Der Printjournalist - ein Berufsbild im Wandel


Seminararbeit, 2000

22 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung und Klärung der Fragestellung

2. Geschichtliches

3. Einführung des PC

4. Auswirkungen / Aufgaben
4.1 Auswirkungen der neuen Technik & Aufgaben des Journalisten
4.2 Diskussion der Pro- bzw. Contra-Argumente der derzeitigen Entwicklung

5. Anforderungen an den Journalisten

6. Wandel des Berufsverständnisses an einem praktischen Beispiel

7. Ein neuer Beruf - Multimedia- bzw. Onlinejournalist

8. Trends und Fazit

9. Literaturverzeichnis, Quellenangaben und Anhang

1. Einleitung und Klärung der Fragestellung

„ Manchmal glaube ich, dass eine ganz neue Art von Journalismus auf uns zu kommen wird. In dieser Gesellschaft machen wir folgende Beobachtungen: Alles wird selber gemacht; man tapeziert selber - und bald hat auch jede Strasse ihren eigenen Fernsehbericht. Ich glaube, das diese Philosophie des Alles-Selber-Machens auch in den Journalismus einbrechen wird. Der Journalismus wird seine Faszination des Exklusiven verlieren. Das Zeitung machen, das Zeitungsproduzieren ist heute schon durch die Elektronik derart einfach geworden, davon macht man sich keine Vorstellung. “

Herbert Kolbe, Chefredakteur Emder Zeitung

Die Informationsgesellschaft in Deutschland führte in den letzten 10 bis 15 Jahren dazu, dass Journalisten mit ständig wechselnden Trends und zunehmenden Arbeitsanforderungen konfrontiert wurden.

Um diesen Wandel des journalistischen Berufsbildes, speziell den des Printjournalisten, zu erläutern, ist zunächst ein Rückblick auf die technische Entwicklung nötig.

Ausgehend von der Einführung des PCs und von Redaktionssystemen, beschäftigt mich die Frage, wie sich die Organisation, die Struktur und die Bedingungen der journalistischen Arbeit verändert haben.

Im Vergleich zum früheren Arbeits- und Produktionsablauf kam es zu gravierenden Änderungen. Die Arbeit ist komplexer aber dabei kürzer und preiswerter geworden. Hieraus leiten sich folgende Fragen ab:

Was sind die Aufgaben eines heutigen Journalisten? Welche Erfahrungen haben Journalisten in den Printmedien gemacht? Was kennzeichnet die derzeitige Arbeitsweise? Welche Anforderungen werden an einen heutigen Journalisten gestellt? Insgesamt soll in dieser Arbeit die Frage geklärt werden, was den Journalisten von heute ausmacht und was zukünftige Journalisten erwartet. Die Frage, welche Auswirkungen die zunehmende technische Weiterentwicklung hat und welche Bedeutung sich daraus für den eigentlichen Journalismus ableitet, soll in dieser Arbeit geklärt werden.

Auch soll geklärt werden unter welchen ökonomischen Innovationen diese Entwicklung vonstatten ging. Aus welchen Gründen nimmt der Computer eine immer größere Rolle in den Redaktionen ein? Hierbei interessieren vor allem die neuen Recherchemöglichkeiten und deren Folgen.

In diesem Zusammenhang werde ich versuchen, einen Ausblick auf das neue Berufsfeld eines Multimedia- bzw. Onlinejournalisten zu geben.

2. Zur Geschichte der Medien

Durch die Erfindung eines Systems von beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg (um 1450), fand ein tiefgreifender Wandel in der Drucktechnik statt. Schon zu diesem Zeitpunkt war zu erkennen, dass ökonomische Zwänge die Verbreitung und Anwendung der Drucktechnik dominieren würden. Jedoch erfand er nicht die Technik des Druckens selbst,... er hat viel mehr bekannte Verfahrensweisen für seine Zwecke abgewandelt. Er erfand dadurch ein System des Setzens und Druckens.1

Die Entwicklung des Buchdrucks wird von einigen Historikern als wichtiges Merkmal für das Ende des Mittelalters angesehen. Gutenbergs Erfindung brachte ihm aber keinen Reichtum. Jedoch ein reicher Mainzer Patrizier, der das Kapital zur Durchführung des Drucks zur Verfügung stellte, fuhr dadurch später mehr als 400 Prozent Gewinn ein. Schon hier zeichneten sich erste Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen Kapitalismus und Drucktechnik ab. Für die weitere Entwicklung hin zur massenhaften Produktion von Druckerzeugnissen war fast immer die Optimierung der Produktionszeit und der Produktionskosten ausschlaggebend. So ermöglichten spätere Erfindungen, wie die 1812 von Friedrich Koenig erfundene Zylinderdruckmaschine (Rotationsdruck) immer kürzere Produktionsabläufe. Später folgten dann die Linotype-Setzmaschine von Ottmar Mergenthaler (1884) oder die erste Monotype-Setzmaschine von Tobert Lanson im Jahre 1897.

Weitere gravierende Veränderungen in der Zeitungsproduktion brachte die Einführung der Telegrafie (Samuel F. B. Morse, 1837) mit sich. Hierdurch war es erstmals möglich sich über größere Entfernungen zu verständigen und Informationen zu sammeln, die dann gleichzeitig in schriftlicher Form vorlagen. Jedoch dauerte es eine ganze Zeit, bis die Technik der Telegrafie breite Nutzung fand. Dies lag vor allem an den hohen Anschaffungskosten. Mit der Einführung des Telefons 1876 ergaben sich weitere Möglichkeiten der Recherche und der Korrespondenz. Sowohl mit der Heimatredaktion als auch mit Informanten. Aber auch hier verstrichen einige Jahre bis zur Nutzung in der Medienbranche.

Hinderlich waren am Anfang des Telefonzeitalters vor allem die geringe Reichweite, die schlechte Qualität der Übertragungen. Das „Fräulein vom Amt“, die komplexen Handvermittlungsämter, waren ein weiteres Hindernis für schnelles Arbeiten. Mit zunehmender Reichweite und besserer Übertragungsqualität, sowie der allmählichen Umstellung von komplexen Handvermittlungsämtern auf automatische Selbstwahl erlangte das Telefon dann aber eine immer höhere Bedeutung.

Heutzutage ist das Telefon gar nicht mehr wegzudenken. Durch die Möglichkeit über das Telefon in relativ kurzer Zeit Informationen zu sammeln, ist es zu einem der Hauptwerkzeuge des Journalisten geworden. Die möglichst kostengünstige Überbrückung großer Distanzen und die damit angestrebte Schaffung eines ungehinderten, weltweiten Telefonverkehrs, legten den Einsatz der Funktechnik ebenfalls nahe. Schon 1937 sorgten 80 internationale Funksprechverbindungen über Kurzwellenstrecken dafür, dass 80 Prozent der damals 40 Millionen Telefone in aller Welt untereinander erreichbar waren.2

Die Vorreiterrolle in der technischen Entwicklung im 19. Jahrhundert hatten vor allem die USA inne. Hier kam es auch zu den bedeutendsten Fortschritten in der Entwicklung des Computers.

3. Einführung des PC

Um die Geschichte der Medien im Hinblick auf den Einfluss der neuen Medien zu bewerten, macht es wenig Sinn, bei Gutenberg anzufangen und die gesamte Entwicklung des technischen Fortschritts aufzuschlüsseln. Dies ist im vorangegangenen Kapitel schon behandelt worden. In diesem Kapitel will ich mich speziell auf die letzten 15 bis 20 Jahre beziehen. Hierbei soll heraus gestellt werden, welch großen Einfluss der Computer nicht nur auf die Arbeit des Journalisten, sondern auch auf den Produktionsablauf einer Zeitung hatte.

Der Computer führte zu einer technischen Revolution in der Zeitungsbranche.

Im Vergleich zur früheren Arbeitsweise, haben sich gravierende Änderungen ergeben. So war der normale Arbeitsablauf und Produktionsprozess, bis vor einiger Zeit noch langwierig und kostenaufwendig.

