Die Entwürfe des anglo-amerikanischen militärischen Oberkommandos sahen drei Phasen für die Neuordnung des deutschen Nachrichtenwesens nach dem Krieg vor: Mit dem Vorrücken der Armeen auf deutsches Gebiet sollten zuerst alle Presseerzeugnisse und Rundfunksender ihre Tätigkeit einstellen. Die gesetzliche Grundlage dafür wurde am 24. November 1944 durch Gesetz der Militärregierung geschaffen. Für eine Übergangsphase sollten dann alliierte ,,Mitteilungsblätter" die Nachrichtenversorgung der Zivilbevölkerung sicherstellen, bevor deutsche Informationsträger unter Aufsicht der Besatzungsmacht wieder an die Öffentlichkeit herantreten durften (,,Lizenzzeitungen").1 Einigkeit herrschte unter den Alliierten, daß nicht nur alle nationalsozialistischen Presseorgane, sondern die gesamte vor 1945, also auch die schon vor 1933 existierende Presse verboten werden sollte.2
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1 Neumann (1994), S. 33f.
2 Volmert (1979), S.45
Inhaltsverzeichnis
- DIE MEDIENSITUATION KURZ NACH DEM II. WELTKRIEG
- ZIELE UND GANG DER UNTERSUCHUNG
- DAS RUNDFUNKWESEN UNTER WESTALLIIERTER UND DEUTSCHER KONTROLLE
- Ausgangsbedingungen und Übersicht
- Der Rundfunk in der britischen Zone
- Der Rundfunk in der amerikanischen Zone
- Der Rundfunk in der französischen Zone
- Der Rundfunk in Berlin
- DAS PRESSEWESEN UNTER BRITISCHER, AMERIKANISCHER UND DEUTSCHER KONTROLLE 1945-49
- Übersicht
- Ausgewählte deutsche Nachkriegszeitungen
- Die „Neue Zeitung“
- Die „Frankfurter Rundschau“
- SCHLUBBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Entwicklung der Medienlandschaft in Deutschland in der unmittelbaren Nachkriegszeit (1945-49). Sie konzentriert sich auf die Reorganisation des Rundfunks und der Presse unter alliierter Kontrolle, insbesondere in den britischen, amerikanischen und französischen Besatzungszonen sowie in Berlin. Die Arbeit untersucht, wie die Alliierten versuchten, ein demokratisches und friedliebendes Deutschland zu fördern, indem sie das Medienwesen umgestalteten und die Umerziehung deutscher Journalisten anstrebten.
- Die alliierte Besatzungspolitik und ihre Auswirkungen auf die Medienlandschaft in Deutschland
- Die Reorganisation des Rundfunkwesens unter alliierter Kontrolle
- Die Herausforderungen und Chancen für das Pressewesen in der Nachkriegszeit
- Die Rolle der Medien bei der Umerziehung der Deutschen und der Förderung demokratischer Werte
- Die Entwicklung einer neuen Medienkultur in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Mediensituation kurz nach dem II. Weltkrieg: Dieses Kapitel beleuchtet die Situation der Medien in Deutschland unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Es zeigt, wie die Alliierten mit der Neuordnung des Nachrichtenwesens begannen, wobei zunächst alle Presseerzeugnisse und Rundfunksender eingestellt wurden. Anschließend wurden alliierte Mitteilungsblätter zur Informationsversorgung der Bevölkerung eingesetzt, bevor deutsche Medien unter Aufsicht der Besatzungsmacht wieder zugelassen wurden.
- Kapitel 2: Ziele und Gang der Untersuchung: Hier werden die Ziele und der Umfang der vorliegenden Arbeit erläutert. Der Fokus liegt auf der Zeitungslandschaft in den britischen und amerikanischen Zonen sowie dem Rundfunk in allen drei Westzonen und in Berlin. Die sowjetische Besatzungszone wird aufgrund der fehlenden Pressefreiheit nicht berücksichtigt. Der Zeitraum der Untersuchung beschränkt sich auf die Jahre 1945 bis 1949. Das Fernsehen wird nicht behandelt, da es in Deutschland erst 1950 eingeführt wurde.
- Kapitel 3: Das Rundfunkwesen unter westalliierter und deutscher Kontrolle: Dieses Kapitel befasst sich mit der Neuordnung des Rundfunkwesens. Es werden die Ausgangsbedingungen und die Übersicht über die einzelnen Zonen, sowie die Entwicklung des Rundfunks in der britischen, amerikanischen, französischen Zone und in Berlin, beleuchtet. Der Rundfunk wurde im Dritten Reich als Propagandainstrument missbraucht. Die Alliierten wollten einen demokratischen Rundfunk fördern, der frei von staatlicher Einflussnahme war.
- Kapitel 4: Das Pressewesen unter britischer, amerikanischer und deutscher Kontrolle 1945-49: Dieses Kapitel behandelt die Reorganisation des Pressewesens in Deutschland. Es bietet eine Übersicht über die wichtigsten Zeitungen und die Lizenzierungspolitik der Alliierten. Es werden exemplarisch die „Neue Zeitung“ und die „Frankfurter Rundschau“ untersucht.
Schlüsselwörter
Nachkriegszeit, Medienlandschaft, Rundfunk, Presse, Alliierte, Besatzungspolitik, Umerziehung, Demokratisierung, Lizenzierung, „Neue Zeitung“, „Frankfurter Rundschau“, Propaganda, Informationspolitik, deutsche Medien, britische Zone, amerikanische Zone, französische Zone, Berlin, Sowjetische Besatzungszone
- Arbeit zitieren
- Thomas Ch. Hartmann (Autor:in), 1997, Medien in der Nachkriegszeit 1945-49, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10117