Thema: Sachsen - von der Monarchie zur Republik
1. Das Ende der Monarchie:
08. Nov. 1918: Welle d. Massendemonstrationen gegen Krieg und Monarchie hat
Sachsen erfasst
⃗ in 124 der damaligen 144 sächsischen Städte wurden Arbeiter- und Soldatenräte gebildet
⃗ auch in Dresden
09.nov. 1918: es gab kurzzeitig in Dresden 2 Räte: einen von der vorwiegend
Dresdner SPD- und Gewerkschaftsführung und einen von der USPD geführt
- zusammen mit Demonstranten gelang es ihnen, noch vor Mitternacht vom 09. zum 10.
Nov.. die gesamte öffentliche + militärische Gewalt in die eigenen Hände zu nehmen
- gleichzeitig verhandeln die Räte über ihren Zusammenschluss
- schon am 10. Nov.. wurde das Ergebnis in Massenveranstaltung im Zirkus Sarrasani bekanntgegeben
⃗ wurde von der Menge begeistert aufgenommen
⃗ nach Veranstaltungsschluss zog ein großer Trupp von Soldaten und Zivil zum Schloss
⃗ Abordnung von 10 Mann forderten ihren Einlass
⃗ kurz darauf wurde rote Fahne auf dem Schlossturm gehisst
⃗ wurde mit Jubel und Hochrufen auf die Republik begrüßt
10.nov. 1918: - vereinter revolutionäre Arbeiter- und Soldatenrat erklärt Absetzung
von König und Beseitigung der Monarchie
- Ausruf der Republik Sachsen in Dresden
- Übernahme der Regierungsgewalt durch 6 Volksbeauftragte
13. Nov.1918: - Friedrich August III. tritt zurück ⃗ „Machd doch eiren Drägg allene“
2. politische ziele und Vorstellungen von der Zukunft Sachsens:
- absolute Herrschaft des Willens der Arbeiterklasse
- Beseitigung der Knechtschaft in jeder Form
- Trennung der Kirche vom Staat
- Abschaffung aller bürgerlichen Gerichte
- Einordnung Sachsens in die einheitl. großdeutsche Volksrepublik
- Pressefreiheit
- Volksernährung sichern
- Wohnungsnot beheben
- volle Freiheit für Religionsgemeinschaften
- volle Selbstverwaltung für die Gemeinden
3. Wahlen vom 02. Feb. 1919
- Tage bis zur Wahl waren von heftigem Wahlkampf aller Parteien geprägt
⃗ eine Partei war die mit dem Spartakusbund als Kern geschaffene KPD
⃗ ziel: wollten mit Wahlboykott in den Wahlkampf eingreifen
- KPD orientierte sich im Gegensatz zur parlamentarischen Demokratie an einer
sozialistischen Revolution
- Interpretierte Politik der SPD als Konterrevolution
⃗ es wuchsen gegenseitig Vorurteile und Vorwürfe
- Regierung d. Volksbeauftragten schichte die Sicherheitstruppen am 10. Jan. 1919 nach
Dresden gegen eine organisierte Demonstration der KPD
⃗ die 3 USPD-Minister legten ihre Ämter nieder
⃗ kostete 10 Demonstranten das leben, 50 wurden verletzt
- Bildung einer reinen SPD-Regierung
- Keine Koalitionsregierung
⃗ Sozialdemokraten regierten mit Minderheitskabinett
- mit 41,6 % wurde die SPD gewählt (höhste Stimmenanzahl in Dresden-Bautzen)
⃗ 42 Mandate
- 22,9 % der Stimmen erreichte die DDP (Deutsche Demokratische Partei) (erreichten
in allen Wahlkreisen ungefähr eine Stimmenanzahl von 20 %)
- 16,3 % USPD (fast 40 % erreichten sie im Wahlkreis Leipzig)
⃗ 15 Mandate
- 39 Mandate bürgerliche Partein
4. Verfassung des Freistaates Sachsen:
- Reichsfassung hatte am 11. Aug. 1919 den organisatorischen Aufbau d. Reiches bestimmt
- 28. Febr. 1920: Volkskammer hat „Vorläufiges Grundgesetz für den Freistaat Sachsen“ angenommen
- Reichsverfassung setzte für eigenständige Entscheidung Schranken
- machte durch die fülle ihres Inhalts für viele Bereiche eine besondere landesrechtliche Regelungen überflüssig
- Entwurf wurde in Volkskammer in 19 Sitzungen beraten
- 26. Okt. 1920 Schlussberatungen ⃗ wurde einstimmig angenommen
einige Artikel der Verfassung:
- Art. 1: Sachsen ist ein Freistaat im deutschen reiche. Die Landesfarben sind weiß- grün.