Vor der Einführung von Redaktionssystemen war es üblich, dass der Journalist seine Rechercheergebnisse „nur“ in eine verständliche Textform bringen musste. Danach fertigte er ein gut lesbares Skript an, welches als Vorlage, für weitere Arbeitsschritte diente. In weiteren Schritten wurde der Text gesetzt, layoutet, korrigiert und schließlich druckfertig gemacht. Durch diese Arbeitsteilung war ein hohes Maß an Professionalität notwendig. Speziell geschultes Personal war in allen Bereichen vertreten, z.B. Schreibkräfte, Setzer, Korrektoren. Der Journalist hatte nach seiner eigentlichen Recherche- und Schreibarbeit nur noch beobachtende und hinweisgebende Funktion. Der Vorteil dieses Produktionsablaufes war aber das geringe Risiko von Rechtschreib-, Grammatik- und Druckfehlern. Das vorgeschaltete Personal, der Journalist, wurde durch die Kontrollfunktion des weiteren Personals entlastet und konnte sich ganz seiner eigentlichen Arbeit widmen - dem Recherchieren und Schreiben.

Dies änderte sich jedoch mit der Einführung des Computers. Wie schon erwähnt, fand die Entwicklung des Computers vorwiegend in den Vereinigten Staaten von Amerika statt. 1963 kam es zur Einführung der ersten Redaktionssysteme in den USA. Diese waren jedoch noch nicht mit den heutigen Redaktionssystemen zu vergleichen. Erst 1984 brachte die Firma Apple mit ihrem Apple IIc einen Computer auf den Markt, der es erstmals ermöglichte umfassendes Desktop-Publishing zu betreiben. Dabei ist es möglich Text- und Bilddokumente zu kombinieren. Mit der zunehmenden Einführung des Internets, ergaben sich dann umfassende Nutzungsmöglichkeiten in der Medienbranche.

Mit der zunehmenden Erweiterung des Internets zum world wide web wurde das Internet zu einem weiteren Recherchemittel.

Vorreiter in Sachen Internet waren damals die Nachrichtenagenturen. Moderne Agenturen arbeiten im Gegensatz zu den Zeitungen mit einem Optimum an Technik und fördern dadurch die Durchsetzung innovativer Techniken. Diese stellten ihren Kunden, der gesamten Medienbranche, als erstes die Möglichkeit zur Verfügung, die vorgefertigten Texte online abzufragen. Dadurch wurde es möglich die erhaltenen Texte sofort weiter zu bearbeiten. Dies brachte eine große Zeitersparnis mit sich. Jedoch war am Anfang des Computerzeitalters die Speicherkapazität der Festplatten stark begrenzt. Erst mit der zunehmenden Weiterentwicklung der einzelnen Hardware-Komponenten wurde es möglich größere Datenmengen zu übertragen und zu archivieren. Auch der zunehmende Preisverfall der Rechner und einzelnen Hardwarekomponenten führte zu einer relativ schnellen Verbreitung neuer Redaktionssysteme.

In Deutschland wurde in den 70er Jahren die Einführung von Redaktionssystemen forciert. Nach der Wiedervereinigung boten innovationsbereite Ostdeutsche Zeitungen ein breites Experimentierfeld für investitionsstarke Verlage aus den alten Bundesländern. So kam es auch in Deutschland seit 1990 zu einer umfassenden Vernetzung von Redaktion, Verlag und Druckereien.

Doch noch weitere Kommunikationsmaßstäbe wurden gesetzt. Telefone, Handys, E-Mail, Internet und Fax sind heute die bevorzugten Arbeitsmittel eines jeden Journalisten.

Jedoch brachte der Computer den Bleisatz an den Rand seiner Möglichkeiten. Dies hatte zur Folge, dass man zum Offsetdruck überging.

Erste Versuche mit dieser aus der Lithografie hervorgegangenen Drucktechnik gab es bereits im Jahre 1907. Die Druckform beim Offsetdruck besteht beispielsweise aus Zink- oder Aluminiumplatten, auf die photolithographisch die zu druckende Schrift und Bilder aufgebracht werden. Der eigentliche Druck geschieht indirekt. Das Druckbild wird zunächst auf einen mit Gummituch überzogenen Zylinder übertragen und gelangt erst in einem zweiten Schritt auf das zu bedruckende Material.3

Heutzutage werden die kompletten Seiten innerhalb der Redaktion layoutet. Der Redakteur kann den Seitenumbruch am Rechner erstellen und bearbeiten. Über Datenleitungen werden diese Dateien dann an die Druckerei gesandt und dort vom Rechner an die Druckmaschine geschickt. Durch die fortschreitende Weiterentwicklung der Technik hat sich der Produktionsablauf in den letzten 100 Jahren stark verkürzt.4

Bis heute dominiert der Dreiklang zwischen Elektronik, Fotosatz und Offsetdruck die Arbeit innerhalb der Printmedien.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

technische Systeme der Presseproduktion

Quelle: Journalistik, Band 2, Siegfried Weischenberg, Seite 24

Arbeitschritte bei konventioneller und elektronischer Zeitungsproduktion

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: S. Weischenberg, „Die Zukunft des Journalismus“, Seite 80

4. Auswirkungen / Aufgaben

4.1 Auswirkungen der neuen Technik & Aufgaben des Journalisten

Nach anfänglicher Verzögerung investierten alle Verlage in Deutschland in neue Techniken. Grund dafür war die Angst den Konkurrenten gegenüber ins Hintertreffen zu geraten und dadurch einen Nachteil auf dem hart umkämpften deutschen Zeitungsmarkt zu erhalten. So wurde vor allem in den neuen Bundesländern stark in neue Produktionstechniken investiert. Dies bot sich nach der deutschen Wiedervereinigung an. Es wurden neue Druckereien errichtet und alle Redaktionen mit eigenen Redaktionssystemen ausgestattet.

Zu den Auswirkungen dieser Investitionen gehören als herausragendste Merkmale sowohl die ganzheitliche Arbeitsweise als auch der kürzere und kostengünstigere Produktionsablauf. Die Einführung der neuen Technik führte vor allem zu einem starken Rationalisierungsprozess. So wurde die Arbeit von Druckern und Metteuren überflüssig, da diese Arbeit am Rechner erledigt werden kann. Auch innerhalb der Druckereien führte dies zu einem rapiden Personalabbau. Die Arbeiten, für die früher unterschiedliche Mitarbeiter nötig waren, wurden komplett auf den Schreibtisch des Redakteurs übertragen. Die Druckvorstufe entspricht heute der Redaktionsendstufe.

Dadurch muss der Journalist aber immer mehr Aufgaben erledigen. Er soll Schreiben und Redigieren, seiner journalistischen Sorgfaltspflicht nachkommen und ausreichend Recherchieren. Hinzu kommt, dass aber noch zusätzliche Arbeiten anfallen. Zu diesen gehören z. B. die Gestaltung des Textlayouts und die Erstellung von Infografiken. Um diese zu erfüllen benötigt ein Journalist heutzutage Kenntnisse in Layout, grafischen Darstellungsformen und Textmanagement. Heutzutage ist ein Journalist für sein Produkt komplett verantwortlich. Er hat dabei aber freie Hand in der Gestaltung des Textes und der Grafiken. D.h. aber, dass er sowohl Recherchieren und Selektieren muss als auch den Text zu schreiben und zu layouten hat. Zusätzlich gestaltet ein Redakteur heute seine Infografiken selbst und bestimmt zum Teil welche Fotos eingesetzt werden. Dies setzt allerdings Kenntnisse in dieser Arbeit voraus. Erfahrungen mit Programmen wie Photoshop und QuarkXPress werden vorausgesetzt. Insgesamt rückt das gestalterische und organisatorische Element in den journalistischen Tätigkeitsbereich

Eine weitere Hauptaufgabe heutiger Journalisten ist das Infomanagement.

