Diese Arbeit befasst sich mit der Einstellung der AfD zur Geschichte, insbesondere der deutschen. Es wird untersucht, ob die AfD etwas grundsätzlich Neues mit ihrer Auffassung und ihren Aussagen fordert oder ob die Sichtweisen, vor allem der hochrangigen AfD Politiker, doch in eine Tradition und die Standards einer Erinnerungskultur einzuordnen sind.
Als theoretischer Überbau der Abhandlung dient die Untersuchung des Themenfeldes der Erinnerung und der Erinnerungskultur. Es ist wichtig zu definieren, was die Begrifflichkeiten im Themenkomplex 'Erinnerung' beinhalten, und was die Geschichtsforschung als maßgeblich für Erinnerung ansieht. Daraufhin folgend werden diese Betrachtungen auf die Aspekte des kulturellen Gedächtnisses und Unterpunkten, wie dem Problem der deutschen Erinnerungskultur erweitert.
Im darauffolgenden Abschnitt wird die AfD genauer vorgestellt. Es folgt ein darstellender Teil der zeigen soll mit welchen Motiven die Partei gegründet wurde und sich im Laufe der Jahre verändert hat. Des Weiteren wird das Selbstverständnis der Partei, anhand von Forschungsliteratur, umrissen, was zum Hauptteil dieser Arbeit führen soll. In diesem werden Reden von zwei der führenden AfD Politiker, Alexander Gauland und Björn Höcke, im Hinblick auf deren historisches Verständnis und damit stellvertretend für die AfD, analysiert.
Seit den frühen Tagen der Gründung vertritt die AfD politisch und kulturell einen Kurs, der versucht mit allem, was etabliert ist, zu brechen. Als Euro- und europaskeptische Partei gegründet, bildete sich schnell ein breiteres klareres Profil der AfD heraus. Mit dem 'Problem' der Ströme von Zuwanderern, vor allem aus dem Nahen Osten im Jahr 2015, schärfte die AfD endgültig ihr aktuelles Profil als "Antimigrationspartei". Eine der Befürchtungen im Zuge dieser neuen Ausnahmesituation: Sorge um die nationale Identität Deutschlands.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erinnerung und Erinnerungskultur
- Begriffsdefinitionen
- Erinnerungskultur und kollektives Gedächtnis
- Warum erinnern? Warum Erinnerungskultur?
- Nation und Erinnerung
- Das ,Problem' der deutschen Erinnerungskultur
- Erinnern und Vergessen
- Die AfD-Alternative für Deutschland
- Geschichte der AfD
- Das Selbstverständnis der AfD
- Die Vertreter des Volkes
- Beziehung zur Erinnerungskultur und Geschichte
- Die politische und kulturelle Arbeit der AfD in den Landtagen
- Deutsche Erinnerungskultur und die AfD
- Geschichtliches Verständnis und historische Bezüge/Vergleiche
- Geschichtliches Verständnis und historische Bezüge/Vergleiche - Alexander Gauland
- Geschichtliches Verständnis und historische Bezüge/Vergleiche - Björn Höcke
- Die deutsche Nation/ Der deutsche Staat und das Volk
- Die deutsche Nation/ Der deutsche Staat und das Volk - Alexander Gauland
- Die deutsche Nation/ Der deutsche Staat und das Volk - Björn Höcke
- Die deutsche Erinnerungskultur und Symbolik und die Teilhabe
- Die deutsche Erinnerungskultur und Symbolik und die Teilhabe - Alexander Gauland
- Die deutsche Erinnerungskultur und Symbolik und die Teilhabe - Björn Höcke
- Deutschland zwischen anderen Kulturen und Weltsichten
- Deutschland und Europa zwischen anderen Kulturen und Weltsichten - Alexander Gauland
- Deutschland und Europa zwischen anderen Kulturen und Weltsichten - Björn Höcke
- Geschichtliches Verständnis und historische Bezüge/Vergleiche
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Einstellung der AfD zur deutschen Geschichte und Erinnerungskultur. Sie untersucht, ob die AfD eine grundlegend neue Perspektive auf die deutsche Geschichte einfordert oder ob ihre Positionen innerhalb der bestehenden Erinnerungskultur und deren Standards zu verorten sind. Das Hauptinteresse liegt dabei auf dem Analyse der Reden von Alexander Gauland und Björn Höcke, zwei führenden AfD-Politikern, um ein tieferes Verständnis für das historische Verständnis der Partei zu erlangen.
- Das Verhältnis der AfD zur deutschen Erinnerungskultur und ihr geschichtliches Verständnis
- Die Bedeutung der nationalen Identität im Kontext der AfD-Ideologie
- Die Rolle der Erinnerung und des Vergessens im Kontext der AfD-Politik
- Die Analyse der Reden von Alexander Gauland und Björn Höcke im Hinblick auf ihre Geschichtsinterpretationen
- Die Bewertung der AfD-Positionen im Kontext des gesellschaftlichen Diskurses über Erinnerungskultur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext der Untersuchung durch den Besuch von AfD-Mitgliedern an der Gedenkstätte Sachsenhausen und das historische Verständnis der Partei beleuchtet. Anschließend wird das Themenfeld Erinnerung und Erinnerungskultur definiert, wobei die Werke von Aleida Assmann zum kulturellen Gedächtnis eine zentrale Rolle spielen.
Im nächsten Kapitel wird die AfD näher vorgestellt, inklusive ihrer Gründung, ihrer Selbstverständnis und ihrem politischen Kurs. Die Arbeit analysiert dann die Reden von Alexander Gauland und Björn Höcke, wobei die „Dresdener Rede“ von Björn Höcke besonders beleuchtet wird.
Die Kapitel 4.1 bis 4.4 analysieren die Reden von Gauland und Höcke in Bezug auf ihr geschichtliches Verständnis, ihre Vorstellung von der deutschen Nation und ihrem Umgang mit der deutschen Erinnerungskultur und Symbolik. Die Arbeit beleuchtet auch die Positionen von Gauland und Höcke zum Verhältnis Deutschlands zu anderen Kulturen und Weltsichten.
Schließlich wird die Arbeit mit einem Fazit abschließen, das die Ergebnisse der Untersuchung zusammenfasst und die Frage beantwortet, ob die AfD eine grundlegend neue Perspektive auf die deutsche Geschichte einfordert oder ob ihre Positionen innerhalb der bestehenden Erinnerungskultur und deren Standards zu verorten sind.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der Erinnerungskultur, der AfD, der deutschen Geschichte, dem historischen Verständnis, der nationalen Identität, den Reden von Alexander Gauland und Björn Höcke, sowie dem gesellschaftlichen Diskurs über Erinnerungskultur.
- Arbeit zitieren
- Falco Freithal (Autor:in), 2018, Deutsche Erinnerungskultur und die AfD. Historisch/gesellschaftliches Verständnisses der AfD, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1014843