Die Philosophie des europäischen Staatssystems


Ausarbeitung, 2001

4 Seiten


Leseprobe


Thesenpapier

- „westfälische Friede“ à damit bildete sich die völkerrechtliche Grundlage des modernen Staatssystems à die Anerkennung der gegenseitigen Souveränität
- nach den nationalen u. rel. Kriegen kann der Landessouverän erstmals die Religion der Untertanen bestimmen. „Wer regiert bestimmt die Religion“

1. England: Hobbes und Locke

Wichtige Kriterien in der pol. Verselbständigung Englands

- Die Wechselwirkung mit dem Kapitalismus, rapide Wachstum des engl. Handels (bereits im 14. Jh. bedeutend) à ursprüngliche Akkumulation
- Die Insellage Englands (bereits um 1630 Unabhängigkeit als Insel)
- Nur die mächtigsten Händler konnten eine gesetzlich abgesicherte Handelspolitik dem Parlament gegenüber erzwingen à Mobilisierung der breiten Bev. gegen die Krone
- Konflikt zwischen dem kath. König und Parlamentà Bürgerkrieg

1.1. Hobbes

Nach H. wird die menschl. Natur von Machtstreben beherrscht (à Legitimation d. Absolutismus), daraus folge Krieg aller gegen alle, willkürlicher Umgang mit der Macht. Die Macht aller Bürger ist also auf eine starke Autorität (eine oder mehrere Personen) zu übertragen à die Vereinigung der Masse in einer Person à Gesellschaft à Leviathan (ein sterbl. Gott).

Diese Obrigkeit (staatl. Autorität) war also notwendig, um Bürgerkriege zu verhindern, aber nicht aus göttlicher Legitimation (Leviathan, 1651). à antipäpstl Haltung

Darauf ist auch die Denkrichtung von T. Hobbes zurückzuführen, die Verhinderung der Bürgerkriege. Hobbes à die Politik mußsich auf das absolute Recht der staatl. Obrigkeit gründen, die Untertanen sind auf Gehorsamkeit verpflichtet.

Hauptmerkmale d. hobbesschen Staates:

- abs. Souveränität einer starken, zentralen Obrigkeit u. scharfe Abgrenzung g. Ausland die Auswirkungen der hobbesschen Staatsphilosophie

- Proletarisierung großer Teile d. Bev.

- Fehlgeschlagene Reformationsversuche d. angl. Kirche

- Auswanderung n. Amerika (Entkommen d. engl. Untertanen aus dem hobbesschen strengen Regime)

1.2. Locke

- Für Lock beinhaltet der Naturzustand des Menschen seine völlige Handlungsfreiheit und seine freie

Verfügung über Eigentum. Als Beweis dazu zeigt er auf die Herrscher unabhängiger Regierungen auf der ganzen Welt à natürl. Streben nach Freiheit und Unabhängigkeit

- Nach Lock hat der Staat dem nat. und internationalem Eigentum gegenüber eine Schutzfunktion à Nachtwächterstaat

- Die Mitglieder der zivilen Gesellschaft müssen vom Gesetz gebrauch machen können, damit dieser Schutz aufrechterhalten werden kann (à Widerlegung d. Absolutismus)

1.3. Hume

Theoretische Formulierung der britischen Gleichgewichtspolitik (Koalition gegen die jeweils dominante Macht auf dem Festland)

- weniger Leidenschaftlichkeit und Trotzhaltungen · Kriege sind Geldverschwendung

- skeptische Betrachtung der aufsteigenden Bourgeoisie gegenüber den . aristokratischen u. religiösen . Werten à Skeptizismus

Seither bemühte sich die britische Politik um auf die Schaffung eines ökonomischen Weltreiches.

2. Frankreich

- Der Verfall des Feudalismus und das Aufkommen neuer Produktionsverhältnisse à Streben nach Vorrangstellung zwischen der alten (Königtum) und neuen (Bourgeoisie) gesellschaftlichen Kräfte. · Entwicklung einer Opposition (auf die Initiative der Obrigkeit angewiesen) angeführt von den Handelsstädten gegen die Zentralisierungspolitik des absoluten Königtums.
- um mit dem englischen Rivalen mithalten zu können verfolgte die Obrigkeit eine Modernisierungspolitik (auf Kosten d. Bauern) à passive Revolution (vgl. Unterordnung der Religion in die Politik durch das Regime der Kardinäle)

2.1. Voltaire

- Weltbürger anstatt Vaterlandsliebe à Kosmopolitismus
- Krieg ist das größte aller Verbrechen (territorialer Besitzdrang der Aristokratie)

2.2. Rousseau und die Revolution

- bürgerl. Freiheit anstatt natürl. Freiheit (àGesellschaftsvertrag, 1762)
- das souveräne Volk bestimmt die Regierung (-sform) à Volkssouveränität · gegen die Existenz von Teilgesellschaften im Staat (vgl. Hobbes)

3. Deutschland

3.1. Kant

- Widersprüche der reinen Vernunft (Antinomien) sind durch den Moral zu regulieren
- Durch den Handel entsteht eine transnationale Gesellschaft, die Staaten behalten ihre Souveränität, müssen aber auf den Krieg verzichten à Völkerbund
- Eine Universalmonarchie und damit ein weltumfassender Leviathan ist nicht möglich Kants Entwurf eines Friedensvertrages eröffnete in Deutschland den Weg zur Bildung einer Nation. Diesen Weg konkretisierte Fichte, in dem er die Nation als das höchste Ideal einstufte.

3.2. Hegel

- Die Vernunft ist die gesamte Wirklichkeità Totalität
- als subjektiver Geist im menschl. Individuum, als objektiver Geist in Familie, Gesellschaft, Staat, als absoluter Geist in Kunst, Religion und Philosophie konkretisiert, und zwar im dialekt. Dreischritt von These, Antithese, Synthese.
- Absolute Existenz des Weltgeistes, dem der Volksgeist sich unterzuordnen hat à Idealismus

Außer diesem formalen Aspekt gab es in verschiedenen Ländern unterschiedliche gesellschaftspolitische Entwicklungen, auf die wir im folgenden eingehen werden.

4.

In Frankreich entwickelte sich der Kapitalismus langsamer als in der Insel, es entwickelte sich jedoch angeführt von den Handelsstädten eine Opposition gegen die Zentralisierungspolitik des absoluten Königtums. Diese Opposition war allerdings auf die Initiative der Obrigkeit angewiesen, welche dann, um mit dem englischen Rivalen mithalten zu können eine Modernisierungspolitik verfolgte à passive Revolution (vgl. Unterordnung der Religion in die Politik durch das Regime der Kardinäle)

Der geistigen Elite lag mehr an Gedankenfreiheit als an rel. Orthodoxie. Mit dem Gebrauch des menschlichen Verstandes wollte man der Wahrheit näher kommen, und hoffte auf ein Zeitalter wachsender Aufklärung und unbegrenzten Fortschritts

Ende der Leseprobe aus 4 Seiten

Details

Titel
Die Philosophie des europäischen Staatssystems
Hochschule
Bergische Universität Wuppertal
Autor
Jahr
2001
Seiten
4
Katalognummer
V101231
ISBN (eBook)
9783638996501
Dateigröße
342 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
int. Politik
Arbeit zitieren
Selim Molla (Autor:in), 2001, Die Philosophie des europäischen Staatssystems, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101231

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