Durch die neuen Techniken hat sich die Geschwindigkeit innerhalb der Redaktion stark erhöht. Da heutzutage in großen Zeitungen mehr als 2000 Meldungen5 eingehen, ist die Arbeit durch hohe Selektion gekennzeichnet. Meist ist es so, dass Agenturmeldungen nur noch in die Zeitung übernommen werden und keine Kontrolle auf Richtigkeit erfolgt. Aus diesem Grund müssen Journalisten in der Lage sein schnell zu reagieren und das wichtigste aus der Fülle an Meldungen herausfiltern können. Trotzdem darf das Problem der Kolportage von vorgefertigten Meinungen nicht unterschätzt werden. Die Gefahr, dass der Journalist zum Wasserträger anderer Meinungen wird, ist durch das zunehmende Tempo und die Zuarbeit von Agenturen stark gestiegen. Besonders PR-Abteilungen verschiedener Unternehmen versuchen speziell mit ihren Pressemitteilungen Einfluss auf die Berichterstattung zu nehmen. Ein Journalist muss in der Lage sein zu unterscheiden, welche ihm vorgelegte Berichterstattung oder Meldung nur eine subjektive Sichtweise vertritt. Auch muss er entscheiden können welche Informationen für den Leser wichtig sind und welche nicht.

Des weiteren sollen Journalisten die professionelle Kompetenz zur Beschaffung, Erstellung, Bearbeitung und Präsentation von Informationsangeboten besitzen. Das heißt, das Kenntnisse im professionellen Umgang mit dem Computer vorausgesetzt werden. Diese sind Grundvoraussetzung um die Internetrecherche, die Arbeit mit Datenbanken und Onlinearchiven vollständig nutzen zu können. Denn diese Recherchemittel erlangen eine immer größere Bedeutung in den modernen Zeitungsredaktionen. Für den Onlinejournalisten ergeben sich weitere Anforderungen in den Teilbereichen des Multimedia. Diese betreffen Kenntnisse in den Programmiersprachen wie HTML oder C++.

Die klassischen Aufgaben eines Journalisten, das Schreiben und Recherchieren, sind durch den zunehmenden Einsatz neuer Techniken ins Hintertreffen geraten. Die Zulieferung von Agenturen und freien Mitarbeitern nimmt heute mehr Platz in einer Zeitung ein, als selbst recherchierte Beiträge. Dadurch nimmt das Selektieren und Ordnen der Beiträge heutzutage weitaus mehr Zeit in Anspruch. Der moderne Journalist agiert aber nicht nur als Informationsmanager, sondern auch als Infotainmentexperte.

Denn auch der Unterhaltungswert einer Zeitung ist gestiegen. Dies liegt daran, das nicht nur die Arbeit innerhalb de Redaktionen schneller geworden ist, auch die Gesellschaft hat sich gewandelt. Unterhaltung ist heute das Thema Nr. 1. Da die gesamte Gesellschaft sich gewandelt hat und das Interesse an komplexen Texten und Themen abgenommen hat, obliegt dem Journalisten von heute die Erklärerfunktion. Vor allem in der Zeitungsbranche werden die Texte immer kürzer und prägnanter. Keiner liest einen Text der über die gesamte Seite geht. Nur wenn ein Thema sehr wichtig ist, werden Texte in größerem Umfang gestaltet. Auf Grund des eingeschränkten Platzes einer Zeitung und dem zunehmenden Einsatz von Werbung, werden die Texte ebenfalls immer kürzer. Trotzdem und müssen komplexe Themen und Sachverhalte vom Journalisten einfach und verständlich erläutert werden und in eine knappe und kurze Struktur gefasst werden. Hieraus leitet sich die zunehmend erwartete Fachkompetenz ab, die ein Journalist besitzen muss.

Jedoch werden immer noch die klassischen journalistischen Tugenden von jedem Berufsanwärter erwartet.

Ein weiteres Merkmal der technischen Weiterentwicklung ist die zunehmende Bedeutung von medien- und gesellschaftswissenschaftlichen Aspekten. Durch die neuen Medien ist die Gefahr gestiegen, dass ein Journalist sich strafbar macht, indem er ungeprüfte Informationen einfach in die Zeitung übernimmt und abdruckt. Er sollte also über ausreichende Kenntnisse im Medienrecht verfügen, natürlich auch um seine Rechte zu vertreten und einzufordern. Auch haben Kenntnisse in der Medienökonomie, Medienpolitik, Mediengeschichte und Medientechnik eine höhere Bedeutung erlangt.

Insgesamt haben sich die Aufgaben eines Journalisten erweitert. Information, Kontrolle, Kritik, Unterhaltung und Orientierung sowie die Erklärung komplexer Sachverhalte gehören zu den heutigen Aufgaben eines Printjournalisten. Die klassischen Aufgaben wie Recherchieren und schreiben gehören weiterhin dazu. Nur haben sich die Recherchemöglichkeiten erweitert. Hinzu kommen die Verantwortung für das Layout und für die Fertigung des Gesamtproduktes.

Zu den Auswirkungen dieser Aufgaben, gehört die ambivalente Arbeitsweise in den Redaktionen. Ein Journalist benötigt heutzutage weitaus mehr Kenntnisse als noch vor einigen Jahren. Die Arbeit ist insgesamt schneller und komplexer geworden und ist kennzeichnend für den Wandel innerhalb der Gesellschaft.

4.2 Diskussion der Pro- bzw. Contra-Argumente der derzeitigen Entwicklung

Die Entwicklung in den Printmedien hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen. Diese betreffen sowohl den Journalisten selbst, als auch andere Mitarbeiter und Berufsfelder der Medienbranche.

So ist die gesamte Entwicklung der neuen Medien durch starke Rationalisierungsvorgänge und ganzheitliche Arbeitsweise des Journalisten gekennzeichnet.

Vorteil der zunehmenden Technisierung ist die einfachere und schnellere Arbeitsweise. Alle Ergebnisse können am Rechner zusammengefasst werden und schnell und einfach in eine ansprechende Form gebracht werden. Dadurch, das nur noch eine Stelle zur Bearbeitung, Herstellung und Kontrolle der Dokumente benötigt wird, ergibt sich eine immense Kosteneinsparung. Es ist weniger Personal nötig.

Ein weiteres Merkmal ist die Verschmelzung von Form und Inhalt. Dem Journalisten stehen wachsende grafische Gestaltungsfreiräume zu, dadurch, dass er für das Gesamtprodukt verantwortlich ist. Ihm stehen dabei alle technischen Mittel, wie Internetrecherche, Datenbanken und Onlinearchive zur Verfügung. Er kann Fotos in den Text einfügen und Infografiken bzw. Tabellen oder Diagramme zu Hilfe nehmen, um seinen Text anschaulicher zu gestalten. Dies setzt allerdings voraus, dass er in der Lage ist diese zu nutzen. Er muss dazu die handwerklichen Fertigkeiten besitzen. Hierdurch obliegt dem Journalisten von heute die komplette Kontrolle über das Produkt. Kenntnisse im Umgang mit verschiedenen Bildbearbeitungsprogrammen werden daher vorausgesetzt.

Dies führt zu einer ambivalenten Arbeitsweise. Auf der einen Seite stehen ihm weitaus mehr Mittel zur Präsentation und Recherche zur Verfügung. Dies macht die Arbeit unabhängiger von Botendiensten. Jedoch besteht dadurch die Gefahr, dass es zur Kolportage von nicht selbstständig recherchierten Fakten kommt. Bei der momentanen „Materialüberflutung“ in den modernen Zeitungsredaktionen bleibt kaum Zeit für Kontrolle und Rückfragen. Die Quantität überwiegt der Qualität.

