Im Mittelpunkt der vorliegenden Hausarbeit steht der Paradigmenwechsel der Reisebeschreibung am Ausgang des 18. Jahrhunderts in Verbindung mit Goethes Werk "Italienischer Reise". Es soll erörtert werden, welche Faktoren für den historischen Wandel, durch den die Reisebeschreibung von einer objektiv-empirischen zu einer subjektiv-ästhetischen Beschreibungsform wurde, verantwortlich sind und wie sich diese neue literarisch-ästhetische Dimension in Goethes Werk zeigt.
Zu den Thesen beziehungsweise zu den Ursachen, welche die Fragestellung begründen sollen, gehören unter anderem die ökonomische und politische Emanzipation des Bürgertums, eine nicht mehr gegebene Befriedigung der Erkenntnisinteressen sowie eine Veränderung der Wahrnehmung und der Anschauungsformen. In diesem Rahmen soll das Gewicht besonders auf das Bedürfnis nach subjektiver Aussprache gelegt werden, denn dieses war für den Übergang von einer gelehrt-utilitaristischen Reisebeschreibung zu einer eher subjektiv-ästhetischen Beschreibungsform verantwortlich. Johann Joachim Winckelmann war der Vorläufer für diesen neuen Trend im deutschsprachigen Raum, er sorgte für die Ästhetisierung Italiens und damit für das Primat des Ästhetischen gegenüber dem Ethischen der Frühaufklärung. Als Vertreter der herrschenden Tendenz der Aufklärung mit ihrem literatur-theoretischen Postulat von Vernunft und Kritik zugunsten einer enzyklopädisch-wissenschaftlichen Beschreibung soll hingegen auf die Allgemeine Deutsche Bibliothek (ADB) mit ihren strengen Prinzipien kurz eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Reisen und seine Beweggründe
- Hauptdarbietungsformen der Reiseliteratur am Ausgang des 18. Jahrhunderts
- Historischer Kontext: Ursachen für den Paradigmenwechsel der Reiseliteratur am Ausgang des 18. Jahrhunderts
- Goethes Italienische Reise in ästhetisch-literarischer Hinsicht
- Vermittlung des Erlebten über die Empfindung und die Reflexion des reisenden Ich
- Rom als Stadt der Wiedergeburt, die tiefere Bedeutung der Reise
- Das reisende Ich und die Umwandlung des Italien-Erlebnisses im Text
- Volk und Natur
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Paradigmenwechsel der Reisebeschreibung am Ausgang des 18. Jahrhunderts und untersucht, wie sich diese Entwicklung in Goethes "Italienischer Reise" manifestiert. Die Arbeit erörtert die Ursachen für den Wandel von einer objektiv-empirischen zu einer subjektiv-ästhetischen Beschreibungsform und analysiert, wie sich diese neue literarisch-ästhetische Dimension in Goethes Werk zeigt.
- Die ökonomische und politische Emanzipation des Bürgertums
- Die Veränderung der Erkenntnisinteressen und der Wahrnehmung
- Das wachsende Bedürfnis nach subjektiver Aussprache
- Die Ästhetisierung Italiens und das Primat des Ästhetischen gegenüber dem Ethischen
- Die Rolle von Sprach- und Stilmitteln in der Vermittlung von Reiseerfahrungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Fragestellung nach dem Paradigmenwechsel der Reisebeschreibung im 18. Jahrhundert am Beispiel Goethes "Italienischer Reise" vor. Die Arbeit konzentriert sich auf die ästhetisch-literarische Dimension des Werkes und untersucht die Ursachen und Auswirkungen des Wandels in der Reisebeschreibung.
- Das Reisen und seine Beweggründe: Dieses Kapitel betrachtet die historischen Beweggründe für Reisen, von Geschäftsreisen und Kriegszügen bis hin zu Pilgerfahrten.
- Hauptdarbietungsformen der Reiseliteratur am Ausgang des 18. Jahrhunderts: Dieses Kapitel erörtert verschiedene Formen der Reiseliteratur im 18. Jahrhundert, die vom objektiven Bericht bis zur subjektiven Beschreibung reichen.
- Historischer Kontext: Ursachen für den Paradigmenwechsel der Reiseliteratur am Ausgang des 18. Jahrhunderts: Dieses Kapitel analysiert die Ursachen des Wandels in der Reisebeschreibung, darunter die Emanzipation des Bürgertums, die veränderte Erkenntnisinteressen und die Betonung des Ästhetischen.
- Goethes Italienische Reise in ästhetisch-literarischer Hinsicht: Dieses Kapitel widmet sich Goethes "Italienischer Reise" und untersucht, wie er seine Erfahrungen und Empfindungen in Italien literarisch verarbeitet. Es werden insbesondere Sprach- und Stilmittel sowie die Bedeutung der Reise für die künstlerische und geistige Entwicklung des Reisenden beleuchtet. Unterkapitel 5.1 analysiert, wie Goethe die Objekte und Ereignisse seiner Reise über seine Empfindungen und Reflexionen vermittelt. Unterkapitel 5.2 beleuchtet Rom als Stadt der Wiedergeburt und die Begegnung des Reisenden mit der Kunst. Unterkapitel 5.3 untersucht, wie die Italien-Erfahrung im Text umgewandelt wird und die Beziehung zwischen dem Ich und den Gegenständen dargestellt wird. Unterkapitel 5.4 widmet sich dem Thema Volk und Natur sowie der Interaktion von Volk, Natur und Kunst in Goethes Reisebeschreibung.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit den Themen Reisebeschreibung, Paradigmenwechsel, Reiseliteratur, ästhetisch-literarische Dimension, subjektiv-ästhetische Beschreibung, Goethes Italienische Reise, Sprach- und Stilmittel, Empfindung, Reflexion, Wiedergeburt, Volk und Natur, Kunst.
- Arbeit zitieren
- Paola Briani (Autor:in), 2018, Paradigmenwechsel der Reisebeschreibung am Ausgang des 18. Jahrhunderts. Johann W. Goethes "Italienischer Reise", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1012033