Die Arbeit widmet sich den Grenzen und Möglichkeiten der Kooperation von Kinder- und Jugendhilfe und Ganztagsschulen. Dabei wird ein Fokus auf die Schulsozialarbeit als ein wachsendes Feld gelegt. Die Fragestellung, welche als Orientierung und Erkenntnisinteresse dieser Arbeit gilt, lautet demnach „Was ist für die Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Kinder- und –Jugendhilfe sowie der Institution Ganztagsschule elementar und welche Anforderungen bzw. Grenzen sind damit verbunden?“. Dabei soll unter anderem dar-gestellt werden, wie die Schulsozialarbeit ihrem Auftrag gerecht werden kann und welcher Bedingungen es dafür bedarf. Auch Widersprüche wie die Einbußen im Feld der Kinder- und Jugendhilfe der Schulsozialarbeit sollen indes nicht unberücksichtigt bleiben.
Bevor der Themenschwerpunkt allerdings explizit behandelt werden kann, gilt es ein Fundament zu schaffen. Dafür wird das Thema einerseits in einen gesellschaftlichen Kontext eingebettet sowie dessen Relevanz dargestellt und andererseits werden grundlegende Definitionen und Charakteristika der jeweils angesprochenen Felder geklärt.
Im zweiten Kapitel der Arbeit werden die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen betrachtet. Die Transformation des Wohlfahrtsstaates in einen aktivierenden Sozialstaat bringt einige grundlegende Änderungen mit sich. Wie die Gesellschaft im Allgemeinen betrifft dieser Vorgang zwangsläufig auch das einzelne Individuum darin. Folge ist unter anderem, dass sich die Rolle des Kindes in einer veränderten Gesellschaft ebenfalls wandelt. Regulierungslogiken wie ‚Fordern und Fördern‘ haben einen erheblichen Einfluss auf diese entscheidende Lebensphase.
Dieser hier kurz skizzierte Sachverhalt stellt die Ausgangslage für diese Arbeit dar. Sowohl der vermehrte Ausbau von Ganztagsschulen als auch die damit einhergehende Ausdehnung der Schulsozialarbeit finden ihre Wurzeln in dem Transformationsprozess und führen zu einer veränderten Kindheit. Allerdings bringt dies auch neue Anforderungen mit sich, die es zu bewältigen gilt. Dieser Themenkomplex soll primär aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive betrachtet werden – die Gestaltung von Lehrplänen und dergleichen finden hier keinen Raum.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gesellschaftliche Rahmenbedingungen
- Transformationsprozess des Wohlfahrtsstaates
- Kinder im Aktivierenden Sozialstaat
- Die Ganztagsschule als Zweig der Entwicklung des Transformationsprozesses
- Die Ganztagsschule - eine Begriffsbestimmung
- Aufgaben und Funktionen der Schule und Lehrenden
- Lebenswelt Schule
- Notwendigkeit der Schulsozialarbeit
- Schulsozialarbeit - das Bindeglied zwischen Kinder- und Jugendhilfe und Schule
- Das Feld der Kinder- und Jugendhilfe
- Entstehung und Funktion der Schulsozialarbeit
- Methoden der Schulsozialarbeit
- Erforderliche Kompetenzen der Schulsozialarbeiter*innen
- Die Kooperation zwischen Ganztagsschulen und der Schulsozialarbeit
- Die unterschiedlichen Anforderungen an die Institution Schule und die Schulsozialarbeit
- Gestaltung der Kooperation und Kooperationsbedingungen
- Kooperation verbessern und Potentiale nutzen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich mit den Grenzen und Möglichkeiten der Kooperation zwischen Kinder- und Jugendhilfe sowie Ganztagsschulen auseinander, wobei der Fokus auf der Schulsozialarbeit als wachsendem Feld liegt. Ziel ist es, die Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen diesen Akteuren zu analysieren und die damit verbundenen Anforderungen und Grenzen zu beleuchten. Die Arbeit untersucht, wie die Schulsozialarbeit ihrem Auftrag gerecht werden kann und welche Bedingungen hierfür notwendig sind. Ebenso werden die potenziellen Einbußen im Feld der Kinder- und Jugendhilfe durch die Schulsozialarbeit berücksichtigt.
- Der Transformationsprozess des Wohlfahrtsstaates und seine Auswirkungen auf Kinder
- Die Bedeutung und Funktion der Ganztagsschule
- Die Rolle und Herausforderungen der Schulsozialarbeit
- Die unterschiedlichen Anforderungen an Schule und Schulsozialarbeit
- Möglichkeiten und Grenzen der Kooperation zwischen diesen Akteuren
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 setzt den Rahmen für die Untersuchung, indem es die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen beleuchtet. Es untersucht den Transformationsprozess des Wohlfahrtsstaates und die daraus resultierenden Herausforderungen für Kinder in der heutigen Gesellschaft. Kapitel 3 widmet sich der Ganztagsschule als Teil des Transformationsprozesses. Es definiert den Begriff der Ganztagsschule, beschreibt ihre Aufgaben und Funktionen sowie die Auswirkungen auf die Lebenswelt der Schüler*innen. Die Notwendigkeit der Schulsozialarbeit als Bindeglied zwischen Schule und Kinder- und Jugendhilfe wird ebenfalls beleuchtet.
Kapitel 4 widmet sich der Schulsozialarbeit, die in ihren Ursprung und ihren Aufgaben sowie Methoden und benötigten Kompetenzen vorgestellt wird. In Kapitel 5 werden die spezifischen Anforderungen an Schule und Schulsozialarbeit gegenübergestellt, um die Gestaltung und Bedingungen der Kooperation zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themenfeldern Wohlfahrtsstaat, Ganztagsschule, Schulsozialarbeit, Kinder- und Jugendhilfe, Kooperation, Anforderungen, Grenzen, Potenziale. Die Analyse basiert auf der erziehungswissenschaftlichen Perspektive und betrachtet die Zusammenarbeit von verschiedenen Akteuren im Bildungssystem.
- Quote paper
- Katharina Müller (Author), 2020, Kooperation von Kinder- und Jugendhilfe und Ganztagsschule. Möglichkeiten und Grenzen der Schulsozialarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1012447