Vielmehr wird der moderne Redakteur zum Infomanager. Seine Aufgaben beschränken sich teilweise nur auf die Selektion der eintreffenden Materialien. Den „rasenden Reporter“ gibt es nicht mehr. Der Journalist von heute arbeitet am Schreibtisch. Er telefoniert, sucht sich seine Materialien im Internet, in Archiven oder Datenbanken und verlässt sich auf die Zuarbeit von Agenturen. Die Gefahr dabei Fakten nicht zu erfahren sind unübersehbar. Im Telefoninterview fällt es dem Gegenüber weitaus leichter einige Fakten einfach nicht zu nennen oder zu lügen. Das Gespräch kann auch viel einfacher abgebrochen werden. Sitze ich meinem Gesprächspartner allerdings gegenüber kann ich anhand der Mimik und Gestik bestimmte Aspekte ablesen und das Gespräch besser in eine bestimmte Richtung lenken. Die Anzahl der persönliche geführten Interviews ist aber weitaus geringer geworden.

Auch ist die Schreibtischarbeit in diesem Maße durch das lange Sitzen gesundheitsschädigend.

Heute wird in den Redaktionen mehr selektiert und redigiert als eigene Recherchearbeit geleistet. Vielmehr verlassen sich heutige Redaktionen auf die Zuarbeit von Agenturen und freien Mitarbeitern. Es gibt weitaus weniger Festanstellungen als noch vor einigen Jahren. Durch die geringere Zeit für die eigentlichen journalistischen Arbeiten, besteht allerdings die Gefahr, dass die Qualität der Zeitung abnimmt.6

Auch kann es zu einer Dequalifizierung des eigentlichen journalistischen Arbeitens kommen. Der Journalist muss sich immer mehr mit technischen Anforderungen zurecht finden und er setzt sich der Gefahr aus, die journalistischen Tugenden und das eigentliche Handwerk zu verlernen

Ein weiterer Vorteil des PCs ist die leichte Archivierung der Daten. Durch die Speicherung der Daten auf einem Server oder einer lokalen Festplatte stehen sie jederzeit wieder zur Verfügung. So können sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder abgerufen werden. Auch ist dadurch eine Übertragung großer Datenmengen möglich.

Dies ist besonders notwendig um die fertigen Produkte an die Druckerei zu senden. Heutzutage werden die kompletten Seiten zur Druckerei gesendet, so das diese nur noch auf die Druckplatte übertragen werden müssen. Auch garantiert der PC eine hohe Aktualität der Zeitung, da aktuelles Material einfach eingefügt und bearbeitet werden kann.

Wie schon angeführt kommt es in den modernen Redaktion zu einer Materialüberflutung. Jede Redaktion besitzt heute Standleitungen zu Agenturen und PR-Abteilungen. Die hohe Anzahl der erhaltenen Materialien führt aber dazu, das kaum eine Kontrolle der Fakten durchgeführt wird. Die Informationen altern viel schneller und müssen deswegen so schnell wie möglich weiterbearbeitet werden. Dies bringt die Gefahr von Falschmeldungen durch Kolportage mit sich. Auch durch die Zulieferindustrie von kleineren Firmen oder freien Mitarbeitern wird dieser Trend unterstützt. Die Gründe für die breite Nutzung dieser Angebote liegen vor allem in der Kosten- und Zeitersparung. Auch besteht bei vielen Zeitungen der Bedarf an fertiger Agenturware. Diese soll frei haus geliefert werden, um dann nur noch in den Rahmen eingefügt zu werden. Dies birgt allerdings die Gefahr einer einseitigen Berichterstattung mit sich. Individualität und Eigenständigkeit werden in vielen Fälle auf die Lokalteile abgedrängt, wo man Ortsteile, Vereine, Inserenten und sonstige lokale Interessen fernab jeder TV-Konkurrenz natürlich nur individuell befriedigen kann. Schon heute werden etwa 80% der erwachsenen deutschen Bevölkerung über die Medien erreicht.

Jede Zeitung kämpft auf dem heutigen Zeitungsmarkt um ihr Überleben. Aus diesem Grund müssen Kosten eingespart werden. Dies führt auch dazu, das vorwiegend in kleineren und mittleren Zeitungen ein Trend zum standardisierten Seitenaufbau und zu einer formalisierten Arbeitsweise zu erkennen ist Dies kann wiederum zu einem Qualitätsverlust führen. Eine weitere Gefahr dieser Arbeitsweise ist die zunehmende Ausrichtung des Programms nach den Werbenden.

„Es ist schon ein Trend zu erkennen, dass sich das redaktionelle Umfeld nach den Interessen der Werbenden zu richten hat. Diese stellen dann eindeutige Forderungen an die Programme. Oder die Medien bieten sich und ihr Medium sogar schon als werbefreundliches Umfeld an, strukturieren also ihr Medium von vorneherein so, dass Werbebotschaften gut hineinpassen. Für die dort arbeitenden Journalisten hat das zur Folge, dass die Beiträge weniger Tiefgang haben könnten, denn Werbung erfordert kurze Einheiten... Das heißt aber auch, dass das Programm nicht sehr kritisch sein darf.“7

Dieser Trend bringt eine große Gefahr mit sich. Durch die Ausrichtung der Inhalte eines Mediums nach den Interessen der Werbenden, können kritische Themen nicht einfach angepackt werden, da man seinen Kunden nicht verlieren will. Dieser bezahlt für seine Anzeigen und nicht für öffentliche Kritik. Die zunehmende Kapitalisierung des Printbereiches wie auch des gesamten Medienmarktes führt dazu, das Journalisten teilweise ihrer Kontrollund Kritikfunktion nicht mehr nachkommen können.

Die technischen Kenntnisse erworben zu haben ist eine immer größere und wichtigere Voraussetzung um in der Medienbranche Erfolg zu haben. Dies trifft nicht nur auf den Zeitungsredakteur zu. So besitzt ein Onlineredakteur zum Teil die gleichen Kenntnisse wie sein Kollege im Print- bzw. Rundfunkbereich. Dies macht einen Umstieg vom einen zum anderen Medium relativ einfach. Es garantiert eine relativ kurze Eingewöhnungsphase. Als Ergebnis des technischen Fortschrittes ist aber nicht nur die ganzheitliche Arbeitsweise zu sehen. Diese ist charakterisiert durch die zunehmende Übernahme technischer Aufgaben durch den Journalisten. Es kommt auch zu einer Verschmelzung von Print- und Onlinebereich. Jedoch macht es wenig Sinn den Inhalt einer Zeitung kostenlos in das Onlineangebot zu übertragen. Die speziellen Anforderungen an einen Onlinejournalisten werden später aufgeführt. Jedoch ist ein neuer Begriff entstanden, der die Arbeitsweise des Journalisten gut umschreibt. Der Journalist von heute ist ein Redaktroniker, der 80 bis 100 Prozent seiner Zeit nur noch im Kampf mit dem redaktionsinternen Computersystem verbringt.8. D.h. er kombiniert Fertigkeiten aller früher beteiligten Mitarbeiter in einer Person.

5. Anforderungen an den Journalisten

Durch die zunehmende Nutzung der technischen Möglichkeiten haben sich die Aufgaben und demzufolge auch die Anforderungen an einen Journalisten verändert. Jedoch hängen diese immer von den redaktionellen Zielen und der technischen Ausstattung einer Redaktion ab.9 Durch die hohe Informationsdichte in den heutigen Redaktionen muss ein Journalist hohe Selektionsfähigkeiten besitzen. Anhand der ihm vorliegenden Agenturmeldungen muss er unterscheiden können welche Informationen seine Leserschaft interessieren und daraus schlussfolgern, welche Neuigkeiten er weiterverarbeiten will. In einer heutigen Redaktion laufen täglich mehr als 2000 Meldungen ein.

Dies erfordert von einem Journalisten eine schnelle Reaktionsfähigkeit. Er muss in der Lage sein, so schnell wie möglich auf neue Ereignisse zu reagieren und daraus die richtigen Entscheidungen treffen.