- Art. 2: die Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird nach dieser Verfassung und nach der Verfassung d. deutschen reiches ausgeübt durch das Volk, den Landtag und die Behörden.
- Art. 4: die abgeordneten sind Vertreter des Volkes. Sie sind an Aufträge nicht gebunden.
5. Quellen
Häufig gestellte Fragen
Was waren die wichtigsten Ereignisse am Ende der Monarchie in Sachsen im November 1918?
Am 8. November 1918 gab es Massendemonstrationen gegen Krieg und Monarchie in Sachsen. Arbeiter- und Soldatenräte wurden in 124 von 144 sächsischen Städten gebildet, auch in Dresden. Am 9. November gab es kurzzeitig zwei Räte in Dresden. Am 10. November erklärten vereinte revolutionäre Arbeiter- und Soldatenräte die Absetzung des Königs und die Beseitigung der Monarchie. Die Republik Sachsen wurde in Dresden ausgerufen, und 6 Volksbeauftragte übernahmen die Regierungsgewalt. Am 13. November 1918 trat Friedrich August III. zurück.
Welche politischen Ziele und Vorstellungen von der Zukunft Sachsens wurden verfolgt?
Zu den Zielen gehörten die absolute Herrschaft des Willens der Arbeiterklasse, die Beseitigung der Knechtschaft in jeder Form, die Trennung von Kirche und Staat, die Abschaffung aller bürgerlichen Gerichte, die Einordnung Sachsens in die einheitliche großdeutsche Volksrepublik, Pressefreiheit, die Sicherung der Volksernährung, die Behebung der Wohnungsnot, volle Freiheit für Religionsgemeinschaften und volle Selbstverwaltung für die Gemeinden.
Wie verliefen die Wahlen vom 2. Februar 1919 in Sachsen?
Die Tage bis zur Wahl waren von einem heftigen Wahlkampf aller Parteien geprägt, einschließlich der KPD, die mit einem Wahlboykott in den Wahlkampf eingreifen wollte. Die Regierung der Volksbeauftragten schickte am 10. Januar 1919 Sicherheitstruppen gegen eine KPD-Demonstration nach Dresden, was zum Rücktritt der drei USPD-Minister und zur Bildung einer reinen SPD-Regierung führte. Die SPD erhielt 41,6 % der Stimmen, die DDP 22,9 % und die USPD 16,3 %.
Was waren die Hauptmerkmale der Verfassung des Freistaates Sachsen?
Die Volkskammer nahm am 28. Februar 1920 das "Vorläufige Grundgesetz für den Freistaat Sachsen" an. Die Reichsverfassung setzte Schranken für eigenständige Entscheidungen. Der Entwurf wurde in 19 Sitzungen der Volkskammer beraten und am 26. Oktober 1920 einstimmig angenommen. Artikel 1 erklärte Sachsen zum Freistaat im Deutschen Reich mit den Landesfarben Weiß-Grün. Artikel 2 besagte, dass die Staatsgewalt vom Volk ausgeht und durch das Volk, den Landtag und die Behörden ausgeübt wird. Artikel 4 definierte die Abgeordneten als Vertreter des Volkes, die an Aufträge nicht gebunden sind.
Welche Quellen wurden für die Informationen verwendet?
Die Quelle war "Aus der Geschichte III".
- Arbeit zitieren
- Emely Wetzel (Autor:in), 2001, Sachsen - von der Monarchie zur Republik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101312