenden im Grunde nichts angehen. Durch immer wiederkehrende Personen, allesamt Freunde von Nan Goldin, entsteht eine Form von Vertrautheit. Durch das Betrachten ihrer Bilder ist es möglich, fremde Menschen chronologisch zu begleiten, sie in allen Lebenslagen zu beobachten. Diese Form der Authentizität und Ehrlichkeit macht Nan Goldins Werk so speziell.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Nan Goldins Selbstporträts im Vergleich
- 2.1 Self-Portrait in blue bathroom, London, 1980 (Abb.: 1)
- 2.2 Nan crying in Bathroom, Baltimore MD, 1986 (Abb.: 2)
- 2.3 Self-Portrait in my Blue Bathroom, Berlin, 1991 (Abb.: 3)
- 2.4 Fazit Selbstporträts
- 3. Nan Goldins Porträtfotografien ihrer „Familie“ im Vergleich
- 3.1 Suzanne with Mona Lisa, Mexico City, 1981 (Abb.: 4)
- 3.2 Edwige behind the bar at Evelyne's, New York City, 1985 (Abb.: 5)
- 3.3 Gina at Bruce's Dinner Party, New York City, 1991 (Abb.: 6)
- 3.4 Fazit Nan Goldins Porträtfotografien
- 4. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Porträtfotografien von Nan Goldin, insbesondere den Vergleich ihrer Selbstporträts mit den Porträts ihrer Freunde und „Familie“. Das Ziel ist es, die kompositorischen Mittel und die Entwicklung ihres Stils zu analysieren und die Wirkung von Nähe und Authentizität in ihren Bildern zu beleuchten. Die Arbeit betrachtet die Fotografien unabhängig von Goldins Biografie und konzentriert sich auf die künstlerischen Aspekte.
- Vergleich von Selbstporträts und Porträts anderer Personen
- Analyse der kompositorischen Mittel und Stilentwicklung
- Die Erzeugung von Nähe und Authentizität im Werk Goldins
- Untersuchung der Wirkung der Fotografien auf den Betrachter
- Abgrenzung zu anderen Künstlern wie Cindy Sherman und August Sander
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt Nan Goldins Werk vor und charakterisiert es als autobiografische Fotografie oder visuelles Tagebuch. Sie grenzt Goldins Arbeit von der anderer Künstler wie Cindy Sherman und August Sander ab, indem sie die besondere Nähe und Authentizität ihrer Fotografien betont und die Frage nach den kompositorischen Mitteln und der Inszenierung in ihren Bildern aufwirft. Die Arbeit fokussiert auf die Frauendarstellungen in Goldins Werk und deren Entwicklung über die Zeit.
2. Nan Goldins Selbstporträts im Vergleich: Dieses Kapitel unterscheidet zwischen Goldins Selbstporträts und den Porträts ihrer „Familie“. Es beschreibt die unterschiedliche Nutzung der Kamera durch Goldin: als Mittel zur emotionalen Nähe zur Außenwelt in den Selbstporträts und als Werkzeug zur Begleitung und Dokumentation der dargestellten Personen in den Porträts anderer. Die Analyse legt den Fokus auf die verschiedenen Wirkungen dieser beiden Arten von Fotografien auf den Betrachter.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Porträtfotografien von Nan Goldin
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Porträtfotografien von Nan Goldin, insbesondere im Vergleich ihrer Selbstporträts mit den Porträts ihrer Freunde und ihrer „Familie“. Der Fokus liegt auf der Analyse der kompositorischen Mittel, der Stilentwicklung und der Erzeugung von Nähe und Authentizität in ihren Bildern.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die kompositorischen Mittel und die Entwicklung von Goldins Stil. Sie beleuchtet die Wirkung von Nähe und Authentizität in ihren Bildern und analysiert die Wirkung der Fotografien auf den Betrachter. Ein weiterer Aspekt ist die Abgrenzung zu anderen Künstlern wie Cindy Sherman und August Sander.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit vergleicht Selbstporträts und Porträts anderer Personen, analysiert die kompositorischen Mittel und die Stilentwicklung, untersucht die Erzeugung von Nähe und Authentizität, betrachtet die Wirkung der Fotografien auf den Betrachter und grenzt Goldins Werk von anderen Künstlern ab.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Kapitel 1 (Einleitung) stellt Nan Goldins Werk vor und grenzt es von anderen Künstlern ab. Kapitel 2 vergleicht Goldins Selbstporträts mit Porträts ihrer „Familie“, analysiert die unterschiedliche Nutzung der Kamera und die jeweilige Wirkung auf den Betrachter. Das Kapitel 3 (nicht im vorliegenden Auszug enthalten) wird sich vermutlich mit weiteren Aspekten der Porträtfotografie Goldins befassen. Kapitel 4 (Schluss) ist ebenfalls nicht im Auszug enthalten.
Welche konkreten Bilder von Nan Goldin werden analysiert?
Der Auszug nennt folgende Bilder: "Self-Portrait in blue bathroom, London, 1980", "Nan crying in Bathroom, Baltimore MD, 1986", "Self-Portrait in my Blue Bathroom, Berlin, 1991", "Suzanne with Mona Lisa, Mexico City, 1981", "Edwige behind the bar at Evelyne's, New York City, 1985", und "Gina at Bruce's Dinner Party, New York City, 1991".
Wie wird Goldins Werk charakterisiert?
Goldins Werk wird als autobiografische Fotografie oder visuelles Tagebuch charakterisiert, wobei die besondere Nähe und Authentizität ihrer Fotografien hervorgehoben wird.
Wie wird die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und ein Stichwortverzeichnis (nicht im vorliegenden Auszug enthalten).
- Quote paper
- Ann-Katrin Boberg (Author), 2011, Nan Goldin. Ihre Porträtfotografien im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1011498