Die durch die hohe Anzahl an Informationen anfallenden unterschiedlichen Sachverhalte müssen anschaulich erklärt und verständlich erläutert werden. Dies setzt allerdings voraus, das der Journalist ausreichende Fachkompetenz zu diesem Thema besitzt. Besitzt er sie nicht, wird von ihm erwartet, das er die Bereitschaft dazu hat, sich weiterzubilden und Wissen anzueignen. Diese Einschätzung dürfte auch der wesentliche Grund dafür sein, dass die Expertinnen und Experten im Fachstudium die besten Voraussetzungen haben, für gute Berufschancen.10

Jedoch wird immer noch ein breites Allgemeinwissen vorausgesetzt werden, um journalistisch tätig zu sein. Daraus resultiert, dass der Journalist heutzutage gute Vermittlungsfähigkeiten besitzen muss. Wie wirkt mein Artikel auf den Leser und wie spreche ich ihn am besten an. Dieses Wissen braucht ein Journalist. Er betreibt „Infotainment“, denn Informationen müssen unterhaltend vermittelt werden.11

Daraus resultiert die Bedeutung der Layoutkenntnisse. Ein Redakteur muss wissen wie er gestalterische Hilfsmittel benutzen kann und welche Wirkung sie entfalten. Er muss dabei themen- und rezipientenorientiert handeln können. Eine weitere Grundvoraussetzung eines jeden Journalisten ist die gute Artikulationsfähigkeit.

D.h. also: Ein Journalist muss heute nicht nur das journalistische Handwerkszeug beherrschen (Recherchieren, Selektieren, Schreiben), sondern er benötigt auch weitere umfassende Kenntnisse. Sowohl im Umgang mit den ihm zur Verfügung stehenden Mittel, als auch in den einzelnen Sachgebieten.

Auch wird durch die technische Entwicklung in den letzten Jahren vorausgesetzt, das der Journalist über ausreichende technische Kenntnisse verfügt. Er muss in der Lage sein alle ihm gegebenen Möglichkeiten nutzen zu können. D.h. er muss im Umgang mit Datenbanken, der Internetrecherche und der elektronischen Datenverarbeitung vertraut sein. Dadurch, das die Arbeit von Druckern, Setzern und Korrektoren auf den Schreibtisch des Redakteurs verlagert wurde, muss ein Journalist heutzutage auch Kenntnisse im professionellen Umgang mit Bild-, Ton-, und Textdokumenten besitzen. Dies sichert zusammen mit der Artikulationsfähigkeit wiederum eine optimale Vermittlungskompetenz.

Zu den weiteren Kenntnissen, die ein Journalist heutzutage besitzen muss gehört das journalistische Fachwissen. Damit ist das Wissen über die Medien selbst gemeint.

Eine gute Einsicht in die Verhältnisse und Zusammenhänge zwischen den einzelnen Medienteilgebieten, bildet nicht nur in den Printmedien weiterhin eine grundlegende Eigenschaft, die jeder Journalist mitbringen sollte.

Durch die zunehmende Kapitalisierung der Medien ist medienökonomisches Wissen zunehmend wichtiger geworden. Genauso wie Kenntnisse auf den Gebieten der Mediengeschichte, Medienrecht, Medientechnik und Medienpolitik. Zu wissen welche Rechte und Pflichten man als Journalist hat, sollte jeden werdenden Publizisten und die bereits im Beruf stehende Journalisten interessieren. Denn nur wer die komplexen Zusammenhänge innerhalb der Medien versteht, kann die komplexen Entwicklungen seinem Leser verdeutlichen. Auch reduziert sich dadurch die Gefahr, das sich der Journalist strafbar macht.

Doch sollte keinesfalls außer Acht gelassen werden, dass die Medienethik immer Bestand des journalistischen Handelns sein sollte. In den vergangenen Jahren war der Trend zu beobachten, das nur auf „Effekthascherei“ ausgerichtet gearbeitet wurde. Der „Leserfang“ durch gezielt provokative oder gefälschte Blattaufmachung, wie er vor allem in der Boulevardpresse zunehmend zu beobachten ist, sollte jedem guten Journalisten als negatives Beispiel dienen. Jedoch soll die Boulevardpresse hier keineswegs als schwarzes Schaf der Printmedien dargestellt werden. Nur sollte in manchen Fällen mehr darauf geachtet werden, ob alle Fakten stimmen und ob es ohne Gefahr abgedruckt werden kann. Bestes Beispiel für einen solchen Fall, ist der angebliche Mord an dem kleinen Joseph durch mehrere Nazis in der sächsischen Kleinstadt Sebnitz. Dieser Fall beschäftigte ganz Deutschland über mehrere Wochen und stellte sich später als Fehlverhalten einiger Journalisten heraus. Sie fielen auf die zusammengetragenen, gekauften Informationen fanatischer Eltern herein, die den Tod ihres Kindes nicht verwinden konnten. Hierbei kam es offensichtlich zu einer Missachtung der journalistischen Sorgfaltspflicht.

Zum Bereich der medienethischen Kenntnisse gehört aber nicht nur die Kenntnis über die eigenen moralischen Grenzen. Auch sollte jeder Journalist eine soziale Orientierung besitzen in der er sich seiner Funktion als Aufklärer und Kritiker bewusst ist. Doch ist zu erkennen, dass der Journalist mehr und mehr nur noch erklärende Funktion hat. Die Sachgebiete werden immer komplizierter und komplexer, so das der Redakteur in seinen Texten kaum mehr Platz findet Kritik zu üben. Er ist nur noch darauf bedacht die Themen einfach und verständlich zu erläutern.

Doch nicht nur die Themen sind komplexer geworden, sondern auch der komplette Arbeitsablauf. Aus diesem Grund sollte ein Journalist auch Managerqualitäten mitbringen, d.h. er sollte organisatorische Kenntnisse vorweisen können.

Insgesamt werden also Sach- und Fachkompetenzen in Verbindung mit den eigentlichen journalistischen Arbeitsweisen (Recherchieren, Schreiben, Redigieren) eine Grundvoraussetzung sein für zukünftige Journalisten. Jedoch werden Computerkenntnisse immer wichtiger werden. Hieraus entwickelt sich ein neuer Berufszweig, der Multimediabzw. Onlinejournalist.

Es ist Aufgabe der einzelnen Universitäten und Journalistenschulen auf die gewandelten Qualifikationsansprüche der Verleger zu reagieren. In der Ausbildung bereits muss in Zukunft noch mehr Wert auf die Verschmelzung von Theorie und Praxis gelegt werden. Es bedarf sowohl der Vermittlung grundlegender journalistischer Fähigkeiten und Kenntnisse, als auch der Vermittlung der technischen Kompetenz.12

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

6. Wandel des Berufsverständnisses an einem praktischen Beispiel

Auch in der Praxis zeigen sich die Veränderungen, die der Einsatz neuer Techniken mit sich brachte. Um diese zu erläutern befasse ich mich im folgenden Abschnitt mit der Leipziger Volkszeitung.

Zu diesem Zweck wurde ein Gespräch mit Michael Schneider geführt.

Michael Schneider ist geschäftsführender Redakteur der Leipziger Volkszeitung. Er ist seit 1971 als Redakteur tätig und arbeitete vorher als Sportredakteur bei den Mitteldeutschen Neuesten Nachrichten. Seit 1991 arbeitet er für die Leipziger Volkszeitung und ist seit 1996 Chefredakteur.

In den letzten Jahren hat sich bei der Leipziger Volkszeitung einiges verändert, sowohl in der Redaktion selbst als auch im Produktionsablauf. So investierte die Leipziger Volkszeitung in eine neue Druckerei und errichtete in Stameln die modernste Druckerei Europas. Auch hier hat sich der Produktionsablauf rapide verkürzt und ist schneller geworden.

Seit 1995 wird in den Redaktionen das Redaktionssystem „Pink“ genutzt. Hierfür waren Investitionen von mehreren Millionen Mark nötig. Dabei wurden sämtliche Arbeitsplätze mit Internetanschluss und einem Mailsystem ausgestattet. Des weiteren ist es möglich, alle Agenturmeldungen am PC abzufragen. Die Leipziger Volkszeitung wird von 1170 verschiedenen Agenturen beliefert.

