Diese Arbeit untersucht, inwiefern Sara Ahmed postkoloniale und queer-feministische Ansätze mit der Phänomenologie verbindet. Um diese Frage zu beantworten, wird zunächst auf die Ursprünge der Phänomenologie zurückgegangen. Es wird demnach versucht, Edmund Husserls Ansätze ein Stück weit zu rekonstruieren. Anschließend werden die zentralen Aspekte von Ahmeds Werken aus der Perspektive der Trias folgender Denkschulen dargestellt: Critical Race Studies, Queerfeminismus und Phänomenologie.
Sara Ahmed, Professorin für 'Race and Cultural Studies', hat ihre Professur aus Protest gegen die zaghaften Maßnahmen gegen sexual Harassment an ihrer Universität zurücklegt und verbindet nicht nur postkoloniale, radikal-feministische und phänomenologische Ansätze, sondern bringt eine weitere Dimension hinein – nämlich ein Verständnis von Phänomenologie als politischem Aktivismus.
Mit Aktivismus ist hier eine intellektuelle Haltung gemeint, die sich nicht nur mit inhaltlichen Überlegungen zur Verkörperung, zu Emotionen, zu Rassismus sowie zu institutioneller Unterdrückung auseinandersetzt, sondern mit Einsichten die in einem praktischen und alltäglichen Sinn auch wirksam werden können. Es geht also nicht nur darum die Welt, wie sie ist, deskriptiv zu beschreiben, sondern die Welt, wie sie sein könnte (Möglichkeit des Da-Seins), zu denken.
Sara Ahmed kann somit als 'akademische Aktivistin' bezeichnet werden. Weil Ahmed ihre Professur, also ein Teil ihrer Privilegien abgegeben hat. Somit hat sie die Theorie mit der Praxis verbunden. Weil sie einen wichtigen Horizont für die Politikwissenschaft und Philosophie durch ihre postkoloniale, queere und phänomenologische Herangehensweise ermöglicht, sollen in dieser Arbeit einige einführende Gedanken zu ihren Werken dargeboten werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Problemdarstellung
- 1.1 Fragestellung und methodologische Vorgehensweise
- 2. Theoretisch-philosophischer Zugang zur Phänomenologie
- 3. Sara Ahmeds Phänomenologie
- 3.1 Critical race studies
- 3.2 Queerfeminismus
- 4. Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Verbindung von Sara Ahmeds Werk mit der Phänomenologie, insbesondere im Kontext von Critical Race Studies und Queerfeminismus. Die Arbeit zielt darauf ab, Ahmeds Ansatz zu rekonstruieren und seine Bedeutung für die philosophische und politische Diskussion zu beleuchten.
- Verbindung von Phänomenologie, Critical Race Studies und Queerfeminismus
- Analyse von Sara Ahmeds phänomenologischem Ansatz
- Rekonstruktion zentraler Konzepte der Husserlschen Phänomenologie
- Die Rolle des Körpers und des Leibes in Ahmeds Werk
- Phänomenologie als politischer Aktivismus
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung und Problemdarstellung: Die Einleitung stellt die steigende Popularität der Phänomenologie und deren Relevanz für feministische und postkoloniale Theorien heraus. Sie hebt die Unterscheidung zwischen Leib und Körper in der phänomenologischen Tradition hervor und betont die Bedeutung dieser Unterscheidung für die Analyse von Körperlichkeit, Affekten und Machtstrukturen. Die Arbeit fokussiert auf Sara Ahmeds Ansatz, der Phänomenologie mit Critical Race Studies und Queerfeminismus verbindet und sie als politischen Aktivismus versteht. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Inwiefern verbindet Sara Ahmed postkoloniale und queerfeministische Ansätze mit der Phänomenologie?
2. Theoretisch-philosophischer Zugang zur Phänomenologie: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die zentralen Elemente der Husserlschen Phänomenologie. Es werden die Begriffe Methode, Noema, Noesis, Epoché, eidetische Reduktion, Bewusstsein und Horizont erläutert und deren Bedeutung für Husserls Projekt einer vorurteilsfreien Erkenntnisgewinnung diskutiert. Besonders hervorgehoben wird die Unterscheidung zwischen Leib und Körper und die Bedeutung der "Sachnähe" für Husserls Verständnis von Erkenntnis. Das Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die spätere Auseinandersetzung mit Ahmeds Werk.
Schlüsselwörter
Phänomenologie, Critical Race Studies, Queerfeminismus, Sara Ahmed, Edmund Husserl, Leib, Körper, politischer Aktivismus, postkoloniale Theorie, radikaler Feminismus, Erkenntnistheorie, Methodologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Verbindung von Sara Ahmeds Werk mit der Phänomenologie
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Verbindung von Sara Ahmeds Werk mit der Phänomenologie, insbesondere im Kontext von Critical Race Studies und Queerfeminismus. Sie rekonstruiert Ahmeds Ansatz und beleuchtet dessen Bedeutung für die philosophische und politische Diskussion.
Welche zentralen Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Verbindung von Phänomenologie, Critical Race Studies und Queerfeminismus, analysiert Sara Ahmeds phänomenologischen Ansatz, rekonstruiert zentrale Konzepte der Husserlschen Phänomenologie, untersucht die Rolle des Körpers und des Leibes in Ahmeds Werk und betrachtet Phänomenologie als politischen Aktivismus.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Inwiefern verbindet Sara Ahmed postkoloniale und queerfeministische Ansätze mit der Phänomenologie?
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: 1. Einleitung und Problemdarstellung, 2. Theoretisch-philosophischer Zugang zur Phänomenologie, 3. Sara Ahmeds Phänomenologie (inkl. Critical Race Studies und Queerfeminismus) und 4. Conclusio.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung stellt die steigende Popularität der Phänomenologie und deren Relevanz für feministische und postkoloniale Theorien heraus. Sie hebt die Unterscheidung zwischen Leib und Körper hervor und betont deren Bedeutung für die Analyse von Körperlichkeit, Affekten und Machtstrukturen. Der Fokus liegt auf Sara Ahmeds Ansatz, der Phänomenologie mit Critical Race Studies und Queerfeminismus verbindet und sie als politischen Aktivismus versteht.
Was wird im Kapitel über den theoretisch-philosophischen Zugang zur Phänomenologie erläutert?
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die zentralen Elemente der Husserlschen Phänomenologie, erläutert Begriffe wie Methode, Noema, Noesis, Epoché, eidetische Reduktion, Bewusstsein und Horizont und diskutiert deren Bedeutung für Husserls Projekt einer vorurteilsfreien Erkenntnisgewinnung. Die Unterscheidung zwischen Leib und Körper und die Bedeutung der "Sachnähe" werden besonders hervorgehoben. Das Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die spätere Auseinandersetzung mit Ahmeds Werk.
Welche Rolle spielen Critical Race Studies und Queerfeminismus?
Critical Race Studies und Queerfeminismus bilden wichtige kontextuelle und theoretische Bezugspunkte für die Analyse von Sara Ahmeds phänomenologischem Ansatz. Die Arbeit untersucht, wie Ahmed diese Perspektiven mit der Phänomenologie verbindet.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Phänomenologie, Critical Race Studies, Queerfeminismus, Sara Ahmed, Edmund Husserl, Leib, Körper, politischer Aktivismus, postkoloniale Theorie, radikaler Feminismus, Erkenntnistheorie, Methodologie.
- Arbeit zitieren
- Josef Muehlbauer (Autor:in), 2020, Phänomenologie aus der Perspektive der Critical Race Studies und Queer Theorie. Gedanken zu Sara Ahmeds Werken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1014844