Die vorliegende Hausarbeit will auf die Spur nach den Beweggründen für das Schweigen der italienischen Ex-Internierten gehen, welches ihr Leben insbesondere die ersten Jahre seit dem Kriegsende prägte. Es dauerte, bevor ihre Geschichte ans Licht kam und ihnen Politik und Öffentlichkeit die entsprechende Anerkennung zollten.
Bevor auf die zentrale Frage eingegangen wird, soll zunächst in Kapitel 2 der historische Kontext beleuchtet werden: Der durch den amerikanischen General Dwight Eisenhower verkündete Waffenstillstand am 8. September 1943 sowie die Umstände, die zur Entwaffnung der italienischen Militärkräfte führten. Parallel dazu wird kurz auf Mussolinis Befreiung und auf die in Norditalien neugegründete „faschistische Nationalregierung“ eingegangen. Kapitel 2 schließt mit der Schilderung der Umstände ab, unter denen die italienischen Militärangehörigen nach dem Waffenstillstand in die deutsche Kriegsgefangenschaft verschleppt wurden.
So nimmt Kapitel 3 das Problem mit den ehemaligen Verbündeten ins Blickfeld, indem die Gründe für die Statusänderung der Kriegsgefangenen in italienische Militärinternierte ( kurz „IMI“) zur Sprache kommen. Die materielle Versorgung der IMI, die Arbeitsfelder sowie ihre Lebensbedingungen sollen hier entsprechenden Raum finden. Der zweite Teil des Kapitels 3 befasst sich weiter mit dem im August 1944 von der R.S.I gemeldeten zweiten Statuswechsel und dessen Gründen. Neben der Problematik, die den Zwangsübertritt in das Zivilverhältnis veranlasste, soll abschließend kurz kommentiert werden, welche Vor- und Nachteile diese letzte Überführung für die IMI bedeutete.
Das Hauptgewicht dieser Hausarbeit liegt in Kapitel 4. Hier sollen die Beweggründe gesucht werden, die das Schweigen der IMI wieder zurück in ihrer Heimat begründeten. Dieses Kapitel befasst sich hauptsächlich mit drei Schwerpunkten: Dem Umgang der Alliierten mit den Ex-Internierten zum Kriegsende, ihrer Repatriierung sowie dem Neuanfang in Italien.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Kontext: Der 8. September 1943
- Das Problem mit den ehemaligen Verbündeten
- Von Kriegsgefangenen zu italienischen Militärinternierten (IMI)
- Die Überführung in das zivile Arbeitsverhältnis
- Die Beweggründe für das Schweigen der Ex-Internierten
- Der Umgang der Alliierten mit den Ex-IMI nach der Befreiung
- Die Maßnahmen zur Repatriierung der Ex-IMI
- Der Neuanfang für die Ex-IMI wieder zurück in Italien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert das Schweigen der italienischen Militärinternierten (IMI) nach dem Zweiten Weltkrieg, indem sie die Gründe für das Fehlen ihrer Geschichte in der Öffentlichkeit und Politik untersucht. Sie beleuchtet den historischen Kontext, den Statuswandel der IMI von Kriegsgefangenen zu Internierten und schließlich zu Zivilisten, sowie die Schwierigkeiten, die die IMI nach ihrer Rückkehr nach Italien erlebten.
- Der Waffenstillstand von Cassibile und die Folgen für die italienischen Streitkräfte
- Die Statusänderung der IMI und ihre Lebensbedingungen in deutscher Gefangenschaft
- Der Umgang der Alliierten mit den Ex-IMI und die Herausforderungen bei der Repatriierung
- Die Wiedereingliederung der Ex-IMI in das italienische Leben und die Schwierigkeiten mit Arbeitslosigkeit und politischer Situation
- Die Bedeutung der Geschichte der IMI und die Rolle des Verbandes A.N.E.I. bei der Bekanntmachung ihrer Erfahrungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach den Beweggründen für das Schweigen der italienischen Ex-Internierten und gibt einen Überblick über die Struktur der Hausarbeit. Kapitel 2 beleuchtet den historischen Kontext des Waffenstillstands vom 8. September 1943, die Entwaffnung der italienischen Streitkräfte und die Entstehung der faschistischen Satellitenregierung in Norditalien. Kapitel 3 analysiert die Statusänderung der ehemaligen Verbündeten von Kriegsgefangenen zu italienischen Militärinternierten (IMI) und beschreibt deren materielle Versorgung, Arbeitsbedingungen und Lebensverhältnisse. Das Hauptgewicht der Hausarbeit liegt in Kapitel 4, das sich mit den Beweggründen für das Schweigen der IMI nach ihrer Rückkehr nach Italien auseinandersetzt. Dabei werden die Behandlung der Ex-Internierten durch die Alliierten, die Herausforderungen der Repatriierung und die Schwierigkeiten bei der Wiedereingliederung in das soziale Leben beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema der italienischen Militärinternierten (IMI) im Zweiten Weltkrieg, insbesondere mit den Gründen für ihr Schweigen nach dem Krieg. Weitere zentrale Begriffe sind Waffenstillstand, Statusänderung, Repatriierung, Wiedereingliederung, Arbeitslosigkeit, politische Situation in Italien und die Rolle des Verbandes A.N.E.I. in der Bekanntmachung der Geschichte der IMI.
- Arbeit zitieren
- Paola Briani (Autor:in), 2016, Vergessene Opfer. Italienische Militärinternierte nach 1945, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1012032