Zusätzlich werden aber noch vorhandene Newsticker genutzt, die allerdings nur als psychologischer Trick dienen. Da einige Mitarbeiter am Anfang sehr kritisch waren und befürchteten, das System werde zusammenbrechen, habe man die Ticker noch nicht entfernt.

Jedoch sind nicht nur die Agenturen wie dpa und Reuters abrufbar, auch die Bildagenturen können gleichzeitig abgerufen werden. Jeder Redakteur kann diese dann mit dem Programm Adobe Photo-Shop bearbeiten und beschriften. Diese Arbeitsweise macht den Gang zur Layoutabteilung überflüssig. Allerdings leistet sich die Leipziger Volkszeitung in ihrer Hauptredaktion in Leipzig noch eine Layoutabteilung.

Dagegen müssen die Redakteure in den Kreisredaktionen der Leipziger Volkszeitung ohne Layouter auskommen und ihre fertigen Seiten direkt in die Druckerei nach Stameln schicken. Mit Hilfe der vorhandenen Möglichkeiten kann der Redakteur den Seitenumbruch am PC komplett selber erstellen und gestalten.

Zu den Anforderungen eines Journalisten gehört, so Schneider, die Fähigkeit Informationsmanagement zu betreiben. Nach seinen Vorstellungen muss ein Journalist nicht nur das Redaktionssystem „sattelfest“ beherrschen, sondern auch in der Informationsfülle des Internets recherchieren können. Hinzu kommt noch die Nutzung der Datenbanken und Onlinearchive.

Für Michael Schneider ist besonders wichtig, das ein Journalist hohe Selektionsfähigkeiten besitzt. Das zügige und richtige Auswählen aus einer Fülle von Bildern und Meldungen ist Voraussetzung um journalistisch tätig zu sein. Besonders bei den Agenturmeldungen kommt dies zum Tragen.

„Dabei sollten dem Journalisten keine wichtige Informationen durch die Lappen gehen. Er darf aber trotzdem keinen gefälschten Agenturmeldungen auf den Leim gehen.“ Demzufolge muss ein Journalist eine hohe Beurteilungsfähigkeit mitbringen.

Jedoch haben sich durch den Einsatz dieser Techniken die Arbeitsbedingungen gravierend verändert. Der Journalist hat weitaus mehr technische Hilfsmittel für die Recherche zur Verfügung. Allerdings ist er dadurch dazu gezwungen mehr Arbeit am Schreibtisch zu erledigen.

Auch haben sich die Arbeitszeiten durch die neuen Arbeits- und Produktionstechniken verändert. Redaktionsschluss für die Fernausgaben der Leipziger Volkszeitung ist um 20:30 Uhr. Zu diesen gehört z. B. die Ausgabe für den Flughafen. Während die entfernter liegenden Regionalausgaben früher gedruckt werden. Wird die Lokalausgabe für Leipzig noch bis 0:45 Uhr aktualisiert.

Andererseits wurden durch das Redaktionssystem viele Arbeitsschritte einfacher, bequemer und weniger zeitaufwendig. Während beispielsweise früher noch dicke Archivordner gewälzt werden mussten, übernimmt dies heute der PC: „Nachdem sie bemerkt haben, welche Vorteile die neue Technik bringt, haben die Mitarbeiter die Veränderungen positiv aufgenommen“, beschreibt Schneider.

Jedoch kamen durch das Redaktionssystem auch neue Aufgaben für den Journalisten hinzu.

„Da die Redakteure meist damit beschäftigt sind, das Blatt voll zu kriegen, hätten sie immer weniger Zeit für die Basisarbeit des Journalisten, das Schreiben und Recherchieren.“, so Schneider. Diese Tätigkeiten werden zunehmend auf freie Mitarbeiter übertragen. Dies ist der Qualität einer Zeitung aber keines Falls zuträglich.

Eine weitere Gefahr für die Qualität einer Zeitung sieht Michael Schneider darin, das immer weniger Mitarbeiter festangestellt sind. Dabei nimmt die freie journalistische Tätigkeit aber immer mehr zu. „Diese Entwicklung hält sich bei der Leipziger Volkszeitung aber Gott sei Dank noch in Grenzen.“

Laut Schneider ist ein weiteres Problem der neuen Medien die geringer gewordene Kontrollarbeit untereinander. In der Leipziger Volkszeitung werden alle Seiten meist zwischen 18:00 und 20:00 Uhr fertig. „Während die Titelseite noch aufmerksam gegengelesen wird, schaut auf die dritte Lokalseite schon niemand mehr.“ Besonders kritisch ist diese Situation im Spätdienst, da dieser meist nur mit einer Person besetzt sei. Dadurch kann es vorkommen, das im ungünstigsten Fall nur eine Person die Texte vor der Veröffentlichung liest, der Autor.

Dies ist der Unterschied zu der früheren Arbeitsweise. Dort kam es zu einer weitaus größeren Kontrollfunktion anderer Mitarbeiter. Sogar der Setzer in der Druckerei merzte früher noch so manchen Fehler aus.

Heute entwickelt sich eine immer stärke werdende Einzelkämpfermentalität, so Schneider.

Auf der anderen Seite profitiert aber auch der Leser vom späteren Redaktionsschluss, da die Zeitung bis zur letzten Minute noch aktualisiert werden kann.

Die Redaktion der Zukunft möchte sich Michael Schneider am besten gar nicht vorstellen. Eine „Horrorvision“ wäre für ihn der virtuelle Medienbetrieb. Technisch gesehen ist eine Hauptredaktion nicht mehr nötig. Jeder Mitarbeiter könnte zu Hause arbeiten und seine fertigen Texte per Mail an die Druckerei nach Stameln schicken. Konferenzen könnten über die Videotechnik abgehalten werden. Jedoch rät Michael Schneider davon ab, da der persönliche Kontakt dabei völlig auf der Strecke bliebe: „In der Kantine treffen sich Leute, die sonst nicht zusammen kommen. Wenn jeder zu Hause für sich arbeitet, würde das Ressortdenken weiter verstärkt werden.

Schlimmer wäre jedoch noch, das keinerlei Kommunikation mehr stattfinden würde. Und diese ist Voraussetzung für Demokratie Meinungsfreiheit.13

7. Ein neuer Beruf - Multimedia- bzw. Onlinejournalist

Spricht man über den technischen Wandel innerhalb des Printjournalismus, sollte man das Internet nicht außen vor lassen. Das Internet war eine der letzten einschneidenden Veränderungen in den Printmedien in den letzten Jahren. Es hat nicht nur die Arbeit innerhalb der Redaktionen verändert, es bietet auch ein interessantes Betätigungsfeld, speziell für Printjournalisten. Um die Frage zu klären, warum das Internet mit dem Medium Print so eng verknüpft ist, betrachtet man am besten den Einfluss den das Internet auf die Arbeit innerhalb der Redaktionen ausübt.

Zum einen erweitert das Internet die Recherche-Möglichkeiten. Viele Datenbanken sind inzwischen online abrufbar und viele Printprodukte (Tages- bzw. Wochenzeitungen) verfügen mittlerweile über eine Online-Ausgabe. Jedoch ist weiterhin das geschriebene Wort Grundlage des Informationsangebotes im Netz. Merkmal vieler Onlineausgaben ist aber die Tatsache das viele Texte aus dem „Muttermedium“ in die Online-Ausgabe übernommen wurden.

Diese müssen allerdings meist müssen multimedial vertieft und ausgestaltet werden. Es besteht also gerade bei den großen Verlagen eine mehr oder weniger enge Zusammenarbeit zwischen den Print- und den Online-Redaktion.

An dieser Stelle setzt der Onlinejournalist mit seiner Arbeit an. Da Printjournalisten schon ausreichend durch ihre Tätigkeiten beschäftigt sind, kam es zu einer Spezialisierung innerhalb der einzelnen Redaktionen. Doch was macht einen Onlinejournalisten aus.

Selbstverständlich benötigt ein Onlineredakteur Kenntnisse in verschiedenen Programmiersprachen und Anwendungen. Hierzu gehören Programmiersprachen wie CGI, Perl, C, C++, Java und Active X. Genauso vertraut ist der Onlinejournalist mit Programmen wie Adobe Illustrator und Photoshop, Macromedia Director und QuarkXPress. Aus diesen benötigten Fertigkeiten ergibt sich die Aufgabe eines Onlinejournalisten: Er ist für die Produktion und internetgerechten Aufbereitung audiovisueller Medien verantwortlich. Wichtigste Voraussetzung ist aber weiterhin die Fähigkeit kurze, knappe und prägnante Sätze zu formulieren. Im Internet ist es am schlimmsten, wenn Texte lang und unverständlich sind. Aus diesem Grund wird vor allem bei der Internetpräsentation auf optische Hilfsmittel gesetzt. Sie sollen das Onlineangebot auflockern und für eine bessere Übersicht sorgen. Es ist Aufgabe des Onlineredakteurs, die Texte onlinegerecht aufzuarbeiten. Des weiteren sollte ein Onlinejournalist wie seine Kollegen im Printbereich immer flexibel und rund um die Uhr einsetzbar sein.

Auch sollte ein Onlineredakteur Manager-Qualitäten besitzen, denn er ist für das redaktionelle Marketing zuständig. In Onlineredaktionen arbeiten die Journalisten selbst sehr eng mit verschiedenen Werbepartnern und den Nutzern, Kunden und Lesern zusammen. Dies setzt voraus, das der Onlinejournalist organisatorische Fähigkeiten besitzt. Diese werden z.B. bei der Leitung von Foren oder bei Anzeigenverhandlungen benötigt.

Solche Arbeitsanforderungen sind natürlich sehr utopisch, jedoch liest sich manche Stellenausschreibung in dieser Tonart.

Anzumerken ist allerdings, dass sich noch keine eindeutigen Berufsbilder und Arbeitsteilungen im Bereich der Internet-Medien herausgebildet haben. Doch sicherlich wird es bald zu einer Ausdifferenzierung von verschiedenen Berufsrollen kommen. Der Arbeitsablauf eines Onlinejournalisten ist zu komplex und der Tag zu kurz, als dass der Printjournalist diese Aufgaben ebenfalls übernehmen könnte. Die Zeiten in denen jeder alles können muss sind vorbei.

So gibt es in Dortmund mittlerweile eine Multimedia-Akademie, die zum „Online-Designer“, „Multimedia-Autor“, „Screen-Designer“ oder „Multimedia-Programmierer“ ausbildet.

An der Schnittstelle zwischen Inhalt und Technik werden also viele neue journalistische Berufsbilder entstehen.

„Da technische Ausstattung und Zielgerichtetheit auch für den Multimediajournalismus gelten, lassen sich aus den bisherigen Erfahrungen redaktioneller Technisierung Rückschlüsse ziehen, auf die künftige Entwicklung der Tätigkeitsfelder eines Multimediajournalisten. So ist insbesondere zu erwarten, dass die gegenwärtigen Merkmale journalistischer Arbeit - ganzheitliche Arbeitsweise und systematische Rationalisierung - aufgrund der zielgerichteten Technisierungsprozesse auch für den Multimediajournalismus kennzeichnend sein werden“. Auch das Zunehmen von Outsourcing und Outplacement wird nicht nur innerredaktionell zunehmen. Auch das Aufbrechen der traditionellen Arbeitsweisen und Arbeitsbeziehungen wird sich weiter verstärken. Derart am wirtschaftlichen Handeln orientierte Arbeitsweisen sind auch für den Onlinejournalisten zu erwarten.14

Journalisten mit einer Kombination aus journalistischen und Computerkenntnissen sind immer noch rar. Berufseinsteiger mit solchen Kenntnissen werden in Zukunft gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Speziell für Journalisten aus dem Printbereich bieten sich Internetredaktionen als neues Berufsfeld an.

8. Trends und Fazit

Der Journalist unterliegt in der heutigen Zeit starken Zwängen. Er muss in relativ kurzer Zeit viele Arbeitsschritte erledigen. Dabei werden von ihm viele Kenntnisse in verschiedenen Teilgebieten erwartet. Die technischen Fähigkeiten nehmen dabei einen immer größeren Teil seiner Arbeitszeit ein. Er muss sich dabei um die Gestaltung seiner Texte kümmern und aus einer Vielzahl an Material selektieren. Ob man diesem Zusammenhang jedoch von einem Wandel des journalistischen Berufsfeldes sprechen kann, bleibt der Interpretation des Einzelnen überlassen.

Insgesamt ist der Aufgabenbereich eines Journalisten eher gewachsen und komplexer geworden, als das ein tatsächlicher Wandel stattgefunden hat. Information, Kontrolle, Kritik, Unterhaltung und Orientierung sowie die Erklärung komplexer Sachverhalte gehören zu den heutigen Aufgaben eines Printjournalisten. Die klassischen Aufgaben wie Recherchieren und Schreiben gehören auch weiterhin dazu. Nur bietet die heutige Arbeitsweise erweiterte Recherchemöglichkeiten. Hinzu kommen die Verantwortung für das Layout und für die Fertigung des Gesamtproduktes. Hierbei zeichnet sich der Alltag eines Redakteurs durch ambivalente Arbeitsweisen aus.

Gefragt sind heutzutage weitaus mehr und unterschiedlichere Fähigkeiten als noch vor einigen Jahren. Von Vorteil sind heute Kenntnisse in allen gesellschaftlichen Bereichen und vertiefendes Spezialwissen in anderen Sachgebieten. Die technischen Fertigkeiten die ein Journalist in den modernen Zeitungsredaktionen besitzen muss sind auch in starkem Maße angewachsen. Jedoch ist es Angelegenheit der Universitäten und Journalistenschulen künftige Berufsanwärter auf die Berufspraxis vorzubereiten. Das Ausbildungscredo vieler Verleger und Journalisten, das bis zu den 70er Jahren noch galt - wer schwimmen lernen will, muss ins Wasser springen - ist aus der Mode gekommen.15

Die Arbeit ist insgesamt schneller und komplexer geworden und ist kennzeichnend für den Wandel innerhalb der Gesellschaft. Der Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Zeitungsproduktion ist unübersehbar geworden. Vor allem die ökonomischen Beweggründe waren für die technischen Fortschritte verantwortlich. Auch in Zukunft wird die Arbeit immer schneller einfacher und preiswerter sein müssen. Das es dabei zu weiteren Rationalisierungen kommen wird ist unumgänglich. Jedoch eröffnen sich dabei auch neue Chancen. In diesem Zusammenhang bietet sich speziell für Printjournalisten der Übergang in den Online- journalismus an. Dieser ist kennzeichnend durch seine Nähe zum Printjournalismus. Gefragt sein werden in Zukunft Journalisten sein, die Fach- und Sachkompetenz vorweisen können. Wer während seiner Ausbildung sowohl journalistisches als auch technisches Handwerk erlernt hat, für den wird sich ein Berufseinstieg relativ einfach realisieren lassen. Jedoch sollten die technischen Fähigkeiten keinesfalls über den eigentlichen journalistischen Aufgaben angesiedelt werden. Hauptaufgabe des Redakteurs ist immer noch die Kontrolle, die Kritik, und die Informationsverbreitung.

Das Internet sollte jedoch als Chance gesehen werden und nicht nur als neues Recherchemittel. Denn gleichzeitig bietet es auch Chancen für neue Vermarktungswege und die Informationsverbreitung.

Dies zu nutzen wird die Hauptaufgabe zukünftiger Journalisten sein.

„Technik ist im Journalismus nie Selbstzweck gewesen, sondern hat immer eine "dienende Funktion". Die Perspektive des Printjournalismus liegt darin, dass sich Zeitungen im Online- Zeitalter dauerhaft nur werden behaupten können, wenn sie neben der Tagesaktualität die vertiefende Differenzierung verschiedener Sachverhalte anbieten. Von jeder Meldung, von jedem Bericht, von jedem Bild, von jeder Grafik kann der Leser "weiterkommen". Er klinkt/klickt sich gleichsam über den Vordergrund der Tagesaktualität in den ihn interessierenden Hintergrund ein. Mit diesem Wunsch nach "mehr" und seiner Realisierung "Online“, wird die Zeitungsredaktion zum Testfeld des Gebrauchswertes Zeitung. Ob durch eigene redaktionelle Hintergründe oder über Hypertext-Links zu Datenbanken - die Zeitung wird zum täglichen Ausgangspunkt einer elektronischen Selbstvergewisserung der Interessen ihrer Leser. Journalisten werden nicht mehr nur noch aktuell berichten, sie werden mit ihrer Arbeit eine Vielzahl von Datenbanken aufbauen oder Pfade zu solchen Datenbanken legen, die den Leserinteressen folgen werden. Um lesernah arbeiten zu können, müssen sich Journalisten von der einseitigen Ausrichtung auf Worttexte zu lösen, das Bildhafte, Illustrative, Informationsgrafische und die Chancen von Multimedia für die Vermittlung begreifen.“16

Christian Maleike

9. Literaturangaben und Quellen

1. M. Faßler / W. Halbach, „Geschichte der Medien“, München 1998, Wilhelm Fink Verlag

2. K. Merten / S.J. Schmidt / S. Weischenberg, „Die Wirklichkeit der Medien“, Opladen 1994, Westdeutscher Verlag

3. S. Weischenberg, „Journalistik - Theorie und Praxis aktueller Medienkommunikation, Band 2: Medientechnik, Medienfunktionen, Medienakteure“, Opladen 1995, Westdeutscher Verlag

4. S. Weischenberg / K.-D. Altmeppen / M. Löffelholz, „Die Zukunft des Journalismus - Technologische, ökonomische und redaktionelle Trends“, Opladen 1994, Westdeutscher Verlag

5. S. Weischenberg, „Journalistik & Kompetenz - Qualifizierung und Rekrutierung für Medienberufe“, Opladen 1990, Westdeutscher Verlag

6. O. Jarren, „Medien und Journalismus 1 - Eine Einführung“, Opladen 1994, Westdeutscher Verlag

7. I. Neverla, unter Mitarbeit von A, Schäfers & D. Siegle, „Das Netzmedium - Kommunikationswissenschaftliche Aspekte eines Mediums in Entwicklung“, Opladen / Wiesbaden 1998, Westdeutscher Verlag

8. H. H. Hiebel / H. Hiebler / K. Kogler / H. Walitsch, „Die Medien - Logik - Leistung - Geschichte“, München 1998, Wilhelm Fink Verlag

9. H.-W. Stuiber / H. Pürer, „Journalismus - Anforderungen, Berufsauffassungen, Verantwortung, Eine Aufsatzsammlung zu aktuellen Fragen des Journalismus“, Nürnberg 1991, Verlag der Kommunikationswissenschaftlichen Forschungsvereinigung

10. E. Noelle-Neumann / W. Schulz / J. Wilke, „Fischer Lexikon - Publizistik und Massenkommunikation, Frankfurt am Main 1994, 7. Auflage Dezember 2000, Fischer Taschenbuchverlag

11. Journalismus, neueste Technik, Multimedia & Medienentwicklung, Publikation von Jürgen Dörmann und Ulrich Pätzold, publiziert im Internet, verfasst: Hagen im Juni 1998, www.hausbusch.de/aktuelles/publikation/doerpaetz.htm

Anhang

Fragestellung beim Interview mit Michael Schneider

Seit wann sind Sie im Geschäft/bei der LVZ tätig?

Welches technisches Equipment kommt in der Redaktion zum Einsatz (Digitalkameras, Computersystem etc.)?

Welche technischen Veränderungen haben sich auf den Bereich der Drucktechnik ergeben?

Wie hat sich die journalistische Arbeit verändert durch „neue Technik“?

Welche Arbeitsanforderungen muss ein Redakteur mitbringen (Qualifikation, Ausbildung, Vorraussetzungen)?

Wie verändern sich die Arbeitsbedingungen (Zeitaufwand, Personal)?

Folgen für die Zeitung, wenn die Redakteure die Basisarbeiten (Recherche, Schreiben) den Anfängern, Praktikanten und freien Mitarbeitern überlassen?

Welche Ursachen sehen Sie für die Entwicklung?

Wie sieht Arbeitsorganisation aus - Teamwork, Ressorts, Zusammenarbeit mit der IT-/Druckabteilung, Telearbeit?

Wie wurden die „neuen Techniken“ von den Journalisten aufgenommen? Persönliche Einschätzung der Nachteile der „neuen Technik“? Zukunft der Zeitung?

Daten der LVZ?

- 70 festangestellte Mitarbeiter
- 4 Mitarbeiter in der Internetredaktion + diverse freie Mitarbeiter
- Auflage 320.000
- Redaktionsschluss Distanzausgabe 20.30
- Redaktionsschluss Cityausgabe 00.45

[...]


1 Nach S. Weischenberg und U. Hienzsch, „Die Wirklichkeit der Medien“, Seite 459

2 vgl. Hiebler, Kogler, Walitsch; „Die Medien“, Seite 143

3 Quelle: Microsoft Encarta Lexikon

4 siehe Übersicht Seite 7

5 Diese Zahl stammt von Michael Schneider, geschäftsführender Redakteur der Leipziger Volkszeitung

6 Diese Ansichten vertritt Michael Schneider, geschäftsführender Redakteur der Leipziger Volkszeitung, jedoch sind seine Ideen soweit zutreffend, das ich dem kaum etwas hinzuzufügen habe.

7 Michael Gleich ist freier Journalist, zitiert in „Die Zukunft des Journalismus“, S. Weischenberg, Seite 124

8 zitiert aus einem Artikel aus der Tageszeitung „Die Welt“, erschienen am 2.4.1996, von Joachim Neander

9 Irene Neverla, „Das Netzmedium“, Seite 206 ff.

10 S. Weischenberg, „Die Zukunft des Journalismus“, Kapitel 6, Seite 208, Abschnitt 1

11 siehe Abbildung 6 auf Seite 208 in „Die Zukunft des Journalismus“, S. Weischenberg

12 aus „Journalismus & Kompetenz“, S. Weischenberg (Hrsg.), Kapitel 4, Text 4.1, Seite 271 ff., Bernhard Honnigfort, „Nichtskönner, Alleskönner, Fachidioten?“

13 Die in diesem Kapitel enthaltenen Fakten wurden in einem Interview mit Michael Schneider gesammelt. Dieses Interview fand in den Redaktionsräumen der Leipziger Volkszeitung am 10.01.2001 statt. Es wurde von Ellen Grosshans und Lars-Marten Nagel geführt. Alle hier verwendeten Zitate stammen von Michael Schneider.

14 Aus Irene Neverla, „Das Netzmedium“, Seite 209 ff.

15 aus „Journalismus & Kompetenz“, S. Weischenberg (Hrsg.), Kapitel 4, Text 4.1, Seite 271 ff., Bernhard Honnigfort, „Nichtskönner, Alleskönner, Fachidioten?“

16 aus „Journalismus, neuste Technik, Multimedia & Medienentwicklung“, Publikation von Jürgen Dörmann und Ulrich Pätzold

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Der Printjournalist - ein Berufsbild im Wandel
Hochschule
Universität Leipzig
Veranstaltung
Grundlagen des Printjournalismus
Note
1,7
Autor
Jahr
2000
Seiten
22
Katalognummer
V101424
ISBN (eBook)
9783638998413
Dateigröße
395 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Printjournalist, Berufsbild, Wandel, Grundlagen, Printjournalismus
Arbeit zitieren
Christian Maleike (Autor:in), 2000, Der Printjournalist - ein Berufsbild im Wandel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101424

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